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Ya'ranêl wuchs in einer kleinen Sala auf. Sie lebten nahe einem großen Wald und nicht mal eine Stunde entfernt war ein See. Ya'ranêl war schon als junger Elf äußerst neugierig. Im Wald fühlte er sich am wohlsten und er verbrachte oft Stunden damit seine Bewohner zu beobachten oder den Stimmen des Waldes zu lauschen. Er wurde von den Jägern der Sala im Bogenschießen unterrichtet. Ya’ranêl zog meist mit seinem Vater durch die Wälder, der selbst ein erfahrener Waldläufer war und Ya’ranêl alles was er über den Wald und seine Lebewesen wissen musste lehrte. Er lernte schon in frühen Jahren das Flöte spielen und bewies unglaubliches Talent. Bald schon bekam er eine wundervolle Flöte geschenkt auf der er jeden Tag spielte. Ya'ranêl wurde vom Jüngling zum Knaben und lebte ein unbeschwertes schönes Leben. Doch das sollte nicht so bleiben.
Ungeplante Reise
Seit jeher hatte Die kleine Sala einen Feind. Der Menschen Stamm ''Die Schlangen'' hatte seine Siedlung in den Bergen nahe der Sala. Die Schlangen waren ein wildes, unzivlisiertes Volk und es gab schon mehrmals Auseinandersetzungen zwischen den Elfen und ihnen. Für gewöhnlich verhielten sie sich friedlich, doch diesmal waren sie auf Kriegszug. Die Gottheiten zu denen sie beteten, waren den Elfen zwar fremd und ihr Interesse an ihnen, hielt sich sehr in Grenzen, aber diesmal hatte ihr Schamane eine angebliche Botschaft bekommen, die den Krieg bedeuten sollte. Es wurde eine Versammlung einberufen in der die ganze Sala anwesend war. Es ging darum sich gegen die Schlangen zu verteidigen da sie die Sala sicher heimsuchen werden. Es bedurfte nicht viel bis jeder in der Sala wusste das sie in ernsthafter Gefahr schwebten und so waren alle auf Alarmbereitschaft. Ein jeder fähiger Elf trug eine Waffe bei sich und rund um die Uhr waren Wachen aufgestellt. Ya'ranêls Großmutter Katoya war eine angesehene Waldelfe in der Sala. Ihre Feinde wussten wozu die doch so zierlich wirkende Frau fähig war. Katoya hatte schon unendliche Monde vorüberziehen sehen und war für ihre unendliche Weisheit bekannt. Sie strich oftmals durch die Wälder und beobachtete den Lauf der Dinge. Sie hatte den Kriegszug der Schlangen lange vorausgesehen. Oftmals kamen sie vollkommen überraschend und ohne eine Vorwarnung und manchmal kamen sie langsam an einem Moment der Ruhe. Heute ging sie wieder an einen ihrer ''Lieblingswachposten'' auf einem Hügel östlich der kleinen Sala. Hier pflegte sie mit dem Rücken gegen einen alten Fichtenstumpf so vollkommen regungslos zu sitzen, dass selbst die schärfsten Augen die beiden Dinge nicht zu unterscheiden vermochten und sie für ein und die selbe Bildung aus dem Pflanzenreich hielten. An diesem Ort bezog sie auch heute wieder ihren Beobachtungsposten. Es war um die Stunde, da die Geschöpfe der Wildnis nach ihrer mittäglichen Ruhepause sich wieder ins Freie wagten. Aus den Föhrendickichten auf den Berghängen trat vorsichtig ein Rudel Hirsche, die zuckenden Nüstern dem Wind zugewandt, um behutsam die verräterischen Düfte zu wittern, die er mit sich führte. Gemächlich trabte ein großer Fuchs seines Weges, um den täglichen Jagdgründen am Westabhange des Hügels zu vertauschen. Ein Kaninchen rührte sich in seinem Bau und hielt gerade noch rechtzeitig inne, als es keine drei Sprünge unter sich das rotbraune Fell seines Todfeindes über dessen Flanken erzittern sah. Doch alles, was Katoya wahrnahm, waren nur vertraute Erscheinungen und Geräusche einer uralten Welt, die sie von Kindheit an kannte. Und wie stets, wenn ihre Seele gleichsam mit den Wurzeln der Jahrhunderte verschlungen war fiel Katoya in einen tiefen Trancezustand. Sie erblickte eine Gestalt zwischen den Bäumen die augenblicklich wieder verschwand. Doch es dauerte nicht lange bis die nächste Gestalt erschien und sie bemerkte das der ganze Walt von den schwarzen Erscheinungen nur so wimmelte. Es dauerte eine Weile bis sie begriff das der Wald in Flammen stand. Und dann erkannte sie es... Die Schlangen hatten den Wald erreicht und waren im Begriff ihr Dorf anzugreifen. Da schreckte sie aus ihre Trance auf. Der Wald lag so still und friedlich wie vorher doch sie wusste das sich das schnell ändern würde wenn sie die Sala nicht warnen würde. Augenblicklich machte sie sich auf den Weg. Nachdem sie den Ältesten der Sala berichterstattet hatte machte sie sich sofort auf Ya'ranêl zu suchen um ihn an einen sicheren Ort zu bringen. