Kerzenlicht und kalter Schwei?
Verfasst: 19 Jun 2025, 17:59
Die Nacht hatte sich wie ein dunkles Tuch ?ber die Insel Moonglow gelegt. Nur aus der kleinen Taverne drang noch Licht, warm und best?ndig, als trotze es der K?lte der Welt. Stimmen mischten sich mit dem Knistern des Feuers, gelegentlich unterbrochen vom dumpfen Pochen eines Bechers auf Holz. Lyr?sa stand im Schatten des Eingangs, halb verborgen von der h?lzernen T?r. Ihr Blick huschte ?ber die Fenster, die Stimmen darin ? sie erkannte einige. Und doch blieb sie reglos.
Leise ?ffnete sie die T?r und schob sich in den Schankraum. Nicht wie eine Kundin, sondern wie jemand, der nicht gesehen werden will. Ihr Blick blieb gesenkt, ihr Gang flach und an die W?nde gedr?ckt. Schatten waren ihr Schutz. Sie schlich sich zum dritten Tisch hinten im Raum ? dort, wo Bareti manchmal Dinge deponierte. Vielleicht eine Nachricht. Vielleicht ein Kontakt. Das Blackrocksyndikat hatte sich lange nicht gemeldet.
Doch kaum hatte sie den Tisch erreicht, durchfuhr sie eine Stimme wie ein Messer durch weiche Butter.
?Du bist sp?t.?
Lyr?sa erstarrte. Die Kehle wie zugeschn?rt. Langsam hob sie den Blick ? und sah Bareti, an die Theke gelehnt, mit verschr?nkten Armen und einem nur milden Stirnrunzeln. Nichts Bedrohliches. Aber entgehen konnte sie ihr nicht mehr.
?Ich? wollte nur kurz schauen?? murmelte Lyr?sa. ?Ob vielleicht? jemand etwas dagelassen hat.?
?Jemand?? Bareti schnaubte leise und kam n?her. ?Du meinst Nachrichten aus Elashinn??
Lyr?sa wich der Frage aus. ?Vielleicht. Vielleicht auch? von weiter weg. Ich h?re nur gern, was drau?en so geschieht.?
Bareti lie? das Thema fallen, doch ihr Blick blieb auf der Drow. ?Setz dich. Du siehst aus, als w?rst du zwei Tage durchgerannt.?
Wie ein ge?bter Reflex setzte sich Lyr?sa sofort. Ihre Schultern blieben gebeugt, die H?nde auf dem Scho? gefaltet. Sie wagte es nicht, Bareti anzusehen. Erst als sich eine weitere Gestalt n?herte, hob sie langsam den Kopf.
?Lyr?sa?? Lirael stand mit einem freundlichen L?cheln vor ihr. ?Ich erinnere mich an dich. Bareti hat deinen Namen erw?hnt. Es ist sch?n, dich zu sehen.?
Lyr?sa erwiderte den Blick nur kurz, dann wich sie ihm wieder aus. ?Ich bin nur kurz hier. Ich? wollte nichts st?ren.?
?Du st?rst nicht?, sagte Bareti ruhig und stellte eine dampfende Tasse vor ihr ab. ?Du kommst, weil du sonst nirgends hin kannst.?
Lyr?sas Finger umklammerten das Gef??. Sie zitterten leicht. ?Ich hatte es schon einmal versucht?, sagte sie leise. ?Zu fliehen. Aber sie haben mich zur?ckgeholt.? Ihre Stimme zerschnitt die Luft wie ein Messer durch Glas. ?Xurina hat mich geholt. Ich? dachte... sie ist doch eine Schwester.?
?Und jetzt?? fragte Lirael sanft, fast vorsichtig.
?Jetzt bin ich... was immer die Ilharess will.? Ihre Stimme klang wie kaltes Metall, lange nicht mehr ber?hrt. ?Nichts weiter.?
?Unsinn?, sagte Bareti leise. ?Du bist hier. Und hier bist du mehr.?
Ein Moment verstrich. Nur das leise Knistern des Feuers erf?llte die Stille. Lyr?sa sa? da, wie in sich selbst zusammengefallen ? aber etwas in ihrem Blick war noch da. Trotz. Vielleicht Hoffnung. Vielleicht nur Schmerz.
?Ich danke euch?, fl?sterte sie.
?Du kannst heute Nacht bleiben, wenn du willst?, sagte Bareti ruhig. ?Ich finde dir eine Decke.?
