Ein gewissenloser Ekel?
Verfasst: 09 Jun 2025, 20:26
Lirael war auf der Jagd nach Harpien. Seit Tagen durchstreifte sie den Wald ?stlich von Minoc, in dem die raren Riesenv?gel ihre Nester hatten. Diese Gesch?pfe, bekannt f?r ihre Aggressivit?t und Schnelligkeit, lieferten besonders wertvolle Beute. Die gelblich-braunen Federn der Harpien waren ideal f?r ihre Pfeile, die damit schneller flogen. Zudem waren die gro?en V?gel ?beraus ergiebig, sodass Lirael ihre gesammelte Beute regelm??ig deponieren musste.
Auch an diesem Abend war ihre Tasche bereits wieder voll. Sie ?berlegte, wie sie diese am besten leeren konnte, um den verbleibenden Teil des Waldes noch zu durchsuchen. Da die Br?cke nach Minoc unpassierbar war, blieben ihr nur zwei Optionen: R?ckruftr?nke oder die Bank in D?sterhafen. Normalerweise fiel ihre Wahl auf die Tr?nke, doch ihr Vorrat war begrenzt, und ein Ausritt in die Abendsonne schien ihr verlockend. Also entschied sie sich f?r die Bank.
Nachdem sie die wertvolle Ladung in einem Bankfach verstaut hatte, machte sie sich bereits auf den Weg zur?ck. Doch auf dem Flur begegnete ihr ein ?lterer Mann mit einem purpurnen Umhang. Sein Gesicht kam ihr bekannt vor, doch sie setzte ihren Weg zun?chst fort. Nach einigen Schritten hielt sie inne. Gegen ihren Instinkt drehte sie sich um und sprach ihn an.
?Sanya, ich kenne Euch. Ihr wart doch in der Taverne, nicht wahr??
Der Mann murmelte etwas, das Lirael kaum verstehen konnte, w?hrend sich in seiner Hand eine Feuerkugel formte. F?r einen Moment erschrak sie, doch sie fasste sich schnell. Diese dramatische Geste hatte er bereits in der Taverne zur Schau gestellt. Sie hatte sich damals schon ?ber seinen Hang zur Selbstdarstellung am?siert. Seit sie dort Drachen gesehen und die au?ergew?hnlichen F?higkeiten mancher Besucher bestaunt hatte, beeindruckte sie so etwas kaum noch.
?R?stung ausziehen?, befahl der Mann pl?tzlich mit scharfer Stimme. ?Das ist das Gesetz der Stadt.?
Lirael blickte an sich herab. Ein Hauch von Scham stieg in ihr auf, als sie erkannte, dass sie vermutlich keinen besonders guten Eindruck machte: verschwitzt, mit voller Kampfmontur und alles andere als pr?sentabel. Ihr selbst war das gleichg?ltig, doch sie wusste inzwischen, dass derartige Aufmachungen in zivilisierten Gegenden als ungeh?rig galten. Dennoch ?rgerte sie sich ?ber den Tonfall des Mannes, der von Herablassung und Arroganz strotzte.
?Nun, ich werde mich sicherlich nicht hier vor Euch entkleiden?, entgegnete sie k?hl und deutete auf einen Nebenraum. ?Gebt mir einen Augenblick, dann ziehe ich mich dort um.?
Doch anstatt sie in Ruhe zu lassen, folgte der Mann ihr dicht auf den Fersen. Kaum hatte sie den Nebenraum betreten, stand er bereits in der T?r. Sein bedrohlicher Blick lie? Lirael auf der Stelle verharren.
?K?nntet Ihr den Raum bitte kurz verlassen, damit ich mich umziehen kann?? fragte sie irritiert.
Der Mann verneinte mit einem leeren, durchdringenden Blick. Sein Verhalten wurde zunehmend unheimlicher. Erwartete er tats?chlich, dass sie sich hier vor ihm entkleidete? Der Gedanke widerte sie an. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte ihren Abscheu wider.
Mit zitternder Stimme versuchte sie es erneut: ?W?rdet Ihr Euch wenigstens umdrehen?? Doch der Mann sch?ttelte nur kaltbl?tig den Kopf.
?Zieht die R?stung aus, oder Ihr werdet sterben?, drohte er.
