Der Wind klang wie das Atmen einer toten Welt, als Negon über die Dünen kroch.
Seit Tagen war kein Schatten mehr zu sehen, kein Wasser, kein Klang außer dem Reiben von Sand auf Metall. Sein Hammer hing schwer an der Hüfte, sein Blick leer. Er suchte nichts Bestimmtes – bis der Himmel zerbrach.
Ein Komet war gefallen, lautlos und doch schmerzhaft hell. Als Negon die Einschlagstelle erreichte, stieg ihm der Geruch verbrannter Luft in die Kehle.
Der Sand war zu Glas geschmolzen. In der Mitte lag ein Klumpen aus schwarzem Eisen, von Rissen durchzogen, die wie Pulsadern glühten.
Er berührte das Metall. Es war kalt. Zu kalt.
Ein flüchtiges Bild schnitt durch seinen Kopf: eine Stadt aus Schatten, in der Hämmer gegen Schädel schlagen und Blut in Schmelzöfen tropft.
Er riss die Hand zurück.
Aber die Stimme blieb.
„Du bist Schmied. Ich bin Erz. Wir gehören zusammen.“
Negon lachte trocken. „Ich gehöre keinem Stein.“
„Dann wirst du Staub, wie alle, die sich weigern.“
Die Risse im Metall begannen, sich zu bewegen — wie Wunden, die atmen. Er hob seinen Hammer, zögerte … und begann zu schlagen.
Mit jedem Schlag flackerte das Licht tiefer, als würde er nicht das Erz, sondern etwas Schlafendes treffen.
Und irgendwo unter seinen Füßen — tief im Glas der Wüste — antwortete etwas.
Erschöpft, mit zitternden Händen und dem Geschmack von Metall auf der Zunge, schleppte sich Negon schließlich nach Moonglow.
In der Taverne fiel er auf einen Stuhl, bestellte sich stumm ein Bier und entsandte Boten an die anderen Mitglieder des Blackrocksyndikats.
Er berichtete von dem Kometen, dem glühenden Erz und der Stimme im Sand.
Dann, als der Mond über den Dächern von Moonglow stand, legte er den Hammer neben sich, schloss die Augen — und schlief in der Taverne ein.
Der Komet in der Wüste
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Turgon
- Beiträge: 3
- Registriert: 10 Mai 2025, 18:31
Re: Der Komet in der Wüste
Turgon saß im Kontor und ordnete Pergamente, die Bestellungen liefen wieder an und die neue Einrichtung nahm auch langsam Form an.
So saß er am Tresen als der Bote das Kontor betrat. Kurz grummelte missmutig, da er eigentlich gerade abschließen und auf ein Bier in die Schenke schlendern wollte.
Er blickte ihm entgegen, setzte ein Lächeln auf und bat ihn doch Platz zu nehmen.
Der Bote begann : "Ich habe eine Nachricht von Meister Negon Ataran."
Turgon sah den Boten an und wartete: "Na los Mann. Wie lautet die Nachricht?"
Der Bote begann die Geschichte wiederzugeben. Turgon hörte gespannt zu. Auf seiner Stirn kamen mehr und mehr Falten zum Vorschein.
Er zahlte dem Boten ein paar Münzen und blieb ruhig sitzen und grübelte.
Natürlich waren ihm die Geschichten über die Meteore zu Ohren gekommen. Ganz glauben konnte er diese Geschichten nicht. Bis Jetzt.
Aber Steine die sprechen oder Geräusche von sich geben. Er blieb skeptisch und überlegte, ob Negon vielleicht nur besoffen oder dehydriert war.
Er sagte ja es war in der Wüste. Er musste mehr darüber hinausfinden.
Er stieg hinunter in die Schmiede, und entstaubte seine alten Kisten, die seit Jahrzehnten unberührt geblieben waren: alte Folianten aus seiner Lehre, halbverkohlte Lehrbücher aus der Zeit bei Meister Feuermahl. Aber er fand nichts passendes, nichts was dem Beschriebenen entsprach.
Er verstaute wieder alles und machte sich dann auf den Weg in die Schenke, in der Hoffnung auf einen anderen aus dem Syndikat zu treffen, denn Moonglow war ihm für Heute Abend zu weit.
