Der erste Tag

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Lyr'sa Teb'inyon
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Der erste Tag

Beitrag von Lyr'sa Teb'inyon »

Vor ?ber einem Jahrhundert...

Reges Treiben herrschte auf dem Exerzierplatz als sie ihn zum ersten Mal betrat. Von ?berall in der Stadt waren sie gekommen. Junge Drow, die in verschiedenen Gruppen zur Akademie gebracht wurden. Einige in Begleitung einiger ?lterer Drow. Ihrer Eltern, ?lterer Geschwister oder Bediensteten, das konnte man nicht so genau sagen. Sie selbst war ebenfalls mit einer Gruppe anderer Jugendlicher zur Melee Magthere - der Kriegerschule - gekommen, und hatte wie die meisten anderen nur das bei sich, was wie gerade am Leibe trug. Ein kurzes Kleid geh?rte bei ihr dazu, und dazu noch ein Paar Stiefel. Nicht viel, aber mehr hatte sie auch nie ben?tigt in der doch einigerma?en beh?teten Umgebung ihrer Gruppe Jungdrow die seit sie zur?ckdenken konnte zusammen war. Es war seit jeher so, dass die jungen Drow eines Hauses in eine Krippe, einen Hort oder ?hnliches gegeben wurden, und von einer ?lteren Drow oder in einigen F?llen einem menschlichen Sklaven betreut wurden. Lyr'sa, aufgewachsen im Hause Teb'inyon, hatte eine menschliche Ziehmutter, und sie behauptete sogar sagen zu k?nnen dass sie diese eigentlich mochte. Sie wurde j?h aus den Gedanken gerissen als einer ihrer Begleiter, ein hagerer kleiner Drow namens Alton sie anstie? und zu einer anderen Gruppe Drow zeigte. Diese waren eindeutig ?lter, und die lockere Art und Weise wie sie da standen, in ihren R?stungen, lie? nur den Schluss nahe, dass sie Ausbilder waren. "Es sieht so aus als werden wir schon beobachtet" stellte er leise fl?sternd fest, und die Anderen nickten nach seiner Bemerkung.

Sie nickte ebenfalls, aber nur schwach, und sah mehr oder weniger erschrocken hin?ber zu den ?lteren die sie mit einer Kaltbl?tigkeit ansahen die ihr das Blut in den Adern gefrieren lie?. Hier auf ihrer Seite war alles was sie kannte. Das beh?tete Leben, die Gemeinschaft innerhalb ihrer Gruppe, sogar ein zarter Hauch des Vertrauens wenn man so wollte. Und dort dr?ben? Dort standen die Ausbilder, aus deren Augen Eisesk?lte zu ihnen her?berschlug, das Unbekannte, und an sich nur die Verhei?ung auf einen schnellen und viel zu fr?hen Tod. Es machte ihr Angst und sie f?hlte sich unbehaglich. Ja sogar so unbehaglich dass sie sogar direkt nach Altons Hand griff und sich an dieser festklammerte "Du hast doch keine Angst?" fragte er, und sie sch?ttelte vehement den Kopf. Ihr stand es nat?rlich gar nicht zu so etwas wie Angst zu empfinden, dennoch tat sie es. Und das war offensichtlich, und dennoch blieb ihr nur die M?glichkeit es zu leugnen.

"Ich bin Phaer'nar" begann eine tiefe Stimme sie allesamt anzubr?llen, und forderte augenblicklich s?mtliche Aufmerksamkeit. "Und ihr seid Dreck!" beschimpfte er sie direkt weiter. "Ich werde daf?r sorgen dass ihr die verdammt besten K?mpfer werdet die Elashinn je gesehen hat. Ihr werdet leiden, ihr werdet fluchen, ihr werdet spucken und ihr werdet mich hassen. Hasst mich mit all eurer Inbrunst, denn nur so k?nnt ihr die besten werden." fuhr er fort, w?hrend er durch die Reihen der Gruppe wanderte und urpl?tzlich vor Alton stehen blieb. "Und ihr werdet uns nie direkt ansprechen... niemals" sogleich starrte er Alton ins Gesicht "Hast du das Verstanden?!" "?h... Ja, Meister!" antwortete dieser sogleich und schluckte erst einmal schwer, just bevor er zu Boden fiel, nachdem Phaer'nar ihm mit der geballten Faust in die Magengegend schlug. "Ich sagte, sprecht mich nicht an!" Er sah ver?chtlich auf den jungen Alton herab, und wandte sich dann herum und trat vor die Gruppe, w?hrend er seine ?rmel hinaufrollte, und einem der anderen seinen G?rtel mit Waffen und dergleichen reichte. "Du willst dich r?chen?" fragte er ?ber die Schulter gen Alton gerichtet, "Dann komm... und bring deine Freunde mit. Hier - jetzt!" stichelte er, und machte sich nicht einmal die M?he sich umzudrehen um den ersten Angriff kommen zu sehen. Dennoch hatte er seinen Ellenbogen in das Gesicht eines jungen gerammt der zu eilig nach vorn st?rmte und Phaer mit blanker Wildheit denn ?berlegtem taktieren zu fall bringen wollte. Eilig drehte sich Phaer herum, packte sich den N?chsten und schleuderte ihn mit aller macht in einen Dritten.

