Eine einfach gekleidete Botin wurde mit einem schlichten, sorgsam zugeschnittenen Pergament zum Sitz des Blackrocksyndikats geschickt. Dort angekommen, übergab sie das Schreiben mit der dringenden Bitte, es den zuständigen Entscheidungsträgern unverzüglich zu übermitteln.
Das Pergament trug die klare Botschaft Xemors, geschrieben mit gewöhnlicher schwarzer Tinte, die gut lesbar auf der fein strukturierten Oberfläche stand. Ohne Verzierungen oder Schnörkel spiegelte das nüchterne Schriftbild die sachliche und zielgerichtete Absicht des Absenders wider.
An die Entscheidungsträger des Blackrocksyndikats,
ich ersuche um eine verbindliche Auskunft über Verfügbarkeit und zu erwartende Kosten für folgende Anforderungen:
• Vier seetüchtige Schiffe mittlerer Größe, jeweils mit Besatzung, geeignet für eine Einsatzdauer von mindestens einem Monat. Jedes der Schiffe muss zusätzlich mindestens zehn Personen sowie 300 Zentner Fracht transportieren können.
• Ein weiteres Schiff, ebenfalls mittlerer Größe, ausschließlich zur Frachtbeförderung von mindestens 1000 Zentnern, ebenfalls für die Dauer von mindestens einem Monat.
Ich erwarte dabei absolute Diskretion in dieser Angelegenheit. Der konkrete Auftrag sowie weitere Einzelheiten werden zu gegebener Zeit, sofern erforderlich, mitgeteilt.
Von einer Rückmeldung binnen zwei Tagen wird ausgegangen.
Xemor
An die Entscheidungsträger des Blackrocksyndikats,
Das Angebot
Das Licht im Büro des Kontors war gedämpft, nur eine einzelne Lampe brannte über dem schweren Schreibtisch aus dunklem Holz, während Shezar mit ruhiger Hand die Feder über das Pergament führte.
Ein neuer Auftrag – umfangreich, ambitioniert, aber nicht ungewöhnlich. Vier seetüchtige Schiffe mit Personal, Ausrüstung, Frachtkapazität. Ein weiteres Schiff für Schwerlast.
Er hatte die Anfrage studiert, die Zahlen geprüft, die Wege berechnet. Nun formten sich aus knappen Notizen klare Sätze, aus Berechnungen ein Angebot – verbindlich, präzise, lückenlos.
Während draußen die Lichter Britains allmählich in der Dunkelheit verschwanden, nahm das Schriftstück unter seinen Fingern Form an. Kein Wort zu viel, keine Zahl ohne Absicht.
An Xemor
Angebot zur Bereitstellung seetüchtiger Schiffe
Wir danken für eure Anfrage und das damit verbundene Vertrauen in unsere Dienste. Nach Durchsicht eurer Anforderungen erstellen wir folgendes verbindliches Angebot:
1. Vier seetüchtige Schiffe mittlerer Größe (Personen- und Frachteinheiten)
Leistung je Schiff:
Kostenübersicht je Schiff:
Ein neuer Auftrag – umfangreich, ambitioniert, aber nicht ungewöhnlich. Vier seetüchtige Schiffe mit Personal, Ausrüstung, Frachtkapazität. Ein weiteres Schiff für Schwerlast.
Er hatte die Anfrage studiert, die Zahlen geprüft, die Wege berechnet. Nun formten sich aus knappen Notizen klare Sätze, aus Berechnungen ein Angebot – verbindlich, präzise, lückenlos.
Während draußen die Lichter Britains allmählich in der Dunkelheit verschwanden, nahm das Schriftstück unter seinen Fingern Form an. Kein Wort zu viel, keine Zahl ohne Absicht.
