Ein weiterer Tag den er in den Hallen der Akademie verbringen würde. Gemächlich schritt er mit einem Buch in der Hand den Gang entlang auf dem Weg zu dem kleinen Garten. Gerade als er sich auf einer Bank niederlassen wollte, stolperte er gedankenverloren beinahe über sie. Er blickte nun auf von seinem Buch und entschuldigte sich schnell für sein kleines Ungeschick.
Natürlich nahm er gern die Einladung an sich doch zu ihr zu gesellen und Gedanken auszutauschen. Es waren zunächst nur Belanglosigkeiten. Doch dann überraschte sie ihn mit der Frage was er über die tiefen Wasser wisse und ob wir sie erforschen könnten. Sofort begann sein Geist um die vielen Möglichkeiten zu kreisen. Welche Gefahren sich offenbarten. Was würde wohl passieren, wenn man dort unten ist und man keinen Zugang mehr findet zu den magischen Sphären. Sind sie dort überhaupt erreichbar? Er mochte es sich nicht vorstellen, plötzlich abgeschnitten von der Magie zu sein in einer derart lebensfeindlichen Umgebung.
"Versuchen wir es doch einmal" waren ihre Worte, als er ihre Handbewegung war nahm. Geradezu panisch schnellte er vor und überbrückte die Distanz zwischen ihnen schneller als es einem Menschen möglich war. Er griff nach ihrem Arm und hielt ihn fest, um ihre Geste zu unterbrechen. Ihre beruhigenden Worte fanden keinen Widerhall in seinen Gedanken, denn nun drängte sich ihre Präsenz unweigerlich in seine feinen Sinne. Die Abwesenheit eines natürlichen Geruchs. Die Kälte ihrer Haut. Das fehlende Schlagen ihres Herzens. Kein Rauschen ihre Blutes. Verwirrt trat er zurück, immer noch meldeten ihm seine Sinne diese widersprüchlichen Signale und er wurde sich ihrer Präsenz, ihres Seins deutlicher bewusst.
Pas de deux - Entrée
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Adagio
Es war eine laue Herbstnacht. Die Wärme des vergangenen Tages hing noch in der Luft. Doch eine leichte Brise brachte die Kühle der Nacht. Sie stand vor ihm. Die Wolken am Himmel zogen ihre Bahnen, bis sie aufrissen und den Blick auf den vollen Mond freigaben. Ihre blasse Haut reflektierte das Mondlicht und es war beinahe als ob ein Leuchten sie umgab. Es war ein ziehender Schmerz der sich nun in seinem ganzen Körper meldete. Sein Gesicht straffte sich und deutlich schob sich die Mundpartie vor. Er verspürte deutlich das Verlangen seine Zähne in warmes Fleisch zu versenken. Es war nur ein Moment, dann schnellte er vor. Hielt mit seinen Händen die nun eher Pranken glichen ihre Schultern, während sein Mund nach ihrer Kehle schnappte. Zufrieden knurrend biss er zu. Immer fester griffen die Kiefer zu. Ruckartig riss er den Kopf zurück, während ihre Kehle keinen Halt mehr fand und mit herausgerissen wurde. Ein tiefes Glücksgefühl durchfuhr ihn. Er fühlte sich lebendiger als je zuvor.
Die Kiefer bewegten sich und kauten auf dem Stück welches sie herausgerissen hatten. Doch nun erfasste ihn ein Gefühl der Leere. Das Fleisch es fühlte sich kalt an. Es schmeckte mehr nach Staub. Er liess von seiner Beute ab und stolperte etwas zurück. Die Bestie in seinem Kopf heulte auf und ebenso entfuhr das Heulen auch seiner Brust. Nun wieder klarer in den Gedanken schaute er auf sein Opfer herab. Deutlich war das Loch im Hals zu sehen, tote Augen blickten ihn an. Fixierten ihn. Ein Zwinkern. Die Bestie hatte sich wieder zurückgezogen und so stand er nun hier am Fuße des Berges. In ihrem Garten. Umgeben von einer steinernen Mauer. Immer noch lag sie da, doch der Kopf bewegte sich leicht. Sie konnte keine Worte herausbringen, aber ihre Lippen bewegten sich. Panik übermannte ihn und er rannte los.
