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Der Weg, stets das Ziel?

Verfasst: 26 Mai 2025, 00:50
von Thorian
Von wo man kommt

Da lief er nun also. Zu Fu?. Nicht die Bequemlichkeit eines Pferdesattels vorziehend. Einfach getragen von den eigenen zwei Beinen. Es hatte etwas Urt?mliches. Angebote vorbeifahrender H?ndler, auf dem Kutschbock oder der Ladefl?che Platz zu nehmen, schlug er dankend aus. Thorian trug einfache Gew?nder, gekleidet wie fast Jeder dieser Tage auf den Handelsrouten des Reiches. Nicht, weil er sich tarnen wollte. Wer ihn kannte, w?rde ihn unter den Reisenden ausmachen k?nnen. Doch wollte er jetzt einer unter Vielen sein. Nicht der Streiter f?r das Gute, als den er sich seit gut 2 Dekaden verstand.

Die Strasse sollte ihn einfach fort tragen. Fort von der Tristesse des Alltages, die sich in den letzten Monaten des ?bens und Schuftens eingeschlichen hatte.
Thorian meisterte zuvor, was er vor vielen Jahren bereits begann - Das Schreinerhandwerk. Meister Morley, der eine kleine Tischlerei am Stadtrand Britains - unweit von Thorians Heimstatt - unterhielt, gew?hrte ihm die Ehre einer Ausbildung. Nichts Offizielles. Keine Beurkundung durch eine Zunft und kein Meisterst?ck, das er abzulegen hatte. Einfach kontinuierliches Verbessern seiner F?higkeiten unter der Aufsicht des alten Handwerksmeisters. Holz war Thorian ein genehmes Material und Morley ein geduldiger Lehrer.

Aber dies schien nicht mehr als eine Ausflucht darzustellen. Ein Verdr?ngen der Leere, die von dem Moment an Besitz von ihm ergriffen hatte, als ... es zur Trennung kam. Und da tauchte immer wieder diese Erinnerung auf, an die Eine, die sein Leben auch in dunkelster Stunde hat erhellen k?nnen ? Milana. Eine Frau, st?rmisch und leidenschaftlich wie eine Urgewalt.
Thorian lernte sie damals in den Reihen der Allianz aus Schwert und Stab kennen. Dieser wunderbaren Gemeinschaft unter der F?hrung des ehrenwerten Lord Gerron von Rabenstein, der Thorians Vision eines geeinten Lichtes teilte. Er sah in Gerron jemanden wie Ahren Raskirson, dem einstigen Boten Tyraels, dem Thorian in ?lteren Tagen bei der Gr?ndung eines Lichtbundes zur Seite stand. Doch sowohl dieser Versuch, als auch fr?here, oder die Bem?hungen Gerrons, erschienen nie mehr als ein Strohfeuer, und scheiterte letztendlich an den Eitelkeiten der einzelnen Lichtgilden. Die Erkenntnis, dass sich der Weg des Lichtes dergestalt immer wieder in Sackgassen verlief, wog schwer auf Thorian. Und die Entt?uschung dar?ber warf Zweifel ?ber seine bisherigen Bem?hungen auf.

Nach dem Verlassen der Allianz fand Thorian in Lathano Neth einen Gleichgesinnten, der seinen Ansatz, neue Pfade im Namen des Guten zu beschreiten bef?rwortete. Rasch konnten weitere Mitstreiter ausgemacht werden, und die J?ger der Schatten erhoben sich zwischen all den ehrbaren Lichtgilden ? mit dem Unterschied, ihren moralischen Kompass an anderen Werten auszurichten.
Der Zweck heiligte die Mittel, und so folgte eine Zeit h?chst fragw?rdiger Unternehmungen, abseits von Recht und Gesetz, aber stets einem h?heren Wohl dienlich. Thorian lud so manche Schuld auf sich und schob sie allzu h?ufig, mit der Begr?ndung f?r das Gute einzustehen beiseite. Doch irgendwann ahnte er sein Seelenheil in Gefahr, zog sich aus den Aktivit?ten heraus und legte schlussendlich das Emblem der J?gerschaft ab.

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