Der Pfad der Geister: Hildirs Reise

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Hildir
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Der Pfad der Geister: Hildirs Reise

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Kapitel 1: Das Erwachen der Geister

Hildir schreckte aus dem Schlaf. Sein Körper war schweißgebadet, sein Atem ging schwer, doch die Bilder seines Traumes brannten sich in seinen Geist wie Runen in Stein. Er hatte den Ruf vernommen.

In der Dunkelheit seines Zeltes spürte er noch immer die kühle Brise, die in seinem Traum über ihn hinweggefegt war. Er hatte eine Stimme gehört – rau wie der Wind über den Klippen, leise wie das Flüstern der Bäume. Sie sprach keine Worte, sondern formte Gedanken direkt in seinem Kopf.

"Der Sturm kommt. Der Boden bebt. Die Geister erwachen."

Hildir versuchte, sich zu erinnern. Er stand auf einem nebligen Hügel, unter ihm der Wald, dahinter das ewige Meer. Aus dem Nebel trat eine Gestalt – halb Tier, halb Mensch, ihr Fell weiß wie der Schnee. Ein riesiger Wolf, die Augen so tief wie der Himmel in der Nacht. Der Wolf sprach nicht, aber Hildir verstand: Es war sein Totemtier. Sein Führer in die Welt der Geister.

Noch immer bebte sein Herz. War das eine einfache Traumerscheinung oder hatte er wirklich den Ruf der Geister gehört? Sein Volk erzählte Geschichten von den Auserwählten, jenen, die in Träumen den Willen der Geister vernahmen. Doch sollte er wirklich ein solcher sein?

Draußen begann die Dämmerung, das erste Licht färbte den Himmel blutrot. Hildir wusste, dass heute kein gewöhnlicher Tag war. Er musste Antworten finden.

Doch dann fiel ihm ein: Der Schamane des Dorfes war nicht mehr hier. Vor vielen Monden hatte er sich auf eine Reise begeben, in die Wildnis hinaus, um ein Zeichen der Geister zu empfangen. Er kehrte nie zurück. Niemand wusste, ob er lebte oder ob die Geister ihn geholt hatten.

Hildir ballte die Fäuste. Er konnte niemanden um einen Rat fragen. Niemand konnte ihn lehren.

Wenn es keinen Schamanen mehr gab, der ihn führen konnte – dann musste er seinen eigenen Weg finden.

Er würde den Spuren aus seinem Traum folgen. Würde die Orte aufsuchen, an denen die Geister flüsterten. Würde selbst herausfinden, warum sie ihn riefen.

Hildir zog sich an, griff nach seinem Stab – nicht als Waffe, sondern als Begleiter – und trat hinaus in die kalte Morgendämmerung. Der Wind fuhr durch sein Haar, als wollte er ihn sanft weitertragen.

Er wusste nicht, wohin ihn dieser Weg führen würde.

Aber die Geister hatten gesprochen. Und er würde zuhören.
Hildir
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Beitrag von Hildir »

Hildir stand am Rand des Dorfes, die Hände tief in den Taschen seines Mantels verborgen. Die Nacht lag noch schwer über der weiten Ebene, doch im Osten schimmerte bereits ein fahler Lichtstreifen am Horizont. Der Wind war still, als würde selbst die Natur den Atem anhalten.

Unter ihm lag das Dorf, eine kleine Ansammlung aus gedrungenen Holzhütten, die sich eng aneinanderschmiegten, um der unbarmherzigen Kälte zu trotzen. Rauch stieg von den Dächern auf, wo die Feuer der Nacht langsam verloschen. Rundherum erstreckte sich nichts als Schnee – eine weiße Einöde, die das Dorf wie eine Halbinsel umgab.

Bald würden die anderen erwachen. Sie würden die Boote zum Fischen zu Wasser lassen, die gefrorenen Wasserschalen aufbrechen, ihre Fußspuren in die unberührte Schneedecke graben. Alles würde sein, wie es immer war.