----
Er sank auf die Knie. Die Erinnerung war zu deutlich um sie als Traum abzutun. Er konnte das Fleisch schmecken, das Gefühl von Staub welches sich auf die Zunge gelegt hatte. Seine Hände umfassten seinen Kopf. Undeutlich stammelte er. "Ich". Er probierte noch immer einen klaren Gedanken zu fassen. Wieder trat die Abwesenheit ihres Geruchs penetrant in seine Gedanken. "Ihr". Er vernahm wieder das Rauschen des Wassers welches im Brunnen plätscherte, doch die Ruhe die von ihr ausging war lauter in seinen Sinnen. "Ich ... Ich habe euch getötet". Die Erkenntnis traf ihn wie einen Schlag. Kein Wort der Beschwichtigung konnte ihn davon abbringen. Er war ein Monster. Eine schlafende Bestie. Talrim blickte sie an. Deutlich konnte er nun sehen, wie sie dort stand. Angespannt wartend, lauernd jede seiner Bewegungen beobachtend und abschätzend. Sie war nicht anders als er. Ein Monster eingesperrt in einem Körper der ihre Gefährlichkeit verbarg.
Es war nur ein Moment der seit dem Kniefall vergangen war und doch fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Er schleuderte ihr die Worte entgegen.
"ich bin ein Monster ... ebenso wie ihr"
Die Kiefer bewegten sich und kauten auf dem Stück welches sie herausgerissen hatten. Doch nun erfasste ihn ein Gefühl der Leere. Das Fleisch es fühlte sich kalt an. Es schmeckte mehr nach Staub. Er liess von seiner Beute ab und stolperte etwas zurück. Die Bestie in seinem Kopf heulte auf und ebenso entfuhr das Heulen auch seiner Brust. Nun wieder klarer in den Gedanken schaute er auf sein Opfer herab. Deutlich war das Loch im Hals zu sehen, tote Augen blickten ihn an. Fixierten ihn. Ein Zwinkern. Die Bestie hatte sich wieder zurückgezogen und so stand er nun hier am Fuße des Berges. In ihrem Garten. Umgeben von einer steinernen Mauer. Immer noch lag sie da, doch der Kopf bewegte sich leicht. Sie konnte keine Worte herausbringen, aber ihre Lippen bewegten sich. Panik übermannte ihn und er rannte los.
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Er sank auf die Knie. Die Erinnerung war zu deutlich um sie als Traum abzutun. Er konnte das Fleisch schmecken, das Gefühl von Staub welches sich auf die Zunge gelegt hatte. Seine Hände umfassten seinen Kopf. Undeutlich stammelte er. "Ich". Er probierte noch immer einen klaren Gedanken zu fassen. Wieder trat die Abwesenheit ihres Geruchs penetrant in seine Gedanken. "Ihr". Er vernahm wieder das Rauschen des Wassers welches im Brunnen plätscherte, doch die Ruhe die von ihr ausging war lauter in seinen Sinnen. "Ich ... Ich habe euch getötet". Die Erkenntnis traf ihn wie einen Schlag. Kein Wort der Beschwichtigung konnte ihn davon abbringen. Er war ein Monster. Eine schlafende Bestie. Talrim blickte sie an. Deutlich konnte er nun sehen, wie sie dort stand. Angespannt wartend, lauernd jede seiner Bewegungen beobachtend und abschätzend. Sie war nicht anders als er. Ein Monster eingesperrt in einem Körper der ihre Gefährlichkeit verbarg.
Es war nur ein Moment der seit dem Kniefall vergangen war und doch fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Er schleuderte ihr die Worte entgegen.
"ich bin ein Monster ... ebenso wie ihr"
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Coda
Der Wind wehte durch das dichte Fell, während der Wolf durch den Wald rannte. Es war lange her, seit er sich das letzte Mal seiner Natur hingab. Das Moos welches seine Pfoten niederdrückten, hinterliess jedes mal ein samtiges Gefühl. Es wärte nur kurz da war schon der nächste Schritt getan. Und so zog es ihn weiter. Immer weiter den Blick in die Ferne gerichtet auf die Spitz des Berges. Der Berg aus der Erinnerung jener unheilvollen Begegnung.
Es war eine bedrohliche Szenerie gewesen. Dort in dem kleinen Garten der Akademie. Beide standen sie da, die Muskeln angespannt und bereit sich auf den Gegenüber zu stürzen. Sie den Arm nach seiner Kehle ausgestreckt und doch fehlte noch eine Spanne um ihn zu erreichen. Kälte lag in ihrem Blick und ihren Worten. Und doch wich er nicht zurück. Seine Finger umfassten ihr Handgelenk und hielten sie zurück. Ihren Arm in seinem Griff verkürzte er den Abstand nun weiter. "Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf." richtete er sein Worte an sie. Oh welch Wahrheit doch nur darin lag. So standen sie da, auf Messers Schneide. Ineinander verharkt wie zwei festgefahrene Zahnräder. Dann lenkte Magister Finsterrode seine Schritte in den Hain.
