von Hildir » 15 Mär 2025, 18:27
Kapitel 2: Der Ruf des Wassers
Hildir schritt vorsichtig in die Tiefe der H?hle. Die Luft war hier seltsam still. Jeder seiner Schritte hallte ged?mpft zur?ck, als w?rden die glatten W?nde aus gefrorenem Wasser seine Bewegungen verschlucken.
Dann sah er ihn.
Ein See, kristallklar, ohne jede Bewegung. Obwohl ringsherum das Eis die Welt fest umklammert hielt, war dieses Wasser unber?hrt ? als h?tte es sich jeder Regel der Natur entzogen. Keine Wellen kr?uselten seine Oberfl?che, keine Spiegelung war zu sehen. Es war nicht blo? Wasser ? es war eine lebendige Stille.
Hildir trat n?her an das Ufer des stillen Sees. Die Luft war hier k?lter, sch?rfer als in den restlichen Teilen der H?hle. Ein Hauch von Frost lag auf dem Boden, auf den Felsen, auf allem ? und dann sah er ihn.
Eine Gestalt, reglos, in sich zusammengesunken. Der K?rper lag halb im Schnee, vom Eis bedeckt, als h?tte die K?lte ihn in sich aufgenommen. Es war ein Mann, in dicken Fellen geh?llt, die nun starr und zerbrechlich wirkten. Sein Gesicht war kaum noch zu erkennen, zu lange hatte die Natur ihn hier aufbewahrt.
Hildir kniete sich hin, legte vorsichtig eine Hand auf die erkaltete Schulter des Mannes.
Und dann geschah es. Die Welt um ihn verschwand.
Der See war nicht mehr starr und leblos. Das Wasser bewegte sich, kr?uselte sich in sanften Str?mungen. Es lebte. Und am Ufer stand der Mann, doch jetzt war er nicht tot. Er lebte, atmete schwer, seine Augen funkelten im schwachen Licht der H?hle.
Vor ihm war ein Kreis in den gefrorenen Boden gezeichnet. Ein pr?zises Muster, sorgsam eingeritzt. Am Rand lagen Reagenzien ? sorgf?ltig angeordnet, in perfekter Harmonie.
Hildir beobachtete ihn, als der Mann in die Mitte des Kreises trat und die Arme hob.
"Geister des Wassers, ich rufe euch." Seine Stimme war ruhig, aber voller Erwartung. "Kommt zu mir, zeigt euch in eurer wahren Form."
Er griff in seinen Beutel, nahm eine Black Pearl heraus und hielt sie hoch.
"Flie?t mit der Str?mung des Lebens."
Er lie? die Perle auf den Boden des Kreises fallen. Die Luft begann zu vibrieren.
Dann nahm er eine Mandrake Root, zerbr?selte sie zwischen den Fingern und streute sie um sich herum.
"Erwacht aus eurer Ruhe, erhebt euch."
Das Wasser im See begann sich schneller zu bewegen.
Schlie?lich nahm er ein B?ndel Spider?s Silk, zog die feinen F?den zwischen seinen Fingern auseinander und lie? sie sanft auf den Kreis sinken.
"Bindet euch an meine Stimme, an meinen Willen."
Die Seide wirbelte im Wind, doch sie ber?hrte nie den Boden ? als w?rde sie schweben.
Dann kniete der Mann nieder. Seine Augen wurden tr?b, sein Atem wurde langsamer.
Hildir konnte es sp?ren ? die Geister waren hier.
Das Wasser im See begann sich zu erheben, Tropfen f?r Tropfen, als h?tte eine unsichtbare Hand sie emporgehoben. Eine Gestalt formte sich aus der Str?mung, ein leuchtender Umriss, ein Wesen aus purem Wasser.
Das Ritual war gelungen. Doch dann ver?nderte sich alles.
Der Mann ?ffnete die Augen. Sein Gesicht verzog sich vor Anstrengung. Das Wasserelement bebte, als w?rde es sich widersetzen. Er hatte es gerufen ? aber er konnte es nicht f?hren. Seine Stimme wurde lauter, verzweifelter. Er rief die Geister erneut, versuchte, den Geist des Wassers zu b?ndigen. Doch es war zu sp?t. Das Element b?umte sich auf.