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er wollte bleiben und den andren bei der Verteidigung der Sala helfen doch Katoya bestand darauf und Ya'ranêl wusste das es zwecklos sei mit ihr darüber zu streiten. Katoya brachte ihn an den großen Fluss der in den See mündete und hieß ihm sich in der nähe der Elfischen-Kanus zu verstecken und auf ihre Rückkehr zu warten. Also wartete Ya'ranêl. Die Sonne stand nun tief am Himmel und noch immer keine Spur von Katoya. Dann hörte er Kampfeslärm. Die Schlangen mussten die kleine Sala entdeckt haben. Er hörte das Klingen von kaltem Stahl und Schreie. Fürchterliche schreie. Er konnte die Laute von Schmerz und Angst nicht ertragen und hielt sich die Ohren zu. Er schloss die Augen und neigte sein Haupt. Doch er rührte sich nicht von der Stelle. Er wusste Katoya würde kommen und ihn holen. Es schien eine unendlich lange Zeit gedauert zu haben doch letztendlich rannte seine Großmutter zu ihm und hetzte ihn die Kanus zu Wasser zu lassen. Die Angst schien ihr ins Gesicht geschrieben. Die sonst so gehaltene und Weise Katoya war beinahe panisch. Nachdem sie zusammen das Kanu zu Wasser gelassen hatten verschwendete Katoya keine weitere Zeit mit irgendwelchen ausflüchten und ruderte so schnell sie konnte auf das Wasser hinaus. Ya'ranêl tat es ihr gleich obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte in welch großer Gefahr sie sich befanden. Doch er wagte es nicht Katoya zu fragen wohin sie eigentlich wollte oder vor wem sie flüchteten. Der Panische Ausdruck in ihrem Gesicht diente ihm als Ansporn genug. Ya'ranêl kann sich nicht mehr erinnern wie lange sie auf dem Wasser unterwegs gewesen waren. Er hatte einfach immer weiter gerudert bis im Katoya sagte sie würde nun allein weiter machen und er könne sich ausruhen. Etwa eine Meile von einem Sandstreifen entfernt lag ein kleines Vorgebirge, bis an den Uferrand von Ellern beschattet und fast einer Insel gleich. Katoya, die Inseln über alles liebte, beschloss sogleich, hier ihr Heim aufzuschlagen. Am westlichen Ausgang befand sich eine kleine Bucht, ein winziger Schlupfhafen, gegen den See zu durch felsiges, dicht mit Brombeergestrüpp überwuchertes Ufer vor spähenden Augen geschützt. Ein paar große Weiden ermöglichten es, das Kanu unter ihren Zweigen zu verbergen, und auch auf der gegenüberliegenden Böschung standen die Sträucher so dicht, dass man das kleine Fahrzeug ohne Schwierigkeit über die schmale, ein, zwei Meter breite Wasserfläche von einer Deckung unter die andere zu bringen vermochte. Es war, als habe kein Auge seit Anbeginn der Welt den See erblickt. Hinab bis an den Ufersaum ragten die mächtigen Bäume. Wahrscheinlich, wenn überhaupt, so war hier ein sicherer Unterschlupf vor feindlichen Orks oder Menschen gefunden, wo sich eine Hütte erbauen ließ, deren Frieden niemand stören würde.
Das Leben im Wald
Aus der Baumkrone einer hohen Kiefer ist eine wunderschöne Melodie zu hören. Der ganze See schien von den Geräuschen der Flöte in Ya'ranêls Händen verzaubert. Er selbst Schloss die Augen und spielte ein äußerst kompliziertes Lied. Jedes Wesen des Waldes schien von der Melodie so angetan das es von seinen natürlichen Beschäftigungen abließ und den Lieblichen Klängen lauschte ohne sich zu bewegen. Ya'ranêl hatte das spielen schon früh gelernt und er war schon immer ein Naturtalent gewesen. Wenn Ya'ranêl spielte lauschte ihm die ganze Sala und einige begannen zu Singen oder zu Summen. Der Gedanke an die Sala schmerzte Ya'ranêl und er versuchte nicht mehr daran zu denken. Er kletterte von der Kiefer herunter und begab sich zurück zu der kleinen Sala in der Katoya auf ihn wartete. Sie lächelte warmherzig und nahm Ya'ranel in den Arm: ''Dhao hast wunderschön gespielt'', Ya'ranel erwiderte die Umarmung und lächelte. ''Nurd'dhao Katoya''.Nachdem Ya'ranel etwas gegessen hatte schnappte er sich seinen Köcher