Geschichten aus der Taverne ? Melion, der Spellude
Verfasst: 19 Mai 2025, 22:44
Geschichten aus der Taverne ? Melion, der Spellude
Es war ein sp?ter Nachmittag, wie es viele gab in jener ?bergangszeit, wenn der Tag noch hell war, doch die Schatten schon l?nger wurden. Die Taverne war fast leer ? nur leise knarzte das Holz, wenn ein Windsto? durch die undichten Stellen im Geb?lk fuhr. Ich war gerade dabei, Gl?ser zu trocknen und den Tresen zu wischen, als ein rhythmisches Pochen an der T?r erklang. Nicht grob, nicht zaghaft ? eher wie ein Klopfen mit Absicht. Ich rief ohne aufzublicken:
?Es ist immer offen!?
Doch wer immer dort drau?en stand, nutzte den Moment, um noch einmal ? beinahe spielerisch ? mit den Kn?cheln eine kleine Melodie auf das T?rholz zu klopfen. Ich richtete mich auf, die Sch?rze glatt streichend, und wandte mich zur T?r, als sie sich ?ffnete.
Ein junger Mann trat ein, staubig von der Stra?e, mit ledernen Taschen und einem beschnitzten Stab. Die Art, wie er sich bewegte, lie? vermuten, dass ihm das Gehen wie ein Tanz war ? leichtf??ig, suchend, zugleich von einer gewissen Theatralik durchzogen.
?Salve, guter Mann ? willkommen in der Taverne!?, sprach ich ihn an.
?Geschichten und Melodey mit euch?, erwiderte er, wenngleich er sich r?uspern musste. Der Staub seiner Reise schien nicht nur an der Kleidung zu haften.
Ich schenkte ihm wortlos frisches Quellwasser ein und reichte das Glas ?ber den Tresen. Der Fremde ? die gr?nen Augen kurz entt?uscht, dann schalkhaft blitzend ? griff danach, hielt jedoch inne.
?Ich? vermag gerade nicht daf?r zu zahlen?, murmelte er.
Ich lachte, ehrlich und unbesorgt. ?Macht euch hier keine Sorgen ?ber offene Rechnungen. Setzt euch! Trinkt!?
Er tat, wie gehei?en, lie? sein Gep?ck und den Stab sorgf?ltig nieder, nahm das Glas und leerte es mit wenigen Z?gen. Als ich ihm erneut einschenkte, stellte er sich schlie?lich vor: ?Man ruft mich Melion? und ich rieche sonst auch deutlich besser.?
Was folgte, war ein Schlagabtausch aus Worten, wie ich ihn liebe: leicht, schalkhaft, aber nicht ohne Tiefgang. Wir sprachen ?ber Nachbarn, verlorene Geldkatzen, ?ber das Wesen der G?ste und das Gewicht von Namen. Ich nannte ihn bald ?Geschichtenweber? ? ein Titel, den er mit einem schelmischen L?cheln annahm.
?So wie ihr euren Stenz samt Packen zur Ruhe gelegt habt, d?rft auch ihr euch erst einmal ausruhen?, sagte ich ihm schlie?lich.
Melion fragte, ob G?ste zu erwarten seien. Ich antwortete wahrheitsgem?? ? dass die Taverne zwar offen, aber oft leer war. Dass bald ein Fest geplant sei, doch oft nur ein Fischer oder eine einsame Seele den Weg f?nde. Er schien weder entt?uscht noch ?berrascht. Vielmehr schien ihm die Einsamkeit fast willkommen.
Als ich ihm eine Mahlzeit anbot, rang ich ihm ein weiteres L?cheln ab. Er bestand auf Gen?gsamkeit, doch ich winkte nur ab.
?Gen?gsamkeit gibt es zur Gen?ge? wonach sehnt sich euer Gaumen??
Er zuckte mit den Schultern. ?Da braucht es kein f?rstliches Mahl.?