So saß er am Tresen als der Bote das Kontor betrat. Kurz grummelte missmutig, da er eigentlich gerade abschließen und auf ein Bier in die Schenke schlendern wollte.
Er blickte ihm entgegen, setzte ein Lächeln auf und bat ihn doch Platz zu nehmen.
Der Bote begann : "Ich habe eine Nachricht von Meister Negon Ataran."
Turgon sah den Boten an und wartete: "Na los Mann. Wie lautet die Nachricht?"
Der Bote begann die Geschichte wiederzugeben. Turgon hörte gespannt zu. Auf seiner Stirn kamen mehr und mehr Falten zum Vorschein.
Er zahlte dem Boten ein paar Münzen und blieb ruhig sitzen und grübelte.
Natürlich waren ihm die Geschichten über die Meteore zu Ohren gekommen. Ganz glauben konnte er diese Geschichten nicht. Bis Jetzt.
Aber Steine die sprechen oder Geräusche von sich geben. Er blieb skeptisch und überlegte, ob Negon vielleicht nur besoffen oder dehydriert war.
Er sagte ja es war in der Wüste. Er musste mehr darüber hinausfinden.
Er stieg hinunter in die Schmiede, und entstaubte seine alten Kisten, die seit Jahrzehnten unberührt geblieben waren: alte Folianten aus seiner Lehre, halbverkohlte Lehrbücher aus der Zeit bei Meister Feuermahl. Aber er fand nichts passendes, nichts was dem Beschriebenen entsprach.
Er verstaute wieder alles und machte sich dann auf den Weg in die Schenke, in der Hoffnung auf einen anderen aus dem Syndikat zu treffen, denn Moonglow war ihm für Heute Abend zu weit.
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Anna Deton
- Beiträge: 9
- Registriert: 26 Mai 2025, 12:03
Re: Der Komet in der Wüste
Späte Nacht, der Regen peitscht gegen die Fenster einer alten Alchemistenhütte am südlichen Kai.
Der Geruch von Schwefel, Salz und Meer hängt schwer in der Luft.
Zwischen den glimmenden Kesseln und klirrenden Phiolen arbeitet eine Gestalt in dunkler Robe.
Das Labor, in dem sie steht, gehört ihr nicht. Es ist eine schiefe, von Salz zerfressene Werkstatt, die sie nur für wenige Tage sehr günstig von einem alten Alchemisten gemietet hat. Doch hier – fernab der neugierigen Blicke kann Sie in Ruhe forschen.
Vor Ihr brodelt eine Mischung aus Sulfurasche, zerstoßener Alraune und ein wenig Spinnenseide. Das flackernde Licht der Flammen spiegelt sich in ihren Augen, während sie das Gebräu mit äußerster vorsichtig umrührte.
„Wenn du den Fluss zu schnell führst, zerreißt es dir den Trank.“ Die raue Stimme des abgehalfterten Alchemisten, dringt aus der Dunkelheit hinter ihr. Sie hebt den Blick, ein kaum merkliches Lächeln auf den Lippen. „Ist dir schon wieder das Bier ausgegangen? Ich zahle dir Gold für die Räumlichkeiten, nicht für deine Meinung.“
Die Magierin hielt die gläserne Flasche mit zitternden Fingern nachdem Sie etwas vom dem Gebräu abfüllte. Der Trank darin brodelte und pulsierte wie ein lebendiges Herz. Zufrieden begutachtete Sie Ihr neues Werk. Gerade wollte sie den Korken ansetzen, als die Tür mit einem lauten Krachen aufgerissen wurde.
Ein Bote stürmte herein, keuchend, die Worte überschlugen sich „Ist hier eine Deton..?“ hörte Sie noch – und in diesem Moment entglitt ihr das Fläschchen.
In quälender Zeitlupe sah sie, wie es durch die Luft taumelte, als wolle es sich seiner Bestimmung noch widersetzen. Innerlich fuhr Sie fort „ation..“ und eine Schweißperle bildete sich auf Ihrer Stirn. Das unvermeidlich schien begonnen zu haben. Sie wusste genau, sobald die Flasche sich der Schwerkraft endgültig fügte, wird sich nicht nur die Phiole sondern auch, sehr zu Ihrem Unmut, das meiste was sich im näheren Umfeld befand, in einer magisch verstärkten Explosion auflösen. Der Blick wanderte kurz zwischen Kessel und Flasche hin und her. Unglücklicherweise weitete sich nun Ihrer Einschätzung nach, das nähere Umfeld auf die umliegenden Häuser aus.