und den Bogen um ein wenig in den Wäldern herum zu streifen. Im Nordwesten des Sees lag ein weiteres Gebiet schwankenden Sumpf- und Moorgeländes, das seit Urbeginn der Welt geschwankt und Feuchtigkeit geatmet hatte. Es war ein trostloser, wenig einladender Ort, wo selbst im Hochsommer die Nässe nie verdunstete und wo sogar den Schatten der Zedern Feuchtigkeit zu entströmen schien. Rings um den unsicheren Boden drängten sich die Bäume so dicht, als wollten sie aus diesem grundlosen Schlammbett sämtliche Nahrung aufsaugen. Doch das große Wunder dieses Moores bildet das Torfmoos, das sich zu den wunderbarsten Teppichen mit herrlich gefärbten Webfäden verflocht. Überall dehnten sich seine winzigen Berge und Täler gleich der Zauberlandschaft der Elfen. Dieses Moos zog als erstes Ya'ranêl an und führte ihn zu der Entdeckung des Sumpfes. Ya'ranel nahm seine geduldige Beobachtung auf. Lange zeit rührte sich nichts. Dennoch erklang von allen Seiten ein leises Atmen und Raunen, wie es in jedem Sumpf zu Hause ist, als bewege die Feuchtigkeit ihre Lippen und blase dem Schlamm den Lebensodem ein. Nach einer weile knackte ein Tannenzweig. Augenblicklich schärften sich Ya'ranêls Sinne, aber er war ein viel zu erfahrener Jäger, um sich hastig nach der Richtung, von der das Geräusch gekommen war, umzudrehen. Statt dessen bewegte er langsam die Pupillen, und ihnen folgte ebenso langsam sein Haupt, als hätten jene es nach sich gezogen. Anfangs nahm er nichts außer den unabsehbaren reihen der Bäume wahr. Dann schoben sich eine Nase, ein Paar nervöse Ohren und zwei Augen behutsam durch das Nadelgewirr, und Ya'ranêl wusste: Ein Reh war im Begriff, sich aus dem Wald heraus zu wagen. Aber weshalb kam es hier her? Hier konnte es doch nicht trinken wollen, wo der See keine hundert Meter entfernt lag und in jeder Hinsicht eine weit angenehmer tränke abgegeben hätte. Das Tier sicherte nach links und rechts und schien Ya'ranêl direkt ins Gesicht zu starren. Doch er wusste genau, ein Geschöpf der Wildnis entdeckt den Elfen sehr oft selbst dann nicht wenn er unmittelbar vor ihm stand, solange er sich nur mäuschenstill verhält. Das Torfmoos hatte einen so starken süßlichen Geruch das das Tier Ya'ranêl nicht wittern konnte und so von seiner Anwesenheit nichts mitbekam. Trotzdem war es klar das es sich keineswegs sicher fühlte. Der Geruch des Mooses ließ dennoch bald jeden Zweifel vergehen und das Tier wagte sich ganz ins freie hinaus. Behutsam schritt es die schräge Böschung herunter. Gerade als Ya'ranêl erwartete, es am Fuße des Abhanges innehalten zu sehen, wagte es sich zu seinem grenzenlosen Erstaunen kühn in den Sumpf hinein. Mit jedem Schritt, den es tat glaubte er es dem Versinken nahe. Statt dessen sah er es weiter und weiter über das schwankende Moor schreiten. Schon hatte es die Mitte des Sumpfes erreicht; jetzt umringten es die schwarzen Wassertümpel gleich weit aufgerissenen, schleimigen Schlünden, begierig es in ihre Rachen zu saugen. Mit angehaltenem Atem beobachtete Ya'ranêl das Tier. Plötzlich erstarrte der Körper des Tiers in Aufmerksamkeit, als sei es über irgendetwas erschrocken. Nervös spitzte es die Ohren, bald nach der einen, bald nach der anderen Seite. Ein mattes Geräusch, so matt das es lediglich von dem Rascheln der von Wind gepeitschten Blätter herrühren konnte kam und ging. Das war alles. Doch diese kaum wahrnehmbare Botschaft genügte um das Reh vor dem Nahen einer noch unsichtbaren Gefahr zu warnen. Ya'ranêl der mit den Sitten und Gewohnheiten der Waldbewohner vertraut war, wusste, das Tier würde keine zweite Warnung abwarten. Er erwartete es umkehren zu sehen und konnte seinen Augen nicht trauen als es im Gegenteil, ohne zu zögern, seinen Weg über den Sumpf fortsetzte. Endlich packte Ya'ranêl eine derartige Neugier, dass er auf die Stelle hinaustrat, von wo aus das Reh die wunderbare Sumpfüberquerung unternommen hatte. Hier fand er die Erklärung des Mirakels. Eine Fährte führte hinunter bis an den Rand des Morastes, und gerade dort, wo man glaubte, dass sie abbrechen würde, lief sie weiter quer über das Sumpfgelände bis nach dem gegenüberliegenden Ufer... Hatte er den Mut, ihr zu folgen? Das