Ul?Ilharess?ss abban
Verfasst: 16 Jun 2025, 15:07
Lyr?sa trat mit leisen Schritten in das Qu?ellar Ky?Alur. Der kalte Glanz des Marmors unter ihren F??en wirkte beinahe h?hnisch in seiner Reinheit, so makellos wie ihre Schwester es wohl gern gehabt h?tte. Im Inneren des Hauses brannten vereinzelte Lampen, warfen scharfe Schatten ?ber die Steinw?nde, als wollten sie jede Bewegung verraten.
Am anderen Ende der Halle standen zwei Frauen. Xurina, ihre Schwester ? nunmehr eine vollwertige Veldriss ?, in einem der Figur schmeichelnden Kleid mit dem Zeichen des Hauses auf der Brust. Und neben ihr Alniira Vrammyr, eine andere Schmiedin. Eine Rivalin. Beide in Gespr?ch vertieft, w?hrend Alniira Xurina einen Beutel reichte, offenbar mit instand gesetzten R?stungsteilen.
Lyr?sa versuchte, unbemerkt zu bleiben. Sie hielt das Haupt gesenkt, die Schultern eingerollt, und schlich am Rand der Halle entlang, dort, wo die Schatten dichter wurden. Doch Xurinas Stimme durchbrach die Stille wie ein Peitschenhieb.
?Du! Hierher!?
Ein Wort, kein Zweifel, kein Z?gern. Lyr?sa zuckte zusammen, verharrte, dann trat sie hervor. Ihre Knie gaben beinahe nach, als sie sich Xurina n?herte. Vor ihrer Schwester fiel sie auf die Knie. Die Finger krallten sich ins eigene Kleid, bis die Kn?chel wei? hervortraten. Ihr Blick blieb gesenkt, ihre Haltung unterw?rfig. Xurina lie? sie dort knien, regungslos, wie ein Tier, das man zur Zurschaustellung gebracht hatte.
Ein paar Sekunden vergingen, vielleicht eine Ewigkeit. Dann wandte sich Xurina Alniira zu, pr?fte das ?bergebene Schild, nickte sachte. Alniira schien zufrieden mit sich ? sie hatte gute Arbeit geleistet. Sie war stolz, das war offensichtlich. Und sie war sich ihrer Stellung bewusst. Xurinas Lob, knapp wie es war, war ein Ritterschlag.
Lyr?sa blieb w?hrenddessen kniend, als sei sie nur zuf?llig anwesend ? ein Schatten der Vergangenheit. Doch als Alniira sich entfernte, war Xurinas Ton pl?tzlich ein anderer. Weicher. Fast vertraulich. Sie ging ein paar Schritte auf Lyr?sa zu, sah sie an ? mit einem Ausdruck, der Erinnerungen wachrief. Erinnerungen an fr?here Zeiten, an ihre gemeinsame Jugend, an heimliche Gespr?che in den Schlafs?len der Akademie. Lyr?sa erinnerte sich an das Kichern unter den Decken, das Teilen von Brot und Geheimnissen. Xurina hatte ihr fr?her die Finger beim Feilen gehalten, hatte ihr heimlich S??es zugesteckt, wenn die ?lteren wieder mal ihre Portion konfisziert hatten. Es war eine andere Zeit gewesen ? eine Zeit, in der Blut noch weniger wichtig war als N?he.
Xurina trat n?her, ihre Stimme senkte sich, wurde ungewohnt weich. Lyr?sa wagte es kaum, aufzublicken, doch in Xurinas Miene war kein Spott zu sehen, kein Zorn ? nur etwas, das wie echte Sorge wirkte.
?Was ist passiert, Lyr?sa?? fragte sie leise. ?Du warst eine gro?e Jabbress. Warum??
Lyr?sa schluckte, das Zittern in ihren Fingern kaum verbergend. Ihre Lippen bewegten sich, doch kein Ton kam heraus. Schlie?lich senkte sie den Blick wieder, als k?nnte sie durch die blo?e Erinnerung an fr?here Gr??e verbrennen.
Xurina legte ihr kurz eine Hand auf die Schulter ? eine Geste, wie sie unter Drow fast nie gezeigt wurde. Schwer, von all der Hierarchie und dem Schweigen, das zwischen ihnen gewachsen war. Und doch war sie da. F?r einen fl?chtigen Moment.
