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Ethan De'nar

Charakterdaten


Erstellt 28.07.2071 04:52:41 - vor -16722 Tagen
Rasse Mensch
Klasse Versteckt
Geschlecht Männlich

Inhaltsverzeichnis

    Geschichte


    Nicht verstoßen - das eigens gewählte Exil der Schattenwelt.

    Ethan De'nar wurde nicht in Blut und Donner geboren, wie so viele Scharmützler der Schattenlande. Seine Jugend war kein Schlachtfeld, sondern ein Spinnennetz aus Arglist und Verrat, gewebt in den kühlen, feinen Spinnstuben des Hauses De'nar – einer Adelsfamilie aus dem alten Land, fern ab der gängigen Lande der Schattenwelt.

    Als jüngster Spross einer Seitenlinie schien Ethan prädestiniert für ein Leben im Schatten der Hauptlinie. Doch schon früh zeigte sich eine für sein Haus gefährliche Eigenschaft: Eine bemerkenswerte physische Begabung, gepaart mit einer fast kindlichen Aufrichtigkeit. Während seine Cousins die Kunst des Schmeichelns und des verdeckten Dolchstichs perfektionierten, verbrachte Ethan Stunden im Trainingshof, unermüdlich das Schwert führend, dessen Kälte er mehr vertraute als den warmen Lächeln seiner Verwandten. Die wenigen Fechtmeister, die sich seiner annahmen, waren erstaunt über sein Talent, das er mit einer ungewöhnlichen Ausdauer und Präzision paarte.

    Sein "dürres" Erscheinungsbild täuschte über eine Sehnen- und Muskelkraft hinweg, die er sich durch unzählige Übungsstunden und heimliche Patrouillen in den gefährlicheren Vierteln der Stadt angeeignet hatte. Die Narben auf seinem Körper waren keine Zeichen heldenhafter Schlachten, sondern die unabsichtlichen oder bewusst in Kauf genommenen Mahnmale verpfuschter "Sticheleien" seiner Cousins – ein herabstürzender Dachziegel, der "zufällig" bei seiner Anwesenheit losbrach, ein vergiftetes Getränk, das er dank seiner wachsamen Sinne gerade noch rechtzeitig als solches erkannte. Einmal, als er als junger Knappe einen Botengang durch die Zwielichtgassen der Stadt erledigte, wurde er in eine Falle gelockt, die ihm nicht nur eine tiefe Schnittwunde am Arm bescherte, sondern ihn auch lehrte, wie schnell sich die Loyalität von angeblichen Verbündeten in Rauch auflösen konnte. Dies alles waren keine Angriffe von wilden Kreaturen, sondern kalkulierte "Unfälle", die ihn als zu lästig oder zu gefährlich für die subtilen Machtspiele der Familie erscheinen lassen sollten.

    Mit siebzehn, nach einem besonders perfiden Versuch, ihn in einen Skandal zu verwickeln, der seinen Ruf für immer zerstört hätte, wurde ihm klar, dass er im Haus De'nar nicht nur unerwünscht, sondern eine Zielscheibe war. Er fällte die schwerste Entscheidung seines jungen Lebens: Er würde gehen. Ohne Verabschiedung, ohne Erbe, nur mit dem, was er am Leib trug, und seinem Schwert, das er sich heimlich von einem befreundeten Waffenschmied angeeignet hatte, floh er in die Weiten der Schattenwelt.

    Die ersten Jahre waren eine einzige Prüfung. Er verdingte sich als Söldner, als Karawanenwächter, ja sogar als Geleitschutz für fahrende Händler, die er vor Banditen und den Launen der Wildnis schützte. Hier, fernab der höfischen Ränkespiele, lernte er, dass die Gefahr oft direkter, aber auch ehrlicher war. Ein Ork griff dich an, weil er Beute wollte, nicht weil er deinen Ruf schädigen wollte.

    Doch auch in dieser raueren Welt blieben die Schatten der Intrigen nicht aus. Seine vertrauensselige Natur, ein Erbe seiner adligen Erziehung, machte ihn immer wieder zum Ziel von Betrügern und falschen Freunden. Er verließ sich auf das, was er sah und erfuhr, und nicht auf Gerüchte oder vorgefertigte Meinungen. Diese Eigenschaft hatte ihm in den feinen Salons oft das Genick gebrochen, in der Schattenwelt aber war sie auch eine Stärke. Er konnte die Welt mit unvoreingenommenen Augen sehen, die sich nicht von den Manipulationen anderer trüben ließen. Einmal schloss er sich einer kleinen Söldnertruppe an, die ihn unter dem Vorwand eines vielversprechenden Auftrags in eine Falle locken wollte. Nur seine scharfen Sinne und seine überlegenen Kampffertigkeiten retteten ihn, als er die verräterischen Anzeichen eines Hinterhalts erkannte und seine vermeintlichen Kameraden überrumpelte, bevor sie ihren Plan in die Tat umsetzen konnten. Die Narben an seinem Körper sind nicht nur Zeugen seines kämpferischen Könnens, sondern auch der unzähligen Male, die er Verrat und List überlebt hat.

    Die Szene im Stall, wo er sein Kettenhemd überprüft, ist symptomatisch für Ethans Leben. Er vertraut auf sein Handwerk, auf die Qualität seiner Ausrüstung, auf die Dinge, die er selbst überprüfen und verstehen kann. Das leicht verschmutzte Leinenhemd erzählt von langen Reisen und harter Arbeit, von einem Leben, das er sich selbst erkämpfen musste. Die sorgfältige Prüfung seiner Rüstung ist kein Zeichen von Eitelkeit, sondern von einer tiefen, existenziellen Notwendigkeit. Denn in einer Welt, in der er niemandem außer sich selbst wirklich vertrauen kann, ist seine Rüstung oft das Einzige, was zwischen ihm und dem sicheren Tod steht. Er ist ein Krieger wider Willen, ein Überlebender von Intrigen, dessen schärfste Waffen sein Schwert und sein unerschütterlicher, wenn auch manchmal naiver, Glaube an das, was er selbst erlebt, sind. Er hat gelernt, dass wahre Stärke nicht im Besitz von Reichtum oder Macht liegt, sondern in der Fähigkeit, sich immer wieder aufzurappeln, die Narben zu tragen und weiterzugehen, auch wenn der Weg noch so steinig ist.