Teil 1: Eine glänzende Zukunft... im Bergwerk (Ilharess Jhea'krynas großartige Ideen zur Personalentwicklung) - Arencia

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gelöschter Charakter_546
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Teil 1: Eine gl?nzende Zukunft... im Bergwerk (Ilharess Jhea'krynas gro?artige Ideen zur Personalentwicklung) - Arencia

Beitrag von gelöschter Charakter_546 »

Das Leben als menschliche Dienerin einer Drow-Ilharess ? speziell f?r Arencia ? hatte seine... Eigenheiten. Arencia gew?hnte sich an den allgegenw?rtigen Geruch von feuchtem Stein, Spinnenseide (in industriellen Mengen, versteht sich) und einer undefinierbaren Note von "latenter Bedrohung mit einem Hauch Arroganz". Sie lernte auch, die subtilen Nuancen im Gesichtsausdruck einer Drow zu deuten ? was meistens von "leicht ver?rgert" bis "kurz vor der Anwendung schmerzhafter Disziplinarma?nahmen" reichte. Es war, kurz gesagt, ein Paradies f?r Masochisten und Liebhaber extrem minimalistischer Lichtkonzepte.

An diesem speziellen Tag, der sich von allen anderen Tagen nur dadurch unterschied, dass er dieser spezielle Tag war, wurde Arencia aus ihren... nun ja, "Komfortzonen" (ein gro?z?giger Begriff f?r eine Kammer, die Gem?tlichkeit prim?r durch Abwesenheit von Folterinstrumenten definierte) geholt. Die ?berbringerin der Nachricht war eine Drow-Kriegerin, deren Namensschilder notorisch schlecht lesbar und meist mit verd?chtigen Flecken bedeckt waren ? falls sie ?berhaupt eines trug. Diese spezielle Kriegerin hatte die beeindruckende F?higkeit, selbst das Wort "Hallo" wie eine Kriegserkl?rung klingen zu lassen.
Die Ilharess. W?nscht. Euch. Zu. Sehen,
presste sie hervor, jedes Wort ein kleiner verbaler Peitschenhieb auf Arencias Nerven. Ihre roten Augen funkelten erwartungsfroh, als hoffte sie, Arencia w?rde versuchen zu fliehen, nur damit sie einen Grund h?tte, ihre neu polierten Stiefel an ihr auszuprobieren. Arencia ?berlegte kurz, ob sie einen dramatischen Schw?cheanfall vort?uschen solltest ? vielleicht etwas mit Schaum vor dem Mund und unkontrollierten Zuckungen? ?, entschied sich aber dagegen. Die Ilharess hatte einen seltsamen Sinn f?r Humor, wenn es um vorget?uschte Krankheiten ging, der meistens darin gipfelte, dass man tats?chlich krank wurde. Sehr, sehr krank.

Also trottete Arencia hinter der Drow-Kriegerin her, durch G?nge, die so aussahen, als h?tte ein Architekt mit einer Vorliebe f?r Spinnennetze und einer Abneigung gegen rechte Winkel sie entworfen. ?berall lauerten Schatten, in denen man wahlweise b?sartige Kreaturen, noch b?sartigere Drow oder einfach nur den Hausmeister vermuten konnte, der wahrscheinlich auch b?sartig war. Es war Teil des "Ambientes".

Schlie?lich erreichten sie das Allerheiligste: den Audienzsaal der Ilharess Jhea'kryna. Das Portal, bewacht von zwei Drow, die aussahen, als w?rden sie zum Fr?hst?ck N?gel kauen und zum Abendessen Hoffnungen und Tr?ume zertrampeln, ?ffnete sich mit einem Ger?usch, das verd?chtig nach dem Seufzer einer gequ?lten Seele klang. Oder es war einfach nur schlecht ge?lt. Bei den Drow wusste man das nie so genau.