Reh war glücklich hinübergelangt; aber die Rehe waren ja berühmte Pfadfinder und trugen in ihren Hufen irgendeinen Instinkt, der sie alle gefahrvollen Stellen meiden hieß und der mit solch unfehlbarer Sicherheit arbeitete, dass man hätte meinen können, sie trugen einen Teil ihres Gehirns in den Füßen. Ya'ranêls Hirn arbeitete genauso schnell wie das eines Rehs, aber das La hatte ihm eine andere Sorte Beine beschert. Diese Fährte quer über den Sumpf zu folgen, bedeutete eine neue Erfahrung, und die damit verbundene Gefahr verlieh ihr nur erhöhten Reiz. Kaum hatte er die Böschung verlassen so fühlte er den unterschied in der Beschaffenheit des Bodens unter seinen Füßen. Der Weg führte nicht länger über feste Erde. er schwankte unter seinen Schritten. Über dem Schlamm hatten sich die Wurzeln des Torfmooses zu einem starken Teppich verflochten. Immer stärker schwankte der Boden unter seinen Füßen. Er musste sich anstrengen, im gehen das Gleichgewicht zu halten. Weshalb blickte er sich plötzlich um? Was ist das für ein sechster Sinn, den Wildgeschöpfe, Elfen wie Tiere, besitzen? Als Ya'ranêl in der Mitte des Sumpfes den Kopf wendete, bot sich ihm ein Anblick der seinen Herzschlag wild beschleunigte. Dort, gerade an der Stelle, wo die Fährte den Morast berührte, stand ein großes Tier. Die Form seiner Ohren allein verriet, dass es sich hier um einen Wolf handelte; sie waren lang und Spitz. Aufhorchend Schlug der Wolf mit dem Schwanz langsam von einer Seite zur anderen und duckte sich halb und halb zu Boden, während es ihn aus großen, wachsamen Augen scharf beobachtete. Auf den ersten Blick gefiel Ya'ranêl der Anblick gar nicht. Wölfe waren durchaus im stande einen Elfen in stücke zu reißen und zu verschlingen. Aber Ya'ranêl war kein Feigling, wenn es sich darum handelte, sich Aug im Auge mit einem Raubtier zu messen. Ihm fest und ohne zu blinzeln ins Gesicht zu blicken Lichter des wilden Tieres zu senden. Doch im gegenwärtigem Augenblick stand Ya'ranêl seinem Gegner nicht unmittelbar gegenüber. Die halbe Breite des Morastes trennte ihn von den herausfordernden Augen am Ufersaum. Diese schienen seiner dort zu warten, um ihm bei der Rückkehr den Weg abzuschneiden. Vielleicht war es doch ganz gut, dass en, die ganze Kraft seines Geistes mittels der eigenen Augen in die herausfordernder sich schon so weit draußen im Sumpfe befand. Jedenfalls bildete das einen Grund mehr, nicht umzukehren. Wieder Schritt er ein Stückchen vorwärts. Nach einer kleinen Weile drehte er sich noch einmal um. Im gleichen Augenblick sah er das Tier aus dem Wald heraus den Sumpf betreten. Dabei setzte es vorsichtig die weich gepolsterten Solen und prüfte Schritt für Schritt den gewundenen Pfad auf seine Tragfähigkeit. Ya'ranêl wartete nicht länger. Mochte der Weg, der vor ihm lag, auch gefährlich sein, das was sich in seinem Rücken auf ihn zu bewegte, konnte eine noch viel größere Gefahr bedeuten. Auf festem Grund und Boden hätte er sich vielleicht anders benommen. Das war eine Sache für sich. Hier draußen, mit der grundlosen Tiefe unter seinen Füßen und der unbekannten Gefahr im Rücken, gab er Fersengeld! Der Boden hob und senkte sich gleich Wasser im Wind. Er konnte nicht standhalten er musste versagen! Die Fasern des Torfmooses waren zum Zerreißen gespannt. Er gelangte an eine Stelle, wo der Weg sich gabelte. Er wusste nicht, welcher der beiden Fährten er jetzt folgen sollte, wählte die falsche und begriff sofort weshalb die Spur sich hier teilte. Der andere Weg über den Zahlreiche Füße gegangen waren war versunken. Er wendete sich blitzschnell um und übersprang die hälfte des Weges mit einem eleganten Satz. Sicher landete er auf dem heilen Weg und spurtete weiter Richtung Ufer. Er rannte nun den selben Weg den das Reh gegangen war, ohne den blick von der Spur zu lassen und ohne sich umzuschauen. So erreichte er endlich festen Grund und Boden. Ohne abzuwarten , ob das Tier ihm nachging, stürmte er weiter durch den Wald. Unterwegs horchte er auf jedes Geräusch, das auf eine Verfolgung schließen lassen könnte, aber nichts rührte sich. Es war recht dunkel unter den Bäumen. Doch Ya'ranêls geschulten Elfenaugen hatte