von Yadran Toranas » 21 Jul 2025, 19:35
Schon Tage und Nächte waren vergangen als ich Sie beobachtet hatte.
Talia, Sie erweckte mein Wesen voller Kraft und Sehnsucht. Ich war ein Fremdkörper im Reich der Blumen. In Ihrem Reich.
Ich roch ihre Unsicherheit, spürte ihre Traurigkeit und sah die drei Diamanten, die sie krampfhaft umschloss.
Die Menschen gaben solchen Dingen Bedeutung, aber was verstand ich davon?
Jahrhunderte legten sich wie Nebel auf meine Erinnerungen, aber etwas an Talia war anders. Ich konnte nicht vergessen, wie sie mich zuerst angesehen hatte. Unschuldig, froh und ohne Furcht, aber auch ohne Hoffnung.
Ich wagte mich näher. Die Schatten waren meine Verbündeten.
Das Rascheln der Blätter mein Tarnmantel. Schließlich trat ich hinter dem Dickicht hervor, in meiner anderen, animalischen Gestalt, denn ich wollte ihr zeigen, wer ich bin, bevor ich zeige, was ich bin. Ich sah, wie sie erschrak, doch sie wich nicht. Keine Flucht. Etwas in ihr hatte sich vielleicht längst ergeben.
Wir standen uns gegenüber, und die Luft erzitterte vor all dem, was unausgesprochen blieb.
Unsere Worte waren vorsichtig. Die Unsicherheit schmeckte ich auf ihrer Zunge. Freiheit, ja, das versprach ich ihr, aber ich wusste, was mich die Freiheit gekostet hatte.
Gefühle kamen und gingen, wie die Wellen eines kalten Meeres, und wir beide waren treibende Schiffe: mal nah, mal fern.
Ich fragte sie nach einem Tanz. Ich wollte den letzten Schritt nicht erzwingen, aber ich musste sehen, ob sie bereit war. Und doch wollte ich Ihr keine Wahl mehr lassen. Es war zu spät.
Dann, mit all dem Mut, der in mir war, gestand ich, was ich längst wusste: „Ich habe mich in Euch verliebt…“
Sie schwieg erst. Ich sah den inneren Riss in ihr, den uralten Zwiespalt zwischen Angst und Sehnsucht. Ich genoss ihre Verwirrung und Ihre Unsicherheit.
Doch dann legte sie ihre Hand in meine und ich wusste: Es ist soweit. Sie wird nun sterben.
„Für immer?“ fragte sie, leise, wie ein Gebet.
„Für… immer“, erwiderte ich, auch wenn ich wusste, wie wenig dies Menschen verstand.
Der Kuss war nicht bloß ein Kuss. Es war ein Schwur, ein Versprechen und ein Urteil. Ich hielt sie fest, gespannter als zuvor, und spürte ihre Lebenswärme unter meinen kalten Fingern. Ich wollte sie nicht brechen, und doch wusste ich, dass Liebe und Tod bei uns immer das gleiche bedeuteten und bedeuten würden.
Der Hunger übermannte mich. Ich versteckte ihn nicht. Ihre Zartheit, ihr Vertrauen, ich zerriss beides wie Papier. Sie machte mich schwach und hungrig zugleich.
Die Diamanten fielen, ich sah es in Zeitlupe, hörte das leise Klingeln, als hätte die Welt den Atem angehalten.
Ich senkte mein Haupt, fand ihre Ader, ließ den Instinkt sprechen. Der erste Blutstropfen waren so süß, so rein und alles begann zu verschwimmen. Ich nahm Ihr alles ohne zu zögern.
Sie verkrampfte, aber ich hielt sie. Sie sah empor, an den Himmel, eine Träne ran ihr die Wange herunter. Sie sagte meinen Namen und dann war sie fort.
Doch ich konnte sie nicht loslassen. Ich wollte nicht allein sein in dieser Ewigkeit. Ich spürte wie meine roten Tränen ihr in den Mund liefen.
