Die Essenz der Kontrolle
Verfasst: 22 Jun 2025, 13:48
Die Essenz der Kontrolle: Alniiras Betrachtung
Der metallische Geruch von geschmiedetem Obsidian und die feuchte, uralte K?hle des Unterreichs f?llten Alniiras private Werkstatt im Haus Ky'Alur. Ein Ort der stillen Konzentration, ein Refugium vor dem lauten Chaos. Drau?en hallten die ged?mpften Kl?nge des drowischen Alltags durch die labyrinthartigen Steing?nge ? das leise Rascheln seidenener Roben, das ferne, unheilvolle Klirren von Klingen, das unterschwellige Fl?stern von Befehlen und Dem?tigungen. F?r Alniira war dies die stets pr?sente Symphonie einer Gesellschaft, die sich in ihrer eigenen, selbstgeschaffenen Katastrophe suhlte, ein immerw?hrender Tanz von Macht und Verrat, dessen Melodie sie nur allzu gut kannte.
Sie stand vor einem unfertigen St?ck veredelten Obsidians, dessen Oberfl?che sie mit feinsten, kaum sichtbaren Runen versah. Ihre H?nde, von Pr?zisionsarbeit gefurcht, bewegten sich mit der Kontrolle eines Spinnenwebers, jede Linie ein Ausdruck ihres Willens, jedes Detail eine Manifestation ihrer inneren ?berzeugung. Ihr Geist ruhte nicht. Er suchte st?ndig nach tieferen Geheimnissen, nach Wahrheiten, die ihr das letzte Wort im ewigen Spiel um die Kontrolle sichern w?rden.
Ein seltener, dumpfer Fluch unterbrach pl?tzlich ihre konzentrierte Ruhe. Ein Ger?usch, das nicht von den typischen, kalkulierten Auseinandersetzungen der Drow herr?hrte, sondern von einer pl?tzlichen, unkontrollierten Frustration. Ein junger Sargtlin, dessen R?stung noch nicht ganz den Glanz trug, den Alniiras subtile "Geschenke" manchen seiner Kameraden verliehen hatten, stolperte durch die T?r ihrer Werkstatt. Er hielt seinen Arm, an dem eine kleine, aber schmerzhafte Schramme klaffte, verursacht durch einen herabfallenden Stein in einem der niedrigeren Tunnel. Seine Miene war eine Mischung aus Zorn und einem f?r Drow seltenen Anflug von Selbstmitleid, das er sich vor der Ilharess nie erlaubt h?tte, aber vor einer Handwerkerin wie Alniira.
?H'yath, Alniira. Q'lar thal'ud z'hin! Thra'ghor dos z'reil zhah!? (Verflucht, Alniira. Dieses verdammte Gestein! Es ist ?berall!), knurrte der Sargtlin, den sie nur als Vhrynn kannte, seine Stimme rau vor ungez?geltem ?rger. ?Ich kann es nicht kontrollieren! Immer wieder f?llt es, immer wieder behindert es. Warum kann es nicht einfach so sein, wie es sein soll?? Er sch?ttelte den Kopf, ein Zeichen von Schw?che, das Alniira nicht entging.
Alniiras H?nde ruhten einen Moment auf dem kalten Obsidian. Ihr Blick traf Vhrynns Augen, ruhig, ohne Verurteilung. ?Q'lar thal'ud, Vhrynn. Dos yul d'ssin sargt d'jal.? (Ein Ungl?ck, Vhrynn. Du hast dich verletzt.), sagte sie, ihre Stimme war k?hl und pragmatisch, ohne einen Hauch von Mitgef?hl, das Drow als Schw?che betrachteten. Sie reichte ihm beil?ufig eine Salbe, die ihre Werkstatt immer f?r kleinere Verletzungen bereithielt.
Es war ein System, das die Drow in einem ewigen Kreislauf der inneren Zerst?rung gefangen hielt, weil sie das Falsche zu kontrollieren versuchten ? die ?u?eren Umst?nde, die Meinungen anderer, die Gunst der G?ttin.
Alniira musterte ihn, ihre Lippen eine schmale Linie.
Der metallische Geruch von geschmiedetem Obsidian und die feuchte, uralte K?hle des Unterreichs f?llten Alniiras private Werkstatt im Haus Ky'Alur. Ein Ort der stillen Konzentration, ein Refugium vor dem lauten Chaos. Drau?en hallten die ged?mpften Kl?nge des drowischen Alltags durch die labyrinthartigen Steing?nge ? das leise Rascheln seidenener Roben, das ferne, unheilvolle Klirren von Klingen, das unterschwellige Fl?stern von Befehlen und Dem?tigungen. F?r Alniira war dies die stets pr?sente Symphonie einer Gesellschaft, die sich in ihrer eigenen, selbstgeschaffenen Katastrophe suhlte, ein immerw?hrender Tanz von Macht und Verrat, dessen Melodie sie nur allzu gut kannte.
