Die Knospe der Hoffnung
Verfasst: 22 Jun 2025, 22:32
In den fr?hen Morgenstunden, als das Licht der Sonne sich nur z?gerlich durch das gr?ne Bl?tterdach von Yew k?mpfte, schritt Parthena Telperien barfu? durch das taunasse Gras. Ihr helles Haar war zu einem losen Zopf gebunden, und auf ihrer Schulter sa? ein kleiner Bl?tenvogel, der hin und wieder leise zwitscherte, als w?rde er ihre Gedanken verstehen. Die Worte von Rianon hallten noch immer in ihrem Herzen wider wie ein ferner, trauriger Gesang: Die Welt war in Gefahr ? Kometen und Feuer aus den Himmeln k?ndigten das Ende an.
Aber sie war keine jener Elfen, die einfach nur warteten. Wenn Hoffnung so leicht verloren ging, dann musste man sie eben pflanzen.
Der Yewbaum, den sie suchte, stand am Rande des heiligen Hains ? ein uralter, knorriger Riese, dessen Stamm so breit war, dass sieben Elfen ihn nicht h?tten umarmen k?nnen. Er war der ?lteste unter seinesgleichen, und manche behaupteten, dass seine Wurzeln bis in die Erinnerungen der Welt reichten.
Parthena kniete sich an seine Seite und legte ihre Hand auf die rissige Rinde. ?Suilad, mellon. Ich wei?, du sp?rst es auch?? Ihre Stimme war leise, fast ehrf?rchtig. ?Die Welt zittert. Viele haben Angst. Aber ich glaube, du kannst uns helfen.?
Sie verharrte lange so, die Fingerspitzen an der Rinde, das Ohr zum Stamm geneigt. Kein Wind bewegte die Zweige, und doch glaubte sie, ein Fl?stern zu h?ren ? wie ein Echo, das aus dem Innersten des Baumes kam.
Dann holte sie aus ihrer Umh?ngetasche ein kleines P?ckchen ? einen Stoffbeutel . Darin war eine Prise pulverisierter Bl?tenstaub und ein Tropfen Wasser aus dem silbernen Quell, den ihr Gro?vater einst geh?tet hatte. Sie mischte beides mit einem winzigen Samen von einem der j?ngeren B?ume, hielt die Mischung an ein knospendes ?stchen des Yew und fl?sterte alte Worte, die sie aus Liedern kannte, nicht aus B?chern: ?Etha i?gelaidh. Na s?la i?ammen.? ? ?ffne dich dem Licht. M?gest du f?r uns leuchten.
Zu ihrer ?berraschung bebte der Zweig leicht. Eine einzelne Knospe, kaum gr??er als ihr Fingernagel, schob sich hervor, prall und lebendig. Parthena riss die Augen auf. Ihr Herz pochte. ?Du willst es also auch?? fl?sterte sie, und l?chelte.
Sie band vorsichtig ein kleines Band aus rotem Gras um den Zweig, um die Stelle zu markieren. Dann zog sie ein Buch hervor und begann, die Beobachtung niederzuschreiben ? nicht als Bericht, sondern als Liedzeile:
Wenn die Welt vergeht in Flammen,
und der Himmel weint aus Stein,
so tr?gt ein Samenkorn den Namen,
der die Hoffnung l?sst gedeihn.
Parthena w?rde wiederkommen. Und sie w?rde die Samen einsammeln, wenn es Zeit war. Wenn niemand sonst den Anfang wagte ? dann eben sie.
Aber sie war keine jener Elfen, die einfach nur warteten. Wenn Hoffnung so leicht verloren ging, dann musste man sie eben pflanzen.
Der Yewbaum, den sie suchte, stand am Rande des heiligen Hains ? ein uralter, knorriger Riese, dessen Stamm so breit war, dass sieben Elfen ihn nicht h?tten umarmen k?nnen. Er war der ?lteste unter seinesgleichen, und manche behaupteten, dass seine Wurzeln bis in die Erinnerungen der Welt reichten.
Parthena kniete sich an seine Seite und legte ihre Hand auf die rissige Rinde. ?Suilad, mellon. Ich wei?, du sp?rst es auch?? Ihre Stimme war leise, fast ehrf?rchtig. ?Die Welt zittert. Viele haben Angst. Aber ich glaube, du kannst uns helfen.?
Sie verharrte lange so, die Fingerspitzen an der Rinde, das Ohr zum Stamm geneigt. Kein Wind bewegte die Zweige, und doch glaubte sie, ein Fl?stern zu h?ren ? wie ein Echo, das aus dem Innersten des Baumes kam.
Dann holte sie aus ihrer Umh?ngetasche ein kleines P?ckchen ? einen Stoffbeutel . Darin war eine Prise pulverisierter Bl?tenstaub und ein Tropfen Wasser aus dem silbernen Quell, den ihr Gro?vater einst geh?tet hatte. Sie mischte beides mit einem winzigen Samen von einem der j?ngeren B?ume, hielt die Mischung an ein knospendes ?stchen des Yew und fl?sterte alte Worte, die sie aus Liedern kannte, nicht aus B?chern: ?Etha i?gelaidh. Na s?la i?ammen.? ? ?ffne dich dem Licht. M?gest du f?r uns leuchten.
Zu ihrer ?berraschung bebte der Zweig leicht. Eine einzelne Knospe, kaum gr??er als ihr Fingernagel, schob sich hervor, prall und lebendig. Parthena riss die Augen auf. Ihr Herz pochte. ?Du willst es also auch?? fl?sterte sie, und l?chelte.
Sie band vorsichtig ein kleines Band aus rotem Gras um den Zweig, um die Stelle zu markieren. Dann zog sie ein Buch hervor und begann, die Beobachtung niederzuschreiben ? nicht als Bericht, sondern als Liedzeile:
Wenn die Welt vergeht in Flammen,
und der Himmel weint aus Stein,
so tr?gt ein Samenkorn den Namen,
der die Hoffnung l?sst gedeihn.
Parthena w?rde wiederkommen. Und sie w?rde die Samen einsammeln, wenn es Zeit war. Wenn niemand sonst den Anfang wagte ? dann eben sie.