kein Problem etwas zu sehen. Je weiter Ya'ranêl kam um so überzeugter war er, dass man ihm folgte. Doch obwohl er sich wiederholt umblickte, sah er kein Lebewesen. Endlich erreichte er einen Punkt wo ein Windbruch ihn zwang, eine neue Richtung zu wählen. Zwar stieß er auf der anderen Seite wieder auf den alten Pfad, jetzt aber zwang ihn etwas, sich umzuschauen. Und richtig, dort auf der Spitze des geknickten Baumstammes funkelte ihn das Tier aus unerschrockenen Augen aufmerksam an. Ya'ranêl war ihm jetzt so nahe, dass er jede Einzelheit an ihm erkennen konnte. Das durch die Blätter fallende Sonnenlicht zeichnete ein leuchtendes Schattenmuster auf sein Fell. Die Farbe dieses Fells war ein tiefes Schwarz. Während das Tier sich so. die kräftigen Beine unter dem Leib zusammengezogen, auf dem Baumstamm hinkauerte, ließ es seinen langen Schwanz grade herunterhängen, als wolle es eigens auf ihn die Aufmerksamkeit lenken. Ya'raêl starrte dieses schlanke Geschöpf mit dem kräftigen Körper und dem edlen Haupte an, wobei er mehr Bewunderung als Furcht spürte. In erster Linie gaben die Augen ihm sein Selbstvertrauen zurück; es waren wilde, aber nicht grausame Augen - zum mindesten blickten sie nicht grausam, während sie auf ihm ruhten. Er wusste, solange er das Tier nur unentwegt anschaute, ohne selbst die geringste Furcht zu verraten, drohte ihm keine Gefahr. Lange Zeit rührte er sich nicht vom Fleck; unterdessen ging aber allerlei in seinem Gehirn vor. Er sprach nicht, ja, er wurde sich seiner Gefühle nicht einmal bewusst; und doch strömten gleichsam Empfindungen von ihm aus und übermittelten dem Tier eine stumme Botschaft, die, in Worte gekleidet etwa gelautet hätte: Ich fürchte mich nicht vor dir. Das, was aus den Höhlungen deines Hauptes blickt, ist gut. Solange du so dreinschaust, wirst du mir keinen Schaden zufügen. Und auch ich will dir keinen Schaden zufügen.''Nachdem das Tier diese Botschaft erhalten hatte, war es durchaus zufrieden, seinen neuen Bekannten aus leuchtenden Augen freundschaftlich zu mustern, wobei er langsam mit dem Schweif wedelte. So verging die Zeit, ohne dass einer von ihnen sich bewegt hätte; doch war beider Verhalten ganz gleich, nur dass Ya'ranêl keinen schweif zum wedeln hatte. Endlich wurde Ya'ranêl des Nichtstuns müde und setzte sich langsam und geräuschlos, und ohne das Tier aus den Augen zu lassen, wieder in Marsch. Kaum jedoch war er zwischen den Bäumen verschwunden, da sprang der Wolf leichtfüßig von dem umgeknickten Stamm herunter und folgte ihm auf gepolsterten Sohlen. Ya'raêl erreichte die kleine Sala, als die Sonne bereits die halbe Strecke von Mittag bis zum Abend zurückgelegt hatte und Katoya mit der Zubereitung des Abendessens beschäftigt war. ''Dhao warst lange fort'' , sagte sie. ''was hast dhao die ganze zeit über getrieben?'' ''Fey bin über Wasser geschritten und habe unterwegs den Lara getroffen. Katoya zeigte über eine so unerwartete Antwort keinerlei Erstaunen. ''Ist das Tier auch über das Wasser gelaufen?'' erkundigte sie sich. ''Später hat es das getan, und als es fey folgte, lief ich weg.'' ''Und dann ist es ebenfalls gelaufen?'' Bemerkte Katoya ruhig. Ya'ranêl blickte sie verwundert an. Ihre Worte klangen so bestimmt, als wäre sie dabei gewesen. Und doch war das unmöglich. Wie kam es, dass sie so genau Bescheid wusste, ohne die Sache miterlebt zu haben? ''Wahrscheinlich wird es gelaufen sein'' antwortete er nachdenklich. ''Es ist mir durch den Wald gefolgt, und fey habe es lange angeschaut. Es war ein tief Schwarzer Wolf. Doch fey konnte ihn ansehen ohne das er mir etwas tu wollte. ''Katoya lächelte nur sanftmütig. Der Schwarze Wolf den Ya'ranêl getroffen hatte hielt sich immer in der nähe der kleinen Sala auf. Er setzte sich manchmal sogar ans Feuer und lauschte Katoyas Erzählungen über die Welt. Am liebsten aber durchstreifte er mit Ya'ranêl zusammen die Wälder und lauschte den klängen seiner laute. Wenn Ya'ranêl zu summen und singen begann dauerte es nie lange bis der Wolf mit seinem geheult in das Lied einstimmte. Der Lara war nun Ya'ranêls Gefährte und es gab keinen den Ya'ranêl bei seinen Streifzügen lieber an seiner Seite gehabt hätte.