Der Saal selbst war ein Meisterwerk der Kategorie "Wie dr?cke ich meine unermessliche Macht und meinen fragw?rdigen Geschmack m?glichst teuer aus?". Hohe, von der Decke tropfende Stalaktiten (oder waren es Stalagmiten von oben? Die Lichtverh?ltnisse waren immer ein R?tsel) glitzerten feucht. Spinnennetzartige Banner hingen von W?nden, die aussahen, als w?ren sie direkt aus dem Albtraum eines Arachnophobikers geschnitzt worden. Und in der Mitte, auf einem Thron, der aussah, als h?tte er ein paar kleinere Thr?ne gefressen, um so gro? zu werden, sa? SIE.

Ilharess Jhea'kryna. Ihr wei?es Haar war heute zu einer komplizierten Turmfrisur aufget?rmt, die vermutlich eine eigene Baugenehmigung ben?tigte. Ihre scharlachroten Augen, scharf wie frisch geschliffenes Adamant, nagelten Arencia am Boden fest. Sie trug ein Gewand aus schwarzer Seide, das bei jeder ihrer kaum wahrnehmbaren Bewegungen raschelte wie ein ganzer Wald voller zorniger Schlangen. Neben ihr stand, wie immer leicht nerv?s mit seinen Fingern?geln klickend, ihr Haus-und-Hof-Magus, ein Kerl, der aussah, als h?tte er seit drei Wochen nicht geschlafen und stattdessen versucht, das Konzept von "Freude" in einem alten Drow-Lexikon zu finden (Spoiler: es steht nicht drin).
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:Ah, das Menschlein,
s?uselte sie, und ihre Stimme hatte diesen speziellen Klang, den Arencia so liebte ? eine Mischung aus herablassender S??e und dem Versprechen von komplizierten Problemen.
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:Tritt n?her. Aber nicht zu nah.
Wahrscheinlich wegen der empfindlichen Seiden, die sie heute trug, dachte Arencia, oder vielleicht mag sie einfach den Geruch von Menschen nicht, die nicht gerade in Parf?m gebadet haben und aus den unteren Dienerschaftskammern kommen.

Arencia machte die erforderliche Anzahl an Schritten, eine Kunstform, die sie ?ber die Jahre perfektioniert hatte ? nicht zu unterw?rfig, nicht zu selbstbewusst, genau das richtige Ma? an "Ich bin ein unbedeutender Wurm, aber bitte zertritt mich nicht sofort".
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:Deine... Bem?hungen... auf dem Gebiet der Alchemie,
begann sie, und ein L?cheln, das man mit viel gutem Willen als "nicht direkt b?sartig" h?tte bezeichnen k?nnen, zuckte um ihre Lippen,
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:waren... nun, sagen wir, sie haben die Erwartungen nicht g?nzlich unterboten. Du hast es geschafft, weniger Explosionen zu verursachen als dein Vorg?nger, was an sich schon eine Leistung ist. Er hat versucht, Gold aus Schwefel zu brauen. Ambitioniert, aber geruchsintensiv.
Arencia nickte stumm. Gold aus Schwefel. Das erkl?rte einiges ?ber die seltsamen Flecken und den permanenten leichten Hustenreiz im Alchemielabor.