Doch nicht für ihn.

Etwas in ihm hatte sich verändert. Er spürte eine Präsenz, die er nicht kannte, die vorher nicht existiert hatte. Die Geister hatten ihn gerufen, und er wusste, dass es keine Rückkehr mehr gab. Aber wohin sollte er gehen?

Er starrte auf die schneebedeckten Dächer, auf die engen Gassen, auf den hohen Pfahl in der Mitte des Dorfes, an dem im Sommer die Felle trockneten. Wie würden sie reagieren, wenn sie wüssten, was mit ihm geschehen war?

Sein Volk erzählte Geschichten über jene, die in Träumen Zeichen empfingen. Über Mütter, die in ihren Kindern etwas unnatürliches erkannten und sich nicht mehr trauten, sie zu berühren. Vielleicht würden sie ihn akzeptieren, ihn als ein Werkzeug der Geister sehen aber vielleicht würden sie ihn auch meiden, weil sie fürchteten was er sah. Sein Dorf könnte ihn verstoßen.

Ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken.

Er konnte es nicht wissen. Doch die Möglichkeit, dass er nicht mehr einer von ihnen sein würde, war nun ein Schatten, der ihm folgte.

Sein Blick wanderte über die weiße Weite, suchte nach einem Zeichen, nach einer Richtung. Doch alles war still. Keine Stimme sprach zu ihm, kein leuchtender Pfad tat sich vor ihm auf.

Dann, ganz leise, bewegte sich etwas.

Ein Windhauch – kaum mehr als eine Berührung – strich über seine Wange, streifte seine Haare, zog an den Fransen seines Mantels. Erst schwach, dann stärker. Und er kam aus einer Richtung, die er nicht erwartet hatte.

Nicht vom Meer. Nicht aus dem offenen Land.

Von den Bergen.

Dort, wo die Gipfel in den Wolken verschwanden, wo nur wenige wagten zu gehen.

Es war kein lauter Befehl, keine deutliche Anweisung. Doch es war genug.

Der Wind zog weiter, ließ die Schneekristalle aufwirbeln, als wollte er ihn locken.

Hildir straffte die Schultern, zog den Mantel enger um sich und setzte sich in Bewegung.

Ohne sich noch einmal umzusehen, folgte er dem Ruf der Berge.
Hildir
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Beitrag von Hildir »

Der Wind peitschte Hildir ins Gesicht, trieb feine, eisige Schneekristalle in jede freie Stelle seiner Kleidung. Sein Mantel war längst steif vor Kälte, seine Hände taub. Er bewegte sich weiter, einen Schritt nach dem anderen, gegen eine Naturgewalt, die ihn immer wieder zurückdrängen wollte.

Seit Tagen kämpfte er sich den Berg hinauf. Der Aufstieg war langsam, mühselig. Jede Nacht schlief er unter Felsvorsprüngen, in Schneemulden, geschützt nur von seinem Mantel und seinem eigenen Atem. Sein Wasser gefror, bevor er es trinken konnte. Seine Beine fühlten sich schwer an, seine Haut brannte von der Kälte.

Warum tat er das?

Diese Frage kam ihm immer wieder, leise, nagend. Doch sie verschwand jedes Mal, wenn er sich an den Wind erinnerte, der ihn hierher geführt hatte. Dies war sein Weg.

Am dritten Tag kam der Sturm.

Er hatte es zuerst nur an den fernen Wolken erkannt, die sich über den Gipfeln zusammenzogen. Dann kam das Heulen des Windes, das Anschwellen der Böen. Schnee wurde aufgewirbelt, als wäre die Erde selbst lebendig geworden.

Er konnte nichts mehr sehen.

Nur Weiß.

Nur Wind.

Er schützte sein Gesicht mit den Armen, doch die Kälte kroch in ihn hinein, zog an seinen Knochen.

Irgendwann wusste er nicht mehr, in welche Richtung er ging.

