von Alniira Vrammyr » 12 Mai 2025, 19:51
Der Nebel hing schwer ?ber Moonglow, zwischen den B?umen und den wenigen H?usern, die sich an die Taverne schmiegten. Ein unentschlossener Tag hier oben an der Oberfl?che, so anders als die ewige D?mmerung von Elashin.
Ich zog den Kragen meiner einfachen, staubbedeckten Robe h?her ? die Spuren der Arbeit in der Mine waren un?bersehbar und Teil meiner sorgf?ltig gew?hlten Tarnung. Die Spitzhacke stemmte ich fester auf die Schulter. Sie war ein wichtiges Requisit. ?Ein Werkzeug, das sagt: 'Ich bin harmlos, nur eine Arbeiterin'. Niemand vermutet eine Magierin, geschweige denn... eine Wanre der Drow darunter. Und das ist gut so. Sehr gut sogar.? Die Mine selbst hasste ich, diese stumpfe, erdige Plackerei. Aber die Rolle der Minenarbeiterin? Die f?hlte sich seltsam sicher an, ein Schild gegen neugierige Blicke in dieser fremden Welt von Moonglow.
Eine kleine Taverne, etwas abseits, gef?hrt von jemandem, der zuh?rte. Informationen waren der Grund, warum ich hier war. Befehl der Ilharess. Augen und Ohren offenhalten, alles aufschnappen, was n?tzlich sein k?nnte.
Die T?r, deren Alter schwer zu sch?tzen war, schwang dank frisch ge?lter Angeln fast lautlos auf, als ich sie vorsichtig aufstie?. ?Gepflegt?, dachte ich erneut, dieser erste Eindruck bleibt auch beim erneuten Besuch.
Ein warmer Geruch nach Holzrauch, Kr?utern und einem Hauch von Farbpigmenten ? ungew?hnlich f?r eine einfache Sch?nke ? schlug mir entgegen. Ein Feuer knisterte heimelig.
?Hallo? Ist jemand ... da??, fragte ich leise, meine Stimme belegter als beabsichtigt. Die Stille danach dehnte sich. ?Vielleicht war es doch keine gute Idee.?
Dann eine ruhige Stimme von irgendwo dahinter: ?Willkommen, die T?r ist immer offen! Ich bin gleich bei euch!?
Erleichterung. Oder war es Misstrauen? Schwer zu sagen. Ich trat ein und schloss die T?r hinter mir. Ein paar Minuten sp?ter erschien die Wirtin. Ihre Finger waren mit Farbspritzern ?bers?t, aber ihre Augen waren klar und freundlich. Zu freundlich? Sie wies auf einen Stuhl am Tresen. Ich lie? mich nieder, die Spitzhacke lehnte ich griffbereit an die Wand. ?Immer wachsam bleiben, Arencia. Freundlichkeit kann eine Waffe sein, vergiss das nicht.? Aber die W?rme des Ofens kroch mir langsam unter die Robe, eine W?rme, die nichts mit Feuer zu tun hatte.
?Gebt mir doch bitte den gleichen Wein wie letztes Mal?, sagte ich automatisch, meine Gedanken noch bei der Notwendigkeit, unauff?llig zu wirken.
Die Wirtin hielt inne und sah mich mit einem leichten Stirnrunzeln an, das aber schnell einer neutralen Freundlichkeit wich. ?Einen Moment... welchen Wein meint Ihr denn genau? Oder m?chtet Ihr vielleicht etwas Bestimmtes probieren??
?Gleichen Wein wie letztes Mal? Was rede ich da??, fuhr es mir durch den Kopf, und ich musterte sie erneut. ?Bei DIESER Wirtin war ich ja noch gar nicht! Das war doch die andere gestern ? oder vorgestern? ? die mit dem gesch?ftigen Wesen... Nicoletta, oder so ?hnlich.
Diese hier kann ja gar nicht wissen, was ich meine. Verdammt, zu viel Routine, zu wenig Aufmerksamkeit! Ein Fehler, der mich verraten k?nnte.? Ich r?usperte mich und versuchte, den Fauxpas schnell zu ?berspielen. ?Oh, entschuldigt. Langer Tag in der Mine, der Staub sitzt wohl auch im Kopf. Ich meinte... einen einfachen Roten, wenn Ihr habt.? ?Gut pariert? Hoffentlich. Blo? keine Schw?che zeigen.?
