So ein hübscher Sport... [Statthalter Moonglow]

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Alniira Vrammyr
Beiträge: 83
Registriert: 07 Mai 2025, 18:45

Re: So ein hübscher Sport... [Statthalter Moonglow]

Beitrag von Alniira Vrammyr »

Sie musterte ihr Gegenüber mit einem Blick, der nicht feindselig war, sondern eher dem einer Forscherin glich, die ein seltenes Exemplar betrachtete.
Alniira hat geschrieben: Ich sehe das Wappen auf deiner Kleidung. Ich kenne die Webart. Ich kenne den Stich.
(Sie macht eine kleine Pause, lässt die Worte wirken.)
Ich habe dieselbe Kleidung getragen. Vor langer Zeit, bevor ich den Himmel sah.
Sie lehnte sich ein Stück zurück, gab der Drow Raum, wirkte dabei aber vollkommen entspannt, als säße sie nicht einer potenziellen Mörderin gegenüber.
Alniira hat geschrieben: Ja. Ich war eine Ky'Alur. Ich kenne die Hallen, durch die du schleichst. Ich kenne die Kälte, die nicht vom Stein kommt, sondern von den Herzen derer, die dort herrschen. Ich kenne die Lektionen der Priesterinnen: Vertraue niemandem. Liebe niemanden. Aufstieg durch Mord.
Talos, der im Hintergrund gerade ein riesiges Stück Fleisch mit einem Beil zerteilte (HACK), schnaubte laut, ohne von seiner Arbeit aufzusehen.
"Klingt nach einer netten Familie. Erinnert mich an meine Tante Helga. Die hat auch jeden gebissen, der ihr zu nahe kam."

Alniira ließ sich nicht beirren. Ihre Stimme blieb ruhig, aber sie gewann an Intensität, getragen von einer tiefen Überzeugung.
Alniira hat geschrieben: Lloth... die Weberin des Chaos. Sie nennen sie die Beschützerin der Drow. Aber das ist die größte Lüge von allen, nicht wahr? Sie beschützt uns nicht. Wir sind ihr Spielzeug. Sie nährt sich an unserem Ehrgeiz. Sie hetzt Haus gegen Haus, Schwester gegen Bruder. Nicht, um uns stark zu machen. Sondern weil sie sich an dem Blutbad ergötzt. Für Lloth sind wir keine Kinder. Wir sind Brennholz.
Sie deutete vage in Richtung der offenen, zertrümmerten Tür, wo der Nachthimmel zu sehen war.
Alniira hat geschrieben: Ich habe das Netz gesehen. Ich habe gesehen, wie es uns erstickt. Und dann... dann habe ich Musik gehört. Die Herrin des Tanzes. Eilistraee. Sie verlangt kein Blutopfer. Sie verlangt keinen Verrat. Sie gibt uns das zurück, was Lloth uns gestohlen hat: Die Freiheit. Die Freude. Die Möglichkeit, jemandem den Rücken zuzukehren, ohne einen Dolch zu erwarten.
Talos trat an den Tisch, das Beil locker in der Hand, und stellte einen Krug Wasser ab. Der Stahl der Klinge fing das Licht des Feuers ein.
Talos hat geschrieben: (Trocken.)
Und sie sorgt für gutes Essen. Meistens. Wenn man davon absieht, dass wir ständig Leute zum Essen einladen, die eigentlich uns umbringen wollten. Aber hier... in diesem Haus... ist waffenfreie Zone. Zumindest für Spinnen.
Alniira nickte und breitete die Arme aus, als wollte sie den kleinen, warmen Raum umfassen und anbieten.
Alniira hat geschrieben: Sieh dich um. Das hier ist kein Palast. Es ist eine Schmiede. Aber es ist eine Festung. Hier, an diesem Ort, reicht Lloths Einfluss nicht her. Ihre Netze verbrennen im Licht dieses Feuers. Dies ist eine Enklave. Ein Ort, an dem eine Drow atmen kann, ohne Gift zu schmecken. Ein Ort, an dem wir nicht Sklaven einer wahnsinnigen Göttin sind, sondern... eine Familie.
Ihr Blick glitt kurz zu dem riesigen Wolf an der Tür, der satt und zufrieden gähnte und dabei sein Gebiss präsentierte. Dann sah sie Shi'nayne wieder direkt an.
Alniira hat geschrieben: Lloth bietet dir Macht durch Angst. Ich biete dir etwas anderes. Einen Platz am Feuer. Eine Schüssel Suppe, die nicht vergiftet ist. Und die Freiheit, selbst zu wählen, wer du sein willst. Späherin? Mörderin? Oder einfach... Du selbst?
Talos lehnte sich über den Tisch, sein Schatten fiel über die Teller. Er flüsterte laut, als würde er ein Geheimnis verraten:
Talos hat geschrieben: Wähl die Suppe. Ehrlich. Der Wolf starrt schon wieder auf deine Ohren. Ich glaube, er mag Knorpel.
Alniira lächelte milde, eine Geste des Friedens.
"Er meint es nur gut. Also, Schwester... iss. Der Weg aus der Dunkelheit beginnt mit einem vollen Magen."
Jolanda Pappmacher
Beiträge: 2
Registriert: 04 Dez 2025, 19:47