Jeder Schritt war ein Kampf. Seine Füße versanken tief im Schnee. Er stolperte, fiel auf ein Knie und versuchte, sich wieder aufzurichten. Doch seine Beine waren schwer und gehorchten nicht mehr. Der Wind riss an ihm, trieb ihm die Kälte in jede Faser seines Körpers. Sein Atem wurde flach, sein Kopf dröhnte.

Dann gaben seine Beine vollständig nach.

Er fiel in den Schnee.

Die kalte Oberfläche umschloss ihn, doch er spürte es kaum noch. Seine Finger vergruben sich in den weißen Massen, seine Wimpern waren schwer von Eis. Er wollte aufstehen. Musste aufstehen. Doch sein Körper rührte sich nicht mehr.

Langsam, ganz langsam, wurde alles dunkler.

Dann kam die Stille.

Als er wieder die Augen öffnete, war nicht mehr auf dem Berg.

Um ihn herum war nur Dunkelheit, doch er spürte, dass er nicht allein war. Ein leises Flüstern hallte durch die Schwärze, ein Geräusch, das weder vom Wind noch von einer Stimme herrührte.

Dann tauchten sie auf.

Schattenhafte Gestalten, kaum mehr als flackernde Umrisse in der Dunkelheit. Sie standen im Kreis, bewegungslos, ihre leeren Gesichter auf ihn gerichtet.

Hildir spürte keinen Schrecken, nur eine tiefe Kälte.

Dann trat eine der Gestalten näher.

Aus der Dunkelheit heraus nahm sie langsam Form an – und es war der Wolf aus seinem Traum.

Sein Fell war so weiß wie der Schnee, seine Augen dunkel und unergründlich. Kein Atem kam aus seiner Schnauze, kein Laut verließ seinen Mund, doch Hildir wusste, dass er ihn ansah.

Dann drehte sich der Wolf um und lief davon.

Hildir wollte ihm folgen, doch seine Beine gehorchten ihm nicht. Die Dunkelheit zog sich enger um ihn, die Kälte wurde schwerer.

Dann hörte er es.

Ein einzelner Ton, tief und dröhnend, wie das Echo eines alten Gongs.

Die Dunkelheit zerbrach.

Hildir schnappte nach Luft.

Er lag noch immer im Schnee, doch der Sturm hatte sich gelegt. Der Wind war nur noch ein sanftes Flüstern, der Himmel über ihm grau und schwer.

Wie lange war er fort gewesen?

Er setzte sich auf, blinzelte gegen die Helligkeit. Der Berg wirkte fremd. Der Sturm hatte alle Spuren verweht – er wusste nicht mehr, in welche Richtung er gekommen war, wo der Weg zurücklag.

Dann sah er es.

Ein Schimmern in der Ferne, kaum mehr als ein Funkeln, das durch die neblige Luft brach.

Hildir stand auf. Seine Beine fühlten sich schwach an, doch er ignorierte das Zittern. Mit langsamen, unsicheren Schritten bewegte er sich darauf zu, stapfte durch den hohen Schnee, folgte dem Licht wie einem fernen Versprechen.

Als er näher kam, erkannte er, dass es von einer Felswand stammte.

Dort, verborgen hinter einem Schleier aus Eis, lag eine Öffnung.

Die Höhle war nicht groß, doch ihre Wände glänzten wie poliertes Glas. Das Eis hatte sich in fließenden, fremdartigen Mustern geformt, als hätte eine unsichtbare Hand es kunstvoll geschnitzt. Stalaktiten hingen von der Decke herab, geformt wie gezogene Dolche. In den glatten Oberflächen spiegelte sich das fahle Licht des Himmels, ließ die Höhle von innen heraus leuchten.

Dies war kein gewöhnlicher Ort.

