Loretta – Kurzabriss ihres Lebens mit Bildern

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Rückblick: Der Ring

von Loretta von Auenstein » 17 Aug 2025, 23:07

Eine schöne Sommernacht. Sternklarer Himmel. Das Bankett in Britains Adelsviertel war in vollem Gang. Laute Musik, die zum Tanz einlud, drang aus dem Inneren des Gebäudes nach draußen. Loretta war dem Treiben entglitten. Sie brauchte eine Pause und etwas Ruhe. Auf dem von gepflegten Hecken eingefassten Weg stand sie, den Blick zum Himmel gerichtet. Der Mond, als schmale Sichel, schien ihren Blick zu erwidern.

Da verrieten die Kiesel auf dem Weg eine sich nähernde Gestalt. Sie wusste sofort, wer es war.

„Air,“ stellte sie fest. Nüchtern, doch ein Hauch von Überraschung und Hoffnung schwang mit.

Er trat aus dem Dunkel, blieb kaum einen Meter vor ihr stehen.

Loretta musterte ihn. „Ich dachte, du wolltest nichts mehr von mir wissen?“ Ihr Blick verriet leisen Triumph.

Air schwieg. Einige Momente verharrten sie so voreinander.

„Nun?“ Loretta durchbrach das Schweigen. „Hast du es dir anders überlegt?“ Sie rang darum, unberührt zu wirken.

Er zögerte, dann knapp: „Wäre ich sonst hier?“

Loretta atmete tief. „Du kannst das nicht immer wieder machen.“ Er blieb stumm. „Du musst dich entscheiden. Entweder du liebst mich und stehst dazu – oder du bleibst für immer fern. Ich kann das nicht mehr.“

Noch immer keine Antwort. Der Wein des Abends gab ihr Mut, den sie sonst nie fand.

„Ich liebe dich, Air, das weißt du. Seit über fünfzehn Jahren. Und so sehr du es leugnen willst – du liebst mich auch. Sonst wärst du nicht immer wieder hier. Aber jedes Mal zerreißt es mich. Ich will nicht schon im Kuss spüren, dass du mich bald wieder wegstößt. Was ist dein verdammtes Problem?“

Sein Blick hing an ihren Augen, doch er brachte kein Wort hervor.

„Nein, sag nichts – ich weiß es.“ Ihre Stimme schärfte sich. „Du wirst älter, ich bleibe unverändert. Du siehst dein Ende, während ich bleibe. Deine Eitelkeit! Reicht es dir nicht, dass ich dich jetzt liebe? Dass du für immer meine erste Liebe bist? Ich will die Zeit mit dir genießen, aber du machst alles kaputt! Ich ertrage deine Abweisungen nur, weil ich weiß, dass sie Teil deiner Liebe sind. Aber es macht mich müde. Es ist, als wolltest du meine Liebe ersticken, damit ich dich endlich gehen lasse. Willst du das wirklich?“

Etwas arbeitete in ihm. Er wirkte, als brodle es. Als er sich zu bewegen begann, hielt sie ihn zurück:

„Halt. Ich meine es ernst. Entscheide dich jetzt. Wenn du mich küsst, bleibst du. Für immer. Wenn nicht – dann geh. Keine Spielchen mehr.“

Air stand wie versteinert. Ihre Worte hatten ihn vor ein inneres Gericht gestellt. Loretta hielt seinem Blick stand, vorwurfsvoll, aber auch hoffend. So oder so – sie war erleichtert.

Dann griff er in die Innentasche seines Anzugs. Ein kleines Schächtelchen. Er sank nieder, öffnete es. Ein Ring funkelte im Licht der Sterne.

„Ist das Antwort genug?“

Loretta stockte. Gefühle schwappten auf, zu viel auf einmal. Schließlich brachte sie hervor: „Du hattest ihn die ganze Zeit dabei – und warst so kalt zu mir? Du…“ Rührung und Ärger mischten sich in ihrem Blick.

Da schnellte er auf, nahm sie in den Arm und küsste sie. Sie erwiderte es. Tränen liefen ihr über die Wangen, während sie sich leidenschaftlich hielten.

Später, Arm in Arm, unter dem Sternenhimmel, gingen sie zurück ins Bankett. Sie tanzten, und jeder konnte den Schwur ahnen, den sie sich gerade eben gegeben hatten.