An Xemor
Angebot zur Bereitstellung seetüchtiger Schiffe
Wir danken für eure Anfrage und das damit verbundene Vertrauen in unsere Dienste. Nach Durchsicht eurer Anforderungen erstellen wir folgendes verbindliches Angebot:
1. Vier seetüchtige Schiffe mittlerer Größe (Personen- und Frachteinheiten)
Leistung je Schiff:
- Voll besetzt und ausgestattet für mindestens 30 Tage See-Einsatz
- Transportkapazität: mind. 10 zusätzliche Personen + 300 Zentner Fracht
- Inklusive erfahrener Besatzung (15 Mann), Proviant, Wartung, Versorgung
Kostenübersicht je Schiff:
- Basiskosten Schiff: 20.000 Goldstücke
- Verpflegung (25 Personen á 10 Golstücke × 30 Tage): 7.500 Goldstücke
- Gesamtkosten pro Schiff:
27.500 Goldmünzen
Gesamtkosten für 4 Schiffe:
110.000 Goldstücke
2. Frachtschiff mittlerer Größe (reine Transportkapazität)
Leistung:- Frachtkapazität: mind. 1.000 Zentner
- Besatzung (12 Mann)
- 30 Tage See-Einsatz mit kompletter Versorgung
Kostenübersicht:
- Basiskosten Schiff: 20.000 GM
- Verpflegung (12 Mann á 10 Goldstücke × 30 Tage): 3.000 Goldstücke
Gesamtkosten:
23.000 Goldstücke
Gesamtkosten für das gesamte Schiffsangebot (5 Einheiten):
133.000 Goldmünzen
Leistungsumfang & Hinweise:- Alle Schiffe sind einsatzbereit, seetüchtig und mehrfach geprüft.
- Die Fracht- und Personenkapazitäten entsprechen den von Ihnen geforderten Standards.
- Inklusive: vollständige Versorgung, Notvorräte, Navigationsausrüstung, Reparatursets.
- Optional buchbar: zusätzliche Wachen, Ladepersonal, ortskundige Lotsen.
Bereitstellung:- Frühestmögliche Bereitstellung ab dem 5. Tag nach Vertragsunterzeichnung.
- Für Anpassungen oder eine formelle Vertragsaufsetzung steht euch unser Kontor jederzeit zur Verfügung.
Für das Blackrocksyndikat
Shezar
Re: An die Entscheidungsträger des Blackrocksyndikats,
Diesmal überbringt Xemor das Schreiben an das Blackrocksyndikat persönlich.
Auf schlichten, sorgsam zugeschnittenen Pergament, in schwarzer Tinte geschrieben waren folgende Worte zu lesen.
An die Entscheidungsträger des Blackrocksyndikats,
in Fortführung unserer bisherigen Verständigung bedanke ich mich für das Angebot und ordne hiermit die Bereitstellung der in meiner letzten Aufstellung genannten fünf Schiffe samt Besatzung.
Die Einschiffung der angeworbenen Flotte sowie die vollständige Bereitstellung der Besatzung bitte ich am zweiten Tag der kommenden Woche zur siebten Morgenstunde im Hafen von Düsterhafen zu erfolgen. Die vereinbarte Gebühr für Schiffe und Besatzungen wird zu eben diesem Zeitpunkt ausgehändigt.
Ich ersuche um kurze Bestätigung, dass diese Vereinbarung ohne Verzug durchgeführt wird.
Die Magierschaft
Xemor
Nachdem er das Pergament übergeben hatte, wies er an, es unverzüglich einem Entscheidungsträger vorzulegen, und machte deutlich, dass er die Antwort sogleich an Ort und Stelle zu empfangen gedenke.
Auf schlichten, sorgsam zugeschnittenen Pergament, in schwarzer Tinte geschrieben waren folgende Worte zu lesen.
An die Entscheidungsträger des Blackrocksyndikats,
in Fortführung unserer bisherigen Verständigung bedanke ich mich für das Angebot und ordne hiermit die Bereitstellung der in meiner letzten Aufstellung genannten fünf Schiffe samt Besatzung.
Die Einschiffung der angeworbenen Flotte sowie die vollständige Bereitstellung der Besatzung bitte ich am zweiten Tag der kommenden Woche zur siebten Morgenstunde im Hafen von Düsterhafen zu erfolgen. Die vereinbarte Gebühr für Schiffe und Besatzungen wird zu eben diesem Zeitpunkt ausgehändigt.