Jhea'kryna fuhr fort, ihre Stimme triefte jetzt vor gespielter Gro?z?gigkeit:
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:Angesichts dieser... bemerkenswerten Kompetenz in praktischen Dingen habe ich beschlossen, deine Talente weiter zu f?rdern. Die Ilharess ist schlie?lich bekannt f?r ihre weitsichtige Personalentwicklung.
Hier warf sie einen kurzen Blick auf ihren Magus, der eifrig nickte wie ein Wackeldackel auf einer Kutschfahrt durch die holprigen Stra?en Britains.
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:Unsere Operationen in den... ?h... oberirdischen Beschaffungszonen f?r Metalle sind suboptimal gelaufen,
erkl?rte sie mit der Miene einer Vorstandsvorsitzenden, die gerade erkl?ren muss, warum die Quartalszahlen so aussehen, als h?tte ein Goblin sie gew?rfelt.
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:Es mangelt an... Enthusiasmus und Effizienz. Daher, mein liebes Menschlein, wirst du nun die ehrenvolle Aufgabe ?bernehmen, diese L?cke zu f?llen. Du wirst lernen, das glitzernde Gestein aus der profanen Erde zu kratzen. Du wirst lernen, es in der Hitze der Schmiede zu b?ndigen. Bergbau und Schmiedekunst! Klingt das nicht nach einer aufregenden neuen Herausforderung f?r eine aufstrebende Arbeitskraft wie dich?
Innerlich sah Arencia sich schon mit einem winzigen H?mmerchen auf einen ambitionierten Felsbrocken eindreschen, w?hrend ihre Seele leise weinte und ihre magischen F?higkeiten eine Protestnote verfassten. Alchemie war schon grenzwertig gewesen, eine st?ndige Beleidigung f?r jede Faser ihres arkanen Wesens. Aber das hier? Das war, als w?rde man einen Konzertpianisten bitten, als Holzf?ller zu arbeiten, weil er "so kr?ftige Finger" habe.
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:Stell dir die M?glichkeiten vor! Du, eine Meisterin nicht nur der subtilen K?nste der Magie und der etwas weniger subtilen K?nste der Alchemie, sondern bald auch eine Koryph?e der Spitzhacke und des Schmiedehammers! Ein wahres Multitalent! Ich erwarte Gro?es von dir.
Sie machte eine Pause.
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:Oder zumindest brauchbare Barren aus Eisen. Und versuche, dich nicht gleich am ersten Tag selbst zu erschlagen. Das w?re... unproduktiv.
Ihr Blick verh?rtete sich leicht.
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:Die notwendigen Vorbereitungen f?r deine... Einarbeitung... werden getroffen. Ein f?higer Aufseher wird dir die Freuden k?rperlicher Arbeit n?herbringen. Betrachte es als ein Privileg.
Die Art, wie sie "Privileg" sagte, klang verd?chtig nach etwas, das man normalerweise unter Androhung von Gewalt annimmt.
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:Fragen?
Arencia ?berlegte, ob die Frage "Seid Ihr eigentlich v?llig ?bergeschnappt?" als konstruktiv angesehen w?rde. Wahrscheinlich nicht.
Nein, erhabene Ilharess,
sagte Arencia stattdessen mit der Stimme einer M?rtyrerin, die gerade ihren pers?nlichen Scheiterhaufen zugewiesen bekommen hat.
Eure Weisheit ist wie immer... blendend.
So blendend, dass man am liebsten die Augen schlie?en m?chte. Dauerhaft.
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:Ausgezeichnet.
Jhea'kryna l?chelte zufrieden, das L?cheln eines Raubtiers, das gerade beschlossen hat, mit seiner Beute noch ein wenig zu spielen, bevor es zubei?t.
Ilharess Jhea'kryna hat geschrieben:Dann geh. Und entt?usche mich nicht. Du wei?t, ich werde... ungehalten... wenn meine Investitionen keine Rendite bringen.
Sie machte eine vage Geste der Entlassung.

Arencia verbeugte sich erneut, so tief es ging, ohne mit der Nase den Boden zu ber?hren (eine F?higkeit, die sie ebenfalls perfektioniert hatte), und machtest sich auf den R?ckzug, w?hrend die Drow-Kriegerin sie schon mit einem Blick fixierte, der sagte: "Na los, beweg dich, oder ich helfe nach."

Der Weg aus dem Audienzsaal f?hlte sich f?r Arencia an wie der erste Schritt auf einer sehr, sehr langen und extrem schlecht gepflasterten Stra?e in Richtung "beruflicher Erf?llung". Auf Drow-Art. Halleluja.
gelöschter Charakter_546
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Re: Teil 1: Eine gl?nzende Zukunft... im Bergwerk (Ilharess Jhea'krynas gro?artige Ideen zur Personalentwicklung) - Aren

Beitrag von gelöschter Charakter_546 »

