Knochen, Krieg & Konstellationen ? oder: Wie ein Orkschamane mir die Sterne deutete [Sternenfall]
Verfasst: 19 Jun 2025, 14:09
Die Taverne war nicht verschlossen. Das war sie nie. Wer suchte, fand meist einen Weg hinein ? ob durch T?r oder Schicksal. Doch an diesem Tag trat jemand ein, der mehr mitbrachte als nur Geschichten oder Hunger.
Er grunzte. Er knurrte. Und ehe ich ein Wort sagen konnte, stand der alte Ork bereits hinter meiner Theke, riss sich ein Bier auf und lie? sich an einem der Tische nieder. Ein Dolch steckte an seinem G?rtel, Runen auf einer Tafel vor ihm, und ein Schnaps floss wie Wasser. Ich l?chelte nur. Es war nicht das erste Mal, dass Borok mir auf seine Weise die Ehre erwies.
Es war nur das erste mal, dass er blieb.
Er murmelte ?ber einen gewissen Talos, einen scheinbar ungehobelten Miner aus Minoc, der ihm offenbar zu nahe getreten war. Borok schrieb dessen Namen auf die Runentafel ? eine Liste, wie es schien. Keine der ?blichen Art. Eine Liste, aus deren Eintr?gen sp?ter gelesen wurde. In Eingeweiden.
Ich reichte ihm etwas zu essen, mehr aus Ritual als Hunger. Doch seine Gedanken waren anderswo. In einem kleinen Beutel an seinem G?rtel klapperten Knochen und Z?hne, die er schlie?lich mit ernster Geste auf ein altes St?ck Leder warf. Wieder und wieder.
Sie fielen stets gleich. Immer dieselbe Konstellation. Immer dieselbe Warnung.
?Tairach spricht von Gefahr?, murmelte Borok. Und ich? Ich sah es. Nicht nur Krieg, nicht nur Leid. Sondern eine Struktur. Eine Wiederholung, die nicht Zufall sein konnte. Erlaubnisheischend fragte ich, ob ich es auch versuchen d?rfte ? und er lie? es zu. Die Knochen f?hlten sich warm an. Beinahe lebendig und sie schienen scharfkantig zu versuchen die Haut zu durchstechen. Der erste Wurf und auch hier zeigte sich, das gleiche Bild. Einer Eingebung folgend stellte ich eine Frage. Leise. ?Was, wenn wir Moonglow sch?tzen k?nnten?? und warf die Knochen erneut.
Und tats?chlich ? sie fielen anders. Nur ein klein wenig. Aber genug, um einen neuen Gedanken zu s?en.
Der Ork Schamane blinzelte, als habe er etwas Ungew?hnliches gesehen. Er fragte, was ich getan habe, murmelte, dass er mehr Leben darin s?he. Noch immer Krieg, ja ? aber nicht mehr in absoluter Gewissheit. Etwas hatte sich verschoben.
Borok schnaufte, kratzte sich am R?cken, popelte, beschwerte sich ?ber Elfen ? besonders die gr?nen ? und sprach schlie?lich ernster als zuvor. Von 21 Sternen, die fallen w?rden. Immer dieselbe Zahl. Immer dieselbe Reihenfolge. Die letzten w?rden rasch nacheinander kommen, als fiele ein Schleier mit einem Mal.
Er deutete mit einem knorrigen Finger auf die blutroten Seiten mancher Knochen, auf Risse, die wie Linien einer uralten Karte wirkten. Die Knochen zeigten Blut, Krieg, Gefahr ? doch auch etwas anderes: einen Widerstand. Eine m?gliche Abzweigung.
?Vielleicht?, murmelte er, ?vielleicht doch nicht alles verloren.?
Und in diesem Moment glaubte ich, dass selbst Knochen zweifeln konnten.
Er sprach erneut von Talos. Von Lebern. Von Herzen. Von Staub aus Hirnmasse, der in Feuer geworfen wird, um die Zukunft zu sehen. Und ich h?rte zu.
