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Der Pfad der Geister: Hildirs Reise
Verfasst: 09 Mär 2025, 19:15
von Hildir
Kapitel 1: Das Erwachen der Geister
Hildir schreckte aus dem Schlaf. Sein K?rper war schwei?gebadet, sein Atem ging schwer, doch die Bilder seines Traumes brannten sich in seinen Geist wie Runen in Stein. Er hatte den Ruf vernommen.
In der Dunkelheit seines Zeltes sp?rte er noch immer die k?hle Brise, die in seinem Traum ?ber ihn hinweggefegt war. Er hatte eine Stimme geh?rt ? rau wie der Wind ?ber den Klippen, leise wie das Fl?stern der B?ume. Sie sprach keine Worte, sondern formte Gedanken direkt in seinem Kopf.
"Der Sturm kommt. Der Boden bebt. Die Geister erwachen."
Hildir versuchte, sich zu erinnern. Er stand auf einem nebligen H?gel, unter ihm der Wald, dahinter das ewige Meer. Aus dem Nebel trat eine Gestalt ? halb Tier, halb Mensch, ihr Fell wei? wie der Schnee. Ein riesiger Wolf, die Augen so tief wie der Himmel in der Nacht. Der Wolf sprach nicht, aber Hildir verstand: Es war sein Totemtier. Sein F?hrer in die Welt der Geister.
Noch immer bebte sein Herz. War das eine einfache Traumerscheinung oder hatte er wirklich den Ruf der Geister geh?rt? Sein Volk erz?hlte Geschichten von den Auserw?hlten, jenen, die in Tr?umen den Willen der Geister vernahmen. Doch sollte er wirklich ein solcher sein?
Drau?en begann die D?mmerung, das erste Licht f?rbte den Himmel blutrot. Hildir wusste, dass heute kein gew?hnlicher Tag war. Er musste Antworten finden.
Doch dann fiel ihm ein: Der Schamane des Dorfes war nicht mehr hier. Vor vielen Monden hatte er sich auf eine Reise begeben, in die Wildnis hinaus, um ein Zeichen der Geister zu empfangen. Er kehrte nie zur?ck. Niemand wusste, ob er lebte oder ob die Geister ihn geholt hatten.
Hildir ballte die F?uste. Er konnte niemanden um einen Rat fragen. Niemand konnte ihn lehren.
Wenn es keinen Schamanen mehr gab, der ihn f?hren konnte ? dann musste er seinen eigenen Weg finden.
Er w?rde den Spuren aus seinem Traum folgen. W?rde die Orte aufsuchen, an denen die Geister fl?sterten. W?rde selbst herausfinden, warum sie ihn riefen.
Hildir zog sich an, griff nach seinem Stab ? nicht als Waffe, sondern als Begleiter ? und trat hinaus in die kalte Morgend?mmerung. Der Wind fuhr durch sein Haar, als wollte er ihn sanft weitertragen.
Er wusste nicht, wohin ihn dieser Weg f?hren w?rde.
Aber die Geister hatten gesprochen. Und er w?rde zuh?ren.
Der Pfad der Geister: Hildirs Reise
Verfasst: 10 Mär 2025, 18:29
von Hildir
Hildir stand am Rand des Dorfes, die H?nde tief in den Taschen seines Mantels verborgen. Die Nacht lag noch schwer ?ber der weiten Ebene, doch im Osten schimmerte bereits ein fahler Lichtstreifen am Horizont. Der Wind war still, als w?rde selbst die Natur den Atem anhalten.
Unter ihm lag das Dorf, eine kleine Ansammlung aus gedrungenen Holzh?tten, die sich eng aneinanderschmiegten, um der unbarmherzigen K?lte zu trotzen. Rauch stieg von den D?chern auf, wo die Feuer der Nacht langsam verloschen. Rundherum erstreckte sich nichts als Schnee ? eine wei?e Ein?de, die das Dorf wie eine Halbinsel umgab.
Bald w?rden die anderen erwachen. Sie w?rden die Boote zum Fischen zu Wasser lassen, die gefrorenen Wasserschalen aufbrechen, ihre Fu?spuren in die unber?hrte Schneedecke graben. Alles w?rde sein, wie es immer war.