Es war nicht mehr weit, immer deutlicher erhob sich der Berg nun vor ihm. Dort würde er der Vergangenheit nachspüren. Immer wieder kam sie zum Vorschein. Immer deutlicher wurde das Bild welches sich zeichnete. Und jedesmal war sie anwesend. War sie der Schlüssel um die Türen vollends zu öffnen? Es war nur ein Gefühl, doch er tief in seinem Inneren wusste er, dass er ohne die Vergangenheit keine Zukunft haben würde.
Wie zwei geübte Tänzer lösten sie sich aus ihrer Pose. Der Magister kam langsam näher. Kritisch abschätzend was wohl noch vor Momenten hier geschehen sein mag. Die Maske des Schülers war schnell wieder übergestreift. Unterwürfig war schnell eine Erklärung gefunden und doch mag die Saat des Zweifels zurückgeblieben sein. Er würde vorsichtiger sein müssen in ihrer Gegenwart. Er konnte ihre Natur nicht mehr ignorieren. Ihr in den Hallen der Akademie zu begegnen, vermochte unliebsame Auswirkungen haben. Ein letzte Verbeugung einem Schauspieler nicht unähnlich schenkte er dem Magister und ihr, ehe er die Akademie verliess. Dann eilte er in die Nacht hinaus.
Sein Blick hob sich und nun zeigte sich die Silouette des Berges. Der Mond war aufgegangen. Er stand heute im Schatten der Welt und leuchtete voll. Die Flanke des Berges färbte sich in ein kupfernes Rot und die schneebedeckten Gletscher liessen es aussehen als ob er blutet. Und während der Blick am Berg hinab sank konnte er nun den Turm und die steinerne Mauer sehen. Die Wolfsgestalt liess sich nieder auf einem Flecken Moos und die Feuchtigkeit begann seinen warmen Körper zu kühlen. Er würde warten.
Es war eine bedrohliche Szenerie gewesen. Dort in dem kleinen Garten der Akademie. Beide standen sie da, die Muskeln angespannt und bereit sich auf den Gegenüber zu stürzen. Sie den Arm nach seiner Kehle ausgestreckt und doch fehlte noch eine Spanne um ihn zu erreichen. Kälte lag in ihrem Blick und ihren Worten. Und doch wich er nicht zurück. Seine Finger umfassten ihr Handgelenk und hielten sie zurück. Ihren Arm in seinem Griff verkürzte er den Abstand nun weiter. "Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf." richtete er sein Worte an sie. Oh welch Wahrheit doch nur darin lag. So standen sie da, auf Messers Schneide. Ineinander verharkt wie zwei festgefahrene Zahnräder. Dann lenkte Magister Finsterrode seine Schritte in den Hain.
Es war nicht mehr weit, immer deutlicher erhob sich der Berg nun vor ihm. Dort würde er der Vergangenheit nachspüren. Immer wieder kam sie zum Vorschein. Immer deutlicher wurde das Bild welches sich zeichnete. Und jedesmal war sie anwesend. War sie der Schlüssel um die Türen vollends zu öffnen? Es war nur ein Gefühl, doch er tief in seinem Inneren wusste er, dass er ohne die Vergangenheit keine Zukunft haben würde.
Wie zwei geübte Tänzer lösten sie sich aus ihrer Pose. Der Magister kam langsam näher. Kritisch abschätzend was wohl noch vor Momenten hier geschehen sein mag. Die Maske des Schülers war schnell wieder übergestreift. Unterwürfig war schnell eine Erklärung gefunden und doch mag die Saat des Zweifels zurückgeblieben sein. Er würde vorsichtiger sein müssen in ihrer Gegenwart. Er konnte ihre Natur nicht mehr ignorieren. Ihr in den Hallen der Akademie zu begegnen, vermochte unliebsame Auswirkungen haben. Ein letzte Verbeugung einem Schauspieler nicht unähnlich schenkte er dem Magister und ihr, ehe er die Akademie verliess. Dann eilte er in die Nacht hinaus.
Sein Blick hob sich und nun zeigte sich die Silouette des Berges. Der Mond war aufgegangen. Er stand heute im Schatten der Welt und leuchtete voll. Die Flanke des Berges färbte sich in ein kupfernes Rot und die schneebedeckten Gletscher liessen es aussehen als ob er blutet. Und während der Blick am Berg hinab sank konnte er nun den Turm und die steinerne Mauer sehen. Die Wolfsgestalt liess sich nieder auf einem Flecken Moos und die Feuchtigkeit begann seinen warmen Körper zu kühlen. Er würde warten.
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