Hildir konnte es spüren und trat ein.
Hildir
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Beitrag von Hildir »

Kapitel 2: Der Ruf des Wassers

Hildir schritt vorsichtig in die Tiefe der Höhle. Die Luft war hier seltsam still. Jeder seiner Schritte hallte gedämpft zurück, als würden die glatten Wände aus gefrorenem Wasser seine Bewegungen verschlucken.

Dann sah er ihn.

Ein See, kristallklar, ohne jede Bewegung. Obwohl ringsherum das Eis die Welt fest umklammert hielt, war dieses Wasser unberührt – als hätte es sich jeder Regel der Natur entzogen. Keine Wellen kräuselten seine Oberfläche, keine Spiegelung war zu sehen. Es war nicht bloß Wasser – es war eine lebendige Stille.

Hildir trat näher an das Ufer des stillen Sees. Die Luft war hier kälter, schärfer als in den restlichen Teilen der Höhle. Ein Hauch von Frost lag auf dem Boden, auf den Felsen, auf allem – und dann sah er ihn.

Eine Gestalt, reglos, in sich zusammengesunken. Der Körper lag halb im Schnee, vom Eis bedeckt, als hätte die Kälte ihn in sich aufgenommen. Es war ein Mann, in dicken Fellen gehüllt, die nun starr und zerbrechlich wirkten. Sein Gesicht war kaum noch zu erkennen, zu lange hatte die Natur ihn hier aufbewahrt.

Hildir kniete sich hin, legte vorsichtig eine Hand auf die erkaltete Schulter des Mannes.

Und dann geschah es. Die Welt um ihn verschwand.

Der See war nicht mehr starr und leblos. Das Wasser bewegte sich, kräuselte sich in sanften Strömungen. Es lebte. Und am Ufer stand der Mann, doch jetzt war er nicht tot. Er lebte, atmete schwer, seine Augen funkelten im schwachen Licht der Höhle.

Vor ihm war ein Kreis in den gefrorenen Boden gezeichnet. Ein präzises Muster, sorgsam eingeritzt. Am Rand lagen Reagenzien – sorgfältig angeordnet, in perfekter Harmonie.

Hildir beobachtete ihn, als der Mann in die Mitte des Kreises trat und die Arme hob.

"Geister des Wassers, ich rufe euch." Seine Stimme war ruhig, aber voller Erwartung. "Kommt zu mir, zeigt euch in eurer wahren Form."

Er griff in seinen Beutel, nahm eine Black Pearl heraus und hielt sie hoch.

"Fließt mit der Strömung des Lebens."

Er ließ die Perle auf den Boden des Kreises fallen. Die Luft begann zu vibrieren.

Dann nahm er eine Mandrake Root, zerbröselte sie zwischen den Fingern und streute sie um sich herum.

"Erwacht aus eurer Ruhe, erhebt euch."

Das Wasser im See begann sich schneller zu bewegen.

Schließlich nahm er ein Bündel Spider’s Silk, zog die feinen Fäden zwischen seinen Fingern auseinander und ließ sie sanft auf den Kreis sinken.

"Bindet euch an meine Stimme, an meinen Willen."

Die Seide wirbelte im Wind, doch sie berührte nie den Boden – als würde sie schweben.

Dann kniete der Mann nieder. Seine Augen wurden trüb, sein Atem wurde langsamer.

Hildir konnte es spüren – die Geister waren hier.

Das Wasser im See begann sich zu erheben, Tropfen für Tropfen, als hätte eine unsichtbare Hand sie emporgehoben. Eine Gestalt formte sich aus der Strömung, ein leuchtender Umriss, ein Wesen aus purem Wasser.

Das Ritual war gelungen. Doch dann veränderte sich alles.

Der Mann öffnete die Augen. Sein Gesicht verzog sich vor Anstrengung. Das Wasserelement bebte, als würde es sich widersetzen. Er hatte es gerufen – aber er konnte es nicht führen. Seine Stimme wurde lauter, verzweifelter. Er rief die Geister erneut, versuchte, den Geist des Wassers zu bändigen. Doch es war zu spät. Das Element bäumte sich auf.

