Seite 1 von 1

eine Reise beginnt

Verfasst: 21 Jun 2025, 18:39
von Xemor
Xemor stammt aus einer kleinen, unscheinbaren Siedlung in den H?geln n?rdlich von Minoc. Seine Eltern haben ihm die Grundkenntnisse vermittelt, die im einfachen Leben wichtig sind ? Lesen und Schreiben lernte er von seinem Vater, der neben der Holzarbeit auch darauf achtete, dass sein Sohn wenigstens das N?tigste beherrschte, um sich in der Welt zurechtzufinden. Trotz der abgeschiedenen Lage war Xemor so mit den grundlegenden F?higkeiten ausgestattet, die man f?r das t?gliche Leben braucht. Minoc besuchte er nur sehr selten ? meist nur zum Markt, um Vorr?te zu kaufen oder seltene Waren zu tauschen.
Das Leben dort war gepr?gt von harter Arbeit als Holzarbeiter und einer stillen, zur?ckhaltenden Natur. Xemor war ein ruhiger junger Mann, der lieber beobachtete als sprach und kaum in den Vordergrund trat. ?ber Dinge, die ?ber das Bekannte hinausgingen, hatte er kaum Vorstellungen.
Kurz vor seinem neunzehnten Geburtstag ereignete sich etwas Ungew?hnliches: An einem dunklen Abend war Xemor auf dem Heimweg von einem l?ngeren Marktbesuch in Minoc, bei dem er von einem H?ndler angesprochen wurde, der dringend Hilfe beim Reparieren seines Wagens brauchte. Obwohl Xemor eigentlich schnell zur?ck wollte, half er aus, was mehr Zeit in Anspruch nahm als gedacht. Die Schatten um ihn herum wurden dichter, und er konnte kaum noch den Weg erkennen. Er suchte nach einer Fackel oder einer Laterne, doch hatte nichts bei sich. Pl?tzlich erschien in seiner Hand ein sanftes, blaues Leuchten, das den Pfad vor ihm schwach erhellte. Erstaunt und erleichtert zugleich blickte er auf das Licht, das ihm den Weg wies. Doch tief in ihm regte sich auch eine Sorge ? wie konnte dieses Licht pl?tzlich entstanden sein? Er wusste keine Antwort darauf und f?hlte sich verunsichert.
In den folgenden Monaten traten immer wieder ?hnliche unerkl?rliche Ereignisse auf: Ein flackerndes Licht hier, ein verschobener Gegenstand dort. Xemor wurde zunehmend besorgt und suchte Antworten. Eines Tages, etwa ein halbes Jahr nach jenem Abend, h?rte er auf dem Markt zuf?llig ein Gespr?ch zwischen zwei H?ndlern. Sie sprachen von der Academia Ars Magica in Moonglow, einem Ort, an dem man Antworten auf ungew?hnliche Erlebnisse und unerkl?rliche Ereignisse finden konnte. Was genau dort gelehrt wurde, war ihm unklar.
Da er keine andere M?glichkeit sah und hoffte, dort mehr ?ber das zu erfahren, was ihn besch?ftigte, entschied er sich, sich auf den Weg dorthin zu machen.
Die Reise nach Moonglow war schwer. Xemor schloss sich als Zimmermannsgehilfe auf einem Handelsschiff an, das vom Festland Minoc in Richtung der Insel Moonglow segelte. Die Tage auf See waren hart, die N?chte lang und voller unbekannter Ger?usche. Doch in all der Anstrengung hielt ihn der Gedanke an die Akademie aufrecht ? ein Hoffnungsanker, auch wenn er sich selbst nicht sicher war, was ihn dort erwartete.
Als das Schiff schlie?lich in den Hafen von Moonglow einlief, f?hlte Xemor eine Mischung aus Erleichterung und Neugier. Nach der langen Reise, den vielen Tagen auf See, stand er nun vor den hohen Mauern der Academia Ars Magica. Mit einem tiefen Atemzug trat er vor ? bereit, Antworten zu suchen und sich dem Unbekannten zu stellen.