Lyr?sa blinzelte. Ihre Augen wurden feucht, doch sie hielt sich gerade. ?Wenn? wenn die Ilharess davon erf?hrt??
?Sie erf?hrt nichts.? Baretis Stimme war wie ein Versprechen.
Und zum ersten Mal an diesem Abend wagte Lyr?sa einen Atemzug, der nicht von Angst durchzogen war. Nur f?r einen Moment. Sie nahm die Tasse, hob sie mit beiden H?nden, als w?re sie etwas Kostbares.
Lyr?sa senkte den Blick, als Lirael n?her trat. Ihre Finger rutschten nerv?s an den Rand der Sch?rze, dann hob sie z?gerlich die Hand, rieb sich ?ber den linken Unterarm. Eine Geste, die zu beil?ufig sein wollte, um nicht aufzufallen ? und damit genau das Gegenteil erreichte.
?Geht?s dir gut?? Liraels Stimme war leise, beinahe besorgt.
Lyr?sa zuckte zusammen, zwang ein L?cheln auf ihre Lippen. ?Xas?? Sie lie? die Hand sinken. ?Ich wurde nur? ein wenig befragt, und einige Dinge klargemacht... das ist alles.? Wieder dieses Zucken um den Mund, als wolle sie Worte verwerfen, noch bevor sie gesprochen wurden. ?Nichts, was eine der Ilythiiry nicht aushalten kann.?
?Befragt?? Bareti, die gerade mit einem feuchten Tuch eine der Flaschen hinter der Theke polierte, wandte sich um und musterte sie. ?Das klingt nicht nach einem freundlichen Plausch.?
Lyr?sa wich den Blicken aus. ?Ich hab... ach es war nichts? Ein Schatten schlich sich ?ber ihr Gesicht, und sie winkte ab, w?hrend sie hastig einen Schluck trank bevor sie weitersprach. ?Ich hab's ?berlebt. Das z?hlt.?
Lirael warf Bareti einen besorgten Blick zu, dann sah sie Lyr?sa wieder an. ?Aber du zitterst??
Lyr?sas Stimme wurde d?nn. ?Es war nur der Anfang. Sie wollten wissen, ob ich etwas wusste. Ich wusste nichts?? Sie verstummte, dann schob sie nach: ?Man hat mir nicht geglaubt.?
Einen Moment lang herrschte Schweigen. Nur das Knistern aus der Feuerstelle und das entfernte Klirren eines Bechers f?llten die Stille.
?Ich hab gelernt, still zu sein. Alles andere? ist gef?hrlich.? Dann, beinahe entschuldigend, ein leises: ?Es war wirklich nicht so schlimm.?
Doch die Spannung in ihren Schultern verriet das Gegenteil. Die Art, wie sie den Griff der Tasse krampfig festhielt, wie ihre Stimme einen Hauch zu schnell, ein wenig zu hell klang. Und in ihren Augen ? dort flackerte f?r einen Moment etwas, das Lirael nicht benennen konnte, aber das ihr das Herz schwer machte.
?Ich wei? nicht, was sie dir angetan haben?? begann Lirael z?gernd.
?Vith.? Lyr?sa fluchte, aber es war mehr ein gehauchtes Sto?gebet. ?Gi ussta quar Valsharess?? Ihre Finger verkrampften sich auf dem Stoff. ?Ich bin keine Kriegerin. Ich bin Schmiedin. Ich will einfach nur arbeiten??
?Und du hast eine gute Arbeit gemacht?, warf Bareti dazwischen. ?Wer das nicht sieht, ist blind oder dumm.?
Lyr?sa hob den Blick, ein Moment der W?rme blitzte auf ? dann wich er wieder, als sich ihre Gedanken verfinsterten. Die Erinnerung sa? zu tief.
?Sie wollten mich brechen?, fl?sterte sie. ?Ich glaube, sie haben es geschafft.?
Keiner widersprach. Und niemand, nicht einmal Bareti, wagte es, zu sagen, dass das nicht stimmte.
Bareti sah sie lange an. Dann trocknete sie sich die H?nde an einem Tuch, legte es zur Seite und trat n?her. Ihre Stimme war ruhig, fast m?tterlich, ohne den Hauch von Mitleid ? nur schlichtem Mitgef?hl.
?Das G?stezimmer oben ist frei. Frisch gemacht, saubere Decken. Kein Mensch wird dich da st?ren.?
Lyr?sa z?gerte. Ihr Blick huschte zum Fenster, hinaus in die n?chtliche Dunkelheit, als erwarte sie dort in der Ferne bereits die Silhouette von ihr ? der Ilharess. Ein Fr?steln durchfuhr sie, so leise, dass man es fast nicht bemerkte. Sie presste die Lippen aufeinander.