Ein klirren, gefolgt von einem dünnen Schleier schwarzen Rauchs stieg empor, kringelte sich träge in die Luft und formte für einen Wimpernschlag lang etwas, das entfernt vielleicht an ein lächeln erinnerte – bevor er lautlos verging. Sie wischte sich den Ruß von der Stirn und fauchte den Inhaber an. „Wenn deine alchemistischen Zangen nicht so klapprig wären, hätte ich jetzt kein halbes Labor voller Rauch!“ – „Meine Zangen?“, fauchte er zurück, „vielleicht solltest du lernen, einen Korken festzuhalten.
Der Bote stand im Türrahmen, das Pergament noch immer fest in der Hand, während seine Augen ungläubig dem letzten Fünkchen Rauch folgten. Dann räusperte er sich vorsichtig und murmelte: „Ich… äh… habe eine eilige Nachricht für Anna Deton“
Sie nimmt das Pergament, bricht das Siegel und liest schweigend während der Bote nur kurz nickte und wieder in die regnerische Nacht verschwand.
Anna blieb kurz zurück, der Blick auf den noch glühenden Kessel gerichtet. Ein letzter Funke Sulfurasche züngelt auf, wie eine stumme Verheißung. „Negon, was stellst du diesmal wieder an?“, murmelte sie, bevor sie seufzend hinzufügte: „Genug von alchemistischen Selbstmorden – ich brauche jetzt etwas, das wirklich wirkt.“ Entschlossen machte sie sich auf den Weg zur Schänke, nur um an der Eingangspforte der Taverne unerwartet auf Turgon zu treffen. Ein Gedanke schoss Ihr noch durch den Kopf "Habe ich das Feuer unter dem Kessel gelöscht bevor ich gegangen bin..?" ehe Sie nach einem kurzen Schulterzucken und einem nunmehr unfassbaren Durst Turgon begrüßte.
Der Geruch von Schwefel, Salz und Meer hängt schwer in der Luft.
Zwischen den glimmenden Kesseln und klirrenden Phiolen arbeitet eine Gestalt in dunkler Robe.
Das Labor, in dem sie steht, gehört ihr nicht. Es ist eine schiefe, von Salz zerfressene Werkstatt, die sie nur für wenige Tage sehr günstig von einem alten Alchemisten gemietet hat. Doch hier – fernab der neugierigen Blicke kann Sie in Ruhe forschen.
Vor Ihr brodelt eine Mischung aus Sulfurasche, zerstoßener Alraune und ein wenig Spinnenseide. Das flackernde Licht der Flammen spiegelt sich in ihren Augen, während sie das Gebräu mit äußerster vorsichtig umrührte.
„Wenn du den Fluss zu schnell führst, zerreißt es dir den Trank.“ Die raue Stimme des abgehalfterten Alchemisten, dringt aus der Dunkelheit hinter ihr. Sie hebt den Blick, ein kaum merkliches Lächeln auf den Lippen. „Ist dir schon wieder das Bier ausgegangen? Ich zahle dir Gold für die Räumlichkeiten, nicht für deine Meinung.“
Die Magierin hielt die gläserne Flasche mit zitternden Fingern nachdem Sie etwas vom dem Gebräu abfüllte. Der Trank darin brodelte und pulsierte wie ein lebendiges Herz. Zufrieden begutachtete Sie Ihr neues Werk. Gerade wollte sie den Korken ansetzen, als die Tür mit einem lauten Krachen aufgerissen wurde.
Ein Bote stürmte herein, keuchend, die Worte überschlugen sich „Ist hier eine Deton..?“ hörte Sie noch – und in diesem Moment entglitt ihr das Fläschchen.