Ich ersuche um kurze Bestätigung, dass diese Vereinbarung ohne Verzug durchgeführt wird.
Die Magierschaft
Xemor
Nachdem er das Pergament übergeben hatte, wies er an, es unverzüglich einem Entscheidungsträger vorzulegen, und machte deutlich, dass er die Antwort sogleich an Ort und Stelle zu empfangen gedenke.
Re: An die Entscheidungsträger des Blackrocksyndikats,
Als Xemor an diesem Tage das Kontor aufsuchte, fand er die schweren Türen fest verschlossen vor. Ein schlichtes, jedoch gut lesbares Schild war an der Front angebracht:
Betriebsferien.
Sämtliche Mitarbeiter befinden sich derzeit im wohlverdienten Urlaub.
Eingehende Bestellungen, Aufträge oder Gesuche mögen im dafür vorgesehenen Briefkasten hinterlegt werden. Diese werden nach der Rückkehr der Belegschaft ordnungsgemäß geprüft und bearbeitet.
Für das Blackrocksyndikat
Shezar
Betriebsferien.
Sämtliche Mitarbeiter befinden sich derzeit im wohlverdienten Urlaub.
Eingehende Bestellungen, Aufträge oder Gesuche mögen im dafür vorgesehenen Briefkasten hinterlegt werden. Diese werden nach der Rückkehr der Belegschaft ordnungsgemäß geprüft und bearbeitet.
Für das Blackrocksyndikat
Shezar
Re: An die Entscheidungsträger des Blackrocksyndikats,
Xemor stand eine Weile reglos davor. Das Blut pulsierte in seinen Adern, seine Gedanken bei den Zeilen. Betriebsferien. Das Wort wirkte beinahe höhnisch. Ein Syndikat von solcher Reichweite – und geschlossen wie eine gewöhnliche Werkstatt.
In diesem Moment sah er sie nicht mehr als Netz von Einfluss und Macht, sondern als Ameisen. Blind in Bewegung, doch unzuverlässig im Kern. Man darf sich ihrer bedienen, aber Vertrauen verdienen sie nicht. Xemor erinnerte sich an die Worte seines Meisters, der ihn stets vor den Primitiven gewarnt hatte.
Während Xemor noch mit seiner Wut rang, erklang hinter ihm eine raue Stimme.
Er drehte sich um und sah einen Zwerg, kaum größer als seine Brust. Das breite Gesicht wurde von einer dichten, rußgeschwärzten Bartpracht umrahmt, die in unregelmäßigen Strähnen fast bis zum Gürtel reichte. Wettergegerbte Haut, tiefe Falten in der Stirn und buschige Brauen, die über wachsamen Augen hingen. Die Hände schwielig, Brandnarben übersät, das Lederwams fleckig, das Eisenwerkzeug am Gürtel klirrte bei jedem Schritt. Aus den Falten seiner Kleidung stieg der Geruch von der Schmiede und altem Bier.
„He, ihr da!“, rief er mit schiefem Grinsen. „Wat wolltn ihr von deenen? Die ham Urlaub.“ Er lachte trocken, schüttelte den Kopf. „’n Syndikat, das Urlaub macht – stellt euch dat mal vor. Meine Schmiede macht höchstens Urlaub, wenn mein rechter Arm mal abfällt.“
Er trat näher, stemmte die Fäuste in die Hüften. „Wollter n paar Waffen? Ne Rüstung? Dat krieget ihr bei mir auch, ohne dat Geschwätz von deenen drin.“
Xemor schüttelte den Kopf, murmelte fast nur zu sich selbst, dass er keine Waffen brauche, sondern Schiffe.
„Schiffe?“ Der Zwerg hob die Brauen, blinzelte, kratzte sich im Bart. „Wofür’n? Wat für welche? Handel oder Krieg?“
Xemor schwieg einen Moment, doch der Zwerg plapperte weiter: „Wieviele denn? Vom Schwager meiner Nichte sein Bruder fährt auf’n Handelsschiff und kennt sich gut aus. Dat könnt passen. Wat wollter genau? Vielleicht kann ich euch was organisieren.“
Er klopfte Xemor kameradschaftlich gegen die Seite, so dass die Gürtelschnallen klirrten. „Gebt mir’n Bier aus und wir quatschen drüber, wat?“
In diesem Moment sah er sie nicht mehr als Netz von Einfluss und Macht, sondern als Ameisen. Blind in Bewegung, doch unzuverlässig im Kern. Man darf sich ihrer bedienen, aber Vertrauen verdienen sie nicht. Xemor erinnerte sich an die Worte seines Meisters, der ihn stets vor den Primitiven gewarnt hatte.