Teil 2: Arencias glorreicher Feldversuch im Minenwesen ? oder: Wie man mit Stil (und Verzweiflung) an Metalle kommt
Ankunft im Nirgendwo und die W?rde der Spitzhacke
Da stand sie nun. Arencia. Ausgespuckt am Rande der Zivilisation, oder was die Menschen in Minoc daf?r hielten. Der Staub der Stra?e klebte an ihrer einfachen Reisekleidung, und die Sonne ? dieses unversch?mte, grelle Ding am Himmel ? brannte ungewohnt auf ihrer blassen Haut. Ihr Drow-Eskortier-Service, der "Zeremonienmeister des drohenden Unheils", war mit einem letzten, vielsagenden Blick und einer Staubwolke verschwunden, zur?ck in die vertrauten Schatten von Elashin. Zur?ckgelassen wurde sie, Arencia, mit einer Mission der Ilharess Jhea'kryna und dem wohl unpassendsten Werkzeug, das man einer Magierin in die Hand dr?cken konnte: einer Spitzhacke. Rostig, schwer und von einer ?sthetik, die selbst einen Ork zum Weinen gebracht h?tte.
?Eine Spitzhacke?, dachte sie bitter und stemmte das Ding probeweise. Es wog gef?hlt einen halben Golem. ?Wirklich? Ich habe arkane Formeln gemeistert, die die Grundfesten der Realit?t ersch?ttern k?nnen, und jetzt soll ich... Steine klopfen? Lloth, dein Sinn f?r Ironie ist so subtil wie ein H?hlentroll auf einem Seidenball.? Sie seufzte. Die Drohungen des Zeremonienmeisters hallten noch in ihren Ohren nach. W?chentliche Erzlieferungen. Quoten. Und die allgegenw?rtige Aussicht auf ein unsch?nes Ende durch diverse Verwandte der Spinnen von Elashin, sollte sie versagen. ?Also gut. Mission '?berleben durch Hacken' beginnt.?
Ein Feldversuch in Sinnlosigkeit: Arencia vs. Gestein
Der Weg zur Mine war kurz, die Arbeit dort endlos. Die Sonne stieg h?her, verwandelte die Grube in einen Backofen. Arencia schwang die Spitzhacke. Oder versuchte es zumindest. Das unhandliche Werkzeug schien ein Eigenleben zu f?hren, traf mal den Fels, mal gef?hrlich nah den eigenen Fu?. Ihre H?nde, an arkane Gesten und das Halten feiner Ritualdolche gew?hnt, waren bald rau und schmerzten. Schwei? lief ihr in die Augen ? eine klebrige, salzige Dem?tigung.
Stunden vergingen. Stunden voller monotoner Schl?ge, dem Splittern von Gestein und Arencias wachsender Verzweiflung. ?Das ist ja schlimmer als die Einf?hrungsrituale im Tempel!?, schimpfte sie innerlich. ?Damals gab es wenigstens interessante Gifte und die Aussicht auf Macht. Hier gibt es nur... Staub. Und Steine. Und noch mehr Staub.? Nach einer gef?hlten Ewigkeit, als ihre Arme nur noch schmerzende Fremdk?rper waren, gl?nzte etwas im Ger?ll. Eisen! Sie puhlte es heraus. Ein Klumpen, kaum gr??er als ihr Daumen.
Sie starrte das mickrige Ergebnis ihrer Plackerei an. ?Das... das ist es? Daf?r habe ich mir die Knochen ruiniert? Das reicht ja nicht mal f?r eine anst?ndige Dolchspitze! Wenn ich das dem Kurier der Ilharess pr?sentiere, lacht er mich wahrscheinlich aus, bevor er die Spinnen ruft.? Die Erkenntnis traf sie mit voller Wucht: Das hier war nicht nur ineffizient, es war absurd. ?Es ist, als w?rde man von einem Kriegsmagier erwarten, ein Gedicht ?ber Bl?mchen zu schreiben, nur weil man ihm eine Feder in die Hand dr?ckt! Man kann nicht einfach die 'Kleidung' wechseln ? die Werkzeuge, den Ort ? und erwarten, dass die F?higkeiten und die Natur eines Wesens sich mit?ndern. Ich bin Magierin! Mein Werkzeug ist das Arkanengewebe, nicht dieses primitive St?ck Metall!? Frustriert schleuderte sie einen losen Stein gegen die Grubenwand.