Rückblick: Das Bettlaken

von Loretta von Auenstein » 17 Aug 2025, 22:00

Loretta lag eingeschlafen in ihrem Bett in ihrem Zimmer. Ein Knarzen der Tür ließ sie aufwachen.

„Air?“, entfuhr es ihr leise und schlaftrunken. Sie hob den Kopf leicht an und drehte ihn in Richtung Tür. Im Halbdunkel des Raums erkannte sie die Silhouette Airs, der stumm in der Tür stand. Sie ließ den Kopf wieder aufs Kissen sinken und wartete ab.

Sie hörte die langsamen, aber bestimmten Schritte Airs näher kommen, bis er schließlich direkt vor ihr stand. Sie rührte sich nicht und wartete. Nach einer Weile setzte sich Air wieder in Bewegung und zog ihr das Bettlaken mit einem Ruck davon. Loretta zuckte, blieb aber regungslos liegen.

Air griff Loretta unter die Arme und richtete sie wie eine Puppe auf. Er zog ihr das Nachthemd vom Leib und ließ sie eine Weile so vor sich sitzen, während er sie betrachtete.

Schließlich packte er sie erneut und positionierte sie vor sich, den Oberkörper aufgerichtet, das Becken zu ihm. Loretta zitterte leicht. Er drang ein. Kurze Zeit später war er fertig. Sie verharrte in der Pose.

Kein Wort. Schweigen.

Nach einer Weile sank Loretta langsam auf die Matratze nieder und griff zum Bettlaken. Als sie sich damit zudecken wollte, hielt Air ihre Hand fest und nahm ihr das Laken wieder aus der Hand. Sie blieb unzugedeckt. Nackt. Entblößt.

Loretta versuchte, sich langsam aufzurichten, aber Air drückte sie mit seiner Hand nieder. Eine Hand von ihr tastete erneut nach dem Bettlaken; als ihre Finger vorsichtig einen Zipfel gefunden hatten, nahm er ihn ihr wieder aus der Hand.

Loretta blieb liegen. Minuten vergingen.

Sie schluchzte und brachte schließlich zitternd und heiser, als hätte sie gerade innerlich geschrien, ein paar Worte heraus: „Warum… machst du das?“

Air schwieg. Loretta versuchte erneut, sich zu rühren, aber seine Hand hielt sie an Ort und Stelle.

Ihr Schluchzen wurde stärker. Ihr Körper bebte immer wieder kurz unter seiner Hand.

Air nahm die Hand von ihr, und ihr Schluchzen verstummte. Als sie seine Hand sich auf der Matratze abstützen spürte, entkam es ihren Lippen: „Bitte bleib.“

Air verharrte still in seiner begonnenen Bewegung.

Loretta setzte nach: „Bitte geh nicht.“

Es vergingen Sekunden, die sich für Loretta wie eine Ewigkeit anfühlten.

„Air?“

Dann setzte er seine begonnene Bewegung fort, stand auf, ging zur Tür und schloss sie hinter sich.

Nach einer Weile tastete sie erneut nach dem Bettlaken und zog es endlich über sich, weiter als sie es sonst getan hätte, bis nur noch etwas von ihrem Haar zu sehen war. Ein leises Schluchzen war zu hören, das irgendwann, fast unmerklich, verging, als der Schlaf sie nahm.

Loretta – Kurzabriss ihres Lebens mit Bildern

von Loretta von Auenstein » 12 Aug 2025, 22:00

Loretta ist die Tochter von Ethre'ella und Gundmond – eine Halbelfe mit waldelfischer Mutter und menschlichem Vater. Sie wuchs die ersten 20 Jahre bei ihrer Mutter in einer kleinen, abgeschotteten Waldelfengemeinschaft tief in den Wäldern Yews auf. Ihr Vater war ein Adeliger Britains und besuchte Loretta und ihre Mutter in regelmäßigen Abständen.

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Ihre Eltern lernten sich zufällig in einer Waldlichtung kennen und verliebten sich ineinander. Gundmond war damals 20 Jahre alt, und vor allem sein jugendlicher Drang sowie sein damaliger Überdruss am aristokratischen Leben in Britain verschlugen ihn in die Wildnis von Yew. Er wollte damit auch seinem Vater entkommen, der ihn streng zu seinem zukünftigen Nachfolger erziehen wollte.