Sie nickte ohne weitere Fragen und f?llte einen einfaches Glass mit rotem Wein. ?Sie ist ruhig. Nimmt es einfach hin. Entweder ist sie gutm?tig, naiv oder... sehr gut darin, nichts zu zeigen. Ich muss vorsichtiger sein.?
Das Gespr?ch begann z?gerlich. Ich lie? ein paar Brocken fallen ? Minoc, die Angst vor den Drow, die wieder Menschen verschleppen. Beobachtete ihre Reaktion genau. ?Zeig mir, was du wei?t, unbekannte Wirtin. Zeig mir, auf welcher Seite du stehst. Bist du eine Informationsquelle f?r die Ilharess oder nur eine weitere unwissende Oberfl?chenbewohnerin in diesem Moonglow?? Sie h?rte einfach nur zu, ihr Blick ruhig.
Dann erz?hlte sie. Von ihrem fr?heren Leben. Magierzirkel, Akademien. Forschung. ?Eine Magierin? Sie auch? Hier??, wiederholte sich der Gedanke in meinem Kopf. ?Sie hat all das... aufgegeben? Freiwillig? F?r... das hier? F?r diesen einfachen Ort??
Die Vorstellung war so fremd, so unbegreiflich aus der Perspektive von Elashin, wo Macht und Wissen alles sind, wo niemand etwas freiwillig aufgibt, das ihm einen Vorteil verschafft. Sie sprach von dieser Taverne, diesem einfachen Leben als neuem Zuhause.
Die Frage rutschte mir fast unwillk?rlich heraus: ?Und das hier erf?llt euch??
Sie sah auf ihre farbbefleckten H?nde, dann auf ihren Becher. Ein kleines L?cheln. ?Ja. Es reicht mir. Und manchmal reicht das.?
?Es reicht ihr??, dachte ich verwirrt. ?Diese... Gen?gsamkeit. Ist das die St?rke der Menschen? Oder ihre Schw?che? In Elashin w?rde man ausgelacht werden f?r eine solche Einstellung. Man w?rde als Zielscheibe betrachtet.?
Doch etwas in ihrer Stimme, eine tiefe Ruhe, irritierte mich. Ber?hrte mich fast. ?Gef?hrlich, Arencia. Solche Gef?hle sind gef?hrlich. Sie tr?ben das Urteilsverm?gen. Du bist hier, um zu beobachten, nicht um... ber?hrt zu werden.
Besonders nicht von jemandem, den du nicht einsch?tzen kannst, die nicht einmal die Wirtin ist, f?r die du sie gehalten hast.?
Mein Blick fiel auf ihre Finger, die Farbe darauf war ein seltsamer Kontrast zu ihrer ruhigen Art. Die Stille dehnte sich kurz. ?Genug geplaudert. Je l?nger ich hier bleibe, desto gr??er die Gefahr, einen Fehler zu machen oder etwas preiszugeben. Die W?rme ist tr?gerisch.?
Als ich aufstand, f?hlten sich meine Beine steif an. Von der Arbeit in der Mine? Oder von der Anspannung, die L?ge aufrechtzuerhalten, w?hrend ein Teil von mir diese seltsame W?rme aufsaugte? Ich nickte ihr zum Abschied zu, griff meine Spitzhacke und entkorkte einen Reisetrank.
Sie winkte mir nach. Ich sp?rte ihren Blick im R?cken.
?Informationen habe ich kaum bekommen?, stellte ich fest, als ich mich entfernte. ?Nur Banalit?ten ?ber das Leben hier. Und einen dummen Fehler bei der Bestellung gemacht.
Aber ich habe etwas anderes gefunden. Etwas... Kompliziertes. Eine unerwartete Variable in Form dieser ruhigen Frau, die nicht Nicoletta war.? Ich zog die Kapuze meiner Robe tiefer ins Gesicht. Die Tarnung war gut, die Rolle der Minenarbeiterin funktionierte. Aber der Mensch darunter, die Wanre der Drow, die Spionin... sie war ins Wanken geraten. Nur f?r einen Moment. Aber dieser Moment in dieser Taverne in Moonglow war genug, um zu wissen, dass dieser Ort gef?hrlicher war, als er aussah.
Nicht wegen offensichtlicher Bedrohungen, sondern wegen dieser seltsamen, entwaffnenden Freundlichkeit, die wie ein Gift meine sorgf?ltig errichteten Mauern zu untergraben drohte.