Wo sich eine Zelle schlie?t... Beobachtungen am Grubenrand
Sie lie? sich auf einen Felsbrocken sinken, die wertlose Spitzhacke neben sich. Der Schwei? trocknete auf ihrer Haut und hinterlie? ein unangenehmes Spannungsgef?hl. Die Sonne begann sich zu neigen, tauchte die Landschaft in ein w?rmeres, aber immer noch fremdes Licht. Und da bemerkte sie sie richtig: die Anderen. Echte Minenarbeiter. M?nner und Frauen, deren Bewegungen eine ge?bte Effizienz verrieten. Sie schwangen ihre Hacken mit einem Rhythmus, der Arencia wie eine ferne, unverst?ndliche Musik vorkam. Ihre Loren waren teilweise schon gut gef?llt.
?Sieh mal einer an?, dachte Arencia mit einer Mischung aus Neid und aufkeimender Berechnung. ?Die wissen, was sie tun. Sie holen das Zeug aus dem Berg, w?hrend ich hier sitze und meine magischen Energien mit nutzloser k?rperlicher Arbeit beleidige.? Ein dunkler Funke z?ndete in ihrem Verstand. Die Worte des Zeremonienmeisters ?ber die Ilharess, die Erwartungen, die Konsequenzen des Versagens... ?Die Ilharess interessiert es nicht, WIE ich an das Erz komme. Nur DASS ich es tue.?
Ein Drow-inspiriertes Umdenken und die Notwendigkeit der Maskerade
Ihr Blick wanderte von den schwieligen H?nden der Arbeiter zu ihren eigenen, die zwar geschunden, aber immer noch f?hig waren, feine arkane Muster in die Luft zu zeichnen. Die alte, verdrehte Weisheit aus Elashin kam ihr wieder in den Sinn, diesmal klarer, pr?gnanter: ?Die sogenannte 'Goldene Regel' der Oberfl?chenbewohner ist ja r?hrend naiv: 'Was du nicht willst, das man dir tu', das f?g' auch keinem andern zu.' L?cherlich! In Elashin hei?t das eher: 'Was du brauchst, das nimm dir. Und wenn es ein anderer hat, ist das sein Problem, nicht deines. Sorge nur daf?r, dass du nicht erwischt wirst ? oder dass es keine Zeugen gibt.'?
Ein Plan begann sich zu formen, k?hn und gef?hrlich, aber unendlich vielversprechender als weitere Tage des Hackens. ?Wenn der Berg mir das Erz nicht freiwillig gibt, und diese... Kollegen... es bereits besitzen, dann ist der logische n?chste Schritt doch eine einfache... Transaktion. Eine Umverteilung im Sinne der Effizienz. Nennen wir es 'motivierte Akquise'. Klingt doch viel professioneller als 'Raub?berfall und Entf?hrung'.?
Doch bevor sie zur Tat schreiten konnte, galt es, eine entscheidende Vorsichtsma?nahme zu treffen. Arencia kramte in einem verborgenen Fach ihres einfachen Beutels und zog ein kleines, unscheinbares Fl?schchen hervor. Ein Verschleierungstrank, eine ihrer wenigen verbliebenen Ressourcen aus besseren (oder zumindest besser ausgestatteten) Zeiten. ?Absolut unerl?sslich?, murmelte sie, w?hrend sie den leicht muffigen Geruch der Fl?ssigkeit pr?fte. ?Wenn hier irgendjemand spitzkriegt, wer oder was ich bin ? eine Dienerin der Drow, vielleicht sogar eine Magierin ? ist der Spa? vorbei. Im besten Fall rennen die Arbeiter schreiend davon und die Mine wird dichtgemacht. Im schlimmsten Fall holen sie die Stadtwache, und die stellen dann unangenehme Fragen. Und wenn die Wachen herausfinden, dass ich quasi eine 'Ware' der Dunkelelfen