Loretta

Loretta wirkt auf den ersten Blick wie eine junge Frau, deren Herkunft sich aufgrund ihrer halbelfischen Natur nicht sofort erschließt. Sie trägt sich mit einer Mischung aus vorsichtiger Offenheit und einer fast melancholischen Zurückhaltung. Ihre Bewegungen sind weich, gelegentlich abwesend, als würde sie Gedanken folgen, die schwer greifbar sind.

Wer ihr begegnet, spürt schnell, dass sie sich nicht ganz zuhause fühlt – weder in der Menschenwelt noch im Reich der Elfen. In ihrer Stimme liegt eine höfliche Sanftheit, doch es scheint, als überlege sie bei jedem Wort, ob es überhaupt angebracht ist. Nicht aus Unsicherheit allein, sondern aus einem tief eingeprägten Gespür für Zurückhaltung.

Loretta meidet unnötige Nähe, aber sie ist nicht unfreundlich. Wer sich mit Geduld nähert, entdeckt in ihr eine scharfsinnige Beobachterin, die die Welt still, aber aufmerksam durchdringt. In seltenen Momenten kann sie unerwartet tiefgründige Fragen stellen – beiläufig und mit einem Ton, der mehr andeutet, als er offenbart.

Sie ist eine Reisende ohne sichtbaren Besitz, doch es haftet ihr nichts Vagabundenhaftes an. Eher der Eindruck, dass sie sich entschieden hat, leicht zu gehen – oder gezwungen war, alles hinter sich zu lassen. In ihrem Blick liegt ein leises Suchen. Nicht nach einem Ort, sondern nach etwas Tieferem, das sie sich vielleicht erst noch zu erlauben lernen muss.