In quälender Zeitlupe sah sie, wie es durch die Luft taumelte, als wolle es sich seiner Bestimmung noch widersetzen. Innerlich fuhr Sie fort „ation..“ und eine Schweißperle bildete sich auf Ihrer Stirn. Das unvermeidlich schien begonnen zu haben. Sie wusste genau, sobald die Flasche sich der Schwerkraft endgültig fügte, wird sich nicht nur die Phiole sondern auch, sehr zu Ihrem Unmut, das meiste was sich im näheren Umfeld befand, in einer magisch verstärkten Explosion auflösen. Der Blick wanderte kurz zwischen Kessel und Flasche hin und her. Unglücklicherweise weitete sich nun Ihrer Einschätzung nach, das nähere Umfeld auf die umliegenden Häuser aus.
Ein klirren, gefolgt von einem dünnen Schleier schwarzen Rauchs stieg empor, kringelte sich träge in die Luft und formte für einen Wimpernschlag lang etwas, das entfernt vielleicht an ein lächeln erinnerte – bevor er lautlos verging. Sie wischte sich den Ruß von der Stirn und fauchte den Inhaber an. „Wenn deine alchemistischen Zangen nicht so klapprig wären, hätte ich jetzt kein halbes Labor voller Rauch!“ – „Meine Zangen?“, fauchte er zurück, „vielleicht solltest du lernen, einen Korken festzuhalten.
Der Bote stand im Türrahmen, das Pergament noch immer fest in der Hand, während seine Augen ungläubig dem letzten Fünkchen Rauch folgten. Dann räusperte er sich vorsichtig und murmelte: „Ich… äh… habe eine eilige Nachricht für Anna Deton“
Sie nimmt das Pergament, bricht das Siegel und liest schweigend während der Bote nur kurz nickte und wieder in die regnerische Nacht verschwand.
Anna blieb kurz zurück, der Blick auf den noch glühenden Kessel gerichtet. Ein letzter Funke Sulfurasche züngelt auf, wie eine stumme Verheißung. „Negon, was stellst du diesmal wieder an?“, murmelte sie, bevor sie seufzend hinzufügte: „Genug von alchemistischen Selbstmorden – ich brauche jetzt etwas, das wirklich wirkt.“ Entschlossen machte sie sich auf den Weg zur Schänke, nur um an der Eingangspforte der Taverne unerwartet auf Turgon zu treffen. Ein Gedanke schoss Ihr noch durch den Kopf "Habe ich das Feuer unter dem Kessel gelöscht bevor ich gegangen bin..?" ehe Sie nach einem kurzen Schulterzucken und einem nunmehr unfassbaren Durst Turgon begrüßte.
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Celdion
- Beiträge: 15
- Registriert: 07 Mai 2025, 10:47
Re: Der Komet in der Wüste
Die vorher so stille Nacht hatte ihren Mantel der Ruhe abgelegt und wurde von peitschendem Regen aufgewühlt.
Celdion betrat den Kontor des Blackrocksyndikats, entzündete die Lichter im Eingangsbereich und zog eine Spur von regen gezeichneten Fußspuren hinter sich her.
Als das Licht den Raum durchzogen hatte, legte er seinen Kapuzenumhang mit einem Schmunzeln auf die Bank. Der Blick fiel auf den sauber aufgeräumten Verkaufstresen.
Eigentlich hatte er hier ein Durcheinander von Pergamenten und anderem Kram, der noch vom Umzug geblieben war, erwartet.
„Turgon...“, war das Erste, was ihm über die schmunzelnden Lippen kam. „...wenn du's nicht machst, wer sonst?“, grinste Celdion vor sich hin.
Er blätterte mit seinen kalten Fingern grob durch die Pergamente und die aktuellen Aufträge. Diese waren fein säuberlich geordnet und dementsprechend verstaut.
Dann nickte der Vampir stumm, aber durchaus zufrieden.
„Nun... dann werde ich mich wohl anderen Dingen widmen müssen“, sprach er zu sich selbst und begab sich zum Treppenaufgang, der in die oberen Etagen des Kontors führte.
Ruhig entzündete er weitere Lichter, deren Schein seinen Gang begleitete.
Im ersten Obergeschoss angekommen, wollte er sich gleich der noch liegen gebliebenen Arbeit widmen: Der Inhalt diverser Kisten, eher praktisch gefüllt als fein säuberlich sortiert, wartete darauf, sauber an neuen Plätzen in der Werkstatt platziert zu werden.
Weit kam er jedoch nicht...