Ich bereitete dennoch eines ? w?hrend er in der leeren Stube eine leise Melodie summte, erst pfeifend, dann trommelnd mit den Fingern auf der Theke. Als ich ihm das gro?e Brett mit Fr?chten, K?se, Brot und Fleisch reichte, riss er die Augen auf.
?Ich erw?hnte, dass ich kein Herr bin?!?
?Ein einfaches Mahl f?r einen willkommenen Geschichtenweber?, erwiderte ich. Und als er dann a? ? hungrig, als sei es Tage her ? goss ich s??en Most mit Lavendelduft in zwei Gl?ser.
Wir stie?en an. Auf neue Bekanntschaften, auf unerwarteten Besuch. Er l?chelte. Ich beobachtete.
Dann, nach dem Mahl, als er sich den Mund wischte und beil?ufig in seinem Ranzen kramte, blitzte etwas aus Holz und Leder hervor. R?hren, Zapfen, ein seltsames Konstrukt. Ich fragte.
Er grinste, baute es zusammen. Ein Instrument, laut und brummend ? eine Art Dudelsack. Und dann begann Melion zu spielen.
Die Melodie erf?llte den Raum, wuchs an, trug sich selbst wie der Wind, der durch offene T?ren weht. Ich lauschte ? und wippte mit.
Und vielleicht, ganz vielleicht, war es in diesem Moment nicht wichtig, wie viele G?ste drau?en blieben.
Denn hier, in der fast leeren Taverne, spielte einer den Ton.
Und ich h?rte zu.
Melion spielte lange. Erst f?r sich. Dann f?r mich. Und irgendwann ? ich bemerkte es kaum ? war die Taverne nicht mehr leer.
Der alter Fischer trat ein, dann ein Kr?uterweib mit Korb, sp?ter ein junger Bursche, der mehr humpelte als lief. Einer nach dem anderen blieb stehen, lauschte, l?chelte ? und setzte sich. Manche nickten im Takt, andere schlossen die Augen. Es war, als h?tte die Musik einen unsichtbaren Faden ausgespannt, an dem all diese Seelen wie von selbst hereingezogen wurden.
Ein P?rchen auf der Durchreise nahm Platz, rutschte n?her zusammen, ein m?der H?ndler lehnte sich an die Wand, und sogar Nicoletta kam aus der K?che, wischte sich die H?nde an der Sch?rze ab und blieb stehen. Ein Moment der Gemeinsamkeit entstand, ohne dass jemand ihn heraufbeschworen h?tte.
Es war, als h?tte die Musik die Schwelle ge?ffnet, nicht nur die T?r ? und all die Geschichten, Sorgen und Tr?ume, die drau?en gewartet hatten, fanden nun Platz im Klang.
Als Melion schlie?lich, fast eine Stunde sp?ter, mit einem tiefen, langen Ton sein Spiel beendete, lag f?r einen Moment Stille in der Luft. Eine jener stillen Sekunden, in denen alle noch festhielten an dem, was gewesen war ? ehe es verfliegt.
Dann kam der Applaus. Z?gerlich zuerst, ein einzelnes Klatschen hier, ein weiteres dort ? dann fester, einm?tiger, aufrichtiger. Ein Klatschen, das ehrlicher nicht h?tte sein k?nnen. Keine B?hne, kein Gold. Nur Beifall. Und Blicke, die ihm mehr sagten als Worte es vermocht h?tten.
Ich trat an den Tresen heran, lie? meine Finger ?ber das Holz gleiten, sah ihn an ? ein wenig verschwitzter nun, aber nicht weniger lebendig ? und sagte mit leiser, aber fester Stimme:
?Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr mir helfen k?nntet, ein paar der gr??eren Probleme dieser Taverne zu l?sen.?
Er hob eine Braue. Es war kein misstrauischer Blick ? eher einer voller stiller Neugier. Dann l?chelte er.