Re: eine Reise beginnt

Verfasst: 21 Jun 2025, 19:23
von Xemor
Zitternd trat Xemor ?ber die Schwelle der Academia Ars Magica. Seine Schritte hallten leise ?ber den kalten Steinboden.
Er h?rte Stimmen ? ged?mpft, aber bestimmt ? und folgte ihnen, ohne zu wissen, wohin. Als er durch einen offenen Torbogen trat, fand er sich pl?tzlich in einem hohen, gew?lbten Saal wieder. Mehrere Gestalten in Roben sa?en an Tischen und musterten ihn. Xemor war in eine Versammlung geraten.
Augen wandten sich ihm zu. Der Sog des Augenblicks schn?rte ihm die Kehle zu.
Er erstarrte.
Der Raum schien sich zu verengen, als wolle er ihn verschlingen. Ohne ein Wort, ohne Entschuldigung, stolperte Xemor r?ckw?rts aus der Halle.
Drau?en, direkt vor dem Eingangsportal, blieb er stehen und rang nach Fassung. Sein Atem ging flach, seine Gedanken ?berschlugen sich. Da erschien ein Mann in einer Robe vor ihm ? schweigend, mit wachem Blick. Eine Gelegenheit.
Xemor h?tte fragen k?nnen. Jetzt. Doch der Mut versagte ihm. Kaum ein Wort kam ?ber seine Lippen.
Der unbekannte Mann versuchte, ein Gespr?ch zu beginnen, doch Xemor stammelte nur und brachte kaum einen brauchbaren Satz hervor. Ein zweiter Mann erschien, ebenso pl?tzlich wie der erste. Dieser schien eine Krankheit zu leiden, er hustete und beobachtete die Situation.
Xemor w?nschte den Mann viel Gesundheit, welcher sich freundlich bedankte und ebenso in den Hallen der Akademie verschwand wie der erste.
Xemor, unsicher und w?tend auf sich selbst, wusste nicht mehr, was er tun sollte.
Er ging zu den nahen Klippen und schaute ?ber das Meer zum Hafen.
Dort blieb er stehen, sah in die Ferne ? und lauschte dem Rauschen der Wellen, das lauter war als sein Mut. Noch.
Aber in seiner Hand flackerte kurz das schwache blaue Licht. Erinnernd.
Er war noch nicht bereit ? aber er w?rde bald zur?ckkehren.