?Ich? wei? nicht.? Ihre Stimme war br?chig. ?Wenn sie kommt? sie wird mich holen. Vielleicht ist sie schon unterwegs. Ich darf nicht hier sein?? Die Worte stolperten aus ihr heraus, mehr Gedanke als ?berzeugung.
Bareti sch?ttelte nur leicht den Kopf. ?Wenn jemand kommt, dann sprechen sie erst mit mir. Und bis dahin bist du sicher. Ich hol dir eine Kerze.?
Widerwillig, mit stockenden Schritten, lie? Lyr?sa sich schlie?lich die schmale Treppe zur oberen Etage hinauff?hren. Der Boden knarzte leise, das Holz atmete in der W?rme der Taverne. In dem kleinen Raum wartete bereits eine Decke auf dem Bett, ein Tischchen mit einem Krug Wasser, ein stilles Fenster zur R?ckseite des Geb?udes.
Kaum war sie allein, zog sie die T?r mit zitternder Hand zu, legte den Riegel vor ? dann stand sie einfach nur da, wie erstarrt. Ihre Augen wanderten ?ber den Raum, jeden Winkel, jede Schattenfalte, jede Ritze im Holz. Schlie?lich kauerte sie sich neben das Bett, nicht darauf ? in die dunkle Ecke, wo der Kerzenschein sie nicht ganz ber?hrte.
Sie zog die Knie an die Brust, umklammerte ihre Sch?rze, den Blick starr auf das T?rblatt gerichtet.
Jede knarrende Diele, jedes leise Knarzen der Dachsparren oder des Apfelbaumes vor dem Fenster, lie? sie zusammenzucken. Ihre Gedanken liefen im Kreis ? Was, wenn sie kommt? Was, wenn sie mich sp?rt? Ich h?tte nicht herkommen sollen? Ich bin dumm. Ich bin schwach.
Sie versuchte, sich zu beruhigen, murmelte alte Weisheiten und Gebete an Lloth, wie sie sie einst gelernt hatte. Doch der Schlaf fand keinen Weg zu ihr. Die ganze Nacht blieb sie wach, versteckt in der Ecke, das Gesicht halb im Schatten, halb im Kerzenschein.
Und mit jeder Stunde, die verstrich, schien die Angst nicht zu weichen, sondern tiefer in ihr Herz zu kriechen ? wie eine Erinnerung daran, dass man dem Netz der Ilharess nie ganz entkommt.

Leise ?ffnete sie die T?r und schob sich in den Schankraum. Nicht wie eine Kundin, sondern wie jemand, der nicht gesehen werden will. Ihr Blick blieb gesenkt, ihr Gang flach und an die W?nde gedr?ckt. Schatten waren ihr Schutz. Sie schlich sich zum dritten Tisch hinten im Raum ? dort, wo Bareti manchmal Dinge deponierte. Vielleicht eine Nachricht. Vielleicht ein Kontakt. Das Blackrocksyndikat hatte sich lange nicht gemeldet.
Doch kaum hatte sie den Tisch erreicht, durchfuhr sie eine Stimme wie ein Messer durch weiche Butter.
?Du bist sp?t.?
Lyr?sa erstarrte. Die Kehle wie zugeschn?rt. Langsam hob sie den Blick ? und sah Bareti, an die Theke gelehnt, mit verschr?nkten Armen und einem nur milden Stirnrunzeln. Nichts Bedrohliches. Aber entgehen konnte sie ihr nicht mehr.
?Ich? wollte nur kurz schauen?? murmelte Lyr?sa. ?Ob vielleicht? jemand etwas dagelassen hat.?
?Jemand?? Bareti schnaubte leise und kam n?her. ?Du meinst Nachrichten aus Elashinn??
Lyr?sa wich der Frage aus. ?Vielleicht. Vielleicht auch? von weiter weg. Ich h?re nur gern, was drau?en so geschieht.?
Bareti lie? das Thema fallen, doch ihr Blick blieb auf der Drow. ?Setz dich. Du siehst aus, als w?rst du zwei Tage durchgerannt.?
Wie ein ge?bter Reflex setzte sich Lyr?sa sofort. Ihre Schultern blieben gebeugt, die H?nde auf dem Scho? gefaltet. Sie wagte es nicht, Bareti anzusehen. Erst als sich eine weitere Gestalt n?herte, hob sie langsam den Kopf.