Während Xemor noch mit seiner Wut rang, erklang hinter ihm eine raue Stimme.
Er drehte sich um und sah einen Zwerg, kaum größer als seine Brust. Das breite Gesicht wurde von einer dichten, rußgeschwärzten Bartpracht umrahmt, die in unregelmäßigen Strähnen fast bis zum Gürtel reichte. Wettergegerbte Haut, tiefe Falten in der Stirn und buschige Brauen, die über wachsamen Augen hingen. Die Hände schwielig, Brandnarben übersät, das Lederwams fleckig, das Eisenwerkzeug am Gürtel klirrte bei jedem Schritt. Aus den Falten seiner Kleidung stieg der Geruch von der Schmiede und altem Bier.
„He, ihr da!“, rief er mit schiefem Grinsen. „Wat wolltn ihr von deenen? Die ham Urlaub.“ Er lachte trocken, schüttelte den Kopf. „’n Syndikat, das Urlaub macht – stellt euch dat mal vor. Meine Schmiede macht höchstens Urlaub, wenn mein rechter Arm mal abfällt.“
Er trat näher, stemmte die Fäuste in die Hüften. „Wollter n paar Waffen? Ne Rüstung? Dat krieget ihr bei mir auch, ohne dat Geschwätz von deenen drin.“
Xemor schüttelte den Kopf, murmelte fast nur zu sich selbst, dass er keine Waffen brauche, sondern Schiffe.
„Schiffe?“ Der Zwerg hob die Brauen, blinzelte, kratzte sich im Bart. „Wofür’n? Wat für welche? Handel oder Krieg?“
Xemor schwieg einen Moment, doch der Zwerg plapperte weiter: „Wieviele denn? Vom Schwager meiner Nichte sein Bruder fährt auf’n Handelsschiff und kennt sich gut aus. Dat könnt passen. Wat wollter genau? Vielleicht kann ich euch was organisieren.“
Er klopfte Xemor kameradschaftlich gegen die Seite, so dass die Gürtelschnallen klirrten. „Gebt mir’n Bier aus und wir quatschen drüber, wat?“
eine Lösung
Der Zwerg klopfte Xemor noch einmal gegen die Seite. „Na, wat? Kommt, wir setzen uns. Reden lässt sich besser bei ’nem Krug Bier als hier draußen vor verschlossenen Türen.“ Er deutete mit dem Daumen in Richtung der Hafenstraße, wo die Laternen bereits brannten und Stimmen aus einer niedrigen Schenke drangen.
Xemor folgte wortlos. In der Taverne war es stickig, der Geruch von billigem Bier hing schwer in der Luft. Ein Dutzend Seeleute lärmte an den langen Tischen, während neben dem Kamin Platz frei war. Der Zwerg schob sich ohne zu fragen dorthin, Xemor legte ein paar Münzen auf den Tresen und kurz darauf standen zwei Humpen dunklen Bieres auf dem Tisch.
„So, mein Langer,“ sagte der Zwerg mit einem schelmischen Grinsen und schob Xemor einen Krug hinüber. „Ihr habt gesagt, ihr braucht Schiffe. Dann sagt mir mal genau, wat ihr wollt.“
Xemor blickte den Zwerg eindringlich an und zog ohne ein Wort zu sagen sein Auftragsbuch hervor. Aus dem Inneren nahm er das sauber zusammengerollte Pergament, das Angebot des Syndikats, und reichte es über den Tisch. Der Zwerg breitete es mit schwieligen Fingern aus, die Augenbrauen tief herabgezogen. Er las langsam, murmelte Zahlen und nickte mehrmals.