Alton der mit Lyr'sa als einer der letzten kam, sprang zur Seite und wich den beiden Anderen aus, ehe er einen Dolch aus einer versteckten Scheide in seinem ?rmel in die Faust brachte und damit nach Phaer'nar schlug. Dieser blockte den Angriff mit seinem Unterarm und nahm billigend in Kauf dass die Klinge knapp an der Elle vorbei durch die Haut schnitt. Es musste Phaer ein ?berdrowisches Ma? an Selbstbeherrschung kosten als er die Faust Altons packte und mit dieser den Dolch aus seinem Unterarm zog. Er hob eilig das Bein und rammte sein Knie in Altons Weichteile. Dieser lie? augenblicklich den Dolch fallen, den Phaer noch in der Luft zu packen bekam, und mit einem sauberen Schnitt die Kehle auftrennte. Alton war tot bevor er auf dem Boden aufschlug, und dies versetzte Lyr'sa einen doch recht schweren Schock. Mit Alton hatte sie so viel Zeit verbracht, dass sie sich eine ohne ihn gar nicht vorstellen konnte. Die letzten 20 Jahre waren sie beinah t?glich zusammen gewesen. Hatten den Ausf?hrungen ?ber Lloth und ihre Dogmen von den Lehrern gelauscht, den menschlichen Sklaven ihre Streiche gespielt oder geheime ?berfallaktionen auf die K?che geplant und ausgef?hrt.
Es war an sich eine sch?ne Zeit gewesen, besonders wenn sie nach einem erfolgreichen Raubzug dann den Geschichten ihrer Amme, der Menschenfrau, lauschen konnten, die gro?e Geschichten erz?hlen konnte. Von mutigen Kriegern und gemeinen R?ubern, von gro?en Drachen und sagenhaften Sch?tzen - also all das was kleinen Kinder, ob Mensch ob Drow, gern h?rten um sich die Langeweile zu vertreiben. All dies war in dem Augenblick vorbei als sie die rote Lache unter Altons Leib gr??er werden sah. Sie schluckte schwer und besann sich darauf dass ihr Ausbilder dies angerichtet hatte, und just wurde ihr ihre Sterblichkeit bewusst als sie die Klinge Altons nun an ihrer Kehle sp?rte.

"Zu einfach" stichelte er weiter, und gab Lyr'sa frei. Er trat einen Schritt zur?ck, und urpl?tzlich flog seine geballte Faust auf Lyr?sas Nasenbein zu. Es krachte einmal, und sie schmeckte den furchtbar metallischen Geschmack von Blut auf ihrer Zunge. Der Schlag trieb ihr die Tr?nen in die Augen und sie hielt sich die Nase die zu sprudeln anfing wie ein Geysir in seinen besten Tagen. Sie ging zu Boden und hielt sich die Nase.
"Du willst Kriegerin werden?! Du hast ja nicht einmal einen einzigen Versuch unternommen mich anzugreifen!" spottete er lachend drauf los. Lyr'sa wischte sich die Tr?nen aus den Augen und zwang sich mehr aus purem Willen auf die Beine. Einen lauten Schrei aussto?end st?rzte sie sich nun auf Phaer'nar der ihr ihren ersten Freund genommen hatte. Sie sah sprichw?rtlich rot. Sie wollte seine Kehle mit blo?en H?nden herausrei?en. Ihm sein noch schlagendes Herz zeigen, ihm die Klinge aus der Hand rei?en und ihn in handliche W?rfel schneiden. Doch bei all dem was sie sich vornahm, ?bersah sie, wie schon der erste, seinen Ellenbogen der ihr wieder genau auf die Nase traf. Sie ging wieder zu Boden, und erneut stand er ?ber ihr. "Versuch es erneut!" befahl er, und gerade als sie sich aufrichten wollte, zog er ihr mit einen lapidaren Fu?feger die Beine unterm K?rper weg.
"Ich bewundere deine Hartn?ckigkeit", meinte er diesmal mit einer ein wenig sanfteren Stimme als noch zuvor "Aber ich gebe dir einen Rat... bleib liegen." Gerade noch wollte sie sich aufrichten, da sp?rte sie seinen Fu? auf ihrer Brust.
"Bleib liegen!" Sie war sich nicht so recht sicher ob sie seine Stimmlage sicher erkannt hatte, aber sie fragte sich ernsthaft ob dieser brutale Schl?ge, ob Phaer?nar zu etwas anderem als Zerst?rung f?hig war. Und dann... War das eine Andeutung eines L?chelns? Sie wagte ihren Augen kaum zu trauen, noch immer standen Tr?nen in ihren Augen. Ein Mix aus Trauer,Wut und Trotz brandete durch ihren K?rper, und lie? sie nicht klar denken. Das letzte an was sie sich erinnern konnte, war das Klappern des Dolches den Phaer'nar achtlos neben Alton geworfen hatte. Gn?dige schw?rze umfing sie, und ersparte ihr weitere peinliche Auftritte vor versammelter Mannschaft... vor den Gruppen junger Kriegeranw?rter der verschiedenen H?user Elashinns...

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Lyr'sa Teb'inyon
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Re: Der erste Tag

Beitrag von Lyr'sa Teb'inyon »

Vor 120 Jahren

Klassenzimmer...