Sie stand vor einem unfertigen St?ck veredelten Obsidians, dessen Oberfl?che sie mit feinsten, kaum sichtbaren Runen versah. Ihre H?nde, von Pr?zisionsarbeit gefurcht, bewegten sich mit der Kontrolle eines Spinnenwebers, jede Linie ein Ausdruck ihres Willens, jedes Detail eine Manifestation ihrer inneren ?berzeugung. Ihr Geist ruhte nicht. Er suchte st?ndig nach tieferen Geheimnissen, nach Wahrheiten, die ihr das letzte Wort im ewigen Spiel um die Kontrolle sichern w?rden.
Ein seltener, dumpfer Fluch unterbrach pl?tzlich ihre konzentrierte Ruhe. Ein Ger?usch, das nicht von den typischen, kalkulierten Auseinandersetzungen der Drow herr?hrte, sondern von einer pl?tzlichen, unkontrollierten Frustration. Ein junger Sargtlin, dessen R?stung noch nicht ganz den Glanz trug, den Alniiras subtile "Geschenke" manchen seiner Kameraden verliehen hatten, stolperte durch die T?r ihrer Werkstatt. Er hielt seinen Arm, an dem eine kleine, aber schmerzhafte Schramme klaffte, verursacht durch einen herabfallenden Stein in einem der niedrigeren Tunnel. Seine Miene war eine Mischung aus Zorn und einem f?r Drow seltenen Anflug von Selbstmitleid, das er sich vor der Ilharess nie erlaubt h?tte, aber vor einer Handwerkerin wie Alniira.
?H'yath, Alniira. Q'lar thal'ud z'hin! Thra'ghor dos z'reil zhah!? (Verflucht, Alniira. Dieses verdammte Gestein! Es ist ?berall!), knurrte der Sargtlin, den sie nur als Vhrynn kannte, seine Stimme rau vor ungez?geltem ?rger. ?Ich kann es nicht kontrollieren! Immer wieder f?llt es, immer wieder behindert es. Warum kann es nicht einfach so sein, wie es sein soll?? Er sch?ttelte den Kopf, ein Zeichen von Schw?che, das Alniira nicht entging.
Alniiras H?nde ruhten einen Moment auf dem kalten Obsidian. Ihr Blick traf Vhrynns Augen, ruhig, ohne Verurteilung. ?Q'lar thal'ud, Vhrynn. Dos yul d'ssin sargt d'jal.? (Ein Ungl?ck, Vhrynn. Du hast dich verletzt.), sagte sie, ihre Stimme war k?hl und pragmatisch, ohne einen Hauch von Mitgef?hl, das Drow als Schw?che betrachteten. Sie reichte ihm beil?ufig eine Salbe, die ihre Werkstatt immer f?r kleinere Verletzungen bereithielt.
Sie dachte an die starren Dogmen Lolths, die ihre Anh?nger dazu zwangen, jede Dem?tigung zu ertragen, jede Intrige als g?ttlichen Willen zu interpretieren. Das war eine Form der Akzeptanz, ja, aber eine, die auf blinder Unterwerfung basierte, nicht auf Einsicht oder wahrer Kontrolle.??Was nicht in deiner Hand liegt, kannst du nicht ?ndern?, wiederholte Alniira innerlich, der Satz hallte in ihrem Geist nach. ?Vhrynn mag es nicht verstehen. Er sieht nur den Schmerz, die Unannehmlichkeit, die das Gestein verursacht hat. Er ist w?tend auf den Stein, auf die Umst?nde, auf die Welt. Aber der Stein ist nur ein Stein. Das Ereignis ist nur ein Ereignis. Es ist unser Urteil dar?ber, unsere Interpretation, die uns zu Sklaven macht, nicht das Ereignis selbst. Eine Erkenntnis, die so einfach und doch so schwer zu akzeptieren ist, besonders f?r Wesen, die nach absoluter Herrschaft streben.?
Es war ein System, das die Drow in einem ewigen Kreislauf der inneren Zerst?rung gefangen hielt, weil sie das Falsche zu kontrollieren versuchten ? die ?u?eren Umst?nde, die Meinungen anderer, die Gunst der G?ttin.
Ihr Blick glitt zu dem Obsidian, den sie formte, einem Material, das sie von Natur aus widerstandsf?hig fand. Es lie? sich nicht beugen, nicht zerbrechen, wenn man seine wahre Natur verstand. Es lie? sich nur pr?gen, umformen, wenn man die richtige Kraft, den richtigen Winkel, den richtigen Moment w?hlte. So war es auch mit dem Geist.?Die meisten Drow verrennen sich in den ?u?eren Kampf?, ?berlegte Alniira weiter, w?hrend Vhrynn wortlos die Salbe auf seine Wunde rieb. ?Sie versuchen, den Willen anderer zu brechen, ihre Positionen zu untergraben, die ?u?eren Umst?nde nach ihren W?nschen zu formen. Doch selbst die m?chtigste Yathrin kann einen herabfallenden Stein nicht aufhalten. Sie kann den Lauf der Sterne nicht ?ndern, die Bewegungen des Kosmos nicht befehligen, so sehr sie es auch versuchen mag.?