Doch nicht f?r ihn.
Etwas in ihm hatte sich ver?ndert. Er sp?rte eine Pr?senz, die er nicht kannte, die vorher nicht existiert hatte. Die Geister hatten ihn gerufen, und er wusste, dass es keine R?ckkehr mehr gab. Aber wohin sollte er gehen?
Er starrte auf die schneebedeckten D?cher, auf die engen Gassen, auf den hohen Pfahl in der Mitte des Dorfes, an dem im Sommer die Felle trockneten. Wie w?rden sie reagieren, wenn sie w?ssten, was mit ihm geschehen war?
Sein Volk erz?hlte Geschichten ?ber jene, die in Tr?umen Zeichen empfingen. ?ber M?tter, die in ihren Kindern etwas unnat?rliches erkannten und sich nicht mehr trauten, sie zu ber?hren. Vielleicht w?rden sie ihn akzeptieren, ihn als ein Werkzeug der Geister sehen aber vielleicht w?rden sie ihn auch meiden, weil sie f?rchteten was er sah. Sein Dorf k?nnte ihn versto?en.
Ein eisiger Schauer lief ihm ?ber den R?cken.
Er konnte es nicht wissen. Doch die M?glichkeit, dass er nicht mehr einer von ihnen sein w?rde, war nun ein Schatten, der ihm folgte.
Sein Blick wanderte ?ber die wei?e Weite, suchte nach einem Zeichen, nach einer Richtung. Doch alles war still. Keine Stimme sprach zu ihm, kein leuchtender Pfad tat sich vor ihm auf.
Dann, ganz leise, bewegte sich etwas.
Ein Windhauch ? kaum mehr als eine Ber?hrung ? strich ?ber seine Wange, streifte seine Haare, zog an den Fransen seines Mantels. Erst schwach, dann st?rker. Und er kam aus einer Richtung, die er nicht erwartet hatte.
Nicht vom Meer. Nicht aus dem offenen Land.
Von den Bergen.
Dort, wo die Gipfel in den Wolken verschwanden, wo nur wenige wagten zu gehen.
Es war kein lauter Befehl, keine deutliche Anweisung. Doch es war genug.
Der Wind zog weiter, lie? die Schneekristalle aufwirbeln, als wollte er ihn locken.
Hildir straffte die Schultern, zog den Mantel enger um sich und setzte sich in Bewegung.
Ohne sich noch einmal umzusehen, folgte er dem Ruf der Berge.
Der Pfad der Geister: Hildirs Reise
Verfasst: 12 Mär 2025, 19:14
von Hildir
Der Wind peitschte Hildir ins Gesicht, trieb feine, eisige Schneekristalle in jede freie Stelle seiner Kleidung. Sein Mantel war l?ngst steif vor K?lte, seine H?nde taub. Er bewegte sich weiter, einen Schritt nach dem anderen, gegen eine Naturgewalt, die ihn immer wieder zur?ckdr?ngen wollte.
Seit Tagen k?mpfte er sich den Berg hinauf. Der Aufstieg war langsam, m?hselig. Jede Nacht schlief er unter Felsvorspr?ngen, in Schneemulden, gesch?tzt nur von seinem Mantel und seinem eigenen Atem. Sein Wasser gefror, bevor er es trinken konnte. Seine Beine f?hlten sich schwer an, seine Haut brannte von der K?lte.
Warum tat er das?
Diese Frage kam ihm immer wieder, leise, nagend. Doch sie verschwand jedes Mal, wenn er sich an den Wind erinnerte, der ihn hierher gef?hrt hatte. Dies war sein Weg.
Am dritten Tag kam der Sturm.
Er hatte es zuerst nur an den fernen Wolken erkannt, die sich ?ber den Gipfeln zusammenzogen. Dann kam das Heulen des Windes, das Anschwellen der B?en. Schnee wurde aufgewirbelt, als w?re die Erde selbst lebendig geworden.
Er konnte nichts mehr sehen.
Nur Wei?.
Nur Wind.