Ein Schauer lief ihr ?ber den R?cken. Sie wusste, dass sie es hier mit einem gewissenlosen und brutalen Menschen zu tun hatte. Doch ein letzter Versuch, ihn zur Vernunft zu bringen, musste sein.
?Ich werde mich umziehen, doch gew?hrt mir wenigstens etwas Privatsph?re! Auch die Gesetze, die Ihr hier so hochhaltet, verbieten doch sicher N?tigung!?
Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung. Stattdessen nickte er nur, bevor er mit eiserner Stimme sagte:
?Dann sei es so??
?Kal Vas Flam.?
Die Feuerwelle traf sie mit voller Wucht. In den wenigen Sekunden, bevor der Schmerz sie ?bermannte, durchfluteten unz?hlige Gedanken ihren Geist. Sie ?berlegte, ob sie ihren magischen Reflektionstrank benutzen oder ihren Bogen von der Schulter nehmen sollte. Doch sie entschied sich dagegen. Der gewissenlose Ausdruck des Mannes zeigte, dass er vermutlich sich vermutlich bereits zu diesem Schritt entschieden hatte, als sie sich gekreuzt hatten. Es w?rde nichts ?ndern und so ergab sie sich ihrem Schicksal.
?Por Ort Grav.?
Eine zweite Welle durchfuhr sie, brannte sie von innen heraus.
?Por Ort Grav.?
Die dritte Welle nahm sie nur noch verschwommen wahr. Noch bevor ihr K?rper den Boden ber?hrte, entglitt ihr Geist den Schmerzen der Welt.
Achtlos liess er sie liegen, verletzt und ohnm?chtig, bis sie kr?ftig genug war, um sich zum Schrein am Friedhof von D?sterhafen zu schleppen. Ersch?pft erholte sie sich dort von den Schmerzen die er ihr zugef?gt hatte.
In den folgenden Tagen dachte sie immer wieder an die Ereignisse in der Bank zur?ck. Was konnte einen Menschen antreiben, anderen mit solcher K?lte und Gleichg?ltigkeit zu begegnen? Was mochte in jemandem vorgehen, der das Leben und die W?rde anderer so verachtete?
Dieses Erlebnis war tief ersch?tternd, doch es st?rkte auch ihre ?berzeugungen. Nie zuvor war sie sich so sicher gewesen, dass ihr die Natur, das Leben und die Unversehrtheit beider ?ber alles gingen. Sie schwor sich, diesen Werten treu zu bleiben ? ganz gleich, wie dunkel die Welt um sie herum sein mochte.
Auch an diesem Abend war ihre Tasche bereits wieder voll. Sie ?berlegte, wie sie diese am besten leeren konnte, um den verbleibenden Teil des Waldes noch zu durchsuchen. Da die Br?cke nach Minoc unpassierbar war, blieben ihr nur zwei Optionen: R?ckruftr?nke oder die Bank in D?sterhafen. Normalerweise fiel ihre Wahl auf die Tr?nke, doch ihr Vorrat war begrenzt, und ein Ausritt in die Abendsonne schien ihr verlockend. Also entschied sie sich f?r die Bank.
Nachdem sie die wertvolle Ladung in einem Bankfach verstaut hatte, machte sie sich bereits auf den Weg zur?ck. Doch auf dem Flur begegnete ihr ein ?lterer Mann mit einem purpurnen Umhang. Sein Gesicht kam ihr bekannt vor, doch sie setzte ihren Weg zun?chst fort. Nach einigen Schritten hielt sie inne. Gegen ihren Instinkt drehte sie sich um und sprach ihn an.
?Sanya, ich kenne Euch. Ihr wart doch in der Taverne, nicht wahr??
Der Mann murmelte etwas, das Lirael kaum verstehen konnte, w?hrend sich in seiner Hand eine Feuerkugel formte. F?r einen Moment erschrak sie, doch sie fasste sich schnell. Diese dramatische Geste hatte er bereits in der Taverne zur Schau gestellt. Sie hatte sich damals schon ?ber seinen Hang zur Selbstdarstellung am?siert. Seit sie dort Drachen gesehen und die au?ergew?hnlichen F?higkeiten mancher Besucher bestaunt hatte, beeindruckte sie so etwas kaum noch.
?R?stung ausziehen?, befahl der Mann pl?tzlich mit scharfer Stimme. ?Das ist das Gesetz der Stadt.?
