Sziedeyna

Sziedeyna tritt in eine Taverne wie ein stiller Schatten, der sich seinen Platz sucht, ohne großes Aufsehen zu erregen. Ihr Blick ist scharf und wachsam, die Augen von einem unruhigen Funkeln, das Geschichten von Gewalt und Überleben erzählt. Sie trägt eine einfache, abgenutzte Rüstung, die viele Kämpfe gesehen hat, und ein Schwert, dessen Griff vom Gebrauch geglättet ist.

Ein feiner Geruch von Asche und Erde haftet an ihr, als würde sie mehr Zeit in verfallenen Ruinen und überfremdeten Friedhöfen verbringen als unter Menschen. Man sagt, sie säubert Friedhöfe von den Rastlosen und sammelt Knochen für jene, die sich mit den Mächten des Todes einlassen. Sie spricht selten und noch seltener lächelt sie.

Einige Gerüchte ranken sich um ihre Vergangenheit – düstere Geschichten über Mord und Verrat, über dunkle Abkommen und verlorene Gefährten. Ob diese Geschichten wahr sind, bleibt unklar, denn Sziedeyna gibt keine Antworten.

Wer es wagt, sie anzusprechen, trifft auf Schweigen oder kühle Worte. Doch manchmal – selten genug – nimmt sie ein Bier an und bleibt für einen Moment sitzen, als würde die Last der Welt für einen Augenblick von ihren Schultern fallen. Dann kann man fast glauben, in ihren Augen ein schwaches Glimmen von Bedauern zu erkennen.