Als Celdion die erste Kiste geöffnet hatte, pochte es lautstark an der Pforte des Kontors. Er spürte sofort, dass das Klopfen von Hast und Unruhe geführt wurde.
Der Vampir erhob sich und begab sich zügig in Richtung des Eingangs.
Er zog die großen Türen kräftig, aber von Ruhe begleitet, auf und blickte in die Nacht: ein Bote. Celdion erkannte diesen sofort. Es war einer der treuesten und zuverlässigsten, den er bisher treffen durfte. Außerdem führte er schon längere Zeit Botengänge für das Syndikat aus.
Nur was wollte er um diese Tageszeit und von solcher Eile getrieben hier am Kontor? Der Kontor hatte doch schon längst geschlossen.
Der Mann hatte seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, um dem Regen trotzen zu können.
Celdion bat ihn wortlos mit einer einladenden Geste herein und ließ den Mann einige hastige Atemzüge machen, bis er sich etwas beruhigt hatte.
„Meister Celdion“, sprach der Neuankömmling hastig, „ich bringe dringende Kunde von Meister Negon Ataran an alle Mitglieder des Syndikats“, japste er weiter und hielt dem Syndikatsmitglied ein Pergament entgegen.
„Beruhige dich“, sprach Celdion ruhig. Er nahm das Pergament an sich, brach das Siegel und begann sofort, den Inhalt zu studieren. Mit ernstem Blick las er Zeile um Zeile. Seine Gesichtszüge veränderten sich dabei nicht, lediglich die Stirn wurde immer mehr in Falten gelegt.
Wortlos faltete er das Pergament wieder zusammen.
Dann griff er zu einem Beutel, der an seinem Gürtel hing, und überreichte diesen dem mittlerweile zur Ruhe gekommenen Boten.
Als dieser den Beutel entgegennahm, klimperten im Inneren einige Goldmünzen. „Meister Celdion, ich...“, begann er zu sprechen, doch wurde er von dem Vampir unterbrochen.
„Schon gut, alter Freund“, sprach Celdion in ruhigem Ton, „deine Treue und Zuverlässigkeit spricht mehr, als man je sagen könnte.“ Dabei schenkte er dem Boten ein freundliches Lächeln.
„Habt vielen Dank.“, entgegnete dieser.
Ein stummes Nicken folgte von Celdion, dann entschwand der Bote wieder unter seiner Kapuze in die regnerische Nacht.
Celdion blickte dem Boten noch einige Zeit nach, ehe dieser in einer Seitengasse verschwand – die Gedanken immer noch bei den Zeilen des Pergaments.
Zielstrebig löschte er alle Lichter im Kontor, warf sich seinen Umhang über und zog sich dessen Kapuze tief ins Gesicht.
Die Türen des Kontors fielen ins Schloss und wurden sorgfältig verriegelt.
Der Vampir wusste sofort, was seine nächste Anlaufstelle sein sollte, und begab sich zügig in Richtung Schänke.
Dort angekommen, betrat er den Schankraum, streifte sich seine Kapuze zurück und ließ seinen Blick kurz schweifen: das übliche Treiben der üblichen Trunkenbolde. Hier war er nur einer von vielen... und das war auch gut so.
Sein Blick traf die Schankmagd, welche ihm eine kaum wahrnehmbare Kopfbewegung Richtung Hinterzimmer andeutete.
Celdion nickte kurz und durchquerte den Schankraum, ehe er die Tür zum Hinterzimmer öffnete.
Turgon und Anna saßen bereits zusammen am Tisch. Ihre Blicke trafen sich kurz.
Danach ließ der Vampir die Tür hinter sich ins Schloss fallen und trat an den Tisch der beiden heran...
Celdion betrat den Kontor des Blackrocksyndikats, entzündete die Lichter im Eingangsbereich und zog eine Spur von regen gezeichneten Fußspuren hinter sich her.
Als das Licht den Raum durchzogen hatte, legte er seinen Kapuzenumhang mit einem Schmunzeln auf die Bank. Der Blick fiel auf den sauber aufgeräumten Verkaufstresen.
Eigentlich hatte er hier ein Durcheinander von Pergamenten und anderem Kram, der noch vom Umzug geblieben war, erwartet.
