Schreiben an die Academia Ars Magica zu Moonglow

[Falkmar Dornhain]

Der Brief wurde von Amon verfasst

An die ehrwürdigen Magister der
Academia Ars Magica zu Moonglow

ich weiß nicht, ob dieser Brief Euch überhaupt erreichen wird oder ob er von Bedeutung für Euch ist, doch ich schreibe ihn, weil ich keinen anderen Weg sehe. Mein Name ist Amon, und ich bitte Euch um Rat – vielleicht sogar um Hilfe –, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich sie verdiene oder ob ich bei Euch richtig bin.

Seit einigen Monaten, vielleicht sogar Jahren, geschehen Dinge um mich herum, die mir Angst machen. Anfangs dachte ich, ich hätte mich getäuscht, doch die Vorfälle wurden häufiger. Lichter flackern, wenn ich mich erschrecke. Kerzen erlöschen, wenn ich wütend werde. Und manchmal sehe ich Linien oder Fäden in der Luft, als würden sie sich bewegen, wenn ich sie ansehe.

Ich habe versucht, niemandem davon zu erzählen, aus Angst, man würde mich für verrückt halten.
Aber die Wahrheit ist: Ich weiß nicht mehr, was Einbildung ist und was Wirklichkeit.

Ich hörte über Menschen, die solche Dinge verstehen, die wissen, was es bedeutet, „das Netz“ zu sehen. Ich weiß nicht, ob das wirklich mit mir zu tun hat, aber Eure Akademie war der erste Hoffnungsschimmer seit langer Zeit.

Ich bitte Euch daher aus tiefstem Herzen:
Sagt mir, ob ich mich an Euch wenden darf.
Ob ich einmal nach Moonglow kommen soll.
Ob Ihr mir sagen könnt, ob mit mir etwas nicht stimmt – oder ob das, was ich wahrnehme, tatsächlich etwas ist, das man lernen kann zu verstehen.

Ich entschuldige mich, falls ich Euch mit meinen Sorgen belaste.
Doch ich weiß nicht mehr, an wen ich mich sonst wenden soll.

Mit hoffnungsvollem Gruß
Amon