Re: eine Reise beginnt

Verfasst: 22 Jun 2025, 16:28
von Xemor
Xemor stand an den Klippen, das weite Meer vor sich ausgebreitet. Noch f?hlte er sich nicht bereit, den n?chsten Schritt zu gehen. Angst und Unsicherheit hielten ihn fest im Griff. Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass er bald zur?ckkehren w?rde.
Pl?tzlich n?herte sich ein Mann, auf Xemor wirkte er als h?tte er eine unersch?tterlicher Selbstsicherheit und kaum zu ?bersehenden Arroganz. Sein pr?fender Blick musterte Xemor aufmerksam, als wollte er ergr?nden, ob dieser absichtlich hier war ? vielleicht sogar mit dem Gedanken zu springen. Die k?hle, distanzierte Haltung des Mannes lie? kaum Raum f?r Mitgef?hl mit Xemors ?ngsten oder Zweifeln, doch dennoch lie? er sich auf ein Gespr?ch ein, das Xemor zugleich einsch?chterte und neugierig machte.
Der Mann machte Xemor bewusst, dass in ihm eine magische Gabe schlummerte ? eine besondere Kraft, die es zu erkennen und zu lenken galt. Mit fast befehlendem Ton forderte er ihn auf, sich an der Akademie anzumelden, denn dieser Weg w?rde f?r ihn die einzige Chance bedeuten.
Er demonstrierte seine Macht eindrucksvoll und gab sich als Erzmagier und Magister der Akademie zu erkennen. Er mahnte Xemor, sich nicht von Emotionen und Angst leiten zu lassen, sondern seinen Willen zu st?rken und zu fokussieren.
Als das Gespr?ch endete, war Xemor entschlossen, einen Termin f?r das Aufnahmegespr?ch an der Akademie zu vereinbaren. Ein Schritt, der ihn seinem Ziel n?herbringen w?rde ? auch wenn die Unsicherheit noch tief in ihm nagte.
Nachdem Xemor den Termin f?r das Aufnahmegespr?ch bei der Akademie erhalten hatte, zog es ihn erneut zu den Klippen zur?ck. Die kalte Brise des Meeres umwehte ihn, und das leise Rauschen der Wellen unter ihm schien mit seinen Gedanken zu verschmelzen. Dort, mit dem endlosen Wasser vor sich, begann er erneut, ?ber das geheimnisvolle blaue Licht nachzudenken, das ihn seit jener Nacht auf dem Heimweg vom Markt begleitete.
Xemor ging seine Erinnerungen noch einmal sorgsam durch, suchte in den Momenten, in denen das Licht erschien, nach Mustern. Noch immer dachte er dabei vor allem an die Gef?hle, die ihn begleiteten ? die Angst in der Dunkelheit, die Angst vor dem Erzmagier, die Angst vor der Bedrohung durch den Feuerball. Doch das Licht erschien auch, als er keine Angst hatte. Er erinnerte sich an das letzte Treffen mit einem Magier aus der Akademie. Er hatte an dem Tag keine Angst, nein, er wollte Antworten ? traute sich aber nicht, danach zu fragen.
Xemor ?berlegte, was er in den Situationen wirklich gebraucht hatte: in der Dunkelheit war es Orientierung, die ihm das Licht schenkte. Im intensiven Gespr?ch mit dem Erzmagier hatte ein starker Wille ihn dazu getrieben, das Licht zu zeigen ? er wollte beweisen, dass er die Wahrheit sagte. Und in der Bedrohung durch den Feuerball sp?rte er die Gefahr, ohne einsch?tzen zu k?nnen, ob der Erzmagier den Feuerball tats?chlich auf ihn richten w?rde. Das Licht in seiner Hand sollte ihm helfen, Verwirrung zu stiften und ihm vielleicht die Chance geben, sein Leben zu retten.
Langsam erkannte er, dass das Licht nicht einfach eine Reaktion seiner Gef?hle war, sondern eine Art Werkzeug, das auf rationale, klare Bedingungen reagierte: Dunkelheit, entschlossener Wille und Gefahr. Der Erzmagier hatte ihm geraten, nicht den Weg zu gehen, sich auf seine Emotionen zu konzentrieren, sondern die Situationen rational konzentriert zu erfassen. Doch die Antwort fand er nur langsam.
Um seine Vermutung zu pr?fen, setzte er sich auf einen Felsen, schloss die Augen und versuchte, sich ganz bewusst auf die Dunkelheit um ihn herum und seinen inneren festen Willen zu konzentrieren. Es fiel ihm schwer, das Licht zu beschw?ren, es blieb schwach und flackerte nur z?gerlich in seiner Hand, doch es erschien.
Fest entschlossen nahm er sich vor, die Unterst?tzung der Akademie und auch die des Erzmagiers, wie dieser es gefordert hatte, nicht nur zu suchen, sondern auch anzunehmen. Nur mit ihrer Hilfe w?rde er das Geheimnis des Lichts vollst?ndig verstehen und lernen, seine F?higkeiten zu meistern. Er wusste, dass er das Aufnahmegespr?ch bestehen musste ? und er w?rde alles daran setzen, es zu schaffen.

Re: eine Reise beginnt

Verfasst: 04 Jul 2025, 14:01
von Xemor
Nach seiner Aufnahme an der Academia Ars Magica fühlte sich Xemor, als stünde er am Rande einer vollkommen neuen Welt – einer Welt, die sich weit und tief zu seinen Füßen entfaltete, bunt und geheimnisvoll, erfüllt von flüsternden Stimmen und leuchtenden Energien. Alles, was er bislang erlebt und gelernt hatte, erschien ihm plötzlich winzig, ja fast bedeutungslos im Angesicht dessen, was sich nun vor ihm öffnete. Die Akademie war ein lebendiges Geflecht aus Stimmen, Zauberei und Wesen aus den entferntesten Winkeln der Welt. Magier schritten durch die ehrwürdigen Hallen, jeder beseelt von seinem eigenen inneren Feuer, jeder getragen von einer eigenen Geschichte und einem unergründlichen Willen.

Doch mit der Zeit musste Xemor erkennen: Diese Welt war nicht nur ein Kaleidoskop aus Farben und Möglichkeiten. Hinter den schimmernden Fassaden verbargen sich Schatten – tiefe, kalte Schatten, die in den verborgenen Winkeln lauerten. Kreaturen, die sich nur bei Dunkelheit zeigten und die Nacht mit ihrem heimlichen Flüstern erfüllten. Und Menschen – oder zumindest Wesen, die sich für solche hielten – deren Herzen von Eitelkeit, Machthunger und blendendem Schein erfüllt waren. Kreaturen, die sich selbst größer machten, als sie wirklich waren.