Er sch?tzte sein Gesicht mit den Armen, doch die K?lte kroch in ihn hinein, zog an seinen Knochen.
Irgendwann wusste er nicht mehr, in welche Richtung er ging.
Jeder Schritt war ein Kampf. Seine F??e versanken tief im Schnee. Er stolperte, fiel auf ein Knie und versuchte, sich wieder aufzurichten. Doch seine Beine waren schwer und gehorchten nicht mehr. Der Wind riss an ihm, trieb ihm die K?lte in jede Faser seines K?rpers. Sein Atem wurde flach, sein Kopf dr?hnte.
Dann gaben seine Beine vollst?ndig nach.
Er fiel in den Schnee.
Die kalte Oberfl?che umschloss ihn, doch er sp?rte es kaum noch. Seine Finger vergruben sich in den wei?en Massen, seine Wimpern waren schwer von Eis. Er wollte aufstehen. Musste aufstehen. Doch sein K?rper r?hrte sich nicht mehr.
Langsam, ganz langsam, wurde alles dunkler.
Dann kam die Stille.
Als er wieder die Augen ?ffnete, war nicht mehr auf dem Berg.
Um ihn herum war nur Dunkelheit, doch er sp?rte, dass er nicht allein war. Ein leises Fl?stern hallte durch die Schw?rze, ein Ger?usch, das weder vom Wind noch von einer Stimme herr?hrte.
Dann tauchten sie auf.
Schattenhafte Gestalten, kaum mehr als flackernde Umrisse in der Dunkelheit. Sie standen im Kreis, bewegungslos, ihre leeren Gesichter auf ihn gerichtet.
Hildir sp?rte keinen Schrecken, nur eine tiefe K?lte.
Dann trat eine der Gestalten n?her.
Aus der Dunkelheit heraus nahm sie langsam Form an ? und es war der Wolf aus seinem Traum.
Sein Fell war so wei? wie der Schnee, seine Augen dunkel und unergr?ndlich. Kein Atem kam aus seiner Schnauze, kein Laut verlie? seinen Mund, doch Hildir wusste, dass er ihn ansah.
Dann drehte sich der Wolf um und lief davon.
Hildir wollte ihm folgen, doch seine Beine gehorchten ihm nicht. Die Dunkelheit zog sich enger um ihn, die K?lte wurde schwerer.
Dann h?rte er es.
Ein einzelner Ton, tief und dr?hnend, wie das Echo eines alten Gongs.
Die Dunkelheit zerbrach.
Hildir schnappte nach Luft.
Er lag noch immer im Schnee, doch der Sturm hatte sich gelegt. Der Wind war nur noch ein sanftes Fl?stern, der Himmel ?ber ihm grau und schwer.
Wie lange war er fort gewesen?
Er setzte sich auf, blinzelte gegen die Helligkeit. Der Berg wirkte fremd. Der Sturm hatte alle Spuren verweht ? er wusste nicht mehr, in welche Richtung er gekommen war, wo der Weg zur?cklag.
Dann sah er es.
Ein Schimmern in der Ferne, kaum mehr als ein Funkeln, das durch die neblige Luft brach.
Hildir stand auf. Seine Beine f?hlten sich schwach an, doch er ignorierte das Zittern. Mit langsamen, unsicheren Schritten bewegte er sich darauf zu, stapfte durch den hohen Schnee, folgte dem Licht wie einem fernen Versprechen.
Als er n?her kam, erkannte er, dass es von einer Felswand stammte.
Dort, verborgen hinter einem Schleier aus Eis, lag eine ?ffnung.
Die H?hle war nicht gro?, doch ihre W?nde gl?nzten wie poliertes Glas. Das Eis hatte sich in flie?enden, fremdartigen Mustern geformt, als h?tte eine unsichtbare Hand es kunstvoll geschnitzt. Stalaktiten hingen von der Decke herab, geformt wie gezogene Dolche. In den glatten Oberfl?chen spiegelte sich das fahle Licht des Himmels, lie? die H?hle von innen heraus leuchten.
Dies war kein gew?hnlicher Ort.
Hildir konnte es sp?ren und trat ein.
