eine neue Hoffnung

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gelöschter Charakter_4778
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Registriert: 24 Nov 2025, 19:28

eine neue Hoffnung

Beitrag von gelöschter Charakter_4778 »

Am frühen Morgen, wenn der Nebel noch schwer über den Dächern Britains hing und die Händler des Viertels erst damit begannen, ihre Stände zu öffnen, saß Enric Darsten auf einer schlichten Bank im kleinen Park nahe des Marktplatzes. Der Wind strich sanft durch die Blätter der alten Linden, und irgendwo plätscherte der Brunnen, dessen Wasser seit Generationen die Stimmen der Stadt widerspiegelte.

Enric ruhte einen Moment aus — zum ersten Mal seit jener verhängnisvollen Nacht an den Klippen, als das Ettintal im lodernden Feuerschein verschwand und er die letzten Verwundeten durch dunkle Wälder und steinige Pfade Richtung Britain geführt hatte. Seine Rüstung trug noch Spuren dieses Marsches: Kratzer, Dellen, getrocknetes Blut. Doch hier, mitten im Händler­viertel, schien all das plötzlich fern.

Kinder jagten sich lachend zwischen den Ständen, während ein älterer Bäcker seine Brote auskühlte und mit zufriedenem Nicken die ersten Kundinnen begrüßte. Zwei Katzen stritten um ein Stück Fisch, das ein Händler achtlos hatte fallen lassen. Die Luft roch nach frischem Obst, Kräutern und den ersten Gewürzen des Tages. Hier und da war flüchtig ein Flüchtling zu sehen.

Enric lehnte sich zurück.
„So fragil und doch so voller Leben,“ murmelte er. „Und all dies hängt daran, dass jemand bereit ist, es zu schützen.“

Sein Blick folgte einer jungen Mutter, die ihrem Kind die Schuhe band, während sie beide lachten — ein unbeschwerter, warmer Klang, der ihm tief ins Herz schnitt. Er dachte an die Klippen, an die Stille nach der Schlacht, an die Männer, die er verlor. Dort hatte er gekämpft, weil es seine Pflicht war. Hier jedoch begriff er, weshalb diese Pflicht so wichtig war.

„Es ist nicht die Mauer, die ein Reich ausmacht,“ dachte er. „Es sind die Menschen, die dahinter leben, lieben, hoffen.“

Ein erschöpfter Krieger, der noch gestern nur an Befehle und Feinde gedacht hatte, spürte nun etwas anderes: eine Art Demut, vielleicht sogar Hoffnung. Britain war nicht nur ein Zufluchtsort — es war ein Versprechen. Ein Ort, der wert war, verteidigt zu werden, nicht aus Pflicht, sondern aus Überzeugung.

Eine Taube landete neben ihm und pickte neugierig an einem Krümel. Enric lächelte.
„Wenn es nach mir geht, kleine Freundin, soll niemandem hier je ein Leid widerfahren.“

Er atmete tief ein, als hätte er zum ersten Mal seit Wochen wieder frische Luft in der Brust. Dann stand er auf, straffte seine Schultern und sah ein letztes Mal über die ruhige, lebendige Szene im Park ehe er zurück zur Taverne ging, dort hatte er sich seit ein paar Wochen ein unerwartet angenehmes Zimmer gemietet.

In diesem Moment entschied Enric Darsten, dass er nicht nur nach Britain gekommen war, um zu überleben.

Er war hier,um zu dienen.

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