Eine Welle brach ?ber das Ufer, traf ihn mit unb?ndiger Wucht. Er wurde durch die Luft geschleudert, gegen die glatte H?hlenwand geschmettert.
Dann fiel er reglos zu Boden.
Das Wasserelement versank wieder im See.
Das Ritual war gescheitert. Die Geister waren verstummt.
Die Vision zerbrach.
Hildir schreckte zur?ck, als die Welt wieder in den eisigen Schatten der H?hle tauchte. Sein Atem ging schnell, sein Herz pochte in seiner Brust.
Doch dann h?rte er es.
Eine Bewegung im Eis. Langsam, kaum mehr als eine Verzerrung in der Luft, tauchten Spiegelbilder in den W?nden der H?hle auf. Verzerrte Gesichter, fl?sternde Stimmen.
"Er verstand nicht. Aber du kannst verstehen."
"Er rief, aber er h?rte nicht zu."
"Du hast geh?rt. Jetzt sprich."
Hildir schluckte. Er wusste, was sie von ihm wollten.
Er wusste, dass er es tun musste
Er kniete sich hin, zog mit dem Stab einen Kreis in den gefrorenen Boden. Das Muster war pr?zise, es f?hlte sich richtig an.
Er griff in seine Tasche.
Die Black Pearl ? sie lag ruhig in seiner Hand, als w?rde sie ihn erkennen. Er hob sie und lie? sie in den Kreis fallen.
"Flie?e mit mir, Wasser, sei Bewegung."
Dann nahm er die Mandrake Root, zerrieb sie und lie? die feinen Partikel auf den Boden rieseln.
"Erwache mit mir, sei Kraft."
Schlie?lich zog er die feine Spider?s Silk hervor, lie? die F?den durch seine Finger gleiten und legte sie vorsichtig auf die Linien des Kreises.
"Binde dich an mich, sei meine Stimme."
Dann setzte er sich in die Mitte des Kreises.
Die Geister fl?sterten weiter.
"Jetzt rufe uns."
Hildir schloss die Augen.
Er sp?rte, wie sein Geist schwer wurde, sein Atem verlangsamte sich.
Seine Augen wurden tr?b, wurden wei?.
Er starrte nach oben, doch er sah nichts mehr.
Er war nicht mehr in dieser Welt.
Er war bei den Geistern.
Dann regte sich das Wasser.
Es begann zu steigen, Tropfen f?r Tropfen, Wellen kr?uselten sich.
Das Wasserelement entstand, erhob sich aus dem See. Es war da.
Und es war bei ihm.
F?r einen Moment sp?rte Hildir die Verbindung. Er konnte es f?hren, konnte es sp?ren, als w?re es ein Teil von ihm.
Doch dann ? der Riss.
Die Verbindung zerriss wie ein Faden, der unter Spannung riss.
Das Element schwankte, verlor die Form.
Hildir keuchte, sp?rte, wie seine Kraft wich.
"Es ist genug."
Die Geister fl?sterten sanft.
"Du hast verstanden."
"Du bist unser Auserw?hlter."
Er war wieder in der H?hle. Der See war ruhig.
Doch er war nicht mehr derselbe.
Hildir griff nach dem Stab um sich zu st?tzen.
Sein Leben w?rde sich jetzt ver?ndern.
Er wusste nicht, wie er es seinem Dorf erkl?ren sollte. Ob sie ihn ?berhaupt noch akzeptieren w?rden.
Vielleicht war sein Platz nicht mehr dort.
Er stand auf, trat aus der H?hle in die kalte, klare Nacht.
Und da war er.
Der Wolf aus seinem Traum.
Er stand am Rand des Schneefeldes, sah ihn mit stillen, wissenden Augen an. Dann drehte er sich um ? und lief los.
Nicht ins Dorf.
Nicht zur?ck.
Sondern in die Welt hinaus.
Hildir sah ihm nach.
Er wusste nun, wohin er gehen musste.
Und dann folgte er dem Wolf.