?Du musst stark sein?, sagte sie dann. ?Ich? wollte, dass du stolz wirst. Vielleicht bist du es immer noch. Irgendwie. Und du darfst nicht mehr versuchen zu fliehen.?
Lyr?sa nickte kaum sichtbar. Es war nur ein Hauch ? aber ein echter.
?Du wirkst ersch?pft?, sagte Xurina leise. ?Steh auf.?
Lyr?sa z?gerte, dann erhob sie sich langsam, vorsichtig, als k?nnte jede Bewegung den Zauber dieser kurzen N?he wieder zerst?ren. F?r einen Moment war da etwas wie W?rme. Zuneigung vielleicht. Ein Flackern im Dunkel. Xurinas Blick verweilte auf ihrer Schwester, so, als w?rde sie etwas Verlorenes erkennen ? oder bedauern. Doch was auch immer sie gedacht haben mochte, sie sprach es nicht aus.
Dann kehrte Alniira zur?ck. Und mit ihr auch Xurinas starre Haltung. Die Schwester wurde wieder zur Vorgesetzten. Die Maske fiel zur?ck an ihren Platz. Lyr?sa sp?rte den kalten Blick, der sie durchbohrte, ohne ein Wort zu verlieren. Sie verstand. Alniira ?bergab die ?brigen R?stungsteile, sprach ihre Worte knapp, sachlich, doch ihr Ton war voller Selbstsicherheit.
Lyr?sa zog sich zur?ck. Langsam, leise, mit dem Gef?hl, dass ihre Anwesenheit ohnehin nur geduldet war. Sie lauschte noch einen Moment den Worten zwischen ihrer Schwester und Alniira, dann verschwand sie in den G?ngen.
Doch es war nicht vorbei.
Sp?ter stellte Alniira sie. In einem abgelegenen Seitengang, zwischen Stein und Schweigen. Kein Licht, keine Zeugen. Ihre Stimme war leise ? zu leise. Eisig.
?Glaubst du an die G?tter? An Prophezeihungen??, fragte sie.
Lyr?sa nickte sofort. ?Nat?rlich. Lloth ist unsere Erl?sung.?
?Gut?, sagte Alniira. ?Dann h?r mir jetzt zu. Wenn du mir in die Quere kommst, werde ich dich entsorgen wie eine alte, blutige Bandage.?
Lyr?sa erstarrte. Ihre Finger zitterten. Sie wollte etwas sagen, doch ihre Stimme versagte.
Alniira trat n?her, ihre Worte wie Nadelstiche. ?Ich werde mit zunehmender Freude zusehen, wie meine Intrigen dich vernichten. Wie man dich foltert. Und ? mit etwas Gl?ck ? dir das Leben nimmt.?
Lyr?sa zog eine zitternde Linie mit dem Fu? auf den Boden. W?rme stieg auf, dann verblasste die Spur.
?Haben wir uns verstanden??, fragte Alniira scharf.
Lyr?sa schrak auf. ?Xas ? ich werde? gehorchen.?
Alniira nickte zufrieden. ?Ich habe vor, in der Gunst der Ilharess aufzusteigen. Und wenn du mir dabei im Weg stehst? werde ich dir zeigen, wie man Probleme l?st.?
F?r einen Moment war da Stille. Dann, ganz leise, sagte Lyr?sa:
?Du solltest wissen? ich glaube, ich? am?siere die Ilharess. Sonst h?tte sie mich l?ngst gehen lassen.?
?Ich glaube nicht, dass wir bei dem Wort ?du? angelangt sind?, zischte sie. ?Dann bist du ein Haustier ? also verhalte dich auch so.?
Lyr?sa senkte unwillk?rlich den Blick, die Worte trafen tiefer als jeder Hieb. Doch Alniira war noch nicht fertig.
?Du kennst die alten Geschichten. Und ich kenne sie auch. Und ich glaube nicht, dass du ein Teil dieser Geschichten werden m?chtest.?
Ein kaltes L?cheln zuckte ?ber Alniiras Lippen, ehe sie ihr mit schneidendem Spott das letzte bisschen Stolz zu rauben versuchte: ?An der Mine sind noch viele Erze, die du einzuschmelzen hast. Das ist unter meinem Niveau ? aber f?r dich gerade einmal gut genug.?
Lyr?sa antwortete nur leise, kaum mehr als ein Fl?stern: ?Xas? ich werde dienlich sein.?