Und wieder stand vor ihnen im Klassenzimmer einer der Lehrer die keinen Sinn f?r einen spannenden oder fesselnden Vortrag hatten. Seit Stunden schon leierte dieser einige Passagen ?ber den Kampf der Drow ?ber die Oberfl?chenbewohner, ?ber Verrat und Lloths Errettung herab, ohne auch nur die geringste Emotion zu zeigen. Lyr'sa hatte die Ausf?hrungen schonmal geh?rt, vor etlichen Jahren mit den anderen hatte eine ?ltere Drowfrau ihnen just das selbe erz?hlt. Aber bei ihrer Beschreibung geriet ihr Blut in Wallung, und sie w?re am liebsten aufgestanden um sich direkt an der Oberfl?che mit dem erstbesten Menschen oder Elfen anzulegen - wenngleich sie erst 7 war. Aber er hier...? Sie hatte das Kinn auf den Handballen gest?tzt und rutschte kurz ab. Sogleich packte sie eine Hand, nein eher ein Schraubstock, im Nacken und Phaer'nar sprach "Du h?rst nicht zu... deine Gedanken kreisen!" "?hja..." "Du sollst mich nicht ansprechen." bellte er und gab ihr direkt eine Ohrfeige. "Steh auf und komm mit!" Sie sah sich verwundert um, und fand es gar nicht angenehm im Fokus s?mtlicher anderer Sch?ler zu stehen. Bis auf den Lehrer der noch immer in gleicher Monotonie seinen Vortrag hielt...
Sie erhob sich von ihrem Pult und folgte Phaer'nar hinaus auf den ?bungsplatz, dicht gefolgt von den anderen Sch?lern die den Unterricht so kurzerhand schw?nzten. Kaum auf dem ?bungsplatz angekommen kam ein weiterer Drow herbei und reichte Phaer'nar 2 Peitschen. "Wenn du dich nicht auf den Unterricht konzentrieren kannst, dann kannst du ja ein wenig hiermit ?ben." Phaer'nar warf ihr eine der Peitschen zu, absichtlich zu kuz gezielt, so dass Lyr'sa erst einmal einige Schritte darauf zu gehen musste. Doch bevor sie diese erreichen konnte, schnellte bereits Phaer'nars Peitsche auf sie zu und wickelte sich um ihren Hals. Sie r?chelte und versuchte die Peitsche schnellstm?glich von ihrem Hals zu bekommen, aber er riss nur weiter an dieser und zerrte sie zu sich her?ber. Panik stieg in Lyr'sa auf, und sie sank auf die Knie herab, w?hrend sie noch immer versuchte die Peitsche von ihrem Hals zu befreien. Sie musste es schaffen, denn sie hatte ernsthafte Zweifel daran ob er sie wieder befreien w?rde. Auf dem Schlachtfeld gibt es keine Regeln keine Gnade, und so lange ihr seid, seid ihr auf einem Schlachtfeld. hatten die ersten Worte geheissen die im ersten Unterricht gesprochen wurden. Sie hatte wenig bed?rfnis danach wie Alton als anschauliches Beispiel zu enden. Sie hatte verdammt wenig bed?rfnis danach hier vor aller Augen zu krepieren, nach Luft ringend und auf den Knien...


Ein Surren... dann gab die Peitsche nach. Sie fiel r?ckw?rts auf den Boden herab und konnte sich die Peitsche so weit vom Hals befreien dass sie wieder atmen konnte. Sie h?rte eine weitere Stimme, konnte diese aber zun?chst nicht zuordnen... "Ich denke das reicht" sprach der Neuank?mmling einer der anderen Lehrer der Akademie. "Wie kannst du es wagen?" echauffierte sich Phaer'nar dem offenbar der Blutdurst in den Augen stand. "Wir brauchen Krieger - keine toten" "Wie kannst du es wagen mich hier vor all den Nichtsnutzen zu unterbrechen?" Phaer'nar brachte sogleich ein Schwert in seine Hand und richtete dessen Spitze auf ihn "ich fordere dich" "Das wird nicht n?tig sein..." sprach der Neue eher beil?ufig. Es waren die Worte die einen allzu hitzk?pfigen Krieger die Gelegenheit geben sollten es sich nochmal zu ?berlegen, ohne dass er dabei sein Gesicht verlor. Besonders an der Kriegerakademie war dies von gro?em Nutzen da die Lehrer auch weiterhin als allheilig angesehen werden konnten.
"Ich sagte, ich will dich t?ten" wiederholte Phaer'nar seine Herausforderung und sprang sogleich auf den Neuen zu. Dieser hatte ebenfalls schnell seinen S?bel in der Hand und parierte augenblicklich eine Reihe Schl?ge Phaer'nars ohne auch nur ins Strauchen zu kommen. Der Kampf wogte einige Augenblicke bis sich eine weitere Stimme in das Geschehen mischte. Ehrf?rchtiges Raunen ging durch die Reihen als sich Maya zu Wort meldete. "H?rt sofort mit dieser Idiotie auf" keifte sie in ihrer unmissverst?ndlichen Art und Weise. Der zweite Lehrer h?rte auch sogleich auf, fixierte Maya, aber Phaer'nars Blutdurst war noch nicht gestillt. Er rammte sein Schwert nach vorn, wurde nur beil?ufig parriert und trieb dies in die Rippen seines Gegen?bers. Ungl?ubig dreinblickend sank er zu Boden und blieb in einer sich schnell ausbreitenden Blutlache liegen. "Oh sharess..." fluchte Maya, und fuhr fort "das h?ttest du nicht tun m?ssen Phaer'nar. Er war ein guter Krieger. Geh, schick die jungen wieder zum Unterricht!" Lyr'sa hatte sich wieder einigerma?en auf die Beine gebracht und sah Maya ebenfalls ehrf?rchtig an, wie sie in ihrer weiten Robe, mit dem uralten Gesicht ?ber ihr stand. "Sieh was du angerichtet hast" deutete Maya um sich, und gab Lyr'sa noch eine Ohrfeige mit auf dem Weg. "Ich werde ein Auge auf dich werfen... Entweder wirst du die verdammt beste Krieger die diese Schule je gesehen hat, oder ich werde dich vernichten." raunte sie noch und ein Knall ihrer Peitsche trieb Lyr'sa mit aller Geschwindigkeit hin?ber zu den Lehrs?len...
Lyr'sa Teb'inyon
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Tagebucheintrag I

