Audienz in Angst
Verfasst: 07 Dez 2025, 23:40
Lorettas Herz klopfte immer noch hastig, als sie sich in das Sofa im Eingangsbereich ihres Anwesens, der Villa Auenstein, fallen ließ. Dunkelelfen! In Britain! Sie konnte es immer noch nicht fassen. Ungläubig starrte sie an die Decke und löste beiläufig den kostbaren Silberarmreif von ihrem Handgelenk, sowie den restlichen Schmuck, den sie zur Audienz der Königin getragen hatte. Der Armreif verfehlte dabei knapp die Kante der Sitzfläche und fiel klirrend auf die Fliesen. Sie zuckte zusammen. Ihr Nervensystem war noch immer in heller Aufregung.
Mord! Der Sohn der Gräfin zu Düsterhafen war tot! Sie hatte es mitangesehen, wie die Dunkelelfen sich plötzlich in Bewegung gesetzt und die Bühne betreten hatten. Irgendein Handgemenge. Loretta schüttelte ungläubig den Kopf und ließ sich tiefer sacken, während sie ihre Schuhe auszog. Britain hatte sie immer als sicheren Hafen gesehen, der derlei Schrecken auf Abstand hielt, aber was war da heute nur los gewesen? Wieso hatte man diese Bestien überhaupt in der Stadt geduldet, geschweige denn zur Audienz gelassen? Loretta verstand die Welt nicht mehr.
Ihr wurde schwindelig. Den Schmuck sowie ihre Schuhe an Ort und Stelle liegen lassend ging sie nach oben auf ihr Zimmer, ihrem heiligen Rückzugsort. Der Duft von Lavendel sollte sie etwas beruhigen. Dort wechselte sie aus dem prächtigen Kleid, das sie zur Audienz getragen hatte, in ihr bequemes Hauskleid, und zündete etwas Lavendel in der Duftschale auf dem Kamin an. Daraufhin ließ sie sich erschöpft auf ihr Bett plumpsen. Der weiche Stoff nahm ihr Gewicht dankbar entgegen und Loretta rollte sich zusammen. Immer wieder schüttelte sie den Kopf und atmete schwer aus. Sie ließ das Geschehene Revue passieren.
Kaum war sie am Tor zur königlichen Burg, dem Einlass zur Audienz, angekommen, da war auf einmal dieses Portal erschienen und kurz darauf war sie von Dunkelelfen umstellt gewesen. Sie war erstarrt vor Schreck. Ausgerechnet Dunkelelfen. Als einer von ihnen sie giftig angefaucht hatte, dass sie verschwinden sollte, hatte sie es automatisch getan. Nur weg von diesen... Kreaturen, wenn sich die Gelegenheit bot. Schnell in die Sicherheit der Burg. Aber diese Monster kamen hinterher. Sie waren hineingelassen worden. Loretta hatte sich möglichst weit weg von ihnen und in die Nähe der Wachen gestellt, die Dunkelelfen nie aus dem Blick lassend. Manchmal hatten sie ihr einen bösen Blick zugeworfen, diese Teufel. Sie hatte von Anfang an kein gutes Gefühl gehabt. Wie auch. Es waren Dunkelelfen, Muttermörder. Und zu Mördern waren sie an diesem Abend wenig überraschend auch wieder geworden.
Wieso? Wieso hat man überhaupt? Lorettas Gedanken drehten sich in einem Strudel. Und diese fehlenden Manieren aller anwesenden Gäste. Behandelte man so eine Königin? Nein, sicher nicht. Niemand hatte sich angemessen verneigt, außer Loretta zu Beginn der Audienz, und niemand hatte die Königin korrekt angesprochen. Hätten sie nicht alle sofort in den Kerker dafür kommen müssen? Aber die Königin und der restliche anwesende Adel auf dem Podium hatten keinen Befehl gegeben. Die Dunkelelfen hatten jeglichen Respekt vermissen lassen, das Podium einfach betreten und Leuemund, den Sohn der Gräfin zu Düsterhafen, mit einem Blitzschlag zu Boden gestreckt. Für jegliche Hilfe war es zu spät gewesen. Aber auch dann kein Befehl an die Wachen. Die unzähligen Armbrustschützen hatten still verharrt. Loretta hatte sich dann hinter einer Wache versteckt, aber sicher hatte sie sich nicht gefühlt. Kurz darauf waren die Dunkelelfen wieder verschwunden, die restlichen Gäste waren seltsam anteilslos am Geschehen gewesen und waren ihr eh nicht geheuer vorgekommen. Ziemlich finster hatten manche gewirkt.
So hatte Loretta auch etwas später eher zögerlich auf die Aufforderung der obersten Wache reagiert, die Audienz zu räumen. Erst als die anderen Gäste sich in Bewegung gesetzt hatten, war sie den begleitenden Wachen gefolgt. Als sie dann das Tor zur Stadt hatte passieren sollen, hatte sie erneut gezögert. Überall hatten noch Gäste gestanden und als die oberste Wache sie gebeten hatte, nun auch das Gelände zu verlassen, hatte sie sie höflich gebeten, dass eine Wache sie zu ihrem Anwesen zurückbegleitete. Ihrem Wunsch wurde Folge geleistet und so war sie kurz darauf wohlbehalten wieder in der Villa Auenstein angekommen.
Was für ein Schreck! Das alles wirkte auf sie wie ein Traum. Was war nur mit dieser Welt passiert? Konnte sie überhaupt noch das Haus verlassen, ohne Angst? Ihr rannen ein paar Tränen die Wangen hinab, als sie begriff, wie verloren sie sich fühlte. Nicht erst seit heute, aber das Geschehene führte ihr das nun unweigerlich vor Augen, was sie bisher eher zu verdrängen versucht hatte.
