von Alniira Vrammyr » 21 Okt 2025, 20:10
Ich hatte mir am Ufer dieses Baches geschworen, ich würde lernen, mit dem Wolf zu *tanzen*.
Ein schönes, poetisches Wort. In Wahrheit hatte ich keine Ahnung, was das bedeutete.
Ich, eine Drow, kannte aus meiner Ausbildung nur zwei Arten von Bewegung: den präzisen, tödlichen Schlag einer Klinge und das starre, unterwürfige Ritual für Lloth.
Beides war nutzlos.
Meine ersten Versuche waren... pathetisch. Ich blicke heute zurück und muss fast über diese verbissene, kleine Kreatur lächeln, die ich damals war.
Ich stellte mich auf eine Lichtung, unter den Augen des Mondes, und versuchte, meine alten Priesterinnen-Bewegungen anzuwenden.
Präzise, eckig, jede Geste eine Demonstration eiserner Disziplin.
Ich versuchte, dem Wolf meinen Willen aufzuzwingen, ihn in eine Choreografie zu *zwingen*.
Es war ein Kampf. Sobald ich mich konzentrierte, spürte ich, wie die Bestie in mir sich sträubte. Sie wollte nicht kontrolliert werden. Sie wollte jagen.
Die Wut kochte sofort wieder hoch, die Krallen juckten. Es war derselbe Fehler, den ich schon zuvor gemacht hatte, nur mit anderen Mitteln.
Frustriert und kurz davor, erneut zu zerbrechen, sank ich auf die Knie. Ich war gescheitert. Wieder.
"Ich weiß nicht, wie!", schrie ich zur Stille empor. "Ich weiß nicht, was du von mir willst!"
Und sie kam.
Keine Stimme. Kein Donner.
Sondern ein Lied.
Ich weiß bis heute nicht, ob es real war oder nur in meinem Herzen spielte.
Eine leise, ferne Melodie, wie von einer Silberflöte gespielt. Sie war sanft, aber beharrlich. Und sie lud mich ein.
Die Lehren der Dunklen Jungfer, Eilistraees, sind nicht in Stein gemeißelt. Sie werden im Mondlicht gesungen und getanzt.
Sie war die "Große Schwester", die mir in meiner dunkelsten Stunde beigestanden hatte. Und jetzt... jetzt bat sie mich zum Tanz.
Ich stand langsam auf. Ich versuchte nicht mehr, meine alten Schritte anzuwenden. Ich versuchte nicht, den Wolf zu unterdrücken.
Ich schloss die Augen. Ich atmete. Und ich hörte hin.
Ich ließ die Musik meine Glieder bewegen. Zuerst zögerlich, dann fließender. Ich ließ die Kontrolle los.
Ich tanzte nicht mehr wie eine Priesterin. Ich tanzte wie... *ich*. Ich tanzte meine Angst heraus. Ich tanzte meine Wut heraus. Ich tanzte den Ekel meiner Vergangenheit und die Schande von Ky'Alur heraus. Ich tanzte die Verwirrung und den Schmerz des Bisses.
Und der Wolf?
Er heulte nicht mehr. Er sträubte sich nicht.
Er... tanzte mit.
Ich spürte, wie die wilde Energie in mir nicht mehr gegen mich kämpfte, sondern meinen Bewegungen folgte.
Die Wut war nicht länger Chaos; sie war der Rhythmus. Die Stärke war nicht länger Raserei; sie war Anmut.
Wenn ich meine Arme hob, war es nicht länger nur Alniira, die sich streckte, sondern auch der Wolf in mir, der den Mond anheulte – aber nicht mit einem Schrei, sondern mit einer Geste.
In diesem Tanz waren wir nicht Drow oder Bestie. Wir waren eins. Wir waren eine einzige Klinge im Mondlicht.
Als ich innehielt, keuchend, aber zum ersten Mal seit Wochen klar im Kopf, war der Wolf still. Er schlief nicht. Er ruhte. Er war im Einklang.
Und ich spürte sie. Eilistraee. Ihre Präsenz war so stark wie nie zuvor.
Es war eine Welle der Zuneigung, so rein und bedingungslos, dass es mir den Atem raubte. Sie war stolz.
In dieser Nacht fand ich meinen Glauben. Ich fand meine Göttin.
