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CHAOS VICTOR ? Das Chaos siegt
Verfasst: 02 Jun 2025, 21:16
von Tolan
Langsam Schritt Tolan vor die Schaar von Anh?ngern, die sich versammelt hatte. Es war still und keiner getraute sich zu sprechen. Alle blickten konzentriert und abwartend zu dem Erzmagier. Diese fing langsam und mit fester Stimme an zu reden.
Anh?nger des Chaos. Die Welt ist voller schwacher Herrscher, die sich an ihre nutzlosen Gesetze klammern. Ihre Zeit ist vorbei. Das Chaos erhebt sich, und diejenigen, die es meistern, werden ?ber alle Sterblichen herrschen.
Ich, Tolan, Erzmagier der Schatten, Meister des Chaos, rufe jene, die bereit sind, ihre Ketten zu sprengen.
Geht hinaus und sprecht vielversprechende Kandidaten an.
Krieger?Der K?mpfer des Chaos, unaufhaltsam auf dem Schlachtfeld. K?mpft nicht f?r Ruhm oder Ehre, sondern f?r die wahre Herrschaft der Starken!
Meuchelm?rder?Die Klinge im Dunkeln, die den Willen des Chaos vollstreckt. Ihr seid die Schatten, die K?nige fallen lassen und Reiche ins Verderben st?rzen.
Magier?Die Architekten der neuen ?ra. Vergesst die schwachen Lehren der alten Meister. Hier gibt es keine Grenzen, keine Verbote?nur ungez?hmte Macht!
CHAOS VICTOR
Re: CHAOS VICTOR ? Das Chaos siegt
Verfasst: 11 Jun 2025, 21:52
von Hildir
Hildirs Weg ins Chaos
Die Nacht war finster, der Himmel ohne Sterne. Hildir stapfte durch den Wald. Das Moos unter seinen Stiefeln d?mpfte jeden Schritt. Seit Stunden war er unterwegs, ziellos beinahe, dem fernen Ruf der Geister folgend ? oder dem, was er daf?r hielt. Doch etwas war anders. Der Pfad, den er genommen hatte, wirkte fremd. Zun?chst waren es nur Schatten, die sich tiefer und dichter an die St?mme legten. Dann bemerkte er, wie die B?ume sich ver?ndert hatten. Ihre Rinde war grau und gesprungen, blass schimmernd im fahlen Mondlicht. Die ?ste hingen herab wie die knorrigen Finger toter Greise. Ein s??lich fauliger Geruch legte sich ?ber die Luft. Hildir hielt inne. Er sog die Luft vorsichtig ein ? und da war es: ein flackerndes Licht, fern zwischen den B?umen. Ein Feuer. Sein Instinkt warnte ihn. Doch etwas ? vielleicht Neugier, vielleicht der Ruf der Geister selbst ? zog ihn weiter. Langsam, Schritt f?r Schritt, bewegte er sich vorw?rts.
Mit jedem Schritt wurde die Luft schwerer. Die Stille des Waldes wich einem dumpfen Raunen. Stimmen, leise erst, dann lauter. Sie kamen nicht von au?en. Sie kamen von innen. In seinem Kopf fl?sterten sie Worte, die er nicht verstand. Uralte Namen, gebrochen und fremd. Er trat n?her. Zwischen den kranken B?umen ?ffnete sich pl?tzlich eine Lichtung. In ihrer Mitte loderte ein gewaltiges Feuer. Seine Flammen leckten hoch in den Himmel ? doch sie brannten nicht in warmem Gold, sondern in einem unsteten, kranken Rot, durchzogen von schwarzen Funken.
Um das Feuer standen Gestalten. Dunkelbraune Roben, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Keiner von ihnen sprach laut, und doch hallten ihre Stimmen in der Luft ? und in Hildirs Geist.