Aufgrund ihrer halbelfischen Physiologie altert Loretta circa viermal so langsam wie ein Mensch. Dies ist bei ihren Altersangaben zu berücksichtigen, um eine korrekte Vorstellung von ihrer Entwicklung und ihrem Aussehen zu haben. Mit 20 Jahren beispielsweise wirkte sie noch wie ein fünfjähriges Kind. Heute ist sie 80 Jahre alt und wirkt damit eher wie eine Zwanzigjährige.

Mit 20 Jahren verlor Loretta ihre Mutter und alle aus ihrer waldelfischen Gemeinschaft durch ein Drow-Massaker. Ob die Drow sie bewusst verschonten oder sie schlichtweg übersehen hatten, weil sie noch so klein war, wird man wohl nie erfahren.

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Lorettas Vater fand sie glücklicherweise bald nach dem schrecklichen Ereignis in Yew vor. Er nahm das aufgelöste und apathische Mädchen an sich und brachte sie nach Britain. Von da an lebte sie bei ihm.

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Der Verlust von Ethre'ella war für beide schwer zu verkraften, und so konnten nur die Jahre den Schmerz mit der Zeit lindern. Lorettas Vater war ein warmherziger Mann, der ihr einen sicheren Hafen bot. Loretta und ihr Vater alterten jedoch in sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Als er Loretta in Yew rettete, war er bereits 40. Als sie gerade mal wie eine Dreizehnjährige aussah, war er mit 72 Jahren bereits ein alter Mann.

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Als Loretta 56 war, lernte sie auf einem Bankett Air kennen. Er war 16 und wirkte zwei Jahre älter als sie. Zuerst bot er ihr einen Tanz an, was sie gerne annahm. Später gingen sie hinaus in den Garten unter sternenklarem Himmel und unterhielten sich lange und angeregt. Die Chemie zwischen den beiden stimmte. Air war Lorettas erste romantische Begegnung, und sie ließ sich bereitwillig auf dieses Abenteuer ein.

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Vier Jahre später starb Lorettas Vater. Da war sie nach menschlicher Umrechnung ihres Alters gerade mal 15 Jahre alt. Mit Gundmond verlor sie nicht nur ihren Vater, sondern auch den großen Anker in ihrem Leben. Sie war zudem noch gar nicht bereit, sein Erbe anzutreten. Bis zuletzt hatte sie eher die Rolle eines Kindes eingenommen und sich nie besonders für die Geschäfte oder das gesellschaftliche Miteinander in Britains Adelskreisen interessiert.

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Air war in dieser Zeit ihr einziger Halt. Er war inzwischen 20 Jahre alt, obwohl sie gerade mal ein Jahr älter wirkte als zu der Zeit, als sie sich kennengelernt hatten. Loretta, die stets abhängig von ihrem Vater gewesen war, begab sich nun bei Air in eine ähnliche Position. Er versprach ihr, auf sie aufzupassen, und sie fühlte sich bei ihm geborgen.

Mit den Jahren klaffte Lorettas und Airs Alter jedoch immer weiter auseinander. Sie alterten nicht gemeinsam parallel; durch Lorettas langsamere Alterung wurde Air inzwischen zu einem erwachsenen, in seiner Blüte stehenden Mann, während Loretta noch immer wie eine Jugendliche wirkte. Diese fortschreitende Diskrepanz veränderte ihr Verhältnis. Während Air Loretta anfangs noch auf Augenhöhe begegnete, behandelte er sie nun zunehmend respektlos und nahm sie nicht ernst. Loretta bemerkte ein solches Verhalten auch bei anderen Adeligen, die in ihr aufgrund ihres scheinbar jungen Alters eher ein naives und übertölpelbares Mädchen sahen als ein Wesen, das eigentlich schon älter war als viele von ihnen.

Loretta liebte Air, aber Air behandelte sie oft kalt und bevormundend. Ihr dämmerte irgendwann, was sein wahres Problem mit ihr war. Im Vergleich zu ihr würde er immer älter werden und irgendwann seinen Zenit überschritten haben, sterben – während sie immer noch jung war und ihn irgendwann vergessen haben mochte. Ihre Jugendlichkeit kränkte ihn und brachte das Schlechteste in ihm hervor: Kontrollzwang, emotionale Kälte, Dominanz beim oder Entzug von Sex. Und trotzdem blieb sie. Sie fühlte trotz allem empathisch mit ihm und hielt an ihrer Liebe fest, in der Hoffnung, dass er sich irgendwann verändern würde und sie endlich wieder so wie am Anfang lieben konnte.