„Turgon...“, war das Erste, was ihm über die schmunzelnden Lippen kam. „...wenn du's nicht machst, wer sonst?“, grinste Celdion vor sich hin.
Er blätterte mit seinen kalten Fingern grob durch die Pergamente und die aktuellen Aufträge. Diese waren fein säuberlich geordnet und dementsprechend verstaut.
Dann nickte der Vampir stumm, aber durchaus zufrieden.
„Nun... dann werde ich mich wohl anderen Dingen widmen müssen“, sprach er zu sich selbst und begab sich zum Treppenaufgang, der in die oberen Etagen des Kontors führte.
Ruhig entzündete er weitere Lichter, deren Schein seinen Gang begleitete.
Im ersten Obergeschoss angekommen, wollte er sich gleich der noch liegen gebliebenen Arbeit widmen: Der Inhalt diverser Kisten, eher praktisch gefüllt als fein säuberlich sortiert, wartete darauf, sauber an neuen Plätzen in der Werkstatt platziert zu werden.
Weit kam er jedoch nicht...
Als Celdion die erste Kiste geöffnet hatte, pochte es lautstark an der Pforte des Kontors. Er spürte sofort, dass das Klopfen von Hast und Unruhe geführt wurde.
Der Vampir erhob sich und begab sich zügig in Richtung des Eingangs.
Er zog die großen Türen kräftig, aber von Ruhe begleitet, auf und blickte in die Nacht: ein Bote. Celdion erkannte diesen sofort. Es war einer der treuesten und zuverlässigsten, den er bisher treffen durfte. Außerdem führte er schon längere Zeit Botengänge für das Syndikat aus.
Nur was wollte er um diese Tageszeit und von solcher Eile getrieben hier am Kontor? Der Kontor hatte doch schon längst geschlossen.
Der Mann hatte seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, um dem Regen trotzen zu können.
Celdion bat ihn wortlos mit einer einladenden Geste herein und ließ den Mann einige hastige Atemzüge machen, bis er sich etwas beruhigt hatte.
„Meister Celdion“, sprach der Neuankömmling hastig, „ich bringe dringende Kunde von Meister Negon Ataran an alle Mitglieder des Syndikats“, japste er weiter und hielt dem Syndikatsmitglied ein Pergament entgegen.
„Beruhige dich“, sprach Celdion ruhig. Er nahm das Pergament an sich, brach das Siegel und begann sofort, den Inhalt zu studieren. Mit ernstem Blick las er Zeile um Zeile. Seine Gesichtszüge veränderten sich dabei nicht, lediglich die Stirn wurde immer mehr in Falten gelegt.
Wortlos faltete er das Pergament wieder zusammen.
Dann griff er zu einem Beutel, der an seinem Gürtel hing, und überreichte diesen dem mittlerweile zur Ruhe gekommenen Boten.
Als dieser den Beutel entgegennahm, klimperten im Inneren einige Goldmünzen. „Meister Celdion, ich...“, begann er zu sprechen, doch wurde er von dem Vampir unterbrochen.
„Schon gut, alter Freund“, sprach Celdion in ruhigem Ton, „deine Treue und Zuverlässigkeit spricht mehr, als man je sagen könnte.“ Dabei schenkte er dem Boten ein freundliches Lächeln.
„Habt vielen Dank.“, entgegnete dieser.
Ein stummes Nicken folgte von Celdion, dann entschwand der Bote wieder unter seiner Kapuze in die regnerische Nacht.
Celdion blickte dem Boten noch einige Zeit nach, ehe dieser in einer Seitengasse verschwand – die Gedanken immer noch bei den Zeilen des Pergaments.
Zielstrebig löschte er alle Lichter im Kontor, warf sich seinen Umhang über und zog sich dessen Kapuze tief ins Gesicht.
Die Türen des Kontors fielen ins Schloss und wurden sorgfältig verriegelt.
Der Vampir wusste sofort, was seine nächste Anlaufstelle sein sollte, und begab sich zügig in Richtung Schänke.
Dort angekommen, betrat er den Schankraum, streifte sich seine Kapuze zurück und ließ seinen Blick kurz schweifen: das übliche Treiben der üblichen Trunkenbolde. Hier war er nur einer von vielen... und das war auch gut so.