Der Pfad der Geister: Hildirs Reise
Verfasst: 15 Mär 2025, 17:27
von Hildir
Kapitel 2: Der Ruf des Wassers
Hildir schritt vorsichtig in die Tiefe der H?hle. Die Luft war hier seltsam still. Jeder seiner Schritte hallte ged?mpft zur?ck, als w?rden die glatten W?nde aus gefrorenem Wasser seine Bewegungen verschlucken.
Dann sah er ihn.
Ein See, kristallklar, ohne jede Bewegung. Obwohl ringsherum das Eis die Welt fest umklammert hielt, war dieses Wasser unber?hrt ? als h?tte es sich jeder Regel der Natur entzogen. Keine Wellen kr?uselten seine Oberfl?che, keine Spiegelung war zu sehen. Es war nicht blo? Wasser ? es war eine lebendige Stille.
Hildir trat n?her an das Ufer des stillen Sees. Die Luft war hier k?lter, sch?rfer als in den restlichen Teilen der H?hle. Ein Hauch von Frost lag auf dem Boden, auf den Felsen, auf allem ? und dann sah er ihn.
Eine Gestalt, reglos, in sich zusammengesunken. Der K?rper lag halb im Schnee, vom Eis bedeckt, als h?tte die K?lte ihn in sich aufgenommen. Es war ein Mann, in dicken Fellen geh?llt, die nun starr und zerbrechlich wirkten. Sein Gesicht war kaum noch zu erkennen, zu lange hatte die Natur ihn hier aufbewahrt.
Hildir kniete sich hin, legte vorsichtig eine Hand auf die erkaltete Schulter des Mannes.
Und dann geschah es. Die Welt um ihn verschwand.
Der See war nicht mehr starr und leblos. Das Wasser bewegte sich, kr?uselte sich in sanften Str?mungen. Es lebte. Und am Ufer stand der Mann, doch jetzt war er nicht tot. Er lebte, atmete schwer, seine Augen funkelten im schwachen Licht der H?hle.
Vor ihm war ein Kreis in den gefrorenen Boden gezeichnet. Ein pr?zises Muster, sorgsam eingeritzt. Am Rand lagen Reagenzien ? sorgf?ltig angeordnet, in perfekter Harmonie.
Hildir beobachtete ihn, als der Mann in die Mitte des Kreises trat und die Arme hob.
"Geister des Wassers, ich rufe euch." Seine Stimme war ruhig, aber voller Erwartung. "Kommt zu mir, zeigt euch in eurer wahren Form."
Er griff in seinen Beutel, nahm eine Black Pearl heraus und hielt sie hoch.
"Flie?t mit der Str?mung des Lebens."
Er lie? die Perle auf den Boden des Kreises fallen. Die Luft begann zu vibrieren.
Dann nahm er eine Mandrake Root, zerbr?selte sie zwischen den Fingern und streute sie um sich herum.
"Erwacht aus eurer Ruhe, erhebt euch."
Das Wasser im See begann sich schneller zu bewegen.
Schlie?lich nahm er ein B?ndel Spider?s Silk, zog die feinen F?den zwischen seinen Fingern auseinander und lie? sie sanft auf den Kreis sinken.
"Bindet euch an meine Stimme, an meinen Willen."
Die Seide wirbelte im Wind, doch sie ber?hrte nie den Boden ? als w?rde sie schweben.
Dann kniete der Mann nieder. Seine Augen wurden tr?b, sein Atem wurde langsamer.
Hildir konnte es sp?ren ? die Geister waren hier.
Das Wasser im See begann sich zu erheben, Tropfen f?r Tropfen, als h?tte eine unsichtbare Hand sie emporgehoben. Eine Gestalt formte sich aus der Str?mung, ein leuchtender Umriss, ein Wesen aus purem Wasser.
Das Ritual war gelungen. Doch dann ver?nderte sich alles.
Der Mann ?ffnete die Augen. Sein Gesicht verzog sich vor Anstrengung. Das Wasserelement bebte, als w?rde es sich widersetzen. Er hatte es gerufen ? aber er konnte es nicht f?hren. Seine Stimme wurde lauter, verzweifelter. Er rief die Geister erneut, versuchte, den Geist des Wassers zu b?ndigen. Doch es war zu sp?t. Das Element b?umte sich auf.