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Vielleicht lag ihr Verharren in dieser toxischen Beziehung auch daran, dass sie nie gelernt hatte, unabhängig zu sein. Sie hatte immer jemanden gehabt, der auf sie aufpasste – erst ihre Mutter, dann ihr Vater und nun Air. Ohne ihn hätte sie sich in der britannischen Gesellschaft völlig verloren gefühlt. Und zu ihrer waldelfischen Herkunft hatte sie keinerlei Verbindung mehr.

Als Halbelfe war sie ohnehin in den menschlichen Adelskreisen stets wie ein Kuriosum behandelt worden. Ihr Vater war es stets gewesen, der sich schützend vor sie stellte. Aber sie kannte die Blicke. Und obwohl sie meist älter war, fühlte sie sich von vielen Männern aus der Elite oft lüsternen Blicken ausgesetzt und gar nicht wie ein Wesen auf Augenhöhe gesehen.

Dass sie Halbelfe war, war immer wieder Thema auf Banketten; aber selbst wenn sie direkt daneben stand und alles mitbekam, sprach man stets nur über sie anstatt mit ihr. Dieses Gefühl, nicht wirklich dazuzugehören und nicht für voll genommen zu werden, war immer und überall präsent. Loretta versuchte derweil, sich nichts anmerken zu lassen, und lächelte nur schüchtern. Wenn es für sie gar nicht mehr zu ertragen war, lief sie auf ihr Zimmer und weinte.

Wenn es ihr schlecht ging oder sie einfach ihre Mutter besonders stark vermisste, vollzog Loretta für sich allein ein heimliches Ritual. Sie verbrannte Lavendelzweige, weil sich der Duft von verbranntem Lavendel in jener Nacht bei ihr eingebrannt hatte, als sie ihre Mutter verlor. Dies entfachte zwar den Schmerz, ließ sie aber auch wieder die kindliche Verbindung zu ihrer Mutter besonders spüren.

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In ihrem Zimmer lebte Loretta bis zuletzt. Auch nach dem Tod ihres Vaters war sie nicht in die Hauptgemächer umgezogen, was wohl Ausdruck ihres inneren Kleinfühlens war. Air hatte schon lange einen Schlüssel und kam und ging, wie es ihm beliebte. Manchmal kam er spätabends direkt in ihr Zimmer, in dem sie schon schlief, mit einer Alkoholfahne und ließ seinen Frust an ihr aus.

In solchen Situationen kämpften in ihr die widersprüchlichsten Regungen. Einerseits litt sie unter seinem schroffen Verhalten. Andererseits fühlte sie sich dabei auch auf seltsame Weise geborgen. Sie wusste, dass er nur zu ihr kam und sie so behandelte, weil er sie eigentlich genauso liebte, wie sie ihn – auch wenn sie sich sicherlich lieber eine andere Art von ihm gewünscht hätte, ihr das zu zeigen. Es war bittersüß.

Als Loretta 76 war, begegnete sie dem 16-jährigen Ferax. Da wirkte sie gerade einmal wie 19. Ferax war ein aufgeweckter Junge, der schnell zu ihrem besten Freund wurde. Weil er nicht aus Adelskreisen stammte und Air ihn nicht in Lorettas Nähe wollte, wohlwissend, dass er nur jetzt noch ein gutes Stück jünger als sie zu sein schien, trafen sie sich heimlich und erlebten gemeinsam so manches verrückte Abenteuer in der Wildnis.

Wenig später machte Air Loretta einen Heiratsantrag und verlobte sich mit ihr. Ihr kam es eher so vor, als wolle er damit nur sicherstellen, dass sie bei ihm blieb. Im Alter von 78 Jahren stand die Hochzeit kurz bevor, und in Loretta regte sich zum ersten Mal genug Widerstand, um eine folgenschwere Entscheidung zu treffen: Sie floh in der Nacht vor der Hochzeit. Sie zog sich reisetauglich an, packte das Nötigste ein, inkl. eines Beutels Gold, und verschwand in die Nacht. Damit ließ sie auch sämtlichen Besitz zurück.

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Diese Flucht liegt nun zwei Jahre zurück, und seitdem meidet Loretta Britain, um Air nicht zu begegnen, der sicherlich nach ihr suchen ließ. Ihre Flucht führte sie nach Yew, auch weil sie sich nach diesem Bruch mit ihrer menschlichen Herkunft nun für ihre elfische interessierte, die zu diesem Zeitpunkt das Einzige war, auf das sie sich noch berufen konnte.

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