Aber sie war nicht meine Königin oder meine Herrin, wie Lloth es gewesen war.
Sie war meine Schwester. Meine große Schwester, die mich an der Hand genommen und mir gezeigt hatte, wie man sich im Mondlicht dreht, um nicht den Verstand zu verlieren.
Das war mein erstes Gebet. Und die Erfindung meines Tanzes.
Es ist seltsam, wenn ich heute daran zurückdenke. Ich hatte meinen ersten wahren Tanz beendet.
Ich hatte einen fragilen Frieden mit dem Wolf in mir geschlossen. Aber ich war damals noch so sehr die Überlebende.
Frieden ist ein Luxus, den man sich im Wald nicht lange leisten kann.
Ich war eine Drow ohne wahre Waffe.
In meinem früheren Leben, dem, das ich verbrannt und zurückgelassen hatte, waren meine Waffen Gift, Lügen und die kalte, göttliche Magie. Werkzeuge, um den Geist zu brechen, nicht den Körper. Ich war eine Intrigantin gewesen, keine Kriegerin.
Dann war ich "Alniira Vrammyr" gewesen, die Schmiedin. Ich hatte diese Maske so lange getragen, bis sie wahr geworden war. Meine Hände waren nicht mehr die einer Priesterin, die saubere Rituale vollzog. Sie waren schwielig vom Hammer, vernarbt vom Feuer. Sie wussten, wie man Stahl formt.
Ich erinnerte mich an meine Zeit bei Ky'Alur. Ich hatte Waffen geschmiedet. Ich hatte Tag und Nacht vor dem Amboss gestanden, hatte gelernt, wie man Adamant faltet, wie man eine Klinge ausbalanciert.
Ich verstand ihr Gewicht, ihr Herz, ihre Form. Ich hatte sie hergestellt, aber ich hatte sie nie geführt.
Eines dieser Schwerter hatte ich behalten. Eine einfache, saubere Klinge, die ich in meinen letzten Tagen dort fertiggestellt hatte. Sie war das einzige Stück Handwerk, das ich je geschaffen hatte, das nicht von Hass befleckt war.
Als ich es jetzt in die Hand nahm, fühlte es sich fremd an. Ein Werkzeug. Kalt, still und leblos. Der Wolf in mir knurrte.
Er verachtete es. Es war ihm zu langsam, zu künstlich. Er wollte die Hitze des Blutes spüren.
Ich stand wieder vor einer Wahl. Ich konnte die Klinge wegwerfen und ganz zur Bestie werden.
Oder ich konnte sie behalten und den Wolf in mir jedes Mal bekämpfen, wenn ich sie zog. Beides fühlte sich wie eine Niederlage an.
Ich erinnere mich an eine Nacht, der Mond war nur eine Sichel, ein silberner Haken am Himmel.
Ich hielt mein selbstgeschmiedetes Blackrock Schwert in der Hand. Es fühlte sich schwer an. Ein totes Gewicht.
Ich bat Eilistraee um einen Weg. Nicht um Macht. Um Klarheit.
"Große Schwester", flüsterte ich in die Stille. "Ich bin deine Tänzerin. Ich bin die Schmiedin, die dieses Ding gemacht hat.
Aber ich bin keine Kriegerin. Wie kann das alles wahr sein?"
Und wieder war es das Lied. Aber diesmal war der Rhythmus schneller. Fordernder.
Es war kein sanftes Wiegenlied mehr. Es war ein Herzschlag. Ein Trommeln.
Ich begann den Tanz, den ich gelernt hatte, den Tanz meines Gebets. Aber diesmal ließ ich die Klinge teilhaben.
Zuerst war es ein Desaster. Ich war ungelenk. Ich hatte keine Ausbildung im Schwertkampf. Meine alte Ausbildung lehrte mich, wie man bittet und intrigiert, nicht wie man physisch kämpft.
Meine Bewegungen waren die einer Schmiedin, die das Gewicht einer Waffe kannte, nicht die einer Kriegerin, die ihre Flugbahn lenkte.
Der Wolf in mir knurrte, er wollte die Klinge wegwerfen und seine Klauen benutzen.
Mein Körper war ein Schlachtfeld zwischen der kalten Logik der Schmiedin und der heißen Wut der Bestie.