Der Nebel hing schwer ?ber [b]Moonglow[/b], zwischen den B?umen und den wenigen H?usern, die sich an die Taverne schmiegten. Ein unentschlossener Tag hier oben an der Oberfl?che, so anders als die ewige D?mmerung von [b]Elashin[/b].
Ich zog den Kragen meiner einfachen, staubbedeckten Robe h?her ? die Spuren der Arbeit in der Mine waren un?bersehbar und Teil meiner sorgf?ltig gew?hlten Tarnung. Die Spitzhacke stemmte ich fester auf die Schulter. Sie war ein wichtiges Requisit. [i]?Ein Werkzeug, das sagt: 'Ich bin harmlos, nur eine Arbeiterin'. Niemand vermutet eine Magierin, geschweige denn... eine Wanre der Drow darunter. Und das ist gut so. Sehr gut sogar.?[/i] Die Mine selbst hasste ich, diese stumpfe, erdige Plackerei. Aber die Rolle der Minenarbeiterin? Die f?hlte sich seltsam sicher an, ein Schild gegen neugierige Blicke in dieser fremden Welt von Moonglow.
Eine kleine Taverne, etwas abseits, gef?hrt von jemandem, der zuh?rte. Informationen waren der Grund, warum ich hier war. Befehl der [b]Ilharess[/b]. Augen und Ohren offenhalten, alles aufschnappen, was n?tzlich sein k?nnte.
Die T?r, deren Alter schwer zu sch?tzen war, schwang dank frisch ge?lter Angeln fast lautlos auf, als ich sie vorsichtig aufstie?. [i]?Gepflegt?, dachte ich erneut, dieser erste Eindruck bleibt auch beim erneuten Besuch.
Ein warmer Geruch nach Holzrauch, Kr?utern und einem Hauch von Farbpigmenten ? ungew?hnlich f?r eine einfache Sch?nke ? schlug mir entgegen. Ein Feuer knisterte heimelig.
?Hallo? Ist jemand ... da??, fragte ich leise, meine Stimme belegter als beabsichtigt. Die Stille danach dehnte sich. [i]?Vielleicht war es doch keine gute Idee.?[/i]
Dann eine ruhige Stimme von irgendwo dahinter: ?Willkommen, die T?r ist immer offen! Ich bin gleich bei euch!?
Erleichterung. Oder war es Misstrauen? Schwer zu sagen. Ich trat ein und schloss die T?r hinter mir. Ein paar Minuten sp?ter erschien die Wirtin. Ihre Finger waren mit Farbspritzern ?bers?t, aber ihre Augen waren klar und freundlich. Zu freundlich? Sie wies auf einen Stuhl am Tresen. Ich lie? mich nieder, die Spitzhacke lehnte ich griffbereit an die Wand. [i]?Immer wachsam bleiben, Arencia. Freundlichkeit kann eine Waffe sein, vergiss das nicht.?[/i] Aber die W?rme des Ofens kroch mir langsam unter die Robe, eine W?rme, die nichts mit Feuer zu tun hatte.
?Gebt mir doch bitte den gleichen Wein wie letztes Mal?, sagte ich automatisch, meine Gedanken noch bei der Notwendigkeit, unauff?llig zu wirken.
Die Wirtin hielt inne und sah mich mit einem leichten Stirnrunzeln an, das aber schnell einer neutralen Freundlichkeit wich. ?Einen Moment... welchen Wein meint Ihr denn genau? Oder m?chtet Ihr vielleicht etwas Bestimmtes probieren??
[i]?Gleichen Wein wie letztes Mal? Was rede ich da??, fuhr es mir durch den Kopf, und ich musterte sie erneut. ?Bei DIESER Wirtin war ich ja noch gar nicht! Das war doch die andere gestern ? oder vorgestern? ? die mit dem gesch?ftigen Wesen... Nicoletta, oder so ?hnlich.