[b]Kapitel 2: Der Ruf des Wassers[/b]
Hildir schritt vorsichtig in die Tiefe der H?hle. Die Luft war hier seltsam still. Jeder seiner Schritte hallte ged?mpft zur?ck, als w?rden die glatten W?nde aus gefrorenem Wasser seine Bewegungen verschlucken.
Dann sah er ihn.
Ein See, kristallklar, ohne jede Bewegung. Obwohl ringsherum das Eis die Welt fest umklammert hielt, war dieses Wasser unber?hrt ? als h?tte es sich jeder Regel der Natur entzogen. Keine Wellen kr?uselten seine Oberfl?che, keine Spiegelung war zu sehen. Es war nicht blo? Wasser ? es war eine lebendige Stille.
Hildir trat n?her an das Ufer des stillen Sees. Die Luft war hier k?lter, sch?rfer als in den restlichen Teilen der H?hle. Ein Hauch von Frost lag auf dem Boden, auf den Felsen, auf allem ? und dann sah er ihn.
Eine Gestalt, reglos, in sich zusammengesunken. Der K?rper lag halb im Schnee, vom Eis bedeckt, als h?tte die K?lte ihn in sich aufgenommen. Es war ein Mann, in dicken Fellen geh?llt, die nun starr und zerbrechlich wirkten. Sein Gesicht war kaum noch zu erkennen, zu lange hatte die Natur ihn hier aufbewahrt.
Hildir kniete sich hin, legte vorsichtig eine Hand auf die erkaltete Schulter des Mannes.
Und dann geschah es. Die Welt um ihn verschwand.
Der See war nicht mehr starr und leblos. Das Wasser bewegte sich, kr?uselte sich in sanften Str?mungen. Es lebte. Und am Ufer stand der Mann, doch jetzt war er nicht tot. Er lebte, atmete schwer, seine Augen funkelten im schwachen Licht der H?hle.
Vor ihm war ein Kreis in den gefrorenen Boden gezeichnet. Ein pr?zises Muster, sorgsam eingeritzt. Am Rand lagen Reagenzien ? sorgf?ltig angeordnet, in perfekter Harmonie.
Hildir beobachtete ihn, als der Mann in die Mitte des Kreises trat und die Arme hob.
"Geister des Wassers, ich rufe euch." Seine Stimme war ruhig, aber voller Erwartung. "Kommt zu mir, zeigt euch in eurer wahren Form."
Er griff in seinen Beutel, nahm eine Black Pearl heraus und hielt sie hoch.
"Flie?t mit der Str?mung des Lebens."
Er lie? die Perle auf den Boden des Kreises fallen. Die Luft begann zu vibrieren.
Dann nahm er eine Mandrake Root, zerbr?selte sie zwischen den Fingern und streute sie um sich herum.
"Erwacht aus eurer Ruhe, erhebt euch."
Das Wasser im See begann sich schneller zu bewegen.
Schlie?lich nahm er ein B?ndel Spider?s Silk, zog die feinen F?den zwischen seinen Fingern auseinander und lie? sie sanft auf den Kreis sinken.
"Bindet euch an meine Stimme, an meinen Willen."
Die Seide wirbelte im Wind, doch sie ber?hrte nie den Boden ? als w?rde sie schweben.
Dann kniete der Mann nieder. Seine Augen wurden tr?b, sein Atem wurde langsamer.
Hildir konnte es sp?ren ? die Geister waren hier.
Das Wasser im See begann sich zu erheben, Tropfen f?r Tropfen, als h?tte eine unsichtbare Hand sie emporgehoben. Eine Gestalt formte sich aus der Str?mung, ein leuchtender Umriss, ein Wesen aus purem Wasser.
Das Ritual war gelungen. Doch dann ver?nderte sich alles.
Der Mann ?ffnete die Augen. Sein Gesicht verzog sich vor Anstrengung. Das Wasserelement bebte, als w?rde es sich widersetzen. Er hatte es gerufen ? aber er konnte es nicht f?hren. Seine Stimme wurde lauter, verzweifelter. Er rief die Geister erneut, versuchte, den Geist des Wassers zu b?ndigen. Doch es war zu sp?t. Das Element b?umte sich auf.