Gab ihr alles, was ich konnte meine Kraft, meine Trauer, meinen Ursprung. Sie verkrampfte unter meiner Umarmung, verwandelte sich, während ihr sterblicher Leib starb und neu geboren wurde. Ich versank in ihren Augen, als sie sie schließlich öffnete: so scharf, so fremd, so wunderschön.
Ich flüsterte: „Willkommen zurück… mein Engel der Nacht…“
Sie zitterte. Der Hunger kam. Ich kannte ihn, das Brennen, das alles verzehrt. Ich öffnete ein Portal und ich zeigte ihr die Beute, eine Dunkelelfe, lockte sie, ließ zu, dass ihr dunkler Instinkt sie führte.
Die Dunkelelfe schoss einen Bolzen auf mich und ich fing ihn mit Zeigefinger und Daumen.
Ich musste Lachen, ich mochte Dunkelelfen schon immer vor allem das Blut. Sie wussten sich zu wehren und Sie waren das einzige Volk was manchmal meine Illusionen durchbrechen konnten.
Doch dieses Mal nicht.
Talia trank, zuerst zaghaft, dann fordernd. Ich musste sie bremsen:„Wir töten sie nicht…“, denn dieses eine Gesetz musste Bestand haben.
Erst als sie abließ, sah ich das Neue an ihr: Zähne, Lächeln, diese unwirkliche Schönheit aus Schatten und Blut. Sie schmeckt die Macht. Sie schmeckt das Leben.
Ich nehme sie in die Arme. Ich flüstere: „Willkommen im ewigen Leben.“
Und in diesem Moment, zwischen Angst und Liebe, wusste ich, was mich an ihr gebunden hatte: Nicht ihre Schwäche, sondern ihre Sehnsucht. Nicht ihr Opfermut, sondern ihr Wille, anders zu sein als alle, die ich je gekannt habe.
Sie sollte nun mein Engel der Nacht sein und ich ein Gefangener ihres neuen, unsterblichen Herzens.
Ein Kuss für die Ewigkeit, der nicht endete, sondern alles beginnen ließ.
Schon Tage und Nächte waren vergangen als ich Sie beobachtet hatte.
Talia, Sie erweckte mein Wesen voller Kraft und Sehnsucht. Ich war ein Fremdkörper im Reich der Blumen. In Ihrem Reich.
Ich roch ihre Unsicherheit, spürte ihre Traurigkeit und sah die drei Diamanten, die sie krampfhaft umschloss.
Die Menschen gaben solchen Dingen Bedeutung, aber was verstand ich davon?
Jahrhunderte legten sich wie Nebel auf meine Erinnerungen, aber etwas an Talia war anders. Ich konnte nicht vergessen, wie sie mich zuerst angesehen hatte. Unschuldig, froh und ohne Furcht, aber auch ohne Hoffnung.
Ich wagte mich näher. Die Schatten waren meine Verbündeten.
Das Rascheln der Blätter mein Tarnmantel. Schließlich trat ich hinter dem Dickicht hervor, in meiner anderen, animalischen Gestalt, denn ich wollte ihr zeigen, wer ich bin, bevor ich zeige, was ich bin. Ich sah, wie sie erschrak, doch sie wich nicht. Keine Flucht. Etwas in ihr hatte sich vielleicht längst ergeben.
Wir standen uns gegenüber, und die Luft erzitterte vor all dem, was unausgesprochen blieb.
Unsere Worte waren vorsichtig. Die Unsicherheit schmeckte ich auf ihrer Zunge. Freiheit, ja, das versprach ich ihr, aber ich wusste, was mich die Freiheit gekostet hatte.
Gefühle kamen und gingen, wie die Wellen eines kalten Meeres, und wir beide waren treibende Schiffe: mal nah, mal fern.
Ich fragte sie nach einem Tanz. Ich wollte den letzten Schritt nicht erzwingen, aber ich musste sehen, ob sie bereit war. Und doch wollte ich Ihr keine Wahl mehr lassen. Es war zu spät.