bin... nun, das k?nnte diplomatische Verwicklungen oder einen schnellen Galgen nach sich ziehen. Beides nicht auf meiner Wunschliste.? Sie verzog das Gesicht. ?Also runter damit. M?ge ich f?r die n?chste Stunde so unauff?llig sein wie ein grauer Stein in einem Ger?llfeld.? Sie nahm einen kr?ftigen Schluck. Der Trank schmeckte scheu?lich, aber sie sp?rte, wie ein leichter Schleier sich ?ber ihre Z?ge legte, ihre Konturen verwischte und ihr das Aussehen einer gew?hnlichen, m?den menschlichen Tagel?hnerin verlieh. Perfekt.
Operation "Motivierte Akquise": Theorie und Praxis
Die Ausf?hrung war dann... ?berraschend unspektakul?r, zumindest ?u?erlich. Unterst?tzt durch die hereinbrechende D?mmerung, ihre angeborene F?higkeit, sich lautlos zu bewegen ? ein Erbe ihrer unfreiwilligen Jugend in den schattenhaften Hallen von Elashin ? und die unauff?llige Maske des Trankes, n?herte sich Arencia ihrem Ziel. Eine einzelne Minenarbeiterin, die gerade ihre letzte Lore f?r den Tag f?llte, war die Auserkorene. Ein kurzer, gezielter Einsatz von Illusion und vielleicht einem Hauch von mentaler Beeinflussung (nichts, was bleibende Sch?den hinterlassen w?rde, hoffte Arencia zumindest... meistens), und die Arbeiterin fand sich pl?tzlich sehr, sehr m?de und desorientiert wieder, w?hrend ihre Tagesausbeute diskret den Besitzer wechselte.
?Erstaunlich?, dachte Arencia, w?hrend sie den schweren Erzsack durch die D?mmerung schleifte, ?wie vielseitig einsetzbar die an der Akademie erlernten F?higkeiten doch sind. Meister Belgos w?re... vermutlich entsetzt. Oder stolz? Bei Drow wei? man das nie so genau.? Der Sack war schwer, aber es war ein befriedigendes Gewicht. Das Gewicht des Erfolgs. Das Gewicht des ?berlebens.
Bilanz in der H?tte: Knapp dem Schicksal entronnen
Zur?ck in der zugigen, kargen H?tte, die nun ihr unfreiwilliges Heim war, breitete Arencia die Beute aus. Der Verschleierungstrank lie? langsam nach, und ihre eigenen Z?ge traten wieder hervor. Im Schein einer flackernden ?llampe funkelten die Erze vielversprechend. Es war deutlich mehr, als sie in einer Woche harter Arbeit h?tte f?rdern k?nnen. ?So?, murmelte sie zufrieden. ?Das sollte f?r den Kurier reichen. Genug, um nicht sofort unangenehme Fragen zu provozieren oder als Zielscheibe f?r herumkrabbelnde Haustiere der Ilharess zu enden.? Ein Gef?hl der Erleichterung durchstr?mte sie, k?hl und pragmatisch. Dies war kein Triumph, nur ein Aufschub. Aber in ihrer Welt war ein Aufschub oft das h?chste der Gef?hle.
Sie lehnte sich an die k?hle Holzwand der H?tte und schloss die Augen. Die Stille hier drau?en war immer noch ungewohnt, aber langsam begann sie, sie nicht mehr als Abwesenheit von L?rm, sondern als Raum f?r eigene Gedanken zu sch?tzen. ?Vielleicht ist diese 'selbstst?ndige' Karriere in Minoc ja doch zu meistern?, dachte sie mit einem Anflug von Galgenhumor. ?Ich muss nur... kreativ bleiben. Sehr kreativ. Und hoffen, dass meine neuen Bezugsquellen nicht zu schnell versiegen. Und dass meine Tr?nke nicht ausgehen.? Ein d?nnes L?cheln umspielte ihre Lippen. Die Magierin war zur Minenarbeiterin wider Willen geworden ? und zur Diebin aus Notwendigkeit. Was w?rde als N?chstes kommen?
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