Schreiben von Jolanda Pappmacher an Gräfin Cornelia von Schwarztann

Beitrag von Jolanda Pappmacher »

Schreiben von Jolanda Pappmacher an Gräfin Cornelia von Schwarztann

Die Schrift ist hastig, in einigen Zeilen extrem schief und zeigt deutliche Tintenkleckse und Korrekturen. Worte sind doppelt oder oft unleserlich.

An Seine Exzellenz, die Gräfin Cornelia von Schwarztann,

Bitte beeilt euch.

Exzellenz,wir-Ich ... ich bitte um Verzeihung. Es ist alles durcheinander geraten. Nicht meine Schuld. Der Weg war... es waren diese Leute. Die Unordnung. Grauenhaft. Sie waren wütend, verstehen Sie? Auf dem Pfad. Musste mich beeilen.

Die Schrift ist hier besonders dünn und zittrig.

Zum Pech Glück gab es... diese Fremden, Dunklen Dunkelelfen? Sie kamen aus dem Gebüsch. Mmm-Mit messerscharfen Bewegungen. Sie sind... sehr präzise. Sie haben mich gerettet, als diese wildgewordenen wilden Anfingen zu schreien und mich anzufassen. Sie sind... äh... ungewöhnlich. Ihre Haut... wie Schatten. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Sehr dunkel. Und die Augen, rot im Halbschatten. Eine Violett. Sie sind jetzt meine... meine Gastgeber.

Sagen Sie... sagen Sie, ich bin vorläufig in Sicherheit. Brauche Zeit. Der Schock. Sie sind... sehr besorgt um meine Konstanten. M-M-Meine Berechenbarkeit. Sagen sie. Sie sagen, ich muss erst wieder ganz die Alte sein.

Hier ist ein großer, unscharfer Fleck, wahrscheinlich verschütteter Wein oder Tinte, der fast ein ganzes Wort unleserlich macht.

Ich muss für immer vorerst leider hier bleiben. Wegen der Sicherheit. Der Pöbel ist noch draußen, sagt man mir.

Es ist... es ist wichtig, dass ich funktioniere. Sie bitten um eine Audienz. Klarheit soll geschaffen werden. Eine Audienz mit der Gräfin Cornelia von Schwarztann.

Unleserliches

Die Unterschrift ist kaum entzifferbar, aber in der Tat erkennbar, sowie ihre Schrift, wer sie kennt, ordnet sie als die von Jolanda Pappmacher zu.

Jolanda Pappmacher
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Shi'nayne Ky'Alur
Beiträge: 5
Registriert: 10 Nov 2025, 21:14

Re: So ein hübscher Sport... [Statthalter Moonglow]

Beitrag von Shi'nayne Ky'Alur »

Unter dem Gewicht von Werwolfkrallen, Schnodder und den Blicken zweier Oberflächenbewohner, deren Gelassenheit fast unverschämt wirkte, saß Shi’nayne wie ein Tropfen mondlosen Tiefenwassers mitten in einer warmen, zu engen Welt, die nach Suppe, Eisen und Tier roch. Ihr Rücken blieb gerade, obwohl die Stuhllehne klatschnass von Wolfsspeichel glänzte; ihre Hände ruhten auf den Oberschenkeln, sauber, kontrolliert, die Finger leicht gespreizt, als warteten sie nur darauf, wieder Befehle auszuführen, die nicht von diesen beiden kamen. Sie ließ Talos’ großspuriges Gerede über Einwickeln und Durchblutung über sich hinwegfließen, so wie man die Geräusche eines überforderten Marktschreiers hinnimmt: am Rand amüsant, aber irrelevant. Der Wolf in der Ecke, ohrenanlegend und doch neugierig, war gefährlicher als beide zusammen, aber er war Augenblick, nicht Auftrag. Alniira jedoch war eine Konstante. Eine, die redete wie jemand, der sich sicher war, eine Wahrheit gefunden zu haben, die größer war als jedes Haus im Unterreich.