Ich verlor das Gleichgewicht, stolperte fast. Die Klinge fühlte sich an wie ein Anker, der mich zurückhielt.
Doch ich ließ nicht locker. Ich hörte auf Eilistraees Lied. Ich ließ den Rhythmus meinen Körper übernehmen.
Und dann... fand es zusammen. Ich hörte auf, in "Schmiedin" und "Wolf" zu denken.
Meine Füße folgten dem wilden Instinkt des Wolfes. Sie tanzten nicht mehr über das Moos, sie griffen es.
Sie ließen mich springen und ausweichen, mit einer animalischen Anmut, die ich nie für möglich gehalten hätte.
Aber meine Hand, mein Arm... sie wussten, wie die Klinge ausbalanciert war. Ich hatte sie erschaffen. Ich kannte ihren Schwerpunkt.
Ich ließ die Klinge tanzen. Sie war kein Werkzeug mehr, das man stieß oder hieb. Sie war ein Partner.
Es war kein Kampfstil, den ich da erfand. Es war ein Schwerttanz.
Die Klinge schnitt durch die Nachtluft, nicht mehr mit kalter Logik, sondern mit der fließenden Kraft eines Flusses.
Die Wut des Wolfes war nicht mehr blinde Raserei; sie war die Energie hinter dem Schwung. Meine Kenntnis des Stahls war nicht mehr kalt; sie war fokussiert.
Ich wirbelte über die Lichtung. Ich war Alniira, die Schmiedin, die die Seele der Klinge kannte. Ich war der Wolf, mit der unbändigen Kraft der Wildnis. Und ich war die Tänzerin, im Licht meiner Göttin.
Ich verwandelte mich nicht. Ich verlor mich nicht. Ich... erweiterte mich.
Als ich schließlich anhielt, die Klinge vor mir im Boden versenkt, zitterte ich nicht. Ich dampfte im kühlen Nachtwind.
Der Wolf in mir heulte nicht. Er sang.
Ich war damals gefährlicher als je zuvor. Nicht, weil ich gelernt hatte, zu töten. Sondern weil ich zum ersten Mal in meinem Leben wusste, was ich schützte. Und ich hatte endlich eine Waffe, die meiner neuen Seele würdig war.
Ich hatte mir am Ufer dieses Baches geschworen, ich würde lernen, mit dem Wolf zu *tanzen*.
Ein schönes, poetisches Wort. In Wahrheit hatte ich keine Ahnung, was das bedeutete.
Ich, eine Drow, kannte aus meiner Ausbildung nur zwei Arten von Bewegung: den präzisen, tödlichen Schlag einer Klinge und das starre, unterwürfige Ritual für Lloth.
Beides war nutzlos.
Meine ersten Versuche waren... pathetisch. Ich blicke heute zurück und muss fast über diese verbissene, kleine Kreatur lächeln, die ich damals war.
Ich stellte mich auf eine Lichtung, unter den Augen des Mondes, und versuchte, meine alten Priesterinnen-Bewegungen anzuwenden.
Präzise, eckig, jede Geste eine Demonstration eiserner Disziplin.
Ich versuchte, dem Wolf meinen Willen aufzuzwingen, ihn in eine Choreografie zu *zwingen*.
Es war ein Kampf. Sobald ich mich konzentrierte, spürte ich, wie die Bestie in mir sich sträubte. Sie wollte nicht kontrolliert werden. Sie wollte jagen.
Die Wut kochte sofort wieder hoch, die Krallen juckten. Es war derselbe Fehler, den ich schon zuvor gemacht hatte, nur mit anderen Mitteln.
Frustriert und kurz davor, erneut zu zerbrechen, sank ich auf die Knie. Ich war gescheitert. Wieder.
"Ich weiß nicht, wie!", schrie ich zur Stille empor. "Ich weiß nicht, was du von mir willst!"
Und sie kam.
Keine Stimme. Kein Donner.
Sondern ein Lied.
Ich weiß bis heute nicht, ob es real war oder nur in meinem Herzen spielte.
Eine leise, ferne Melodie, wie von einer Silberflöte gespielt. Sie war sanft, aber beharrlich. Und sie lud mich ein.
Die Lehren der Dunklen Jungfer, Eilistraees, sind nicht in Stein gemeißelt. Sie werden im Mondlicht gesungen und getanzt.
