von Ya'ranel » 29 Jun 2025, 14:09
Als Irâs Finger sanft über die Saiten der großen Standharfe glitten, erhob sich eine Melodie, von melancholischer Schönheit. Sie war nicht traurig, vielmehr wirkte sie wie eine Umarmung: warm, voller Tiefe und getragen von zarter Hoffnung. Ihr Spiel legte sich wie ein weicher Schleier über die Lichtung und ergriff jeden der Anwesenden , wie der erste warme Windhauch im Frühling, der die Seele berührt.
Ya’ranêl, der sich zuvor ein Stück zurückgezogen hatte, schloss mit einem Lächeln die Augen. Im Takt der Harfenklänge wiegte er sacht den Kopf, als würde er mit jedem Ton in eine Erinnerung eintauchen. Dann war es nur Irâ allein, die ihre Stimme erhob - klar, weich und voller Gefühl.
Sanyasala Yew, widir tan ao,
dhao a'dao zerza, nurd'dhao’o.
Sha valva ray tiya’ya,
nurti nai, nurdra zerza.
Lu, tan Yew, lu.
Die Worte hallten nach, getragen vom Klang der Saiten, und ließen keinen Zweifel zu: Dies war ein Abschiedslied. Doch es war nicht von Trauer geprägt, sondern von tiefer Dankbarkeit. Jeder Bewohner Yews spürte sofort, worum es ging. Die Melodie sprach von Liebe zur Heimat, von Erinnerungen an lichte Tage unter uralten Bäumen, an leises Lachen im Morgentau, an gemeinsames Hoffen, Wachsen und Leben. Und sie sprach davon, dass all dies nicht verloren ist, solange man es im Herzen trägt.
Wie Ya’ranêl zu Beginn gesagt hatte: Das La wird überdauern. Es ist der Klang der Welt, der nie verstummt.
Als Irâs Stimme für einen Moment verklang, setzte Ya’ranêl ein. Mit geschlossenen Augen hob er die Querflöte an die Lippen und ließ eine Folge schneller, gleitender Töne erklingen. Der Rhythmus zog an, die Melodie wurde lebhafter und in den Köpfen der Zuhörer formten sich Bilder. Bilder weiter, unberührter Landschaften: von moosweichen Waldböden, klaren, funkelnden Flüssen, von Schatten, Licht und dem Rauschen der uralten Yew-Bäume, die sich im Wind neigten wie im stillen Gruß.
Dann, wie durch ein stilles Wunder, begann sich die Natur selbst dem Spiel anzuschließen. Glühwürmchen schwirrten lautlos über die Bühne, umkreisten die beiden Elfen und tanzten in weiten Kreisen durch das goldene Dämmerlicht. Immer mehr wurden es, bis sie wie winzige, lebendige Sterne um Publikum und Bühne kreisten. Ihr Leuchten tauchte die Szenerie in ein magisches, beinahe überirdisches Licht.
Nach dem Solo verebbte das Flötenspiel. Nur die Harfe sprach noch, sanft und tief. Dann stimmten beide erneut gemeinsam an, Ya’ranêl nun in der Harmoniestimme, die dem Lied eine bittersüße Tiefe verlieh. Die zweite Strophe erklang:
a’bâo ya, feydha var.
Aiâ bha, aie tan bha’i.
salar iama’han mor.
Tweldan’La ray valva iama,
nurdraya sha, zerza nai.
La’dhao, widharcal Yew.
Ein leiser Windzug strich über die Bühne. Die Glühwürmchen kreisten weiter, zuerst zufällig, dann wie gelenkt, als würden sie den Takt der Musik verstehen. Sie formierten sich, schwebten in rhythmischen Mustern, bis Ya’ranêl und Irâ in ein sanft pulsierendes Licht gehüllt waren. Ein Anblick, der den Atem stocken ließ.
Und dann... Stille.