Melion kam hinzu ? der junge Spellude, halb verm?belt, halb begeistert ? und konnte den Blick kaum abwenden. Seine Augen weiteten sich, als er die Knochen auf dem Leder sah, das rostige Rot des eingetrockneten Blutes, die faulige Spur, die ein einzelner Zahn hinterlassen hatte. Er trat n?her, langsam, beinahe ehrf?rchtig, als betrat er eine B?hne, deren Geschichte l?ngst begonnen hatte.
Borok bemerkte ihn nun auch, sah ihn an wie ein Bauer einen besonders unf?rmigen K?rbis. Und ?berlegte laut, ob er auch in seinen Eingeweiden lesen k?nne. Ich verneinte ? mit einem L?cheln, das ebenso Schutz wie Warnung war.
Borok erhob sich schlie?lich, st?tzte sich schwer auf seinen zerkratzten Stab, dessen oberes Ende von einem alten, vermutlich menschlichen Sch?del gekr?nt wurde ? sonnengebleicht, rissig, mit eingeritzten Symbolen. Er lie? den Blick noch einmal ?ber das Leder mit den Knochen gleiten. Dann nickte er, ein wenig m?de, aber entschlossen und sammelte alles respektvoll ein.
?Ich werde Talos suchen?, murmelte er, fast mehr zu sich selbst als zu mir. ?Vielleicht... vielleicht k?nnen wir ja gemeinsam in den Eingeweiden lesen.?
Er grunzte, schlurfte zur T?r ? und ging.
ich wei? JETZT: Wenn die Knochen sprechen ? h?re ich hin. Ich h?re hin, mit aller Vorsicht und allem Ernst, der solchen Zeichen geb?hrt.
Und ich schreibe auf, was sie sagen. Wort f?r Wort. Knochen f?r Knochen.
Er grunzte. Er knurrte. Und ehe ich ein Wort sagen konnte, stand der alte Ork bereits hinter meiner Theke, riss sich ein Bier auf und lie? sich an einem der Tische nieder. Ein Dolch steckte an seinem G?rtel, Runen auf einer Tafel vor ihm, und ein Schnaps floss wie Wasser. Ich l?chelte nur. Es war nicht das erste Mal, dass Borok mir auf seine Weise die Ehre erwies.
Es war nur das erste mal, dass er blieb.
Er murmelte ?ber einen gewissen Talos, einen scheinbar ungehobelten Miner aus Minoc, der ihm offenbar zu nahe getreten war. Borok schrieb dessen Namen auf die Runentafel ? eine Liste, wie es schien. Keine der ?blichen Art. Eine Liste, aus deren Eintr?gen sp?ter gelesen wurde. In Eingeweiden.
Ich reichte ihm etwas zu essen, mehr aus Ritual als Hunger. Doch seine Gedanken waren anderswo. In einem kleinen Beutel an seinem G?rtel klapperten Knochen und Z?hne, die er schlie?lich mit ernster Geste auf ein altes St?ck Leder warf. Wieder und wieder.
Sie fielen stets gleich. Immer dieselbe Konstellation. Immer dieselbe Warnung.
?Tairach spricht von Gefahr?, murmelte Borok. Und ich? Ich sah es. Nicht nur Krieg, nicht nur Leid. Sondern eine Struktur. Eine Wiederholung, die nicht Zufall sein konnte. Erlaubnisheischend fragte ich, ob ich es auch versuchen d?rfte ? und er lie? es zu. Die Knochen f?hlten sich warm an. Beinahe lebendig und sie schienen scharfkantig zu versuchen die Haut zu durchstechen. Der erste Wurf und auch hier zeigte sich, das gleiche Bild. Einer Eingebung folgend stellte ich eine Frage. Leise. ?Was, wenn wir Moonglow sch?tzen k?nnten?? und warf die Knochen erneut.
Und tats?chlich ? sie fielen anders. Nur ein klein wenig. Aber genug, um einen neuen Gedanken zu s?en.