Und ich wusste, das war nicht das letzte Lied gewesen. Nicht von ihm. Und nicht an diesem Ort.
Es war ein sp?ter Nachmittag, wie es viele gab in jener ?bergangszeit, wenn der Tag noch hell war, doch die Schatten schon l?nger wurden. Die Taverne war fast leer ? nur leise knarzte das Holz, wenn ein Windsto? durch die undichten Stellen im Geb?lk fuhr. Ich war gerade dabei, Gl?ser zu trocknen und den Tresen zu wischen, als ein rhythmisches Pochen an der T?r erklang. Nicht grob, nicht zaghaft ? eher wie ein Klopfen mit Absicht. Ich rief ohne aufzublicken:
?Es ist immer offen!?
Doch wer immer dort drau?en stand, nutzte den Moment, um noch einmal ? beinahe spielerisch ? mit den Kn?cheln eine kleine Melodie auf das T?rholz zu klopfen. Ich richtete mich auf, die Sch?rze glatt streichend, und wandte mich zur T?r, als sie sich ?ffnete.
Ein junger Mann trat ein, staubig von der Stra?e, mit ledernen Taschen und einem beschnitzten Stab. Die Art, wie er sich bewegte, lie? vermuten, dass ihm das Gehen wie ein Tanz war ? leichtf??ig, suchend, zugleich von einer gewissen Theatralik durchzogen.
?Salve, guter Mann ? willkommen in der Taverne!?, sprach ich ihn an.
?Geschichten und Melodey mit euch?, erwiderte er, wenngleich er sich r?uspern musste. Der Staub seiner Reise schien nicht nur an der Kleidung zu haften.
Ich schenkte ihm wortlos frisches Quellwasser ein und reichte das Glas ?ber den Tresen. Der Fremde ? die gr?nen Augen kurz entt?uscht, dann schalkhaft blitzend ? griff danach, hielt jedoch inne.
?Ich? vermag gerade nicht daf?r zu zahlen?, murmelte er.
Ich lachte, ehrlich und unbesorgt. ?Macht euch hier keine Sorgen ?ber offene Rechnungen. Setzt euch! Trinkt!?
Er tat, wie gehei?en, lie? sein Gep?ck und den Stab sorgf?ltig nieder, nahm das Glas und leerte es mit wenigen Z?gen. Als ich ihm erneut einschenkte, stellte er sich schlie?lich vor: ?Man ruft mich Melion? und ich rieche sonst auch deutlich besser.?
Was folgte, war ein Schlagabtausch aus Worten, wie ich ihn liebe: leicht, schalkhaft, aber nicht ohne Tiefgang. Wir sprachen ?ber Nachbarn, verlorene Geldkatzen, ?ber das Wesen der G?ste und das Gewicht von Namen. Ich nannte ihn bald ?Geschichtenweber? ? ein Titel, den er mit einem schelmischen L?cheln annahm.
?So wie ihr euren Stenz samt Packen zur Ruhe gelegt habt, d?rft auch ihr euch erst einmal ausruhen?, sagte ich ihm schlie?lich.
Melion fragte, ob G?ste zu erwarten seien. Ich antwortete wahrheitsgem?? ? dass die Taverne zwar offen, aber oft leer war. Dass bald ein Fest geplant sei, doch oft nur ein Fischer oder eine einsame Seele den Weg f?nde. Er schien weder entt?uscht noch ?berrascht. Vielmehr schien ihm die Einsamkeit fast willkommen.
Als ich ihm eine Mahlzeit anbot, rang ich ihm ein weiteres L?cheln ab. Er bestand auf Gen?gsamkeit, doch ich winkte nur ab.
?Gen?gsamkeit gibt es zur Gen?ge? wonach sehnt sich euer Gaumen??
Er zuckte mit den Schultern. ?Da braucht es kein f?rstliches Mahl.?