?Also auf mit dir. Und stehe mir niemals im Weg!? fauchte Alniira noch, ehe sie sich ohne ein weiteres Wort umdrehte. Kein einziger Blick mehr galt Lyr?sa, als w?re sie tats?chlich nur ein Schatten, ein Spielzeug, das man nach Belieben zur Seite legt.

Am anderen Ende der Halle standen zwei Frauen. Xurina, ihre Schwester ? nunmehr eine vollwertige Veldriss ?, in einem der Figur schmeichelnden Kleid mit dem Zeichen des Hauses auf der Brust. Und neben ihr Alniira Vrammyr, eine andere Schmiedin. Eine Rivalin. Beide in Gespr?ch vertieft, w?hrend Alniira Xurina einen Beutel reichte, offenbar mit instand gesetzten R?stungsteilen.
Lyr?sa versuchte, unbemerkt zu bleiben. Sie hielt das Haupt gesenkt, die Schultern eingerollt, und schlich am Rand der Halle entlang, dort, wo die Schatten dichter wurden. Doch Xurinas Stimme durchbrach die Stille wie ein Peitschenhieb.
?Du! Hierher!?
Ein Wort, kein Zweifel, kein Z?gern. Lyr?sa zuckte zusammen, verharrte, dann trat sie hervor. Ihre Knie gaben beinahe nach, als sie sich Xurina n?herte. Vor ihrer Schwester fiel sie auf die Knie. Die Finger krallten sich ins eigene Kleid, bis die Kn?chel wei? hervortraten. Ihr Blick blieb gesenkt, ihre Haltung unterw?rfig. Xurina lie? sie dort knien, regungslos, wie ein Tier, das man zur Zurschaustellung gebracht hatte.
Ein paar Sekunden vergingen, vielleicht eine Ewigkeit. Dann wandte sich Xurina Alniira zu, pr?fte das ?bergebene Schild, nickte sachte. Alniira schien zufrieden mit sich ? sie hatte gute Arbeit geleistet. Sie war stolz, das war offensichtlich. Und sie war sich ihrer Stellung bewusst. Xurinas Lob, knapp wie es war, war ein Ritterschlag.
Lyr?sa blieb w?hrenddessen kniend, als sei sie nur zuf?llig anwesend ? ein Schatten der Vergangenheit. Doch als Alniira sich entfernte, war Xurinas Ton pl?tzlich ein anderer. Weicher. Fast vertraulich. Sie ging ein paar Schritte auf Lyr?sa zu, sah sie an ? mit einem Ausdruck, der Erinnerungen wachrief. Erinnerungen an fr?here Zeiten, an ihre gemeinsame Jugend, an heimliche Gespr?che in den Schlafs?len der Akademie. Lyr?sa erinnerte sich an das Kichern unter den Decken, das Teilen von Brot und Geheimnissen. Xurina hatte ihr fr?her die Finger beim Feilen gehalten, hatte ihr heimlich S??es zugesteckt, wenn die ?lteren wieder mal ihre Portion konfisziert hatten. Es war eine andere Zeit gewesen ? eine Zeit, in der Blut noch weniger wichtig war als N?he.
Xurina trat n?her, ihre Stimme senkte sich, wurde ungewohnt weich. Lyr?sa wagte es kaum, aufzublicken, doch in Xurinas Miene war kein Spott zu sehen, kein Zorn ? nur etwas, das wie echte Sorge wirkte.
?Was ist passiert, Lyr?sa?? fragte sie leise. ?Du warst eine gro?e Jabbress. Warum??
Lyr?sa schluckte, das Zittern in ihren Fingern kaum verbergend. Ihre Lippen bewegten sich, doch kein Ton kam heraus. Schlie?lich senkte sie den Blick wieder, als k?nnte sie durch die blo?e Erinnerung an fr?here Gr??e verbrennen.
Xurina legte ihr kurz eine Hand auf die Schulter ? eine Geste, wie sie unter Drow fast nie gezeigt wurde. Schwer, von all der Hierarchie und dem Schweigen, das zwischen ihnen gewachsen war. Und doch war sie da. F?r einen fl?chtigen Moment.
?Du musst stark sein?, sagte sie dann. ?Ich? wollte, dass du stolz wirst. Vielleicht bist du es immer noch. Irgendwie. Und du darfst nicht mehr versuchen zu fliehen.?
Lyr?sa nickte kaum sichtbar. Es war nur ein Hauch ? aber ein echter.