Beitrag von Lyr'sa Teb'inyon »

"Wunderbar! Das hab ich ja fein hinbekommen." schrieb Lyr'sa in ihr tagebuch, einem kleinen Luxus den sie sich g?ntte w?hrend sie hier die Ausbildung machen wollte. Eigentlich sollte es ein Zeugnis f?r ihren Erfolg werden, aber nun... sie fuhr fort "Es es ist nicht einmal ein voller Zyklus des Narbondel vorbei [also gute 24 Stunden] da hab ich mir schon meine beiden wichtigsten Lehrer zum Feind gemacht. Nicht nur dass Phaer'nar mich direkt bei der Ankunft aufs gr?bste zusammengeschlagen hat, nein, auch Maya lastet mir noch den Tod Min'trans an. So war der Name meines Retters wie ich sp?ter erfahren habe. Wo soll das nur enden? Die anderen meiden mich bereits, keiner von ihnen will etwas mit mir zu tun haben. Kann ich es ihnen verdenken? nein... das f?llt schwer, immerhin haben sie nichts damit zu tun dass Phaer'nar oder Maya es auf mich abgesehen haben. Ich hoffe nur ich kann sie doch noch davon ?berzeugen dass ich es wert bin an der Melee Magthere zu lernen... Ich werde mich mehr anstrengen als die anderen, ich werde die Beste werden... m?ssen. Ich kann nur hoffen die Gunst Mayas wieder zu erlangen, andernfalls werden das verdammt lange ... 10 Jahre werden die die Ausbildung hier dauern soll. Ich habe verdammt wenig Lust so zu enden wie Alton in einer Blutlache zu Demonstrationszwecken f?r die Anderen. Als mahnendes Beispiel... Daf?r bin ich nicht geschaffen...

Lloth steh mir bei"

Anschlie?end verstaute sie ihre Tagebuch wieder in einer Mauerritze. Ihr Bett stand sehr dicht an der Wand in einer der hinteren Ecken der Kaserne, und hier hatte sie einen losen Mauerstein gefunden mit einem Fach in dem man einige pers?nliche Dinge - wie zB ihr Tageb?chlein - verstecken konnte.
Lyr'sa Teb'inyon
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Pr?fungen

Beitrag von Lyr'sa Teb'inyon »

Vor 115 Jahren

Einige Monate schon waren sie nun an der Melee Magthere, und schon dutzende Vorlesungen waren besucht worden. Viel Theorie ?ber Kampftaktiken, ?ber das wann und wo, und dergleichen wurde ihnen nahe gebracht. Und dann... Endlich war es soweit. Auf dem ?bungsplatz wurden die restlichen der Sch?ler in dreier Gruppen eingeteilt und in das Odeon verbracht. Das Odeon, die Arena, war der Bereich Melee Magtheres in dem auch sp?ter die Abschlusspr?fung stattfinden sollte. Eine Grube, mit einem Parcour in sich, umringt von einer Ballustrade auf der die Meister nun ihre Pl?tze einnahmen. W?hrend Phaer'nar erkl?rte was ihr Aufgabe sein sollte, ?berpr?fte Lyr'sa bereits ihre Waffen und die R?stung. Es war eine einfache Lederr?stung auf die einzelne Nieten geschlagen wurden. alles andere als eine R?stung, wenn es nach ihr ging. Sie hatte schon wahre Kunstwerke gesehen die sie wahrlich beeindruckt hatten. Und ihr Schwert...? das war ein Holzschwert umwickelt mit etwas Leder dass den Schlag noch weiter abmildern sollte. Sie h?tte sich ernsthaft gew?nscht endlich eine richtige Waffe in H?nden zu halten. "Habt ihr das alle verstanden?" herrschte Phaer'nar die Sch?ler an, und warf ein besonderes Auge auf Lyr'sa "Hast DU das verstanden?" Sie sah erst einen Moment lang ertappt drein, ehe sie das Schwert an ihrer Seite zwischen Ellbogen und K?rper klemmte, und eine sachte Verneigung ausf?hrte. "Sehr sch?n, dann fangt an"