Eine Welle brach ?ber das Ufer, traf ihn mit unb?ndiger Wucht. Er wurde durch die Luft geschleudert, gegen die glatte H?hlenwand geschmettert.
Dann fiel er reglos zu Boden.
Das Wasserelement versank wieder im See.
Das Ritual war gescheitert. Die Geister waren verstummt.
Die Vision zerbrach.
Hildir schreckte zur?ck, als die Welt wieder in den eisigen Schatten der H?hle tauchte. Sein Atem ging schnell, sein Herz pochte in seiner Brust.
Doch dann h?rte er es.
Eine Bewegung im Eis. Langsam, kaum mehr als eine Verzerrung in der Luft, tauchten Spiegelbilder in den W?nden der H?hle auf. Verzerrte Gesichter, fl?sternde Stimmen.
"Er verstand nicht. Aber du kannst verstehen."
"Er rief, aber er h?rte nicht zu."
"Du hast geh?rt. Jetzt sprich."
Hildir schluckte. Er wusste, was sie von ihm wollten.
Er wusste, dass er es tun musste
Er kniete sich hin, zog mit dem Stab einen Kreis in den gefrorenen Boden. Das Muster war pr?zise, es f?hlte sich richtig an.
Er griff in seine Tasche.
Die Black Pearl ? sie lag ruhig in seiner Hand, als w?rde sie ihn erkennen. Er hob sie und lie? sie in den Kreis fallen.
"Flie?e mit mir, Wasser, sei Bewegung."
Dann nahm er die Mandrake Root, zerrieb sie und lie? die feinen Partikel auf den Boden rieseln.
"Erwache mit mir, sei Kraft."
Schlie?lich zog er die feine Spider?s Silk hervor, lie? die F?den durch seine Finger gleiten und legte sie vorsichtig auf die Linien des Kreises.
"Binde dich an mich, sei meine Stimme."
Dann setzte er sich in die Mitte des Kreises.
Die Geister fl?sterten weiter.
"Jetzt rufe uns."
Hildir schloss die Augen.
Er sp?rte, wie sein Geist schwer wurde, sein Atem verlangsamte sich.
Seine Augen wurden tr?b, wurden wei?.
Er starrte nach oben, doch er sah nichts mehr.
Er war nicht mehr in dieser Welt.
Er war bei den Geistern.
Dann regte sich das Wasser.
Es begann zu steigen, Tropfen f?r Tropfen, Wellen kr?uselten sich.
Das Wasserelement entstand, erhob sich aus dem See. Es war da.
Und es war bei ihm.
F?r einen Moment sp?rte Hildir die Verbindung. Er konnte es f?hren, konnte es sp?ren, als w?re es ein Teil von ihm.
Doch dann ? der Riss.
Die Verbindung zerriss wie ein Faden, der unter Spannung riss.
Das Element schwankte, verlor die Form.
Hildir keuchte, sp?rte, wie seine Kraft wich.
"Es ist genug."
Die Geister fl?sterten sanft.
"Du hast verstanden."
"Du bist unser Auserw?hlter."
Er war wieder in der H?hle. Der See war ruhig.
Doch er war nicht mehr derselbe.
Hildir griff nach dem Stab um sich zu st?tzen.
Sein Leben w?rde sich jetzt ver?ndern.
Er wusste nicht, wie er es seinem Dorf erkl?ren sollte. Ob sie ihn ?berhaupt noch akzeptieren w?rden.
Vielleicht war sein Platz nicht mehr dort.
Er stand auf, trat aus der H?hle in die kalte, klare Nacht.
Und da war er.
Der Wolf aus seinem Traum.
Er stand am Rand des Schneefeldes, sah ihn mit stillen, wissenden Augen an. Dann drehte er sich um ? und lief los.
Nicht ins Dorf.
Nicht zur?ck.
Sondern in die Welt hinaus.
Hildir sah ihm nach.
Er wusste nun, wohin er gehen musste.
Und dann folgte er dem Wolf.