?Lyr?sa?? Lirael stand mit einem freundlichen L?cheln vor ihr. ?Ich erinnere mich an dich. Bareti hat deinen Namen erw?hnt. Es ist sch?n, dich zu sehen.?
Lyr?sa erwiderte den Blick nur kurz, dann wich sie ihm wieder aus. ?Ich bin nur kurz hier. Ich? wollte nichts st?ren.?
?Du st?rst nicht?, sagte Bareti ruhig und stellte eine dampfende Tasse vor ihr ab. ?Du kommst, weil du sonst nirgends hin kannst.?
Lyr?sas Finger umklammerten das Gef??. Sie zitterten leicht. ?Ich hatte es schon einmal versucht?, sagte sie leise. ?Zu fliehen. Aber sie haben mich zur?ckgeholt.? Ihre Stimme zerschnitt die Luft wie ein Messer durch Glas. ?Xurina hat mich geholt. Ich? dachte... sie ist doch eine Schwester.?
?Und jetzt?? fragte Lirael sanft, fast vorsichtig.
?Jetzt bin ich... was immer die Ilharess will.? Ihre Stimme klang wie kaltes Metall, lange nicht mehr ber?hrt. ?Nichts weiter.?
?Unsinn?, sagte Bareti leise. ?Du bist hier. Und hier bist du mehr.?
Ein Moment verstrich. Nur das leise Knistern des Feuers erf?llte die Stille. Lyr?sa sa? da, wie in sich selbst zusammengefallen ? aber etwas in ihrem Blick war noch da. Trotz. Vielleicht Hoffnung. Vielleicht nur Schmerz.
?Ich danke euch?, fl?sterte sie.
?Du kannst heute Nacht bleiben, wenn du willst?, sagte Bareti ruhig. ?Ich finde dir eine Decke.?
Lyr?sa blinzelte. Ihre Augen wurden feucht, doch sie hielt sich gerade. ?Wenn? wenn die Ilharess davon erf?hrt??
?Sie erf?hrt nichts.? Baretis Stimme war wie ein Versprechen.
Und zum ersten Mal an diesem Abend wagte Lyr?sa einen Atemzug, der nicht von Angst durchzogen war. Nur f?r einen Moment. Sie nahm die Tasse, hob sie mit beiden H?nden, als w?re sie etwas Kostbares.
Lyr?sa senkte den Blick, als Lirael n?her trat. Ihre Finger rutschten nerv?s an den Rand der Sch?rze, dann hob sie z?gerlich die Hand, rieb sich ?ber den linken Unterarm. Eine Geste, die zu beil?ufig sein wollte, um nicht aufzufallen ? und damit genau das Gegenteil erreichte.
?Geht?s dir gut?? Liraels Stimme war leise, beinahe besorgt.
Lyr?sa zuckte zusammen, zwang ein L?cheln auf ihre Lippen. ?Xas?? Sie lie? die Hand sinken. ?Ich wurde nur? ein wenig befragt, und einige Dinge klargemacht... das ist alles.? Wieder dieses Zucken um den Mund, als wolle sie Worte verwerfen, noch bevor sie gesprochen wurden. ?Nichts, was eine der Ilythiiry nicht aushalten kann.?
?Befragt?? Bareti, die gerade mit einem feuchten Tuch eine der Flaschen hinter der Theke polierte, wandte sich um und musterte sie. ?Das klingt nicht nach einem freundlichen Plausch.?
Lyr?sa wich den Blicken aus. ?Ich hab... ach es war nichts? Ein Schatten schlich sich ?ber ihr Gesicht, und sie winkte ab, w?hrend sie hastig einen Schluck trank bevor sie weitersprach. ?Ich hab's ?berlebt. Das z?hlt.?
Lirael warf Bareti einen besorgten Blick zu, dann sah sie Lyr?sa wieder an. ?Aber du zitterst??
Lyr?sas Stimme wurde d?nn. ?Es war nur der Anfang. Sie wollten wissen, ob ich etwas wusste. Ich wusste nichts?? Sie verstummte, dann schob sie nach: ?Man hat mir nicht geglaubt.?
Einen Moment lang herrschte Schweigen. Nur das Knistern aus der Feuerstelle und das entfernte Klirren eines Bechers f?llten die Stille.
?Ich hab gelernt, still zu sein. Alles andere? ist gef?hrlich.? Dann, beinahe entschuldigend, ein leises: ?Es war wirklich nicht so schlimm.?