Lyr'sa hatte ihre Schwert schon wieder hervorgeholt, und ein weiterer Drow namens Micar begann damit sie und den anderen, Vaer'an einzuteilen. "Wir m?ssen zusammen arbeiten" meinte er, und deutete zu einer Passage, die zwischen der gemauerten Wand und einem Felsen lag "Schnell jetzt." Zusammen huschten die drei durch den Spalt und fanden sich nach einigen weiteren ?hnlichen Passagen auf der jenseitigen Seite des Kampfgebietes. Sie fanden sich im R?cken einer der 5 Gruppen, die im Kampf mit einer anderen war. Sie entschlossen sich sogleich zum Angriff und sprangen auf die offene Fl?che hinaus. Micar konnte seinen Gegner sogleich mit einen heftigen Schlag in den R?cken ?berw?ltigen und fand sich direkt einem K?mpfer der anderen Gruppe gegen?ber, mit dem er jetzt die Holzklinge kreuzte. Lyr'sa hatte mit ihrem Gegner heftigere Probleme. Der entschloss sich n?mlich mit seinem jetzigen Feind ein kurzzeitiges B?ndnis einzugehen und so fand sie sich schlie?lich im Kampf mit den Zweien. Sie wehrte sich so gut es ihr m?glich war. Parierte einen um den anderen Schlag, war jedoch nicht wirklich in der Lage offensiv agieren zu k?nnen. Sie entschloss sich zu einer verzweifelten Aktion, wagte einen Ausfallschritt nach vorn, und stie? ihre Klinge voran, der wohl ihren Gegner getroffen h?tte, h?tte sie nicht den anderen ?bersehen der seine Klinge von oben herab auf ihren Schwertarm fahren lie?. Ihr Gegner drehte sich eilig um die eigene Achse und schlug ihr mit seinem ?bungsschwert in den Nacken. Sie verlor augenblicklich das Bewusstsein und lag der l?nge nach im Staub des Odeon...
Lyr'sa Teb'inyon
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Re: Pr?fungen

Beitrag von Lyr'sa Teb'inyon »

Vor 115 Jahren

"Ich wusste es", schnurrte Phaer'nar "Ich wusste dass Du versagen wirst." Lyr'sa stand vor versammelter Mannschaft auf dem ?bungsplatz, die hinter ihr in Reih und Glied standen, w?hrend Phaer'nar vor ihr tobte. Sie war eine der ersten die nach so kurzer Zeit im Kampf gefallen war dazu nat?rlich noch eine Jalil, und nat?rlich obendrein noch niemanden erledigt, oder wenigstens mitgenommen hatte. Sie hatte versagt. Das war ihr nat?rlich klar, aber Phaer'nar gen?gte diese Erkenntnis nat?rlich nicht. Er musste sie dem?tigen, sie vernichten - just so wie er es versprochen hatte. Hinter ihr wurde bereits getuschelt und gekichert, was die Dem?tigung nat?rlich perfekt machte.

Nach weiteren f?nf Minuten andauernder Dem?tigungen war es endlich ?berstanden und sie durften wegtreten. Lyr'sa schleppte sich durch G?nge der Melee in den Gemeinschaftsraum ihrer Klasse, in dem bereits andere sa?en und den allt?glichen Dingen nachgingen. R?stungs- und Waffenpflege, oder ein paar Spiele Sava. Als sie den Raum betrat schienen die Gespr?che zu verstummen, oder man verlie? diesen recht schnell. Sie ging zu ihrer Pritsche, die sie bereits umgeworfen und in den hinteren Bereich der Kammer geschafft worden sah. Seufzend trat sie an die Pritsche heran, richtete diese wieder auf und setzte sich darauf. Zwischenzeitlich war sie allein in dem Quartier, und hatte nat?rlich alle Zeit ?ber das Geschehene nachzudenken. Sie w?rde h?rter und eifriger trainieren m?ssen um sich den Respekt der anderen zur?ck zu erlangen. Oder besser noch ein oder zwei Kehlen aufschlitzen. Phaer'nars zuerst...

N?chste Woche jedenfalls w?rde die Gruppe ihre erste Exkursion in den Mantel Elashinns vornehmen und auf Patrouille gehen. Die Stadt vor den Gefahren des Har'oloth zu sch?tzen war eine notwendige wenngleich wenig angesehene Aufgabe. Aber im Har'oloth galten andere Regeln als im Odeon. Sie w?rde erfolgreich sein - erfolgreich sein m?ssen...
Lyr'sa Teb'inyon
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Sturm

Beitrag von Lyr'sa Teb'inyon »

Vor 113 Jahren

Unentwegt prasselte der Regen auf den Wald vor dem H?hleneingang herab, der den Weg hinab in den Mantel der Stadt markierte. Das Rauschen der Bl?tter im Sturm war auch hier unten un?berh?rbar gewesen, und zu allem ?berfluss trieb der Sturm noch dann und wann eine Schwade kalten Regens mit hinein, so dass die beiden Drow die den R?cken der Anderen decken sollten auch in ihren Umh?ngen bis auf die Knochen durchn?sst wurden.

"Ich hasse es hier" mokierte sich eine der Beiden, und wurde mit einem fahlen Achselzucken des Anderen beantwortet.

"Lass uns da herunter gehen" insistierte sie und deutet einige Schritt abw?rts in die H?hle, hinter eine Biegung des Ganges.

"Lass mich ja in Ruhe - ich will nicht dass deine Schande auf mich ?bergeht. Es ist schon schlimm genug dass ich damit bestraft werde hier mit dir Wache zu schieben, und jetzt schweig", herrschte er sie an.

Lyr'sa hatte schon vor Ewigkeiten aufgegeben auf ihrem Recht als Jalil zu bestehen, und Jaluken ins Wort zu fallen. Es war ein stillschweigendes Abkommen geworden, dass diese ihr nicht auf der Nase herumtanzten, und sie diese daf?r nicht anfauchte. Sie konnte damit leben, es erlaubte ihr ungemein ruhig zu leben, denn das F?hren hatte sie schon vor einiger Zeit aufgegeben.
Sie wich von dem H?hleneingang zur?ck. Die anderen des Trupps waren an die Oberfl?che geeilt und hatten ein nahes Dorf ?berfallen. 'Die Pr?fung des ersten Blutes' wurde dies genannt, und es war eine der h?chsten Ehren f?r einen jungen Drow an der Melee Magthere, daran teilnehmen zu d?rfen.