Sein Blick traf die Schankmagd, welche ihm eine kaum wahrnehmbare Kopfbewegung Richtung Hinterzimmer andeutete.
Celdion nickte kurz und durchquerte den Schankraum, ehe er die Tür zum Hinterzimmer öffnete.
Turgon und Anna saßen bereits zusammen am Tisch. Ihre Blicke trafen sich kurz.
Danach ließ der Vampir die Tür hinter sich ins Schloss fallen und trat an den Tisch der beiden heran...
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Eav de Monde
- Beiträge: 4
- Registriert: 18 Aug 2025, 21:34
Re: Der Komet in der Wüste
Ein paar Tage später...
Es war laut in der Taverne. Der Duft von Trunk und Schweiss lag in der Luft, und für einen Moment blieb ich in der Tür stehen, unsicher, ob ich wirklich hineingehen sollte.
Ich hatte mir vorgenommen, heute endlich ein wenig Gesellschaft zu suchen. Zum ersten Mal mit ein paar der anderen vom Syndikat etwas trinken, sagte ich mir. Nur ein Glas, vielleicht zwei.
Vorsichtig trat ich näher, setzte mich an den Tisch und nickte den Anwesenden zu. Anna verkündete „Die erste Runde geht auf mich!“
Vadan, der gerade Platz genommen hatte, grinste. „Ist ja viel los hier.“ Sein Blick glitt prüfend durch den Raum, während Anna zufrieden nickte und sich zu mir wandte.
„Und? Schon eingelebt?“ fragte sie. Ich spürte, wie mir etwas Wärme in die Wangen stieg – ob vom Cider oder von der Aufmerksamkeit, wusste ich nicht.
„Ja, in der Tat. Alle sind sehr nett und hilfsbereit.“
„So soll es sein,“ meinte Anna. Endos lachte leise.
Ich hatte gerade einen weiteren Schluck meines Ciders genommen, als plötzlich eine bekannte Stimme durch den ganzen Schankraum hallte.
„WER VERKAUFT HIER NIETEN?!?!?!?!?!“ rief Talia.
Ich zuckte zusammen, beinahe wäre mir das Glas entglitten. Einige Gäste sahen erschrocken auf, andere lachten. Anna erhob sich sofort, half ihr rasch mit ein paar Worten und einem Lächeln weiter und kehrte wenig später schmunzelnd an den Tisch zurück.
„Habt ihr eigentlich schon von diesen gefallenen Sternen gehört, von denen man sich erzählt?“, warf ich in die Runde - mehr, um zu hören, was sie dazu meinten, als von einer wirklichen Ahnung.
Endos wurde plötzlich ernsthaft. „In der Wüste“, sagte er leise, „da war dieser furchtbare Knall...“ Seine Stimme verlor sich, als suchte er die Worte in der Erinnerung.
Ein Moment der Stille folgte, nur das Knacken des Kaminfeuers war zu hören.
Da stellte Anna ihr Glas ab. „Ich habe bereits mit anderen aus der Gilde darüber gesprochen“, sagte sie ruhig. „Die Gerüchte stimmen. Wir haben Hinweise, wo genau der Stern eingeschlagen ist.“
“Das klingt nach Gelegenheit.“ meinte Vadan. Anna lehnte sich vor. „Wir planen eine Expedition, um uns das einmal anzusehen. Ich denke, das man so einen Stern bestimmt abtragen kann. Vielleicht mit Hilfe einer Sprengung .“ Ihre Augen funkelten bei dem Gedanken an Feuer und Knall.
Endos schüttelte den Kopf, nahm einen Schluck und legte dann etwas Schweres auf den Tisch: einen Barren Blackrock, ein Stück Eisenholz und seinen Schmiedehammer.
„Explosionen sind... schön“, sagte er mit ruhiger Stimme, „aber wenn man etwas echt hartes zerstören möchte, dann braucht man hartes Werkzeug.“ Er zeigte auf den Blackrock.
„Schwarzfels als Kopf. Eisenholz als Stiel. Damit kann man vielleicht Stücke herauszubrechen, ohne alles in die Luft zu jagen.“
Anna lachte leise, dann nickte sie. „Beides hat Vor- und Nachteile.“
Endos legte schon den Plan dar, wie er den Kopf formen und das Eisenholz einlassen würde; seine Augen leuchteten beim Gedanken an Metallbearbeitung. Ich konnte nicht anders, als begeistert zu werden. Die Idee, mitten in der Wüste auf einen glühenden Himmelskörper zu treffen und dann mit Hammer und Können zu bezwingen fühlte sich wie ein Abenteuer an.
