An Findualia Illstan, Streiterin des Lichts,
wenn edle Worte auf wahre Sehnsucht treffen, erwacht im Herzen eines Handwerksmeisters ein stilles Feuer ? so ist es mir ergangen, als ich Euren Brief las.
Ich bin Myrtas, Feinschmied aus Leidenschaft, Schneider aus Berufung, und Handwerksmeister im Namen des Blackrocksyndikats. Seit Jahrzehnten schwinge ich Hammer, Feile und Nadel, doch selten begegnete mir ein Wunsch, der so klar im Geiste, so fein in der Vorstellung und so durchdrungen von innerem Leuchten war, wie jener, den Ihr an mich herantragt.
Ihr sprecht von einem Ring ? nicht blo? ein Zierwerk, nicht blo? ein Artefakt des Glanzes ? sondern von einem Symbol. Einem Gegenstand, der Seele tr?gt. Einem Bindeglied zwischen Magie und Eleganz.
Und ich sage Euch: Ich werde ihn erschaffen.
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1. Vom Metall geboren ? die Seele des Werkes:
Ein Werk von solcher Bedeutung verdient nicht blo? edles Material ? es verlangt nach Essenz. Ich selbst stelle das Metall. In den Tiefen meines Archivs ruht ein Vorrat reinsten Goldes, durchzogen von silbernen Adern, welche bei Vollmond mit Runen gesegnet wurden. Das Gold verleiht dem Ring seine Majest?t, das Silber schenkt ihm Beweglichkeit und jene geschmeidige Lebendigkeit, die Eure verstellbare Fassung ben?tigt.
Dies ist kein gew?hnliches Metall. Es wurde mit gebundenem Sternenstaub geschmolzen, ein Erbe alter Zeiten, durchzogen von leiser Magie, sp?rbar f?r jene, die mit dem Licht wandeln.
2. Die Vision nimmt Form an:
Bevor Hammer auf Amboss trifft, entsteht auf Pergament ein Entwurf, der das velmorrische Kunstideal einf?ngt ? geschwungene Linien, wie fl?sternde Windstr?me im Morgengrauen. Ich sehe eine Fassung, die sich dem Finger anpasst, als w?re sie immer Teil von ihm gewesen. Keine starre Form, sondern eine lebendige Struktur ? wie eine zweite Haut aus Licht.
3. Die Geburt des Rings:
Mit ruhiger Hand und wachsamem Blick beginne ich, das Gold zu formen. D?nn gezogen, doch stark. Gebogen, doch fest verwurzelt. Die Grundform des Rings entsteht ? getragen von meiner Kunst, durchdrungen vom Gedanken an Euch.
4. Der Mechanismus ? verborgenes Wunder:
An den inneren Seiten verberge ich winzige Scharniere aus Silber, fein wie Libellenfl?gel, doch stark wie der Wille eines Paladins. Sie erlauben es, den Ring sanft zu weiten oder zu verengen ? ohne das filigrane Werk zu st?ren. Der Mechanismus gleitet ? nicht sichtbar, aber sp?rbar, ein stilles Wunder feinster Handwerkskunst.
5. Die Fassung ? Krone des Steins:
Die Mitte wird zur B?hne des Edelsteins. Je nach Eurem Wunsch ? ein Rubin, der f?r Kraft lodert? Ein Saphir, der wie eine Erinnerung an klare Gedanken funkelt? Oder ein Kristall aus alten Tagen, in dem noch die Stimme eines Zaubers fl?stert? Die Halterung wird so geformt, dass sie ihn bewahrt ? und zugleich loslassen kann, wenn Wandel n?tig ist.
6. Letzte Hand & Vollendung:
Mit Gravuren versehe ich die Oberfl?che ? Lichtlinien, verspielte Ornamente, vielleicht sogar ein Symbol, das nur Ihr versteht. Danach folgt die letzte Politur, der Atem meines Handwerks, der dem Ring Leben einhaucht.
7. Pr?fung & Erwachen:
Ich pr?fe jedes Element. Die Verstellung, die Fassung, das Gleichgewicht. Ich lausche dem Metall, sp?re den Widerhall des Feuers in ihm ? und wenn alles schweigt, wei? ich: Das Werk ist vollendet.
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Die Frage nach dem Wert
Ein solches Werk misst sich nicht in Goldst?cken allein. Doch f?r meine Arbeit ? Material, Magie und Leidenschaft ? veranschlage ich 99.000 Goldst?cke. Und ich sage dies mit offener Brust: Nicht ein Kupfer davon geht an Tr?gheit oder Eile. Jeder Funke ist gewoben in Sorgfalt.
Wenn Ihr diesen Weg mit mir beschreiten m?chtet, sende ich Euch binnen drei Tagen den ersten Entwurf. Ich brauche lediglich die Wahl Eures Steins ? den Rest lasse ich durch meine Kunst und meinen Willen sprechen.
M?ge das Licht Euch f?hren ? und m?ge mein Ring Euch st?rken.
Myrtas
Meisterlicher Feinschmied & Schneider
Handwerksmeister des Blackrocksyndikats