Eine Welle brach über das Ufer, traf ihn mit unbändiger Wucht. Er wurde durch die Luft geschleudert, gegen die glatte Höhlenwand geschmettert.

Dann fiel er reglos zu Boden.

Das Wasserelement versank wieder im See.

Das Ritual war gescheitert. Die Geister waren verstummt.

Die Vision zerbrach.

Hildir schreckte zurück, als die Welt wieder in den eisigen Schatten der Höhle tauchte. Sein Atem ging schnell, sein Herz pochte in seiner Brust.

Doch dann hörte er es.

Eine Bewegung im Eis. Langsam, kaum mehr als eine Verzerrung in der Luft, tauchten Spiegelbilder in den Wänden der Höhle auf. Verzerrte Gesichter, flüsternde Stimmen.

"Er verstand nicht. Aber du kannst verstehen."

"Er rief, aber er hörte nicht zu."

"Du hast gehört. Jetzt sprich."

Hildir schluckte. Er wusste, was sie von ihm wollten.

Er wusste, dass er es tun musste
Er kniete sich hin, zog mit dem Stab einen Kreis in den gefrorenen Boden. Das Muster war präzise, es fühlte sich richtig an.

Er griff in seine Tasche.

Die Black Pearl – sie lag ruhig in seiner Hand, als würde sie ihn erkennen. Er hob sie und ließ sie in den Kreis fallen.

"Fließe mit mir, Wasser, sei Bewegung."

Dann nahm er die Mandrake Root, zerrieb sie und ließ die feinen Partikel auf den Boden rieseln.

"Erwache mit mir, sei Kraft."

Schließlich zog er die feine Spider’s Silk hervor, ließ die Fäden durch seine Finger gleiten und legte sie vorsichtig auf die Linien des Kreises.

"Binde dich an mich, sei meine Stimme."

Dann setzte er sich in die Mitte des Kreises.

Die Geister flüsterten weiter.

"Jetzt rufe uns."

Hildir schloss die Augen.

Er spürte, wie sein Geist schwer wurde, sein Atem verlangsamte sich.

Seine Augen wurden trüb, wurden weiß.

Er starrte nach oben, doch er sah nichts mehr.

Er war nicht mehr in dieser Welt.

Er war bei den Geistern.

Dann regte sich das Wasser.

Es begann zu steigen, Tropfen für Tropfen, Wellen kräuselten sich.

Das Wasserelement entstand, erhob sich aus dem See. Es war da.

Und es war bei ihm.

Für einen Moment spürte Hildir die Verbindung. Er konnte es führen, konnte es spüren, als wäre es ein Teil von ihm.

Doch dann – der Riss.

Die Verbindung zerriss wie ein Faden, der unter Spannung riss.

Das Element schwankte, verlor die Form.

Hildir keuchte, spürte, wie seine Kraft wich.

"Es ist genug."

Die Geister flüsterten sanft.

"Du hast verstanden."

"Du bist unser Auserwählter."

Er war wieder in der Höhle. Der See war ruhig.

Doch er war nicht mehr derselbe.

Hildir griff nach dem Stab um sich zu stützen.

Sein Leben würde sich jetzt verändern.

Er wusste nicht, wie er es seinem Dorf erklären sollte. Ob sie ihn überhaupt noch akzeptieren würden.

Vielleicht war sein Platz nicht mehr dort.

Er stand auf, trat aus der Höhle in die kalte, klare Nacht.

Und da war er.

Der Wolf aus seinem Traum.

Er stand am Rand des Schneefeldes, sah ihn mit stillen, wissenden Augen an. Dann drehte er sich um – und lief los.

Nicht ins Dorf.

Nicht zurück.

Sondern in die Welt hinaus.

Hildir sah ihm nach.

Er wusste nun, wohin er gehen musste.

Und dann folgte er dem Wolf.
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