Ich bereitete dennoch eines ? w?hrend er in der leeren Stube eine leise Melodie summte, erst pfeifend, dann trommelnd mit den Fingern auf der Theke. Als ich ihm das gro?e Brett mit Fr?chten, K?se, Brot und Fleisch reichte, riss er die Augen auf.
?Ich erw?hnte, dass ich kein Herr bin?!?
?Ein einfaches Mahl f?r einen willkommenen Geschichtenweber?, erwiderte ich. Und als er dann a? ? hungrig, als sei es Tage her ? goss ich s??en Most mit Lavendelduft in zwei Gl?ser.
Wir stie?en an. Auf neue Bekanntschaften, auf unerwarteten Besuch. Er l?chelte. Ich beobachtete.
Dann, nach dem Mahl, als er sich den Mund wischte und beil?ufig in seinem Ranzen kramte, blitzte etwas aus Holz und Leder hervor. R?hren, Zapfen, ein seltsames Konstrukt. Ich fragte.
Er grinste, baute es zusammen. Ein Instrument, laut und brummend ? eine Art Dudelsack. Und dann begann Melion zu spielen.
Die Melodie erf?llte den Raum, wuchs an, trug sich selbst wie der Wind, der durch offene T?ren weht. Ich lauschte ? und wippte mit.
Und vielleicht, ganz vielleicht, war es in diesem Moment nicht wichtig, wie viele G?ste drau?en blieben.
Denn hier, in der fast leeren Taverne, spielte einer den Ton.
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Melion spielte lange. Erst f?r sich. Dann f?r mich. Und irgendwann ? ich bemerkte es kaum ? war die Taverne nicht mehr leer.
Der alter Fischer trat ein, dann ein Kr?uterweib mit Korb, sp?ter ein junger Bursche, der mehr humpelte als lief. Einer nach dem anderen blieb stehen, lauschte, l?chelte ? und setzte sich. Manche nickten im Takt, andere schlossen die Augen. Es war, als h?tte die Musik einen unsichtbaren Faden ausgespannt, an dem all diese Seelen wie von selbst hereingezogen wurden.
Ein P?rchen auf der Durchreise nahm Platz, rutschte n?her zusammen, ein m?der H?ndler lehnte sich an die Wand, und sogar Nicoletta kam aus der K?che, wischte sich die H?nde an der Sch?rze ab und blieb stehen. Ein Moment der Gemeinsamkeit entstand, ohne dass jemand ihn heraufbeschworen h?tte.
Es war, als h?tte die Musik die Schwelle ge?ffnet, nicht nur die T?r ? und all die Geschichten, Sorgen und Tr?ume, die drau?en gewartet hatten, fanden nun Platz im Klang.
Als Melion schlie?lich, fast eine Stunde sp?ter, mit einem tiefen, langen Ton sein Spiel beendete, lag f?r einen Moment Stille in der Luft. Eine jener stillen Sekunden, in denen alle noch festhielten an dem, was gewesen war ? ehe es verfliegt.
Dann kam der Applaus. Z?gerlich zuerst, ein einzelnes Klatschen hier, ein weiteres dort ? dann fester, einm?tiger, aufrichtiger. Ein Klatschen, das ehrlicher nicht h?tte sein k?nnen. Keine B?hne, kein Gold. Nur Beifall. Und Blicke, die ihm mehr sagten als Worte es vermocht h?tten.
Ich trat an den Tresen heran, lie? meine Finger ?ber das Holz gleiten, sah ihn an ? ein wenig verschwitzter nun, aber nicht weniger lebendig ? und sagte mit leiser, aber fester Stimme:
?Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr mir helfen k?nntet, ein paar der gr??eren Probleme dieser Taverne zu l?sen.?
Er hob eine Braue. Es war kein misstrauischer Blick ? eher einer voller stiller Neugier. Dann l?chelte er.
Und ich wusste, das war nicht das letzte Lied gewesen. Nicht von ihm. Und nicht an diesem Ort.