Sie war die "Große Schwester", die mir in meiner dunkelsten Stunde beigestanden hatte. Und jetzt... jetzt bat sie mich zum Tanz.
Ich stand langsam auf. Ich versuchte nicht mehr, meine alten Schritte anzuwenden. Ich versuchte nicht, den Wolf zu unterdrücken.
Ich schloss die Augen. Ich atmete. Und ich hörte hin.
Ich ließ die Musik meine Glieder bewegen. Zuerst zögerlich, dann fließender. Ich ließ die Kontrolle los.
Ich tanzte nicht mehr wie eine Priesterin. Ich tanzte wie... *ich*. Ich tanzte meine Angst heraus. Ich tanzte meine Wut heraus. Ich tanzte den Ekel meiner Vergangenheit und die Schande von Ky'Alur heraus. Ich tanzte die Verwirrung und den Schmerz des Bisses.
Und der Wolf?
Er heulte nicht mehr. Er sträubte sich nicht.
Er... tanzte mit.
Ich spürte, wie die wilde Energie in mir nicht mehr gegen mich kämpfte, sondern meinen Bewegungen folgte.
Die Wut war nicht länger Chaos; sie war der Rhythmus. Die Stärke war nicht länger Raserei; sie war Anmut.
Wenn ich meine Arme hob, war es nicht länger nur Alniira, die sich streckte, sondern auch der Wolf in mir, der den Mond anheulte – aber nicht mit einem Schrei, sondern mit einer Geste.
In diesem Tanz waren wir nicht Drow oder Bestie. Wir waren eins. Wir waren eine einzige Klinge im Mondlicht.
Als ich innehielt, keuchend, aber zum ersten Mal seit Wochen klar im Kopf, war der Wolf still. Er schlief nicht. Er ruhte. Er war im Einklang.
Und ich spürte sie. Eilistraee. Ihre Präsenz war so stark wie nie zuvor.
Es war eine Welle der Zuneigung, so rein und bedingungslos, dass es mir den Atem raubte. Sie war stolz.
[b]In dieser Nacht fand ich meinen Glauben. Ich fand meine Göttin.[/b]
Aber sie war nicht meine Königin oder meine Herrin, wie Lloth es gewesen war.
Sie war meine Schwester. Meine große Schwester, die mich an der Hand genommen und mir gezeigt hatte, wie man sich im Mondlicht dreht, um nicht den Verstand zu verlieren.
Das war mein erstes Gebet. Und die Erfindung meines Tanzes.
Es ist seltsam, wenn ich heute daran zurückdenke. Ich hatte meinen ersten wahren Tanz beendet.
Ich hatte einen fragilen Frieden mit dem Wolf in mir geschlossen. Aber ich war damals noch so sehr die Überlebende.
Frieden ist ein Luxus, den man sich im Wald nicht lange leisten kann.
Ich war eine Drow ohne wahre Waffe.
In meinem früheren Leben, dem, das ich verbrannt und zurückgelassen hatte, waren meine Waffen Gift, Lügen und die kalte, göttliche Magie. Werkzeuge, um den Geist zu brechen, nicht den Körper. Ich war eine Intrigantin gewesen, keine Kriegerin.
Dann war ich "Alniira Vrammyr" gewesen, die Schmiedin. Ich hatte diese Maske so lange getragen, bis sie wahr geworden war. Meine Hände waren nicht mehr die einer Priesterin, die saubere Rituale vollzog. Sie waren schwielig vom Hammer, vernarbt vom Feuer. Sie wussten, wie man Stahl formt.
Ich erinnerte mich an meine Zeit bei Ky'Alur. Ich hatte Waffen geschmiedet. Ich hatte Tag und Nacht vor dem Amboss gestanden, hatte gelernt, wie man Adamant faltet, wie man eine Klinge ausbalanciert.
Ich verstand ihr Gewicht, ihr Herz, ihre Form. Ich hatte sie hergestellt, aber ich hatte sie nie geführt.
Eines dieser Schwerter hatte ich behalten. Eine einfache, saubere Klinge, die ich in meinen letzten Tagen dort fertiggestellt hatte. Sie war das einzige Stück Handwerk, das ich je geschaffen hatte, das nicht von Hass befleckt war.