Aufbruch in eine neue Welt
Die Wochen und Monate vergingen und Ya’ranêl wuchs zum Jungen Mann heran. Heute war wieder einer der Tage an denen Ya’ranêl mit Wolf unterwegs war. Stundenlang liefen sie durch den Wald und genossen die unbändige Aussicht. Am Abend kehrte Ya’ranêl gut gelaunt zum Lager zurück. Schon von weitem spürte er das etwas nicht stimmte. Als er aus dem Wald trat um am See entlang zum Lager zu laufen sah er Rauch aus der Richtung aufsteigen, in der die kleine Sala liegt. Ya’ranêl blieb wie angewurzelt stehen und starrte in die Richtung des Rauches. Ob es vielleicht vom Lagerfeuer stammt? Eilig rannte er den See entlang. Desto näher er der Sala kam desto mehr machte sich das Gefühl in ihm breit das etwas nicht stimmte. Als er die kleine Sala erreichte erblickte er ein Chaos. Ihre kleine Hütte wurde vollständig zerstört und dicker Qualm stieg aus den letzten brennenden Überresten. Langsam schritt Ya’ranêl näher. Mit entsetztem Gesichtsausdruck schaute er auf die Gegenstände die überall verstreut auf dem Boden lagen. Die Töpfe, Pfannen und alle andren Gegenstände die sie mitgenommen hatten. Langsam lief er an der kleinen verbrannten Hütte vorbei und starrte entsetzt auf den Boden. Eine lange Blutspur zog sich von der Hütte weg in Richtung Wald. Auch wenn Ya’ranêl nicht wirklich wissen wollte von wem sie war lief er dennoch der Blutspur nach und was er sah fügte seinem Herz einen bohrenden schmerz zu. Katoyas Körper war zerfetzt worden und ihre halbe Gesichtshälfte war komplett zertrümmert worden. Ya’ranêl konnte seinen Blick nicht von dem entweihten Leib seiner Großmutter wenden. Wolf kam mit hängendem Schwanz nähe und beschnupperte Katoya winselnd, scheinbar in der Hoffnung sie würde aufstehen. Gewatlsam in den Tot gerissen.. Nein das war kein Tot für einen Elf. Ya’ranêl stand starr da und starrte auf den geschändeten Leib seiner Großmutter. Wolf begann fürchterlich zu heulen, doch Ya’ranêl hörte ihn nicht. Er hörte nichts mehr. Er sah nichts mehr. Er konnte es einfach nicht glauben. Er dachte seine Großmutter würde gehen wenn ihre Zeit gekommen ist. Dann währe er nicht traurig gewesen. Doch das ihr so früh gewaltsam das Leben genommen wurde konnte er einfach nicht glauben. Ya’ranêl fing an die Umgebung zu mustern. Sein Gehirn arbeitete nun Blitzschnell. Er hatte nur eins zu tuten, er musste herausfinden wer das angerichtet hatte. Wer den Frieden der Sala ein weiteres mal in seinem Leben gestört hatte. Die nötigen Beweise wahren schnell gefunden. Ya’ranel fand eine zerborstene Keule und der Geruch was unverwechselbar.. Die Schlangen hatten ihr ‘’Versteck’’ gefunden. Ya’ranêl machte sich vorwürfe. Währe er da gewesen hätte er es vielleicht verhindern können! Er entdeckte einen kleinen Trampelpfad der in den Wald hinein führte. Er war sich sicher das er von den Schlangen abstammte doch sein Verstand warnte ihn sie zu verfolgen. Der Fußspuren zu urteilen wahren es sehr viele und selbst wenn er sie überraschen könnte währe es Selbstmord. So musste er sich leider eingestehen das es keine Möglichkeit für Rache gab. Ya’ranêl war bis spät in die Nacht auf einem Hügel gesessen und hatte den Vollmond angestarrt. Er hatte sich etwas beruhigt und die Anwesenheit von Wolf tröstete ihn ein wenig. Nach einer weile griff er zu seiner Flöte und stimmte ein Lied an. Er achtete nicht darauf was er spielte. Sein Unterbewusstsein formte eine Melodie die im Gegensatz zu den Liedern die er sonst spielte Traurig war. Dieses Lied schien die ganze Trauer zu verarbeiten die Ya’ranêl fühlte. Eine Träne lief ihm die Wange herunter und nach einiger Zeit verstummte seine Melodie und die restliche Nacht war nur das heulen von Wolf zu hören. Ya’ranêl beschloss weiter zu ziehen. Die Gefahr das die Schlangen ein weiteres mal hier vorbei kamen war zu hoch. Er packte sich das nötigste zum überleben in einen Beutel und ließ das Elfen-Kanu zu Wasser. Wolf hatte er nicht mehr gesehen. Das war auch gut so. Wolf sollte in Sicherheit bleiben und ein abschied währe ihm viel zu schwer gefallen. Ya’ranêl wusste von einer Menschensiedlung die am Wasser war das endlos zu sein schien. Als er dort ankam wurde er von dem Gestank der Menschen und ihren Städten so überrascht das er sich beinahe übergeben hätte. Dennoch