Doch die Spannung in ihren Schultern verriet das Gegenteil. Die Art, wie sie den Griff der Tasse krampfig festhielt, wie ihre Stimme einen Hauch zu schnell, ein wenig zu hell klang. Und in ihren Augen ? dort flackerte f?r einen Moment etwas, das Lirael nicht benennen konnte, aber das ihr das Herz schwer machte.
?Ich wei? nicht, was sie dir angetan haben?? begann Lirael z?gernd.
?Vith.? Lyr?sa fluchte, aber es war mehr ein gehauchtes Sto?gebet. ?Gi ussta quar Valsharess?? Ihre Finger verkrampften sich auf dem Stoff. ?Ich bin keine Kriegerin. Ich bin Schmiedin. Ich will einfach nur arbeiten??
?Und du hast eine gute Arbeit gemacht?, warf Bareti dazwischen. ?Wer das nicht sieht, ist blind oder dumm.?
Lyr?sa hob den Blick, ein Moment der W?rme blitzte auf ? dann wich er wieder, als sich ihre Gedanken verfinsterten. Die Erinnerung sa? zu tief.
?Sie wollten mich brechen?, fl?sterte sie. ?Ich glaube, sie haben es geschafft.?
Keiner widersprach. Und niemand, nicht einmal Bareti, wagte es, zu sagen, dass das nicht stimmte.
Bareti sah sie lange an. Dann trocknete sie sich die H?nde an einem Tuch, legte es zur Seite und trat n?her. Ihre Stimme war ruhig, fast m?tterlich, ohne den Hauch von Mitleid ? nur schlichtem Mitgef?hl.
?Das G?stezimmer oben ist frei. Frisch gemacht, saubere Decken. Kein Mensch wird dich da st?ren.?
Lyr?sa z?gerte. Ihr Blick huschte zum Fenster, hinaus in die n?chtliche Dunkelheit, als erwarte sie dort in der Ferne bereits die Silhouette von ihr ? der Ilharess. Ein Fr?steln durchfuhr sie, so leise, dass man es fast nicht bemerkte. Sie presste die Lippen aufeinander.
?Ich? wei? nicht.? Ihre Stimme war br?chig. ?Wenn sie kommt? sie wird mich holen. Vielleicht ist sie schon unterwegs. Ich darf nicht hier sein?? Die Worte stolperten aus ihr heraus, mehr Gedanke als ?berzeugung.
Bareti sch?ttelte nur leicht den Kopf. ?Wenn jemand kommt, dann sprechen sie erst mit mir. Und bis dahin bist du sicher. Ich hol dir eine Kerze.?
Widerwillig, mit stockenden Schritten, lie? Lyr?sa sich schlie?lich die schmale Treppe zur oberen Etage hinauff?hren. Der Boden knarzte leise, das Holz atmete in der W?rme der Taverne. In dem kleinen Raum wartete bereits eine Decke auf dem Bett, ein Tischchen mit einem Krug Wasser, ein stilles Fenster zur R?ckseite des Geb?udes.
Kaum war sie allein, zog sie die T?r mit zitternder Hand zu, legte den Riegel vor ? dann stand sie einfach nur da, wie erstarrt. Ihre Augen wanderten ?ber den Raum, jeden Winkel, jede Schattenfalte, jede Ritze im Holz. Schlie?lich kauerte sie sich neben das Bett, nicht darauf ? in die dunkle Ecke, wo der Kerzenschein sie nicht ganz ber?hrte.
Sie zog die Knie an die Brust, umklammerte ihre Sch?rze, den Blick starr auf das T?rblatt gerichtet.
Jede knarrende Diele, jedes leise Knarzen der Dachsparren oder des Apfelbaumes vor dem Fenster, lie? sie zusammenzucken. Ihre Gedanken liefen im Kreis ? Was, wenn sie kommt? Was, wenn sie mich sp?rt? Ich h?tte nicht herkommen sollen? Ich bin dumm. Ich bin schwach.
Sie versuchte, sich zu beruhigen, murmelte alte Weisheiten und Gebete an Lloth, wie sie sie einst gelernt hatte. Doch der Schlaf fand keinen Weg zu ihr. Die ganze Nacht blieb sie wach, versteckt in der Ecke, das Gesicht halb im Schatten, halb im Kerzenschein.
Und mit jeder Stunde, die verstrich, schien die Angst nicht zu weichen, sondern tiefer in ihr Herz zu kriechen ? wie eine Erinnerung daran, dass man dem Netz der Ilharess nie ganz entkommt.
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