„Vier mittlere Schiffe mit Besatzung… ja, das krieg ich hin. Vom Schwager seiner Nichte… ihr wisst schon, und dessen Brüder, die fahr’n seit Jahren. Sind nicht die Hellsten, aber die Schiffe laufen. Versorgung, Fracht, alles passt.“ Er kratzte sich am Bart. „Aber hier… Frachtschiff mit tausend Zentnern… das is schon ne Nummer.“
Einen Moment schwieg er, dann setzte er den Krug an und trank tief. Ein Strahl Bier rann ihm in den Bart, den er achtlos mit dem Handrücken abwischte. Mit einem tiefen Atemzug stellte er den Humpen wieder ab, die Augen nun hell und entschlossen. „Doch. Ich wüsst’, woher wir eins kriegen. Ein alter Vetter von mir, der sitzt auf nem Schiff, das mehr Fracht schlucken kann, als es schön ist. Nich neu, nich hübsch, aber seetüchtig und zuverlässig.“
Er rollte das Pergament wieder zusammen, schob es Xemor zurück und lehnte sich schwer auf den Tisch. „Bleibt die Frage: Kosten. Ihr sagt, dat Syndikat wollte hundertdreiunddreißigtausend für alles. Hm.“ Er begann mit einem dicken Finger Zahlen in die verschüttete Bierspur auf der Tischplatte zu zeichnen, rechnete leise vor sich hin. Dann schwieg er, trommelte mit den Knöcheln und nickte langsam.
„Gut. Ich geb’s euch für Hundertfufzigtausend. Kein Goldstück mehr, keins weniger. Hundertfufzigtausend Goldstücke für fünf Schiffe, mit allem, wat dazu gehört.“
Er hob den Krug, stieß ihn gegen Xemors ohne Zögern. „Abgemacht. Die Hälfte der Münzen zur Musterung in Düsterhafen. Die andre Hälfte wenn der Auftrag ausgeführt ist.
Xemor stieß den Humpen an, ohne Begeisterung, aber auch ohne Zögern. In seinem Innern regte sich ein kurzer Widerstand – hundertfünfzigtausend. Mehr, als das Syndikat verlangt hatte. Doch er schluckte ihn hinunter wie das Bier. Der Zwerg hingegen grinste schief, beugte sich näher und brummte: „Macht euch nix draus, Langer. Dat Syndikat is nix als großmäulig. Wenn’s drauf ankommt, sind se weg oder machen Urlaub. Auf so was könnter euch nich verlassen.“
Xemor hörte die Worte, und sie schienen das widerzuspiegeln, was er längst wusste. In seinem Innern sah er das Syndikat wieder als Ameisen: blind in Bewegung, unzuverlässig im Kern. Man kann sie nutzen – doch vertrauen konnte man ihnen nicht.
„Pass auf, bring die Häfte der Münzen bevor die Schiffe in See stechen und die andre Hälfte wenn der Auftrag erfüllt is. Ich bürge für euch und organisier alles.“ Xemor blickte den Zwerg irritiert an. „Mir is klar Langer, in wat für ne Lage du steckst. Ich wurde auch mal beschissen. Dat is gutes Gold wat de zahlst und ich brauch es und du brauchst die Schiffe. Kein Risiko für dich.“
Xemor nickte zögernd und hob erneut seinen Krug um das Geschäft abzuschließen. Der Zwerg bot für Xemor einen Ausweg um sein Gesicht vor seinen Meister zu wahren. Lieber erklärt er seinen Meister einen anderen Auftragnehmer als ein Scheitern seines Auftrages.
Xemor folgte wortlos. In der Taverne war es stickig, der Geruch von billigem Bier hing schwer in der Luft. Ein Dutzend Seeleute lärmte an den langen Tischen, während neben dem Kamin Platz frei war. Der Zwerg schob sich ohne zu fragen dorthin, Xemor legte ein paar Münzen auf den Tresen und kurz darauf standen zwei Humpen dunklen Bieres auf dem Tisch.
