Sie lehnte sich ein Stück zurück, gab der Drow Raum, wirkte dabei aber vollkommen entspannt, als säße sie nicht einer potenziellen Mörderin gegenüber.Alniira hat geschrieben: Ich sehe das Wappen auf deiner Kleidung. Ich kenne die Webart. Ich kenne den Stich.
(Sie macht eine kleine Pause, lässt die Worte wirken.)
Ich habe dieselbe Kleidung getragen. Vor langer Zeit, bevor ich den Himmel sah.
Talos, der im Hintergrund gerade ein riesiges Stück Fleisch mit einem Beil zerteilte (HACK), schnaubte laut, ohne von seiner Arbeit aufzusehen.Alniira hat geschrieben: Ja. Ich war eine Ky'Alur. Ich kenne die Hallen, durch die du schleichst. Ich kenne die Kälte, die nicht vom Stein kommt, sondern von den Herzen derer, die dort herrschen. Ich kenne die Lektionen der Priesterinnen: Vertraue niemandem. Liebe niemanden. Aufstieg durch Mord.
"Klingt nach einer netten Familie. Erinnert mich an meine Tante Helga. Die hat auch jeden gebissen, der ihr zu nahe kam."
Alniira ließ sich nicht beirren. Ihre Stimme blieb ruhig, aber sie gewann an Intensität, getragen von einer tiefen Überzeugung.
Sie deutete vage in Richtung der offenen, zertrümmerten Tür, wo der Nachthimmel zu sehen war.Alniira hat geschrieben: Lloth... die Weberin des Chaos. Sie nennen sie die Beschützerin der Drow. Aber das ist die größte Lüge von allen, nicht wahr? Sie beschützt uns nicht. Wir sind ihr Spielzeug. Sie nährt sich an unserem Ehrgeiz. Sie hetzt Haus gegen Haus, Schwester gegen Bruder. Nicht, um uns stark zu machen. Sondern weil sie sich an dem Blutbad ergötzt. Für Lloth sind wir keine Kinder. Wir sind Brennholz.
Talos trat an den Tisch, das Beil locker in der Hand, und stellte einen Krug Wasser ab. Der Stahl der Klinge fing das Licht des Feuers ein.Alniira hat geschrieben: Ich habe das Netz gesehen. Ich habe gesehen, wie es uns erstickt. Und dann... dann habe ich Musik gehört. Die Herrin des Tanzes. Eilistraee. Sie verlangt kein Blutopfer. Sie verlangt keinen Verrat. Sie gibt uns das zurück, was Lloth uns gestohlen hat: Die Freiheit. Die Freude. Die Möglichkeit, jemandem den Rücken zuzukehren, ohne einen Dolch zu erwarten.
Alniira nickte und breitete die Arme aus, als wollte sie den kleinen, warmen Raum umfassen und anbieten.Talos hat geschrieben: (Trocken.)
Und sie sorgt für gutes Essen. Meistens. Wenn man davon absieht, dass wir ständig Leute zum Essen einladen, die eigentlich uns umbringen wollten. Aber hier... in diesem Haus... ist waffenfreie Zone. Zumindest für Spinnen.
Ihr Blick glitt kurz zu dem riesigen Wolf an der Tür, der satt und zufrieden gähnte und dabei sein Gebiss präsentierte. Dann sah sie Shi'nayne wieder direkt an.Alniira hat geschrieben: Sieh dich um. Das hier ist kein Palast. Es ist eine Schmiede. Aber es ist eine Festung. Hier, an diesem Ort, reicht Lloths Einfluss nicht her. Ihre Netze verbrennen im Licht dieses Feuers. Dies ist eine Enklave. Ein Ort, an dem eine Drow atmen kann, ohne Gift zu schmecken. Ein Ort, an dem wir nicht Sklaven einer wahnsinnigen Göttin sind, sondern... eine Familie.
Talos lehnte sich über den Tisch, sein Schatten fiel über die Teller. Er flüsterte laut, als würde er ein Geheimnis verraten:Alniira hat geschrieben: Lloth bietet dir Macht durch Angst. Ich biete dir etwas anderes. Einen Platz am Feuer. Eine Schüssel Suppe, die nicht vergiftet ist. Und die Freiheit, selbst zu wählen, wer du sein willst. Späherin? Mörderin? Oder einfach... Du selbst?
Alniira lächelte milde, eine Geste des Friedens.Talos hat geschrieben: Wähl die Suppe. Ehrlich. Der Wolf starrt schon wieder auf deine Ohren. Ich glaube, er mag Knorpel.
"Er meint es nur gut. Also, Schwester... iss. Der Weg aus der Dunkelheit beginnt mit einem vollen Magen."