Eine Welle brach ?ber das Ufer, traf ihn mit unb?ndiger Wucht. Er wurde durch die Luft geschleudert, gegen die glatte H?hlenwand geschmettert.
Dann fiel er reglos zu Boden.
Das Wasserelement versank wieder im See.
Das Ritual war gescheitert. Die Geister waren verstummt.
Die Vision zerbrach.
Hildir schreckte zur?ck, als die Welt wieder in den eisigen Schatten der H?hle tauchte. Sein Atem ging schnell, sein Herz pochte in seiner Brust.
Doch dann h?rte er es.
Eine Bewegung im Eis. Langsam, kaum mehr als eine Verzerrung in der Luft, tauchten Spiegelbilder in den W?nden der H?hle auf. Verzerrte Gesichter, fl?sternde Stimmen.
"Er verstand nicht. Aber du kannst verstehen."
"Er rief, aber er h?rte nicht zu."
"Du hast geh?rt. Jetzt sprich."
Hildir schluckte. Er wusste, was sie von ihm wollten.
Er wusste, dass er es tun musste
Er kniete sich hin, zog mit dem Stab einen Kreis in den gefrorenen Boden. Das Muster war pr?zise, es f?hlte sich richtig an.
Er griff in seine Tasche.
Die Black Pearl ? sie lag ruhig in seiner Hand, als w?rde sie ihn erkennen. Er hob sie und lie? sie in den Kreis fallen.
"Flie?e mit mir, Wasser, sei Bewegung."
Dann nahm er die Mandrake Root, zerrieb sie und lie? die feinen Partikel auf den Boden rieseln.
"Erwache mit mir, sei Kraft."
Schlie?lich zog er die feine Spider?s Silk hervor, lie? die F?den durch seine Finger gleiten und legte sie vorsichtig auf die Linien des Kreises.
"Binde dich an mich, sei meine Stimme."
Dann setzte er sich in die Mitte des Kreises.
Die Geister fl?sterten weiter.
"Jetzt rufe uns."
Hildir schloss die Augen.
Er sp?rte, wie sein Geist schwer wurde, sein Atem verlangsamte sich.
Seine Augen wurden tr?b, wurden wei?.
Er starrte nach oben, doch er sah nichts mehr.
Er war nicht mehr in dieser Welt.
Er war bei den Geistern.
Dann regte sich das Wasser.
Es begann zu steigen, Tropfen f?r Tropfen, Wellen kr?uselten sich.
Das Wasserelement entstand, erhob sich aus dem See. Es war da.
Und es war bei ihm.
F?r einen Moment sp?rte Hildir die Verbindung. Er konnte es f?hren, konnte es sp?ren, als w?re es ein Teil von ihm.
Doch dann ? der Riss.
Die Verbindung zerriss wie ein Faden, der unter Spannung riss.
Das Element schwankte, verlor die Form.
Hildir keuchte, sp?rte, wie seine Kraft wich.
"Es ist genug."
Die Geister fl?sterten sanft.
"Du hast verstanden."
"Du bist unser Auserw?hlter."
Er war wieder in der H?hle. Der See war ruhig.
Doch er war nicht mehr derselbe.
Hildir griff nach dem Stab um sich zu st?tzen.
Sein Leben w?rde sich jetzt ver?ndern.
Er wusste nicht, wie er es seinem Dorf erkl?ren sollte. Ob sie ihn ?berhaupt noch akzeptieren w?rden.
Vielleicht war sein Platz nicht mehr dort.
Er stand auf, trat aus der H?hle in die kalte, klare Nacht.
Und da war er.
Der Wolf aus seinem Traum.
Er stand am Rand des Schneefeldes, sah ihn mit stillen, wissenden Augen an. Dann drehte er sich um ? und lief los.
Nicht ins Dorf.
Nicht zur?ck.
Sondern in die Welt hinaus.
Hildir sah ihm nach.
Er wusste nun, wohin er gehen musste.
Und dann folgte er dem Wolf.