„So, mein Langer,“ sagte der Zwerg mit einem schelmischen Grinsen und schob Xemor einen Krug hinüber. „Ihr habt gesagt, ihr braucht Schiffe. Dann sagt mir mal genau, wat ihr wollt.“
Xemor blickte den Zwerg eindringlich an und zog ohne ein Wort zu sagen sein Auftragsbuch hervor. Aus dem Inneren nahm er das sauber zusammengerollte Pergament, das Angebot des Syndikats, und reichte es über den Tisch. Der Zwerg breitete es mit schwieligen Fingern aus, die Augenbrauen tief herabgezogen. Er las langsam, murmelte Zahlen und nickte mehrmals.
„Vier mittlere Schiffe mit Besatzung… ja, das krieg ich hin. Vom Schwager seiner Nichte… ihr wisst schon, und dessen Brüder, die fahr’n seit Jahren. Sind nicht die Hellsten, aber die Schiffe laufen. Versorgung, Fracht, alles passt.“ Er kratzte sich am Bart. „Aber hier… Frachtschiff mit tausend Zentnern… das is schon ne Nummer.“
Einen Moment schwieg er, dann setzte er den Krug an und trank tief. Ein Strahl Bier rann ihm in den Bart, den er achtlos mit dem Handrücken abwischte. Mit einem tiefen Atemzug stellte er den Humpen wieder ab, die Augen nun hell und entschlossen. „Doch. Ich wüsst’, woher wir eins kriegen. Ein alter Vetter von mir, der sitzt auf nem Schiff, das mehr Fracht schlucken kann, als es schön ist. Nich neu, nich hübsch, aber seetüchtig und zuverlässig.“
Er rollte das Pergament wieder zusammen, schob es Xemor zurück und lehnte sich schwer auf den Tisch. „Bleibt die Frage: Kosten. Ihr sagt, dat Syndikat wollte hundertdreiunddreißigtausend für alles. Hm.“ Er begann mit einem dicken Finger Zahlen in die verschüttete Bierspur auf der Tischplatte zu zeichnen, rechnete leise vor sich hin. Dann schwieg er, trommelte mit den Knöcheln und nickte langsam.
„Gut. Ich geb’s euch für Hundertfufzigtausend. Kein Goldstück mehr, keins weniger. Hundertfufzigtausend Goldstücke für fünf Schiffe, mit allem, wat dazu gehört.“
Er hob den Krug, stieß ihn gegen Xemors ohne Zögern. „Abgemacht. Die Hälfte der Münzen zur Musterung in Düsterhafen. Die andre Hälfte wenn der Auftrag ausgeführt ist.
Xemor stieß den Humpen an, ohne Begeisterung, aber auch ohne Zögern. In seinem Innern regte sich ein kurzer Widerstand – hundertfünfzigtausend. Mehr, als das Syndikat verlangt hatte. Doch er schluckte ihn hinunter wie das Bier. Der Zwerg hingegen grinste schief, beugte sich näher und brummte: „Macht euch nix draus, Langer. Dat Syndikat is nix als großmäulig. Wenn’s drauf ankommt, sind se weg oder machen Urlaub. Auf so was könnter euch nich verlassen.“
Xemor hörte die Worte, und sie schienen das widerzuspiegeln, was er längst wusste. In seinem Innern sah er das Syndikat wieder als Ameisen: blind in Bewegung, unzuverlässig im Kern. Man kann sie nutzen – doch vertrauen konnte man ihnen nicht.
„Pass auf, bring die Häfte der Münzen bevor die Schiffe in See stechen und die andre Hälfte wenn der Auftrag erfüllt is. Ich bürge für euch und organisier alles.“ Xemor blickte den Zwerg irritiert an. „Mir is klar Langer, in wat für ne Lage du steckst. Ich wurde auch mal beschissen. Dat is gutes Gold wat de zahlst und ich brauch es und du brauchst die Schiffe. Kein Risiko für dich.“
Xemor nickte zögernd und hob erneut seinen Krug um das Geschäft abzuschließen. Der Zwerg bot für Xemor einen Ausweg um sein Gesicht vor seinen Meister zu wahren. Lieber erklärt er seinen Meister einen anderen Auftragnehmer als ein Scheitern seines Auftrages.
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