Die Akademie entpuppte sich als ein Hort der Wichtigtuer, Blender – Wesen welche in Rätseln sprachen? Als ein Ort in dem Eigennutz oft über das Wohl der Gemeinschaft gestellt wurde?

Mitten in diesem Geflecht lernte Xemor Nat Sagosch kennen – einen Magister, ja, einen Erzmagier, der für ihn bald mehr wurde als nur ein Lehrer. Nat war ein rätselhaftes Wesen, dessen Präsenz eine kaum zu beschreibende Anziehungskraft auf Xemor ausübte. Seine Worte schnitten tief, seine Gedanken waren wie verschlungene Pfade, und seine Art zu lehren stellte Xemor immer wieder vor Herausforderungen, die ihn an sich selbst zweifeln ließen und gleichzeitig wachsen. Unter Nats scharfem Blick begann Xemor, die Magie mit neuen Augen zu sehen – nicht bloß als Werkzeug, sondern als einen Ausdruck von Willenskraft, als einen Teil seiner eigenen Seele.

Nicht alles lief gut. Eines Tages begegnete Xemor einer Magistra der Akademie, einer hochrangigen Drow, deren eisiger Blick ihn durchdrang und deren Worte wie spitze Pfeile auf ihn niederprasselten. Die Demütigung, die sie ihm zufügte, brannte sich wie glühende Kohlen tief in sein Bewusstsein ein. In diesem Moment der Schwäche begann in ihm eine dunkle Saat zu keimen: eine leise, doch beharrliche Abneigung gegen die Drow – gegen all jene Wesen.

Nat Sagosch, der diese Regung in Xemor wahrnahm, nährte sie heimlich weiter. Mit leisen Andeutungen, mit Geschichten von Gefahren und Intrigen, die im Verborgenen lauerten, ließ er in Xemor einen Schatten wachsen – einen Schatten, der sein Denken trübte und seinen Blick auf die magische Welt verfinsterte.

Xemor stand zwischen zwei Welten. Einer Welt voller Wunder und Wissen – und einer Welt voller Gefahren, Dunkelheit und Verrat. Er wusste, dass er seinen Platz finden musste. Doch je mehr er suchte, desto mehr schien die Wahrheit sich in einem dichten Nebel zu verlieren.

Die Jugend von heute

Verfasst: 06 Jul 2025, 14:56
von Nat Sagosch
muss noch viel lernen. Sehr viel.

Dies war eine der bedauernswerten Erkenntnisse, welche der Magier bei den Gängen durch und Konversationen in den Hallen der Akademie in Moonglow hatte machen müssen. Nicht, dass er erwartet hätte an eben jener Akademie die besten ihres Standes vorzufinden, aber selbst jene mit Potential haben einen längeren Weg vor sich als er erhofft hatte.

Viel zu viele mittelmäßige Aufschneider repräsentierten dieser Tage den Stand der Magier. Ein einfacher Lichtzauber, ein kleiner Feuerball, ein simpler Blitz. Schon galt man in den Dörfern der Welt als der große Weltgewandte Magier mit unendlicher Macht. Wer konnte es den Primitiven verdenken, diese wussten es einfach nicht besser. Die große Schande war, das solchen Individuen durch die Akademien der Welt das Recht verliehen wurde sich Magier zu nennen. Individuen die nicht einmal ihre Rechte und Pflichten kannten und sich von den unausgegorenen Gedanken der Primitiven leiten ließen.

Um so wichtiger war es jene wenigen zu hegen und zu pflegen die einen wachen Geist besaßen, sich nicht von der täglichen geistigen Diarrhö jener unwürdigen, die doch irgendwie den Weg an die Akademie gefunden haben, beeinflussen ließen.
Auf diese würde er ein Auge haben und ihnen hier und da den notwendigen Schubs in die richtige Richtung geben. Es war seine Pflicht und sein Recht, die nachfolgenden Generationen auf den richtigen Weg zu führen und die Unfähigen auszusortieren und er würde dies nicht vernachlässigen.

Ein kurzes Läuten der kleinen Glocke auf dem Tisch und ein Novize eilte herbei um einen neuerlichen Auftrag des Magiers entgegenzunehmen.

Bild