Diese hier kann ja gar nicht wissen, was ich meine. Verdammt, zu viel Routine, zu wenig Aufmerksamkeit! Ein Fehler, der mich verraten k?nnte.?[/i] Ich r?usperte mich und versuchte, den Fauxpas schnell zu ?berspielen. ?Oh, entschuldigt. Langer Tag in der Mine, der Staub sitzt wohl auch im Kopf. Ich meinte... einen einfachen Roten, wenn Ihr habt.? [i]?Gut pariert? Hoffentlich. Blo? keine Schw?che zeigen.?[/i]
Sie nickte ohne weitere Fragen und f?llte einen einfaches Glass mit rotem Wein. [i]?Sie ist ruhig. Nimmt es einfach hin. Entweder ist sie gutm?tig, naiv oder... sehr gut darin, nichts zu zeigen. Ich muss vorsichtiger sein.?[/i]
Das Gespr?ch begann z?gerlich. Ich lie? ein paar Brocken fallen ? Minoc, die Angst vor den Drow, die wieder Menschen verschleppen. Beobachtete ihre Reaktion genau. [i]?Zeig mir, was du wei?t, unbekannte Wirtin. Zeig mir, auf welcher Seite du stehst. Bist du eine Informationsquelle f?r die Ilharess oder nur eine weitere unwissende Oberfl?chenbewohnerin in diesem Moonglow??[/i] Sie h?rte einfach nur zu, ihr Blick ruhig.
Dann erz?hlte sie. Von ihrem fr?heren Leben. Magierzirkel, Akademien. Forschung. [i]?Eine Magierin? Sie auch? Hier??, wiederholte sich der Gedanke in meinem Kopf. ?Sie hat all das... aufgegeben? Freiwillig? F?r... das hier? F?r diesen einfachen Ort??[/i]
Die Vorstellung war so fremd, so unbegreiflich aus der Perspektive von Elashin, wo Macht und Wissen alles sind, wo niemand etwas freiwillig aufgibt, das ihm einen Vorteil verschafft. Sie sprach von dieser Taverne, diesem einfachen Leben als neuem Zuhause.
Die Frage rutschte mir fast unwillk?rlich heraus: ?Und das hier erf?llt euch??
Sie sah auf ihre farbbefleckten H?nde, dann auf ihren Becher. Ein kleines L?cheln. ?Ja. Es reicht mir. Und manchmal reicht das.?
[i]?Es reicht ihr??, dachte ich verwirrt. ?Diese... Gen?gsamkeit. Ist das die St?rke der Menschen? Oder ihre Schw?che? In Elashin w?rde man ausgelacht werden f?r eine solche Einstellung. Man w?rde als Zielscheibe betrachtet.?[/i]
Doch etwas in ihrer Stimme, eine tiefe Ruhe, irritierte mich. Ber?hrte mich fast. [i]?Gef?hrlich, Arencia. Solche Gef?hle sind gef?hrlich. Sie tr?ben das Urteilsverm?gen. Du bist hier, um zu beobachten, nicht um... ber?hrt zu werden.
Besonders nicht von jemandem, den du nicht einsch?tzen kannst, die nicht einmal die Wirtin ist, f?r die du sie gehalten hast.?[/i]
Mein Blick fiel auf ihre Finger, die Farbe darauf war ein seltsamer Kontrast zu ihrer ruhigen Art. Die Stille dehnte sich kurz. [i]?Genug geplaudert. Je l?nger ich hier bleibe, desto gr??er die Gefahr, einen Fehler zu machen oder etwas preiszugeben. Die W?rme ist tr?gerisch.?[/i]
Als ich aufstand, f?hlten sich meine Beine steif an. Von der Arbeit in der Mine? Oder von der Anspannung, die L?ge aufrechtzuerhalten, w?hrend ein Teil von mir diese seltsame W?rme aufsaugte? Ich nickte ihr zum Abschied zu, griff meine Spitzhacke und entkorkte einen Reisetrank.
Sie winkte mir nach. Ich sp?rte ihren Blick im R?cken.
[i]?Informationen habe ich kaum bekommen?, stellte ich fest, als ich mich entfernte. ?Nur Banalit?ten ?ber das Leben hier. Und einen dummen Fehler bei der Bestellung gemacht.
Aber ich habe etwas anderes gefunden. Etwas... Kompliziertes. Eine unerwartete Variable in Form dieser ruhigen Frau, die nicht Nicoletta war.?[/i] Ich zog die Kapuze meiner Robe tiefer ins Gesicht. Die Tarnung war gut, die Rolle der Minenarbeiterin funktionierte. Aber der Mensch darunter, die Wanre der Drow, die Spionin... sie war ins Wanken geraten. Nur f?r einen Moment. Aber dieser Moment in dieser Taverne in Moonglow war genug, um zu wissen, dass dieser Ort gef?hrlicher war, als er aussah.
Nicht wegen offensichtlicher Bedrohungen, sondern wegen dieser seltsamen, entwaffnenden Freundlichkeit, die wie ein Gift meine sorgf?ltig errichteten Mauern zu untergraben drohte.