von Nathan Calresh » 07 Jun 2025, 04:38
Der Vampir schritt langsam durch den peitschenden Regen ?ber das Kopfsteinpflaster. Tropfen sprangen in wildem Muster von links nach rechts, schr?g und ?berall. Die Kapuze hatte er tief ?ber sein Gesicht gezogen, um seine blasse Haut im Mondlicht zu verbergen. Er fuhr mit der Hand durch sein durchn?sstes, schwarzes Haar, und schritt dann in den Steinkeller, den nur Vampire betreten.
Rasch wanderte sein Blick umher und fiel auf die Anklagebank, auf der sie so bereitwillig gesessen hatte. Ancanagar war nicht hier. Spontan, und genau hier hatte er sie gesehen, war ihr begegnet, und sie hatten sich niedergelassen und miteinander gesprochen. In jenem Keller, den nur Vampire betreten. Kurz tanzte sie vor seinem geistigen Auge: zerbrechlich, umh?llt mit zahllosen, dunklen Vernarbungen. Ma?los begabt und seltsam offen. Eigenartig vertraut.
Die Jugend einer Vampirin sollte gef?llt sein mit den besten und den schlimmsten Erinnerungen. Die Macht zu w?hlen, die Gabe der Vampire. W?hlen aus unz?hligen Mengen an Menschen und mit ihnen zu tun, was immer sie auch wollte. Ewiges Vergn?gen. Ewige Trauer.
?Koste es?, hatte er ihr empfohlen. ?Es ist unsere Gabe.? Wurde ihr diese Jugend genommen? Was war sein Teil daran gewesen? Immerhin nahm sie das Buch an. Erleichterung. Und ein Wort hatte er von ihr empfangen: ?Umbruch?. Ihre Stimme, er war gewiss.
Der Vampir setzte sich an jenen Tisch, an dem sie gesessen hatten, bat Fenton um ein Glas halbwegs frisches Blut und nahm sein eigenes B?chlein hervor, mit dem Titel "Nur ein Wort".
Umbruch bedeutet, nicht an dem zu h?ngen, was angebliche, tr?gerische Sicherheit garantiert. Es bedeutet, umzubrechen, auszubrechen und sich hervorzuwagen. Sich selbst loszulassen f?r das Sein. Ihm gefiel das Wort, auch wenn es scheinbar aus Trauer geboren war.
Nathan trank mehr von dem Blut und sp?rte, wie Klarheit sich an ihn schmiegte. Seine Gedanken wanderten zu den tanzenden Regentropfen und wuchsen zu einem Ozean.
Wie oft war er gekentert? Zu oft, um noch am untoten Leben zu sein.
Gegen den Wind segeln. Mit dem Wind segeln. Links, rechts, schr?g, und dennoch den Kurs halten und die Reise beleben. Sich fallen lassen in die Tiefe und Weite.
Die physikalischen Kr?fte nutzen. Doch auch Segelschiffe kommen vom Kurs ab, er wusste es zu gut. Kr?fte nutzen, die da sind. Gewisse Kr?fte, die immer da sind und zur Verf?gung stehen. Kr?fte der Sch?pfung.
Wie oft war er gekentert und kroch empor mit nacktem Leib und untotem Leben. Der Vampir sch?ttelte den Kopf, es ?berstieg sein Verst?ndnis.
Das Schiff versuchen zu halten in den Urgewalten, denn er durfte selbst w?hlen.
Kurs worauf? Zum tiefsten Sehnen.
Nathan nahm eine Feder, lie? Ancanagar's Bild kurz vor seinem Auge tanzen und schrieb mit Blut:
Balance
Der Vampir schritt langsam durch den peitschenden Regen ?ber das Kopfsteinpflaster. Tropfen sprangen in wildem Muster von links nach rechts, schr?g und ?berall. Die Kapuze hatte er tief ?ber sein Gesicht gezogen, um seine blasse Haut im Mondlicht zu verbergen. Er fuhr mit der Hand durch sein durchn?sstes, schwarzes Haar, und schritt dann in den Steinkeller, den nur Vampire betreten.
Rasch wanderte sein Blick umher und fiel auf die Anklagebank, auf der sie so bereitwillig gesessen hatte. Ancanagar war nicht hier. Spontan, und genau hier hatte er sie gesehen, war ihr begegnet, und sie hatten sich niedergelassen und miteinander gesprochen. In jenem Keller, den nur Vampire betreten. Kurz tanzte sie vor seinem geistigen Auge: zerbrechlich, umh?llt mit zahllosen, dunklen Vernarbungen. Ma?los begabt und seltsam offen. Eigenartig vertraut.
Die Jugend einer Vampirin sollte gef?llt sein mit den besten und den schlimmsten Erinnerungen. Die Macht zu w?hlen, die Gabe der Vampire. W?hlen aus unz?hligen Mengen an Menschen und mit ihnen zu tun, was immer sie auch wollte. Ewiges Vergn?gen. Ewige Trauer.
?Koste es?, hatte er ihr empfohlen. ?Es ist unsere Gabe.? Wurde ihr diese Jugend genommen? Was war sein Teil daran gewesen? Immerhin nahm sie das Buch an. Erleichterung. Und ein Wort hatte er von ihr empfangen: ?Umbruch?. Ihre Stimme, er war gewiss.
Der Vampir setzte sich an jenen Tisch, an dem sie gesessen hatten, bat Fenton um ein Glas halbwegs frisches Blut und nahm sein eigenes B?chlein hervor, mit dem Titel "Nur ein Wort".
Umbruch bedeutet, nicht an dem zu h?ngen, was angebliche, tr?gerische Sicherheit garantiert. Es bedeutet, umzubrechen, auszubrechen und sich hervorzuwagen. Sich selbst loszulassen f?r das Sein. Ihm gefiel das Wort, auch wenn es scheinbar aus Trauer geboren war.
Nathan trank mehr von dem Blut und sp?rte, wie Klarheit sich an ihn schmiegte. Seine Gedanken wanderten zu den tanzenden Regentropfen und wuchsen zu einem Ozean.
Wie oft war er gekentert? Zu oft, um noch am untoten Leben zu sein.
Gegen den Wind segeln. Mit dem Wind segeln. Links, rechts, schr?g, und dennoch den Kurs halten und die Reise beleben. Sich fallen lassen in die Tiefe und Weite.
Die physikalischen Kr?fte nutzen. Doch auch Segelschiffe kommen vom Kurs ab, er wusste es zu gut. Kr?fte nutzen, die da sind. Gewisse Kr?fte, die immer da sind und zur Verf?gung stehen. Kr?fte der Sch?pfung.
Wie oft war er gekentert und kroch empor mit nacktem Leib und untotem Leben. Der Vampir sch?ttelte den Kopf, es ?berstieg sein Verst?ndnis.
Das Schiff versuchen zu halten in den Urgewalten, denn er durfte selbst w?hlen.
Kurs worauf? Zum tiefsten Sehnen.
Nathan nahm eine Feder, lie? Ancanagar's Bild kurz vor seinem Auge tanzen und schrieb mit Blut:
[b]Balance[/b]