Vhrynn beendete das Verarzten seiner Wunde und blickte Alniira fragend an. ?M'sa, xal, ji? Jiv'vin u'dar l'yath?? (Aber, wenn nicht? Wie soll ich dann etwas erreichen?), fragte er, seine Stimme war nun leiser, von einer Spur Verwirrung durchzogen. ?Lil zhah o'lor dos?? (Das ist doch Ohnmacht?), murmelte er, seine Augen fixierten sie, als suche er nach einer tieferen Antwort.?Der Geist ist wie dieses rohe Erz?, dachte sie. ?Er kann durch ?u?ere Schl?ge zerbrochen werden, wenn man ihm die Kontrolle ?berl?sst. Wenn man seine Emotionen die Z?gel f?hren l?sst. Oder er kann durch das Feuer der Erkenntnis und den Hammer des eisernen Willens geformt werden. Nicht, indem man den Schlag vermeidet oder das Gestein verflucht, sondern indem man die Reaktion auf den Schlag kontrolliert, indem man das Urteil dar?ber zur?ckh?lt und die Lektion daraus zieht. Die wahre Macht liegt nicht darin, dass keine Steine fallen, sondern darin, dass man sich nicht von ihrem Fall bestimmen l?sst, dass man seine innere Festung unantastbar h?lt.?
Alniira musterte ihn, ihre Lippen eine schmale Linie.
?Xatht zhah u'dar, Vhrynn?, sagte Alniira, ihre Stimme war kaum mehr als ein Fl?stern, doch von einer unbestreitbaren Autorit?t erf?llt. ?Dol zhah yul.? (Was ist, ist nicht deins. Was du tust, ist deins.) Ihre Worte waren wie eine k?hle Ber?hrung auf seiner Seele, zu abstrakt, um sie vollst?ndig zu erfassen, doch eindringlich genug, um ihn innehalten zu lassen.?Ohnmacht??, dachte sie. ?Er sieht nur das, was die Drow seit ?onen sehen: Ohnmacht, wenn die ?u?ere Kontrolle schwindet. Doch ist es nicht die gr??te Macht, wenn man selbst in Ketten noch frei sein kann? Wenn man die Entscheidungen trifft, die nicht durch den Schmerz oder die Gier anderer getr?bt werden? Wenn man sich nicht von den Erwartungen der Ilharess oder den Schreien der Opfer beeinflussen l?sst??
Vhrynn nickte langsam, sein Ausdruck noch immer nachdenklich, als er die Werkstatt verlie?, die Salbe an seinem Arm, seine Frustration kaum gemildert, seine Gedanken noch immer an den gefallenen Stein gefesselt. Alniira nahm ihren Hammer wieder auf. Der n?chste Schlag fiel pr?zise, kontrolliert, rhythmisch.?Wenn ich den Schmerz Vhrynns sehe, dann ist das mein Urteil dar?ber. Nicht der Schmerz selbst?, philosophierte Alniira, ihre Lippen waren eine schmale Linie der Konzentration. ?Ich kann ihn nicht heilen, aber ich kann seine Bedeutung f?r mich steuern. Ich kann w?hlen, wie ich reagiere. Ich kann ihn als nutzlose Schw?che bel?cheln oder als eine n?tzliche Lektion betrachten, die ich mir selbst einpr?gen muss. Das Unkontrollierbare zu akzeptieren, um das Kontrollierbare zu maximieren. Das ist der Weg der Effizienz. Der Weg zur Erkenntnis. Ein Weg, den nur wenige Drow verstehen, geschweige denn beschreiten. Doch macht es mich allein?
Trennt mich diese Suche nach Kontrolle von allem anderen? Ist die Freiheit nur eine andere Form der Isolation??
?Die Welt da drau?en ist ein ewiges Chaos. Voller Verlockungen und Katastrophen. Ein Tanz der Zuf?lle und der Gier. Aber was ich aus ihr mache, wie ich auf ihre unvermeidlichen Schl?ge reagiere, wie ich die Energie, die sie erzeugt, in meine eigenen Bahnen lenke ? das ist meine Entscheidung. Aber was, wenn das Netz, das ich spinne, mich am Ende selbst gefangen h?lt? Wenn die Suche nach vollkommener Kontrolle ?ber das ?u?ere mich zu einem Gefangenen meines eigenen Inneren macht? Was bleibt, wenn alles kontrolliert ist? Ist das die wahre Freiheit, oder nur ein noch k?lterer Kerker??
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