Lirael blickte an sich herab. Ein Hauch von Scham stieg in ihr auf, als sie erkannte, dass sie vermutlich keinen besonders guten Eindruck machte: verschwitzt, mit voller Kampfmontur und alles andere als pr?sentabel. Ihr selbst war das gleichg?ltig, doch sie wusste inzwischen, dass derartige Aufmachungen in zivilisierten Gegenden als ungeh?rig galten. Dennoch ?rgerte sie sich ?ber den Tonfall des Mannes, der von Herablassung und Arroganz strotzte.
?Nun, ich werde mich sicherlich nicht hier vor Euch entkleiden?, entgegnete sie k?hl und deutete auf einen Nebenraum. ?Gebt mir einen Augenblick, dann ziehe ich mich dort um.?
Doch anstatt sie in Ruhe zu lassen, folgte der Mann ihr dicht auf den Fersen. Kaum hatte sie den Nebenraum betreten, stand er bereits in der T?r. Sein bedrohlicher Blick lie? Lirael auf der Stelle verharren.
?K?nntet Ihr den Raum bitte kurz verlassen, damit ich mich umziehen kann?? fragte sie irritiert.
Der Mann verneinte mit einem leeren, durchdringenden Blick. Sein Verhalten wurde zunehmend unheimlicher. Erwartete er tats?chlich, dass sie sich hier vor ihm entkleidete? Der Gedanke widerte sie an. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte ihren Abscheu wider.
Mit zitternder Stimme versuchte sie es erneut: ?W?rdet Ihr Euch wenigstens umdrehen?? Doch der Mann sch?ttelte nur kaltbl?tig den Kopf.
?Zieht die R?stung aus, oder Ihr werdet sterben?, drohte er.
Ein Schauer lief ihr ?ber den R?cken. Sie wusste, dass sie es hier mit einem gewissenlosen und brutalen Menschen zu tun hatte. Doch ein letzter Versuch, ihn zur Vernunft zu bringen, musste sein.
?Ich werde mich umziehen, doch gew?hrt mir wenigstens etwas Privatsph?re! Auch die Gesetze, die Ihr hier so hochhaltet, verbieten doch sicher N?tigung!?
Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung. Stattdessen nickte er nur, bevor er mit eiserner Stimme sagte:
?Dann sei es so??
?Kal Vas Flam.?
Die Feuerwelle traf sie mit voller Wucht. In den wenigen Sekunden, bevor der Schmerz sie ?bermannte, durchfluteten unz?hlige Gedanken ihren Geist. Sie ?berlegte, ob sie ihren magischen Reflektionstrank benutzen oder ihren Bogen von der Schulter nehmen sollte. Doch sie entschied sich dagegen. Der gewissenlose Ausdruck des Mannes zeigte, dass er vermutlich sich vermutlich bereits zu diesem Schritt entschieden hatte, als sie sich gekreuzt hatten. Es w?rde nichts ?ndern und so ergab sie sich ihrem Schicksal.
?Por Ort Grav.?
Eine zweite Welle durchfuhr sie, brannte sie von innen heraus.
?Por Ort Grav.?
Die dritte Welle nahm sie nur noch verschwommen wahr. Noch bevor ihr K?rper den Boden ber?hrte, entglitt ihr Geist den Schmerzen der Welt.
Achtlos liess er sie liegen, verletzt und ohnm?chtig, bis sie kr?ftig genug war, um sich zum Schrein am Friedhof von D?sterhafen zu schleppen. Ersch?pft erholte sie sich dort von den Schmerzen die er ihr zugef?gt hatte.
In den folgenden Tagen dachte sie immer wieder an die Ereignisse in der Bank zur?ck. Was konnte einen Menschen antreiben, anderen mit solcher K?lte und Gleichg?ltigkeit zu begegnen? Was mochte in jemandem vorgehen, der das Leben und die W?rde anderer so verachtete?
Dieses Erlebnis war tief ersch?tternd, doch es st?rkte auch ihre ?berzeugungen. Nie zuvor war sie sich so sicher gewesen, dass ihr die Natur, das Leben und die Unversehrtheit beider ?ber alles gingen. Sie schwor sich, diesen Werten treu zu bleiben ? ganz gleich, wie dunkel die Welt um sie herum sein mochte.