Als ich es jetzt in die Hand nahm, fühlte es sich fremd an. Ein Werkzeug. Kalt, still und leblos. Der Wolf in mir knurrte.
Er verachtete es. Es war ihm zu langsam, zu künstlich. Er wollte die Hitze des Blutes spüren.
Ich stand wieder vor einer Wahl. Ich konnte die Klinge wegwerfen und ganz zur Bestie werden.
Oder ich konnte sie behalten und den Wolf in mir jedes Mal bekämpfen, wenn ich sie zog. Beides fühlte sich wie eine Niederlage an.
Ich erinnere mich an eine Nacht, der Mond war nur eine Sichel, ein silberner Haken am Himmel.
Ich hielt mein selbstgeschmiedetes Blackrock Schwert in der Hand. Es fühlte sich schwer an. Ein totes Gewicht.
Ich bat Eilistraee um einen Weg. Nicht um Macht. Um Klarheit.
"Große Schwester", flüsterte ich in die Stille. "Ich bin deine Tänzerin. Ich bin die Schmiedin, die dieses Ding gemacht hat.
Aber ich bin keine Kriegerin. Wie kann das alles wahr sein?"
Und wieder war es das Lied. Aber diesmal war der Rhythmus schneller. Fordernder.
Es war kein sanftes Wiegenlied mehr. Es war ein Herzschlag. Ein Trommeln.
Ich begann den Tanz, den ich gelernt hatte, den Tanz meines Gebets. Aber diesmal ließ ich die Klinge teilhaben.
Zuerst war es ein Desaster. Ich war ungelenk. Ich hatte keine Ausbildung im Schwertkampf. Meine alte Ausbildung lehrte mich, wie man bittet und intrigiert, nicht wie man physisch kämpft.
Meine Bewegungen waren die einer Schmiedin, die das Gewicht einer Waffe kannte, nicht die einer Kriegerin, die ihre Flugbahn lenkte.
Der Wolf in mir knurrte, er wollte die Klinge wegwerfen und seine Klauen benutzen.
Mein Körper war ein Schlachtfeld zwischen der kalten Logik der Schmiedin und der heißen Wut der Bestie.
Ich verlor das Gleichgewicht, stolperte fast. Die Klinge fühlte sich an wie ein Anker, der mich zurückhielt.
Doch ich ließ nicht locker. Ich hörte auf Eilistraees Lied. Ich ließ den Rhythmus meinen Körper übernehmen.
Und dann... fand es zusammen. Ich hörte auf, in "Schmiedin" und "Wolf" zu denken.
Meine Füße folgten dem wilden Instinkt des Wolfes. Sie tanzten nicht mehr über das Moos, sie griffen es.
Sie ließen mich springen und ausweichen, mit einer animalischen Anmut, die ich nie für möglich gehalten hätte.
Aber meine Hand, mein Arm... sie wussten, wie die Klinge ausbalanciert war. Ich hatte sie erschaffen. Ich kannte ihren Schwerpunkt.
Ich ließ die Klinge tanzen. Sie war kein Werkzeug mehr, das man stieß oder hieb. Sie war ein Partner.
Es war kein Kampfstil, den ich da erfand. Es war ein Schwerttanz.
Die Klinge schnitt durch die Nachtluft, nicht mehr mit kalter Logik, sondern mit der fließenden Kraft eines Flusses.
Die Wut des Wolfes war nicht mehr blinde Raserei; sie war die Energie hinter dem Schwung. Meine Kenntnis des Stahls war nicht mehr kalt; sie war fokussiert.
Ich wirbelte über die Lichtung. Ich war Alniira, die Schmiedin, die die Seele der Klinge kannte. Ich war der Wolf, mit der unbändigen Kraft der Wildnis. Und ich war die Tänzerin, im Licht meiner Göttin.
Ich verwandelte mich nicht. Ich verlor mich nicht. Ich... erweiterte mich.
Als ich schließlich anhielt, die Klinge vor mir im Boden versenkt, zitterte ich nicht. Ich dampfte im kühlen Nachtwind.
Der Wolf in mir heulte nicht. Er sang.
Ich war damals gefährlicher als je zuvor. Nicht, weil ich gelernt hatte, zu töten. Sondern weil ich zum ersten Mal in meinem Leben wusste, was ich schützte. Und ich hatte endlich eine Waffe, die meiner neuen Seele würdig war.