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Der Ork Schamane blinzelte, als habe er etwas Ungew?hnliches gesehen. Er fragte, was ich getan habe, murmelte, dass er mehr Leben darin s?he. Noch immer Krieg, ja ? aber nicht mehr in absoluter Gewissheit. Etwas hatte sich verschoben.
Borok schnaufte, kratzte sich am R?cken, popelte, beschwerte sich ?ber Elfen ? besonders die gr?nen ? und sprach schlie?lich ernster als zuvor. Von 21 Sternen, die fallen w?rden. Immer dieselbe Zahl. Immer dieselbe Reihenfolge. Die letzten w?rden rasch nacheinander kommen, als fiele ein Schleier mit einem Mal.
Er deutete mit einem knorrigen Finger auf die blutroten Seiten mancher Knochen, auf Risse, die wie Linien einer uralten Karte wirkten. Die Knochen zeigten Blut, Krieg, Gefahr ? doch auch etwas anderes: einen Widerstand. Eine m?gliche Abzweigung.
?Vielleicht?, murmelte er, ?vielleicht doch nicht alles verloren.?
Und in diesem Moment glaubte ich, dass selbst Knochen zweifeln konnten.
Er sprach erneut von Talos. Von Lebern. Von Herzen. Von Staub aus Hirnmasse, der in Feuer geworfen wird, um die Zukunft zu sehen. Und ich h?rte zu.
Melion kam hinzu ? der junge Spellude, halb verm?belt, halb begeistert ? und konnte den Blick kaum abwenden. Seine Augen weiteten sich, als er die Knochen auf dem Leder sah, das rostige Rot des eingetrockneten Blutes, die faulige Spur, die ein einzelner Zahn hinterlassen hatte. Er trat n?her, langsam, beinahe ehrf?rchtig, als betrat er eine B?hne, deren Geschichte l?ngst begonnen hatte.
Borok bemerkte ihn nun auch, sah ihn an wie ein Bauer einen besonders unf?rmigen K?rbis. Und ?berlegte laut, ob er auch in seinen Eingeweiden lesen k?nne. Ich verneinte ? mit einem L?cheln, das ebenso Schutz wie Warnung war.
Borok erhob sich schlie?lich, st?tzte sich schwer auf seinen zerkratzten Stab, dessen oberes Ende von einem alten, vermutlich menschlichen Sch?del gekr?nt wurde ? sonnengebleicht, rissig, mit eingeritzten Symbolen. Er lie? den Blick noch einmal ?ber das Leder mit den Knochen gleiten. Dann nickte er, ein wenig m?de, aber entschlossen und sammelte alles respektvoll ein.
?Ich werde Talos suchen?, murmelte er, fast mehr zu sich selbst als zu mir. ?Vielleicht... vielleicht k?nnen wir ja gemeinsam in den Eingeweiden lesen.?
Er grunzte, schlurfte zur T?r ? und ging.
ich wei? JETZT: Wenn die Knochen sprechen ? h?re ich hin. Ich h?re hin, mit aller Vorsicht und allem Ernst, der solchen Zeichen geb?hrt.
Und ich schreibe auf, was sie sagen. Wort f?r Wort. Knochen f?r Knochen.
Notizbucheintrag, sp?ter:
Die Zeichen waren deutlich. F?nf W?rfe, dieselbe Konstellation ? ein mathematisches Wunder oder ein magisches Omen? Selbst als ich eine Frage stellte, ver?nderten sich die Muster nur minimal. Der Ork nennt es Tairachs Stimme. Ich nenne es Konsistenz der Zeichen. Es ist nicht das erste Orakel, das vom kommenden Sturm spricht. Aber es ist das erste orkische ? und selbst hier best?tigt sich, was die Seher, Propheten und Tr?ume bereits andeuteten.
Ich muss diese Muster bewahren. Und wiederholen. Und verstehen. Vielleicht steckt mehr Ordnung in all dem, als wir ahnen.