Der Duft des Lavendels schaffte es aber langsam, sie in den Schlaf zu wiegen, und so blieb sie auf dem Bett in ihrer zusammengerollten Haltung liegen wie ein erschöpftes Kätzchen.
Mord! Der Sohn der Gräfin zu Düsterhafen war tot! Sie hatte es mitangesehen, wie die Dunkelelfen sich plötzlich in Bewegung gesetzt und die Bühne betreten hatten. Irgendein Handgemenge. Loretta schüttelte ungläubig den Kopf und ließ sich tiefer sacken, während sie ihre Schuhe auszog. Britain hatte sie immer als sicheren Hafen gesehen, der derlei Schrecken auf Abstand hielt, aber was war da heute nur los gewesen? Wieso hatte man diese Bestien überhaupt in der Stadt geduldet, geschweige denn zur Audienz gelassen? Loretta verstand die Welt nicht mehr.
Ihr wurde schwindelig. Den Schmuck sowie ihre Schuhe an Ort und Stelle liegen lassend ging sie nach oben auf ihr Zimmer, ihrem heiligen Rückzugsort. Der Duft von Lavendel sollte sie etwas beruhigen. Dort wechselte sie aus dem prächtigen Kleid, das sie zur Audienz getragen hatte, in ihr bequemes Hauskleid, und zündete etwas Lavendel in der Duftschale auf dem Kamin an. Daraufhin ließ sie sich erschöpft auf ihr Bett plumpsen. Der weiche Stoff nahm ihr Gewicht dankbar entgegen und Loretta rollte sich zusammen. Immer wieder schüttelte sie den Kopf und atmete schwer aus. Sie ließ das Geschehene Revue passieren.
Kaum war sie am Tor zur königlichen Burg, dem Einlass zur Audienz, angekommen, da war auf einmal dieses Portal erschienen und kurz darauf war sie von Dunkelelfen umstellt gewesen. Sie war erstarrt vor Schreck. Ausgerechnet Dunkelelfen. Als einer von ihnen sie giftig angefaucht hatte, dass sie verschwinden sollte, hatte sie es automatisch getan. Nur weg von diesen... Kreaturen, wenn sich die Gelegenheit bot. Schnell in die Sicherheit der Burg. Aber diese Monster kamen hinterher. Sie waren hineingelassen worden. Loretta hatte sich möglichst weit weg von ihnen und in die Nähe der Wachen gestellt, die Dunkelelfen nie aus dem Blick lassend. Manchmal hatten sie ihr einen bösen Blick zugeworfen, diese Teufel. Sie hatte von Anfang an kein gutes Gefühl gehabt. Wie auch. Es waren Dunkelelfen, Muttermörder. Und zu Mördern waren sie an diesem Abend wenig überraschend auch wieder geworden.
Wieso? Wieso hat man überhaupt? Lorettas Gedanken drehten sich in einem Strudel. Und diese fehlenden Manieren aller anwesenden Gäste. Behandelte man so eine Königin? Nein, sicher nicht. Niemand hatte sich angemessen verneigt, außer Loretta zu Beginn der Audienz, und niemand hatte die Königin korrekt angesprochen. Hätten sie nicht alle sofort in den Kerker dafür kommen müssen? Aber die Königin und der restliche anwesende Adel auf dem Podium hatten keinen Befehl gegeben. Die Dunkelelfen hatten jeglichen Respekt vermissen lassen, das Podium einfach betreten und Leuemund, den Sohn der Gräfin zu Düsterhafen, mit einem Blitzschlag zu Boden gestreckt. Für jegliche Hilfe war es zu spät gewesen. Aber auch dann kein Befehl an die Wachen. Die unzähligen Armbrustschützen hatten still verharrt. Loretta hatte sich dann hinter einer Wache versteckt, aber sicher hatte sie sich nicht gefühlt. Kurz darauf waren die Dunkelelfen wieder verschwunden, die restlichen Gäste waren seltsam anteilslos am Geschehen gewesen und waren ihr eh nicht geheuer vorgekommen. Ziemlich finster hatten manche gewirkt.
So hatte Loretta auch etwas später eher zögerlich auf die Aufforderung der obersten Wache reagiert, die Audienz zu räumen. Erst als die anderen Gäste sich in Bewegung gesetzt hatten, war sie den begleitenden Wachen gefolgt. Als sie dann das Tor zur Stadt hatte passieren sollen, hatte sie erneut gezögert. Überall hatten noch Gäste gestanden und als die oberste Wache sie gebeten hatte, nun auch das Gelände zu verlassen, hatte sie sie höflich gebeten, dass eine Wache sie zu ihrem Anwesen zurückbegleitete. Ihrem Wunsch wurde Folge geleistet und so war sie kurz darauf wohlbehalten wieder in der Villa Auenstein angekommen.
Was für ein Schreck! Das alles wirkte auf sie wie ein Traum. Was war nur mit dieser Welt passiert? Konnte sie überhaupt noch das Haus verlassen, ohne Angst? Ihr rannen ein paar Tränen die Wangen hinab, als sie begriff, wie verloren sie sich fühlte. Nicht erst seit heute, aber das Geschehene führte ihr das nun unweigerlich vor Augen, was sie bisher eher zu verdrängen versucht hatte.
Der Duft des Lavendels schaffte es aber langsam, sie in den Schlaf zu wiegen, und so blieb sie auf dem Bett in ihrer zusammengerollten Haltung liegen wie ein erschöpftes Kätzchen.