?Du wirkst ersch?pft?, sagte Xurina leise. ?Steh auf.?
Lyr?sa z?gerte, dann erhob sie sich langsam, vorsichtig, als k?nnte jede Bewegung den Zauber dieser kurzen N?he wieder zerst?ren. F?r einen Moment war da etwas wie W?rme. Zuneigung vielleicht. Ein Flackern im Dunkel. Xurinas Blick verweilte auf ihrer Schwester, so, als w?rde sie etwas Verlorenes erkennen ? oder bedauern. Doch was auch immer sie gedacht haben mochte, sie sprach es nicht aus.
Dann kehrte Alniira zur?ck. Und mit ihr auch Xurinas starre Haltung. Die Schwester wurde wieder zur Vorgesetzten. Die Maske fiel zur?ck an ihren Platz. Lyr?sa sp?rte den kalten Blick, der sie durchbohrte, ohne ein Wort zu verlieren. Sie verstand. Alniira ?bergab die ?brigen R?stungsteile, sprach ihre Worte knapp, sachlich, doch ihr Ton war voller Selbstsicherheit.
Lyr?sa zog sich zur?ck. Langsam, leise, mit dem Gef?hl, dass ihre Anwesenheit ohnehin nur geduldet war. Sie lauschte noch einen Moment den Worten zwischen ihrer Schwester und Alniira, dann verschwand sie in den G?ngen.
Doch es war nicht vorbei.
Sp?ter stellte Alniira sie. In einem abgelegenen Seitengang, zwischen Stein und Schweigen. Kein Licht, keine Zeugen. Ihre Stimme war leise ? zu leise. Eisig.
?Glaubst du an die G?tter? An Prophezeihungen??, fragte sie.
Lyr?sa nickte sofort. ?Nat?rlich. Lloth ist unsere Erl?sung.?
?Gut?, sagte Alniira. ?Dann h?r mir jetzt zu. Wenn du mir in die Quere kommst, werde ich dich entsorgen wie eine alte, blutige Bandage.?
Lyr?sa erstarrte. Ihre Finger zitterten. Sie wollte etwas sagen, doch ihre Stimme versagte.
Alniira trat n?her, ihre Worte wie Nadelstiche. ?Ich werde mit zunehmender Freude zusehen, wie meine Intrigen dich vernichten. Wie man dich foltert. Und ? mit etwas Gl?ck ? dir das Leben nimmt.?
Lyr?sa zog eine zitternde Linie mit dem Fu? auf den Boden. W?rme stieg auf, dann verblasste die Spur.
?Haben wir uns verstanden??, fragte Alniira scharf.
Lyr?sa schrak auf. ?Xas ? ich werde? gehorchen.?
Alniira nickte zufrieden. ?Ich habe vor, in der Gunst der Ilharess aufzusteigen. Und wenn du mir dabei im Weg stehst? werde ich dir zeigen, wie man Probleme l?st.?
F?r einen Moment war da Stille. Dann, ganz leise, sagte Lyr?sa:
?Du solltest wissen? ich glaube, ich? am?siere die Ilharess. Sonst h?tte sie mich l?ngst gehen lassen.?
?Ich glaube nicht, dass wir bei dem Wort ?du? angelangt sind?, zischte sie. ?Dann bist du ein Haustier ? also verhalte dich auch so.?
Lyr?sa senkte unwillk?rlich den Blick, die Worte trafen tiefer als jeder Hieb. Doch Alniira war noch nicht fertig.
?Du kennst die alten Geschichten. Und ich kenne sie auch. Und ich glaube nicht, dass du ein Teil dieser Geschichten werden m?chtest.?
Ein kaltes L?cheln zuckte ?ber Alniiras Lippen, ehe sie ihr mit schneidendem Spott das letzte bisschen Stolz zu rauben versuchte: ?An der Mine sind noch viele Erze, die du einzuschmelzen hast. Das ist unter meinem Niveau ? aber f?r dich gerade einmal gut genug.?
Lyr?sa antwortete nur leise, kaum mehr als ein Fl?stern: ?Xas? ich werde dienlich sein.?
?Also auf mit dir. Und stehe mir niemals im Weg!? fauchte Alniira noch, ehe sie sich ohne ein weiteres Wort umdrehte. Kein einziger Blick mehr galt Lyr?sa, als w?re sie tats?chlich nur ein Schatten, ein Spielzeug, das man nach Belieben zur Seite legt.