Sie sprach von Ky’Alur, von der Ilharess, von Netzen und Götterbildern, die sie längst zerschlagen glaubte. Shi’nayne hörte aufmerksam zu, nicht weil sie überzeugt werden konnte, sondern weil jedes Wort ein Werkzeug war, ein Winkelmaß, um Alniiras Stand, ihre Absichten und ihre Schwächen zu messen. Und obwohl Schleim an ihrer Wange trocknete, antwortete sie erst, nachdem der Schmied mit einem Beil neben ihr geatmet hatte wie ein Schmiedebalg und Alniira ihren Tee so langsam gehoben hatte, als wolle sie damit den Grund ihres Herzens offenlegen.

In einer Stimme, so glatt und kühl wie die Klinge einer Ritualpeitsche, sprach Shi’nayne schließlich:
„Ich sehe, dass Ihr viel über jene sprecht, die Ihr hinter Euch gelassen habt, und viel weniger über jene, zu denen Ihr Euch gewandt habt.“
Sie drehte den Kopf ein wenig, kaum mehr als ein Grad, doch genug, dass ihr Blick sich wie ein verkapselter Dolch in Alniiras Augen legte.
„Ihr sprecht von Freiheit, von Musik, von Feuer ohne Gift, doch Ihr verwechselt vielleicht eines: Nicht jeder Schatten ist eine Kette. Nicht jede Halle des Unterreichs ist ein Kerker. Und nicht jede Entscheidung, dort zu bleiben, ist Angst.“
Ein Tropfen Werwolfschleim glitt von ihrer Schläfe auf die Tischplatte; sie ignorierte ihn vollkommen. Dann sah sie zu Talos, der das Beil wie ein beruhigendes Haustier hielt, und fuhr mit einer Ruhe fort, die keinerlei Aufgeregtheit verriet, aber eine deutliche Schärfe trug:
„Und keine Sorge, Schmied. Ich werde nicht verderben. Ich bin daran gewöhnt, in Gesellschaft zu speisen, die lauter ist als diese Küche.“
Als sie wieder zu Alniira sah, verschob sich ihr Ton kaum merklich. Nicht wärmer, aber tiefer.
„Ihr nennt Lloth eine Lügnerin. Ihr nennt die Ilharess einsam. Ihr nennt Ky’Alur ein Netz aus Spinnenweben.“
Sie senkte den Blick auf die Schüssel, die ihr zugeschoben worden war, rührte einmal mit dem Löffel darin, ohne zu essen, und hob dann wieder das Kinn, diesmal in einer Geste stiller Überlegenheit, die durch kein Wölfeknäuel und keinen Wolfsschleim der Welt beeinträchtigt werden konnte.
„Doch Ihr stellt viele Fragen, Alniira Vrammyr, und beantwortet keine der meinen. Wenn Ihr wissen wollt, warum ich hier bin, dann müsst Ihr zuerst sagen, warum Ihr glaubt, dass ich von jemandem geschickt wurde.“
Ein leises, fast unsichtbares Lächeln zuckte über ihre Lippen, ein Hauch von Spott, ein Hauch von Prüfung.
„Vielleicht bin ich hier, weil ich etwas suche. Vielleicht bin ich hier, weil ich beobachten soll. Vielleicht bin ich hier, weil Ihr und Euer Partner“ – ein kurzer, abschätzender Blick zum Wolf – „eine Unruhe erzeugt habt, die bis weit unter den Stein reicht.“
Sie hob langsam die Tasse Tee, roch daran, nippte kaum merklich, stellte sie wieder ab, ohne die Augen von Alniira zu lösen.
„Oder vielleicht bin ich einfach nur eine Reisende, die zur falschen Zeit am richtigen Ort stand.“
Talos schnaubte laut, und sie sprach ohne ihn anzusehen:
„Oder zum richtigen Zeitpunkt am falschen Ort.“
Dann lehnte sie sich ein wenig zurück, ließ die Schultern sinken, nicht in Entspannung, sondern in den kontrollierten Zustand einer Klinge, die man wegsteckt, aber nicht vergisst.
„Ihr wollt wissen, ob ich aus den Hallen Ky’Alur komme. Gewiss. Ihr wollt wissen, wie es der Ilharess geht. Sie herrscht, wie sie immer herrschte.“
Eine Pause, lang genug, um Gewicht zu erzeugen.
„Mit mehr Augen, als Ihr glaubt.“
Kein Drohen in der Stimme. Nur Wahrheit.

Und dann, leise, aber unüberhörbar, ein letzter Satz:
„Wenn Ihr wirklich wissen wollt, was mich hierher geführt hat, dann stellt die richtige Frage, Alniira. Nicht, ob ich geschickt wurde, sondern ob ich schon fertig bin.“
Das Feuer knackte. Der Wolf hob den Kopf. Talos’ Messer hielt inne.

Shi’nayne saß da, ein schwarzer Splitter des Unterreichs, der nicht gebrochen, nur gehalten wurde.

Und wartete.
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