Sie und Alek waren nun nicht dabei. Strafarbeit f?r Versagen, hie? es. Bei Lyr'sa war dies klar, immerhin schloss sie nun seit Monaten nicht sonderlich gut ab. Sie hatte sich vorgenommen die Beste zu sein... aber nachdem Phear'nar und Maya sie ein ums andere Mal niedermachten hatte sie sich in ihre eigene Welt zur?ckgezogen. Sie tr?umte von mechanischen Monstrosit?ten die sie auf den Feind loslassen w?rde.
Von gro?en h?lzernen Kriegern, von Golems... mechanischen Golems, einer ganzen Armee die sie schlie?lich ?ber jeden Makel hinweg erhaben machen w?rde. Sie bog um die Ecke, und fand einen Sims auf den sie sich setzte. Sie legte den klatschnassen Umhang beiseite und nahm sich ihr Essenspaket aus dem Rucksack.

Lecker...Rothek?se, eine wei?gelbliche Masse mit kleinen L?chern, und w?rzig im Geschmack; etwas Rothefleisch, nur 2 Streifen immerhin kostete es viel; und nat?rlich etwas von dem guten Blaukappenbrot. Sie riss sich etwas von dem Brotlaib ab, gab etwas von dem K?se darauf und begann es zu essen, w?hrend sie weiter von ihrem Golems tr?umte.

'Es sollte m?glich sein...' stellte sie fest, 'wenn denn nur eine Kraftquelle vorhanden w?re...' Sie dachte weiter nach, bis sie einen gurgelnden Schrei vom Eingang her h?rte.
Was war das? Schnell legte sie Brot und K?se beiseite, nahm ihre Armbrust zur Hand und streckte den Kopf langsam vor um um die Ecke zu sehen.
Dort oben lehnte Alek gegen die Wand, getroffen von 3 Pfeilen 2 in der Brust, einer in seinem Hals an dem er sich verzweifelt klammerte, w?hrend er noch um sein Leben rang. Aus dem nahen Geb?sch kamen 2 Schatten, offenbar Menschen. Der eine packte den Pfeil der in Aleks Hals steckte, riss daran und ein gutes St?ck der Hauptschlagader mit, und machte den verzweifelten Bem?hungen Aleks damit einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.

Das Blut spritzte geradezu aus seinem Hals heraus und nur Augenblicke sp?ter st?rzte er zu Boden. Er rollte nach einem Fu?tritt den Weg hinab und blieb fast vor Lyr'sas F??en liegen. Sie japste kurz nach Luft als sie sah dass ein gutes St?ck von Aleks Hals fehlte, und zog so die Aufmerksamkeit der beiden Menschen auf sich. Sie richtete hastig ihre Armbrust aus, feuerte den einen Schuss den sie hatte, lie? die Waffe fallen und rannte was ihre Beine hergaben.
So eilig sie konnte hastete sie auf einen Abgrund zu, der nur von einer schmalen Felsbr?cke am n?rdlichsten Ende ?berbr?ckt wurde, und versuchte so ihre Verfolger von einer solchen abzuhalten. Sie hastete darauf zu, stie? sich vom Rand ab, und nutzte ihre gegebene Kraft zur Levitation dazu den Abgrund recht unbeschadet zu ?berqueren. Sie sah sich nicht einmal mehr um, sondern hechtete weiter auf einen Tunnelzugang der sie sp?ter nach Elashinn f?hren w?rde...
Lyr'sa Teb'inyon
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Re: Der erste Tag

Beitrag von Lyr'sa Teb'inyon »

"DU wei?t nicht?", br?llte Phaer'nar sie an, "Wie 'DU wei?t nicht'? DAS wirst du mir erkl?ren m?ssen Lyr'sa."

Schon seit geraumer Zeit stand Lyr'sa in Phaer'nars Arbeitszimmer. Starr wie eine Salzs?ule lie? sie seine Tiraden ?ber sich ergehen. Als die anderen von der Pr?fung zur?ckkehrten, waren sie ?ber die sterblichen ?berreste Aleks gestolpert, und nat?rlich ihr Brot den K?se...

"E... e.. es war so" begann sie und wurde sofort harsch unterbrochen.

"Rede gef?lligst anst?ndig mit mir!"

"A...Asanque"

"H?rst du schwer?!?"

"ASANQUE!" br?llte sie so lautstark dass sie schon fast dachte sie w?rde ihre Zunge mit hinausbr?llen, dann fuhr sie kr?chzend fort, "Es ging so schnell, ich habe gar nicht gewusst was vor sich ging... Die Menschen kamen sofort aus dem Wald heraus und da war Alek schon tot. Ich habe meine Armbrust abgefeuert, aber wurde dann am Arm getroffen..." Um dies zu untermalen hob sie ihren Arm an den sie in einer Schlinge trug. Sie hatte sich selbst einen Armbrustbolzen mit der Rechten und aller ihr zur Verf?gung stehenden Kraft in den Oberarm getrieben um eine Schussverletzung zu simulieren. Bis eben hatte man ihr dies auch abgekauft, aber nach diesem Gespr?ch...

"Ich hatte gar keine andere Wahl als zu fliehen" endete sie schlie?lich.