ruderte er mit erhobenen Haupt durch den Kanal der durch die Stadt zum Hafen führte. Die Menschen die ihn sahen schauten ihn entweder verwundert an oder waren erstaunt über seine Makellose Schönheit. Er ignorierte sie sichtlich. Ya’ranêl hatte Menschen nie gemocht. Auch wenn er von seinen Lichelfischen Verwandten wusste das die aus der Stadt meistens freundlich gesinnt waren. Der Hafen war etwas abseits der Stadt und Ya’ranêl konnte ungestört an Land gehen. Er legte sich einen Mantel um und zog sich die Kapuze ins Gesicht um unnötige Auseinandersetzungen mit Menschen zu vermeiden die auf Streit aus wahren. Er setzte sich an den Hafen und begann den Menschen zu lauschen. Der Gestank der Stadt schlug ihm schwer aufs gemüht doch er musste die nötigen Informationen Sammeln. Als es beinahe Abend geworden war belauschte Ya’ranêl das Gespräch zweier Männer. ‘’Dat schiff nach Schattnwelt läuft wie jeplant morjen früh ap’’. Sagte einer der Männer. Er trug ein Kopftuch und rauchte eine Pfeife deren Geruch Ya’ranêl gar nicht mochte. ‘’Jou wenn wieder watt schief Jet hackt uns der käpptn den kopp ab… Ik währ jern länger do jeblieben aber watt will man machen.’’ Sagte der zweite Mann und spuckte eine braune zähflüssige masse aus die Yaranêl nicht identifizieren konnte. Egal.. Er wusste was er wissen musste und begab sich zurück zu seinem Kanu. Am nächsten Morgen machte sich Ya’ranêl auf den Weg zurück zum Hafen. Seinen scharfen Augen entging nichts und es dauerte nicht lange bis er die beiden Männer von letztem Abend wieder erkannt hatte. Er begab sich an den Rand des Wassers und ließ sich langsam ins Wasser gleiten. Ohne einen besonderen Laut zu verursachen schwamm er zu dem Schiff hin und zog sich an der Ankerkette hinauf. Wie ein Schatten schlich er über das Deck in die unteren Kammern des Schiffes. Als er im Laderaum angekommen war suchte er sich ein sicheres Versteck. Nahrung hatte er ja genug. Und so begann die fahrt ins ungewisse. Ya’ranêl hörte etwas die Treppen herunter laufen und kroch sich in seinem Versteck zurück. Doch dann hörte er ein vertrautes schnaufen und winseln. Auf der stelle begab er sich aus seinem Versteck und empfing seinen alten Freund Wolf mit offenen Armen.''Wie bist du nur an den Tala vorbei gekommen?'' Sagte er lächelnd, ohne den Wolf aus seiner umarmung zu befreien. Wolf starrte ihn nur aus seinen großen Augen an und wedelte mit dem Schweif. Nun würde er die Reise mit ihm zusammen antreten. Ya’ranêl erreichte Schattenwelt und die Elfenstadt Yew. Nachdem er angekommen war und seine Habseligkeiten in Sicherheit gebracht hatte setzte er sich auf eine Bank und holte seine Flöte hervor. Wolf war losgezogen das neue Gebiet zu durchkämmen. Einige Elfen verharrten bei seinem Spiel und schauten ihm lächelnd zu. Ya’ranêl hatte seine Reise beendet. Hier wollte er bleiben…
Ya'ranel

Charakterdaten
Erstellt | 10.08.2005 16:32:02 - vor 7240 Tagen |
Rasse | Waldelfen |
Klasse | Versteckt |
Geschlecht | Männlich |
Geschichte
Aussehen des Elf
Der etwa 200 Jahre alte Elf ist ungefähr 1.85 Meter groß. Sein langes, dunkelgrünes Haar hat er meist zu einem Zopf zusammengebunden. Seine schwarzen Augen sind stets wachsam. Es hat den Anschein als sei er von schmächtiger Statue, doch seine Geschicklichkeit erlaubt es ihm schnell und lautlos durch das Unterholz zu laufen. Selten wird man ihn ohne seine verzierte hölzerne Panflöte antreffen.
Jugend des Elf
Ya'ranêl wuchs in einer kleinen Sala auf. Sie lebten nahe einem großen Wald und nicht mal eine Stunde entfernt war ein See. Ya'ranêl war schon als junger Elf äußerst neugierig. Im Wald fühlte er sich am wohlsten und er verbrachte oft Stunden damit seine Bewohner zu beobachten oder den Stimmen des Waldes zu lauschen. Er wurde von den Jägern der Sala im Bogenschießen unterrichtet. Ya’ranêl zog meist mit seinem Vater durch die Wälder, der selbst ein erfahrener Waldläufer war und Ya’ranêl alles was er über den Wald und seine Lebewesen wissen musste lehrte. Er lernte schon in frühen Jahren das Flöte spielen und bewies unglaubliches Talent. Bald schon bekam er eine wundervolle Flöte geschenkt auf der er jeden Tag spielte. Ya'ranêl wurde vom Jüngling zum Knaben und lebte ein unbeschwertes schönes Leben. Doch das sollte nicht so bleiben.