Mit dem letzten Klang der Harfe brach das Lichtspiel auseinander. Die Glühwürmchen verstreuten sich wieder in alle Richtungen, und alles war, als wäre nie etwas geschehen, wären da nicht die Herzen derer, die es erlebt hatten.
Ya’ranêl und Irâ standen nun gemeinsam, richteten sich auf und hoben ihre Stimmen zum letzten Mal, vereint und voller Herzblut:
Sanya ama, nurd’dhao...
Ein Moment der Stille folgte, keine bedrückende, sondern eine ehrfürchtige. Dann, langsam, fast zögerlich, begann der Applaus und aus der Stille wurde Freude.
Der Abend ging in ein ausgelassenes Fest über. Lachen mischte sich mit alten Liedern, Feuer flackerten und Geschichten wurden erzählt. Doch bei all dem Frohsinn lag ein stilles Wissen über allem: dass dieser Abend ein Abschied war. Und dass bald eine Zeit der Prüfung kommen würde. Die Sala Yews würde auf die Probe gestellt werden, doch für diesen Moment war da nur Einigkeit, Hoffnung und ein Lied, das nachklingt wie das sanfte Leuchten der Glühwürmchen in einer Sommernacht.
OOC Übersetzung des Textes:
Leb wohl, Eibenwald, du schöner Wald, auch wenn du vergehst, danke, sei gesegnet. Das Licht sieht deinen Traum, doch kein neues Leben, das Wachsen erlischt.
Schlaf, Eibenhain, schlaf, wir erinnern dein Leben, wir hüten deinen Namen. Dein Wohnbaum ruft, der Wald warnt, verstecke dich im Schoß der Erde. Der Alte vom Wald sieht dein stilles Sterben, doch im Licht wächst du weiter, kein wahres Ende. Der Wald mit dir, Eibenhain. Leb wohl, Freund, in Dankbarkeit.
Quellen: mystic-age.de , tiefenwald.de , studylibde.com/aventurisches-wörterbuch
Als Irâs Finger sanft über die Saiten der großen Standharfe glitten, erhob sich eine Melodie, von melancholischer Schönheit. Sie war nicht traurig, vielmehr wirkte sie wie eine Umarmung: warm, voller Tiefe und getragen von zarter Hoffnung. Ihr Spiel legte sich wie ein weicher Schleier über die Lichtung und ergriff jeden der Anwesenden , wie der erste warme Windhauch im Frühling, der die Seele berührt.
Ya’ranêl, der sich zuvor ein Stück zurückgezogen hatte, schloss mit einem Lächeln die Augen. Im Takt der Harfenklänge wiegte er sacht den Kopf, als würde er mit jedem Ton in eine Erinnerung eintauchen. Dann war es nur Irâ allein, die ihre Stimme erhob - klar, weich und voller Gefühl.
[i]Sanyasala Yew, widir tan ao,
dhao a'dao zerza, nurd'dhao’o.
Sha valva ray tiya’ya,
nurti nai, nurdra zerza.
Lu, tan Yew, lu.[/i]
Die Worte hallten nach, getragen vom Klang der Saiten, und ließen keinen Zweifel zu: Dies war ein Abschiedslied. Doch es war nicht von Trauer geprägt, sondern von tiefer Dankbarkeit. Jeder Bewohner Yews spürte sofort, worum es ging. Die Melodie sprach von Liebe zur Heimat, von Erinnerungen an lichte Tage unter uralten Bäumen, an leises Lachen im Morgentau, an gemeinsames Hoffen, Wachsen und Leben. Und sie sprach davon, dass all dies nicht verloren ist, solange man es im Herzen trägt.
Wie Ya’ranêl zu Beginn gesagt hatte: Das La wird überdauern. Es ist der Klang der Welt, der nie verstummt.