Immer wieder. Der Singsang bohrte sich in seinen Kopf. Hildir sp?rte, wie ihm schwindlig wurde. Er wollte sich abwenden ? doch seine F??e bewegten sich weiter, wie von unsichtbarer Hand gef?hrt. Die Realit?t flirrte. Die Flammen dehnten sich aus, als wollten sie ihn verschlingen, und die Stimmen der Robentr?ger bohrten sich tiefer in seinen Verstand.
Er stand nun kaum noch zehn Schritte vom Feuer entfernt. Die Gestalten hoben gleichzeitig die K?pfe ? unter den Kapuzen glommen gelbe Augen. Er wollte schreien, wollte fortlaufen ? doch sein K?rper gehorchte nicht. Die Stimmen sangen weiter. Der Wald flackerte wie im Fiebertraum. Dann ver?nderten sich die Flammen. Sie zogen sich zusammen, t?rmten sich hoch und formten eine Gestalt. Zuerst war sie kaum mehr als ein Zucken im Feuer ? dann begannen sich brennende Arme aus den Flammen zu l?sen, ein Rumpf, ein Kopf, leer und gl?hend. Ein Feuergeist. Er erhob sich, gro? und unstet, in seinen glutroten Augen der Wahnsinn uralter Zerst?rung. Er ?ffnete den Mund, doch kein Laut drang hervor ? nur eine brennende Hitze, die selbst auf Hildirs Haut brannte, obwohl er mehrere Schritte entfernt stand. Er wollte zur?ckweichen, doch seine Beine gehorchten nicht. Und in diesem Moment brach die Welt auseinander.
Er sah nicht mehr die Lichtung. Nicht mehr die Gestalten. Nur Feuer. Ein endloser, brennender Strom riss ihn fort. Hildirs Verstand k?mpfte um Klarheit. Doch neue Bilder tauchten in seinem Geist auf. Hildir watete durch ein Meer von Blut. ?berall schwammen Leichen. Seine Robe war zerrissen, das Gesicht von Ru? gezeichnet ? und doch watete er aufrecht, kraftvoll. Blut klebte an seinen H?nden, tropfte von seinen Fingerspitzen. Um ihn herum: brennende Gestalten, schreiende Stimmen. Doch keine Reue in seinem Blick. Nur ein L?cheln. Breit und Wild. Ein Rausch durchstr?mte ihn. In den Flammen sah er mehr: Krieger, die vor ihm knieten. Herrscher, die in Ketten lagen. St?dte, die im Feuer zerfielen. Zungen aus Flammen leckten um ihn, tanzten an seinen Armen empor, ohne ihn zu verbrennen. Er f?hlte Macht. St?rke. Ungez?hmte Freiheit. Er sp?rte, wie der Rausch tiefer wurde, als w?rde das Chaos selbst in seinen Adern pulsieren.
"Mehr."
"Mehr!"
Er schritt durch die Flammen, jedes Bild klarer als das vorige. St?dte, die in Finsternis versanken. Fl?sse, rot vor Blut. Sein eigenes Lachen, hallend und fremd, als k?me es von einer anderen Stimme.
Dann erwachte Hildir im feuchten Gras der Lichtung.
Der Morgen graute. Die Feuerstelle war kalt. Keine Gestalten mehr. Keine Stimmen. Doch in seinem Kopf hallte es noch immer nach.
Sein K?rper zitterte. War es ein Traum gewesen? Ein Fieberwahn? Doch seine H?nde waren verkohlt, als h?tte er tats?chlich in den Flammen gelegen. Sein Herz pochte wild. Er stand langsam auf. Und da sah er es. Am Rand der Lichtung, in die Rinde eines alten, toten Baumes, war ein Zeichen eingeritzt ? drei Linien, spiralf?rmig, umschlungen von einem offenen Kreis.
Das Symbol der SoC. Darunter zwei W?rter:
"CHAOS VICTOR"
Hildir atmete tief.
Er sp?rte es noch immer in sich. Das Feuer hatte ihn ber?hrt.
Die Geister hatten ihn gewarnt: Sein Weg w?rde sich ?ndern.
Nun wusste er, wohin es ihn zog.