Dann, mit all dem Mut, der in mir war, gestand ich, was ich längst wusste: „Ich habe mich in Euch verliebt…“
Sie schwieg erst. Ich sah den inneren Riss in ihr, den uralten Zwiespalt zwischen Angst und Sehnsucht. Ich genoss ihre Verwirrung und Ihre Unsicherheit.
Doch dann legte sie ihre Hand in meine und ich wusste: Es ist soweit. Sie wird nun sterben.
„Für immer?“ fragte sie, leise, wie ein Gebet.
„Für… immer“, erwiderte ich, auch wenn ich wusste, wie wenig dies Menschen verstand.
Der Kuss war nicht bloß ein Kuss. Es war ein Schwur, ein Versprechen und ein Urteil. Ich hielt sie fest, gespannter als zuvor, und spürte ihre Lebenswärme unter meinen kalten Fingern. Ich wollte sie nicht brechen, und doch wusste ich, dass Liebe und Tod bei uns immer das gleiche bedeuteten und bedeuten würden.
Der Hunger übermannte mich. Ich versteckte ihn nicht. Ihre Zartheit, ihr Vertrauen, ich zerriss beides wie Papier. Sie machte mich schwach und hungrig zugleich.
Die Diamanten fielen, ich sah es in Zeitlupe, hörte das leise Klingeln, als hätte die Welt den Atem angehalten.
Ich senkte mein Haupt, fand ihre Ader, ließ den Instinkt sprechen. Der erste Blutstropfen waren so süß, so rein und alles begann zu verschwimmen. Ich nahm Ihr alles ohne zu zögern.
Sie verkrampfte, aber ich hielt sie. Sie sah empor, an den Himmel, eine Träne ran ihr die Wange herunter. Sie sagte meinen Namen und dann war sie fort.
Doch ich konnte sie nicht loslassen. Ich wollte nicht allein sein in dieser Ewigkeit. Ich spürte wie meine roten Tränen ihr in den Mund liefen.
Gab ihr alles, was ich konnte meine Kraft, meine Trauer, meinen Ursprung. Sie verkrampfte unter meiner Umarmung, verwandelte sich, während ihr sterblicher Leib starb und neu geboren wurde. Ich versank in ihren Augen, als sie sie schließlich öffnete: so scharf, so fremd, so wunderschön.
Ich flüsterte: „Willkommen zurück… mein Engel der Nacht…“
Sie zitterte. Der Hunger kam. Ich kannte ihn, das Brennen, das alles verzehrt. Ich öffnete ein Portal und ich zeigte ihr die Beute, eine Dunkelelfe, lockte sie, ließ zu, dass ihr dunkler Instinkt sie führte.
Die Dunkelelfe schoss einen Bolzen auf mich und ich fing ihn mit Zeigefinger und Daumen.
Ich musste Lachen, ich mochte Dunkelelfen schon immer vor allem das Blut. Sie wussten sich zu wehren und Sie waren das einzige Volk was manchmal meine Illusionen durchbrechen konnten.
Doch dieses Mal nicht.
Talia trank, zuerst zaghaft, dann fordernd. Ich musste sie bremsen:„Wir töten sie nicht…“, denn dieses eine Gesetz musste Bestand haben.
Erst als sie abließ, sah ich das Neue an ihr: Zähne, Lächeln, diese unwirkliche Schönheit aus Schatten und Blut. Sie schmeckt die Macht. Sie schmeckt das Leben.
Ich nehme sie in die Arme. Ich flüstere: „Willkommen im ewigen Leben.“
Und in diesem Moment, zwischen Angst und Liebe, wusste ich, was mich an ihr gebunden hatte: Nicht ihre Schwäche, sondern ihre Sehnsucht. Nicht ihr Opfermut, sondern ihr Wille, anders zu sein als alle, die ich je gekannt habe.
Sie sollte nun mein Engel der Nacht sein und ich ein Gefangener ihres neuen, unsterblichen Herzens.
Ein Kuss für die Ewigkeit, der nicht endete, sondern alles beginnen ließ.