Es war laut in der Taverne. Der Duft von Trunk und Schweiss lag in der Luft, und für einen Moment blieb ich in der Tür stehen, unsicher, ob ich wirklich hineingehen sollte.
Ich hatte mir vorgenommen, heute endlich ein wenig Gesellschaft zu suchen. Zum ersten Mal mit ein paar der anderen vom Syndikat etwas trinken, sagte ich mir. Nur ein Glas, vielleicht zwei.
Vorsichtig trat ich näher, setzte mich an den Tisch und nickte den Anwesenden zu. Anna verkündete „Die erste Runde geht auf mich!“
Vadan, der gerade Platz genommen hatte, grinste. „Ist ja viel los hier.“ Sein Blick glitt prüfend durch den Raum, während Anna zufrieden nickte und sich zu mir wandte.
„Und? Schon eingelebt?“ fragte sie. Ich spürte, wie mir etwas Wärme in die Wangen stieg – ob vom Cider oder von der Aufmerksamkeit, wusste ich nicht.
„Ja, in der Tat. Alle sind sehr nett und hilfsbereit.“
„So soll es sein,“ meinte Anna. Endos lachte leise.
Ich hatte gerade einen weiteren Schluck meines Ciders genommen, als plötzlich eine bekannte Stimme durch den ganzen Schankraum hallte.
„WER VERKAUFT HIER NIETEN?!?!?!?!?!“ rief Talia.
Ich zuckte zusammen, beinahe wäre mir das Glas entglitten. Einige Gäste sahen erschrocken auf, andere lachten. Anna erhob sich sofort, half ihr rasch mit ein paar Worten und einem Lächeln weiter und kehrte wenig später schmunzelnd an den Tisch zurück.
„Habt ihr eigentlich schon von diesen gefallenen Sternen gehört, von denen man sich erzählt?“, warf ich in die Runde - mehr, um zu hören, was sie dazu meinten, als von einer wirklichen Ahnung.
Endos wurde plötzlich ernsthaft. „In der Wüste“, sagte er leise, „da war dieser furchtbare Knall...“ Seine Stimme verlor sich, als suchte er die Worte in der Erinnerung.
Ein Moment der Stille folgte, nur das Knacken des Kaminfeuers war zu hören.
Da stellte Anna ihr Glas ab. „Ich habe bereits mit anderen aus der Gilde darüber gesprochen“, sagte sie ruhig. „Die Gerüchte stimmen. Wir haben Hinweise, wo genau der Stern eingeschlagen ist.“
“Das klingt nach Gelegenheit.“ meinte Vadan. Anna lehnte sich vor. „Wir planen eine Expedition, um uns das einmal anzusehen. Ich denke, das man so einen Stern bestimmt abtragen kann. Vielleicht mit Hilfe einer Sprengung .“ Ihre Augen funkelten bei dem Gedanken an Feuer und Knall.
Endos schüttelte den Kopf, nahm einen Schluck und legte dann etwas Schweres auf den Tisch: einen Barren Blackrock, ein Stück Eisenholz und seinen Schmiedehammer.
„Explosionen sind... schön“, sagte er mit ruhiger Stimme, „aber wenn man etwas echt hartes zerstören möchte, dann braucht man hartes Werkzeug.“ Er zeigte auf den Blackrock.
„Schwarzfels als Kopf. Eisenholz als Stiel. Damit kann man vielleicht Stücke herauszubrechen, ohne alles in die Luft zu jagen.“
Anna lachte leise, dann nickte sie. „Beides hat Vor- und Nachteile.“
Endos legte schon den Plan dar, wie er den Kopf formen und das Eisenholz einlassen würde; seine Augen leuchteten beim Gedanken an Metallbearbeitung. Ich konnte nicht anders, als begeistert zu werden. Die Idee, mitten in der Wüste auf einen glühenden Himmelskörper zu treffen und dann mit Hammer und Können zu bezwingen fühlte sich wie ein Abenteuer an.