Als Irâs Stimme für einen Moment verklang, setzte Ya’ranêl ein. Mit geschlossenen Augen hob er die Querflöte an die Lippen und ließ eine Folge schneller, gleitender Töne erklingen. Der Rhythmus zog an, die Melodie wurde lebhafter und in den Köpfen der Zuhörer formten sich Bilder. Bilder weiter, unberührter Landschaften: von moosweichen Waldböden, klaren, funkelnden Flüssen, von Schatten, Licht und dem Rauschen der uralten Yew-Bäume, die sich im Wind neigten wie im stillen Gruß.
Dann, wie durch ein stilles Wunder, begann sich die Natur selbst dem Spiel anzuschließen. Glühwürmchen schwirrten lautlos über die Bühne, umkreisten die beiden Elfen und tanzten in weiten Kreisen durch das goldene Dämmerlicht. Immer mehr wurden es, bis sie wie winzige, lebendige Sterne um Publikum und Bühne kreisten. Ihr Leuchten tauchte die Szenerie in ein magisches, beinahe überirdisches Licht.
Nach dem Solo verebbte das Flötenspiel. Nur die Harfe sprach noch, sanft und tief. Dann stimmten beide erneut gemeinsam an, Ya’ranêl nun in der Harmoniestimme, die dem Lied eine bittersüße Tiefe verlieh. Die zweite Strophe erklang:
[i]a’bâo ya, feydha var.
Aiâ bha, aie tan bha’i.
salar iama’han mor.
Tweldan’La ray valva iama,
nurdraya sha, zerza nai.
La’dhao, widharcal Yew.[/i]
Ein leiser Windzug strich über die Bühne. Die Glühwürmchen kreisten weiter, zuerst zufällig, dann wie gelenkt, als würden sie den Takt der Musik verstehen. Sie formierten sich, schwebten in rhythmischen Mustern, bis Ya’ranêl und Irâ in ein sanft pulsierendes Licht gehüllt waren. Ein Anblick, der den Atem stocken ließ.
Und dann... Stille.
Mit dem letzten Klang der Harfe brach das Lichtspiel auseinander. Die Glühwürmchen verstreuten sich wieder in alle Richtungen, und alles war, als wäre nie etwas geschehen, wären da nicht die Herzen derer, die es erlebt hatten.
Ya’ranêl und Irâ standen nun gemeinsam, richteten sich auf und hoben ihre Stimmen zum letzten Mal, vereint und voller Herzblut:
[i]Sanya ama, nurd’dhao...[/i]
Ein Moment der Stille folgte, keine bedrückende, sondern eine ehrfürchtige. Dann, langsam, fast zögerlich, begann der Applaus und aus der Stille wurde Freude.
Der Abend ging in ein ausgelassenes Fest über. Lachen mischte sich mit alten Liedern, Feuer flackerten und Geschichten wurden erzählt. Doch bei all dem Frohsinn lag ein stilles Wissen über allem: dass dieser Abend ein Abschied war. Und dass bald eine Zeit der Prüfung kommen würde. Die Sala Yews würde auf die Probe gestellt werden, doch für diesen Moment war da nur Einigkeit, Hoffnung und ein Lied, das nachklingt wie das sanfte Leuchten der Glühwürmchen in einer Sommernacht.
OOC Übersetzung des Textes:
Leb wohl, Eibenwald, du schöner Wald, auch wenn du vergehst, danke, sei gesegnet. Das Licht sieht deinen Traum, doch kein neues Leben, das Wachsen erlischt.
Schlaf, Eibenhain, schlaf, wir erinnern dein Leben, wir hüten deinen Namen. Dein Wohnbaum ruft, der Wald warnt, verstecke dich im Schoß der Erde. Der Alte vom Wald sieht dein stilles Sterben, doch im Licht wächst du weiter, kein wahres Ende. Der Wald mit dir, Eibenhain. Leb wohl, Freund, in Dankbarkeit.
Quellen: mystic-age.de , tiefenwald.de , studylibde.com/aventurisches-wörterbuch