"Und dabei hast du nat?rlich Brot und K?se aufeinander gestapelt um die Menschen davon abzuhalten dich weiter zu verfolgen?"

"Ich wei? nicht..."

"Das hatten wir bereits - Lyr'sa" Schlie?lich mischte sich auch Maya mit ein, die schon l?ngere Zeit still in der Ecke sa?.

"Du hattest die Wahl dich einen anst?ndigen Tod zu sterben, wael." Lyr'sa sah Maya geschockt an, und auch Phaer'nar schien dieser Ansicht zu sein. Maya betrachtete Lyr'sas Arm genauer, r?ckte die Schlinge ein wenig nach, und sah sie vielsagend an. "Ich dulde kein Versagen an meiner Schule - und von dir schon gar nicht. Du hast uns zu oft entt?uscht. Verlassen diese Ort und kehre nie wieder zur?ck" Lyr'sa glaubte einen Augenblick lang sie w?rde ein Klingeln in den Ohren h?ren als sie Maya diese Worte sprechen h?rte, aber sie waren doch recht real nachdem sie gefragt wurde ob sie denn Verstanden habe.

"J... Ja.... Malla Jabbress", stotterte sie und lie? den Kopf h?ngen. Nat?rlich hatte sie mit einer Strafe gerechnet. Wie Latrinen schrubben, oder die Rothek?fige fegen. Aber damit? Maya fuhr fort.

"Das was du getan hast h?tte eigentlich dein Tod sein sollen, wael. Aber ich werde dich nicht umbringen. Nau, du hast dein ganzes Leben den einfachen Weg gew?hlt, und nun werde ich dir Auftragen weiter zu leben. Soll die Schande dich dein Leben lang begleiten. Wenn ich dir kein Lehrer sein konnte, wird es das Leben selbst sein. Und nun geh!"

Lyr'sa wusste nicht so recht wo ihr der Kopf stand. Sie wollte noch etwas entgegnen, aber 2 strenge Blicke verhie?en dass alles n?tige bereits gesagt worden war. Sie wandte sich um, unterdr?ckte angestrengt dass ihr Tr?nen die Wange herabrollten und verlie? das Arbeitszimmer. Sie nahm Umwege durch die Hallen der Melee um endlich in ihrem Zimmer ihr paar Habseligkeiten zusammen zu suchen. Nat?rlich tarnte sie dies als Aufr?umen. Schlie?lich wollte sie den Anderen im Zimmer nicht diesen Triumph g?nnen, sie geschlagen abziehen zu sehen. Sie hatte fast alles beisammen, suchte noch nach ihrem Tagebuch. Aber das war nicht dort wo sie es versteckt hatte. Sie beugte sich nochmals vor und suchte nach der Mauerritze, dem losen Stein und wollte diesen gerade herausziehen als sie bemerkte dass der Stein fehlte und mit ihm ihr Tagebuch. Protestierend wollte sie sich an die Anderen wenden, sie fragen ob sie die Frechheit besessen hatten, als sie Phaer'nar bemerkte der ihr Tagebuch in den H?nden hielt und l?ssig darin herumbl?tterte.

"Da steht interessantes Zeug drin Lyr'sa, zu schade dass du uns nun verlassen wirst." H?hnte er noch, und gab den Anderen durch diese l?ssige Bemerkung die Information die sie brauchten um erst zu staunen und dann zu prusten. Lyr'sa von der Schule geflogen... Das war kaum zu glauben, denn dies kam selten vor. Und schon gar nicht bei Jalilen. Normalerweise verloren Unw?rdige an dieser Schule ihr Leben und waren keine Schande mehr. Aber irgendwie schien Lyr'sa noch weniger Wert zu sein als der niederste Versager der Melee so, dass sie zur Schau gestellt wurde. Man h?tte ihr auch gleich ein Schild mit der Aufschrift 'seht ich bin das nutzloseste Wesen' auf die Stirn kleben k?nnen.

Sie packte schnell ihre Habe in einen Sack und rannte so schnell sie konnte, begleitet von dem h?hnischen Gel?chter aller Anwesenden das Zimmer. Sie w?rde sich nun eine Grube suchen und dort auf den Tod warten. Gerade hatte sie das Portal der Melee verlassen, als sie auch schon in eine Gruppe andere Drow rannte. Allen voran in reich geschm?ckten Roben und Kleidern stand des Klerus Ihrer Familie. Dort standen Iymwaeraema, ihre Tante; Felynkacha, ihre Mutter, Orgolldorl, ihr Bruder und nat?rlich Elaughree ihr Vater.

Orgolldorl ihr Zwillingsbruder war in einer Klasse 2 Jahre vorher untergekommen. Er war von Anfang an talentierter als sie gewesen, und dies erm?glichte ihm schon zu seinem 19ten Lebensjahr an der Melee Magthere aufgenommen zu werden, und fungierte nun als einer der Kyorlen der Wache und ?berbringer 'froher' Botschaften. Oh wie hatte er es genossen die Nachricht Phaer'nars entgegen zu nehmen und die gesamte Familie Teb'inyon hierher zu geleiteten.

Er l?chelte immer noch dreckig, und tauschte mit Phaer'nar und dem Rest der Schule die sich in den Torb?gen und Fester?ffnungen sammelten erfreute Blicke aus. Missbilligende Blicke wurden Lyr'sa von den Priesterinnen zugeworfen, allen voran von Felynkacha die in ihren weit wallenden Kleidern, mit der Stola um ihre Armbeugen und den langen seidigen Haaren einfach bezaubernd aussah blickte geradezu w?tend auf Lyr'sa herab. Lyr'sa die ob ihrer Anwesenheit noch immer geschockt war, bekam einen heftigen Tritt in die Kniekehlen, und fiel vorn ?ber auf die Knie herab. "Das h?ttest du aber gelernt haben sollen", h?hnte Orgolldorl und packte Lyr'sas Haarschopf damit diese Felynkacha auch gef?lligst ansah. "Du hast uns entt?uscht" begann diese langsam, und war wohl mehr als w?tend. Sogar so w?tend dass sie gar keine weiteren Worte mehr verlor und einfach nur noch mit ihrer Schlangenpeitsche nach Lyr'sa hieb. Die ersten 5 Schl?ge hatte Lyr'sa noch mitz?hlen k?nnen. Weniger um das Ergebnis der Litanei zu erfahren als viel mehr aus Reflex. Gn?dige Ohnmacht umfing sie, als sie schlie?lich nach dem gut 14 Schlag derart mit Gift vollgepumpt war, dass sie die restlichen Hiebe und Tritte gar nicht mehr erfuhr...
Lyr'sa Teb'inyon
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"Und was wird jetzt aus mir", war die durchaus berechtigte Frage die sie Orgolldorl stellte, w?hrend er ihr eine Kanne mit Wasser und einen bissen halbverschimmelten Brotes in die Zelle stellte.

"Ich kann es dir einfach machen", erkl?rte er und t?tschelte dabei sein Schwert, "Aber ich werde mich mit Sicherheit nicht gegen die Befehle der Ilharess stellen" l?chelte er dann weiter und gab der Kanne einen tritt die ihren Inhalt auf dem Stroh- und F?kalienbedeckten Boden ergoss. Sie hechtete nach vorn, rutscht von einer der Ketten gehalten arg schr?g ?ber den schmierigen Boden und schaffte es noch einen geringen Teil des Wassers in der Kanne zu halten. Sie war ?ber und ?ber mit Unrat ?bers?ht und starrte Orgolldorl aus schmutzverhangenen Augen an.

Jener lachte nur dreckig und verriegelte die T?r von au?en. Seit einigen Tagen sa? sie nun schon in der Zelle, war hier aufgewacht und hatte zun?chst beim besten Willen keine Ahnung wo sie nun steckte. Kerkerzellen waren ihr n?mlich bis Dato fremd gewesen. Nun schl?rfte sie hastig die letzten Reste Wasser aus der Kanne, brach das Brot und warf den verschimmelten Teil weg, w?hrend sie den anderen ebenso hastig verschlang. Nein, sie hatte nicht vor zu sterben, oder doch? Sie war sich nicht so ganz sicher. Aber sie hatte sicher nicht vor hier Ewigkeiten in dem Kerker zu sitzen. Wenn dem so sein sollte... und das w?rde sie ihre Mutter bestimmt irgendwann fragen k?nnen, dann w?rde sie sich nat?rlich einfach das Leben nehmen... Aber sie glaubte nicht daran dass ihre Mutter sie hier verschimmeln lassen w?rde. Auch wenn sie ihr das durchaus zutrauen w?rde. Nunja, es half alles nichts zun?chst einmal w?rde sie hier unten ihr Dasein fristen m?ssen, und sie hatte keine Ahnung was sich einige dutzend Meter ?ber ihrem Kopf im gro?en Saal des Hauses Teb'inyon zutrug...

"Oh, sie hat Talent, ganz sicher. Nur nicht im Kampf. Ich mache ihr keinen Vorwurf daraus dass sie versagt. Doch den Vorwurf den ich ihr mache ist schlichtweg, Feigheit und schlichte Selbst?bersch?tzung." Gab Phaer'nar von sich als er Felynkacha das Tagebuch Lyr'sas ?bergab. "Sie hat mich vom ersten Tag weg belogen.", schloss er seinen Bericht ab.

Nat?rlich war der letzte Vorwurf bestenfalls vager Natur, denn Drow logen zu allen Gelegenheiten, aber vielleicht war es eher seine eigene Entt?uschung dar?ber dass ihm dies nicht sofort aufgefallen war. Er kniete weiterhin, bevor Felynkacha ihn mit einer saloppen Geste hinfort winkte. Sie hatte genug geh?rt, und nachdem sie von ihm den Bericht erhalten hatte, hatte sie auch schon eine entsprechende Verwendung f?r Lyr'sa gefunden. Sie mochte Mechaniken? Sie mochte Metalle? Sollte sie doch in den Minen versauern bis Gras ?ber die Sache gewachsen war! Jedenfalls wollte Felynkacha sie gewiss nicht mehr sehen. Und was gab es da besseres als in die Minen des Qu'ellar Ky'Alur verfrachtet zu werden? Sie musste kurz schmunzeln, denn immerhin war sie so zwei Sorgen los. Zum einen die unf?hige Jalil, zum anderen die st?ndigen Forderungen der Boten des Qu'ellars. Hier hatten sie erneut etwas Nachschub, und einen vielleicht f?higen obendrein. Aber sie selbst konnte nichts mehr mit ihr anfangen... "Orgolldorl... sorge daf?r dass deine Zwillingsschwester ins Haus Ky'Alur ?berstellt wird... In Ketten versteht sich!" Das breite Grinsen auf seinem Gesicht konnte nur bedeuten dass ihm jede Sekunde davon gefallen w?rde...
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