Ungeplante Reise
Seit jeher hatte Die kleine Sala einen Feind. Der Menschen Stamm ''Die Schlangen'' hatte seine Siedlung in den Bergen nahe der Sala. Die Schlangen waren ein wildes, unzivlisiertes Volk und es gab schon mehrmals Auseinandersetzungen zwischen den Elfen und ihnen. Für gewöhnlich verhielten sie sich friedlich, doch diesmal waren sie auf Kriegszug. Die Gottheiten zu denen sie beteten, waren den Elfen zwar fremd und ihr Interesse an ihnen, hielt sich sehr in Grenzen, aber diesmal hatte ihr Schamane eine angebliche Botschaft bekommen, die den Krieg bedeuten sollte. Es wurde eine Versammlung einberufen in der die ganze Sala anwesend war. Es ging darum sich gegen die Schlangen zu verteidigen da sie die Sala sicher heimsuchen werden. Es bedurfte nicht viel bis jeder in der Sala wusste das sie in ernsthafter Gefahr schwebten und so waren alle auf Alarmbereitschaft. Ein jeder fähiger Elf trug eine Waffe bei sich und rund um die Uhr waren Wachen aufgestellt. Ya'ranêls Großmutter Katoya war eine angesehene Waldelfe in der Sala. Ihre Feinde wussten wozu die doch so zierlich wirkende Frau fähig war. Katoya hatte schon unendliche Monde vorüberziehen sehen und war für ihre unendliche Weisheit bekannt. Sie strich oftmals durch die Wälder und beobachtete den Lauf der Dinge. Sie hatte den Kriegszug der Schlangen lange vorausgesehen. Oftmals kamen sie vollkommen überraschend und ohne eine Vorwarnung und manchmal kamen sie langsam an einem Moment der Ruhe. Heute ging sie wieder an einen ihrer ''Lieblingswachposten'' auf einem Hügel östlich der kleinen Sala. Hier pflegte sie mit dem Rücken gegen einen alten Fichtenstumpf so vollkommen regungslos zu sitzen, dass selbst die schärfsten Augen die beiden Dinge nicht zu unterscheiden vermochten und sie für ein und die selbe Bildung aus dem Pflanzenreich hielten. An diesem Ort bezog sie auch heute wieder ihren Beobachtungsposten. Es war um die Stunde, da die Geschöpfe der Wildnis nach ihrer mittäglichen Ruhepause sich wieder ins Freie wagten. Aus den Föhrendickichten auf den Berghängen trat vorsichtig ein Rudel Hirsche, die zuckenden Nüstern dem Wind zugewandt, um behutsam die verräterischen Düfte zu wittern, die er mit sich führte. Gemächlich trabte ein großer Fuchs seines Weges, um den täglichen Jagdgründen am Westabhange des Hügels zu vertauschen. Ein Kaninchen rührte sich in seinem Bau und hielt gerade noch rechtzeitig inne, als es keine drei Sprünge unter sich das rotbraune Fell seines Todfeindes über dessen Flanken erzittern sah. Doch alles, was Katoya wahrnahm, waren nur vertraute Erscheinungen und Geräusche einer uralten Welt, die sie von Kindheit an kannte. Und wie stets, wenn ihre Seele gleichsam mit den Wurzeln der Jahrhunderte verschlungen war fiel Katoya in einen tiefen Trancezustand. Sie erblickte eine Gestalt zwischen den Bäumen die augenblicklich wieder verschwand. Doch es dauerte nicht lange bis die nächste Gestalt erschien und sie bemerkte das der ganze Walt von den schwarzen Erscheinungen nur so wimmelte. Es dauerte eine Weile bis sie begriff das der Wald in Flammen stand. Und dann erkannte sie es... Die Schlangen hatten den Wald erreicht und waren im Begriff ihr Dorf anzugreifen. Da schreckte sie aus ihre Trance auf. Der Wald lag so still und friedlich wie vorher doch sie wusste das sich das schnell ändern würde wenn sie die Sala nicht warnen würde. Augenblicklich machte sie sich auf den Weg. Nachdem sie den Ältesten der Sala berichterstattet hatte machte sie sich sofort auf Ya'ranêl zu suchen um ihn an einen sicheren Ort zu bringen. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er wollte bleiben und den andren bei der Verteidigung der Sala helfen doch Katoya bestand darauf und Ya'ranêl wusste das es zwecklos sei mit ihr darüber zu streiten. Katoya brachte ihn an den großen Fluss der in den See mündete und hieß ihm sich in der nähe der Elfischen-Kanus zu verstecken und auf ihre Rückkehr zu warten. Also wartete Ya'ranêl. Die Sonne stand nun tief am Himmel und noch immer keine Spur von Katoya. Dann hörte er Kampfeslärm. Die Schlangen mussten die kleine Sala entdeckt haben. Er hörte das Klingen von kaltem Stahl und Schreie. Fürchterliche schreie. Er konnte die Laute von Schmerz und Angst nicht ertragen und hielt sich die Ohren zu. Er schloss die Augen und neigte sein Haupt. Doch er rührte sich nicht von der Stelle. Er wusste Katoya würde kommen und ihn holen. Es schien eine unendlich lange Zeit gedauert zu haben doch letztendlich rannte seine Großmutter zu ihm und hetzte ihn die Kanus zu Wasser zu lassen. Die Angst schien ihr ins Gesicht geschrieben. Die sonst so gehaltene und Weise Katoya war beinahe panisch. Nachdem sie zusammen das Kanu zu Wasser gelassen hatten verschwendete Katoya keine weitere Zeit mit irgendwelchen ausflüchten und ruderte so schnell sie konnte auf das Wasser hinaus. Ya'ranêl tat es ihr gleich obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte in welch großer Gefahr sie sich befanden. Doch er wagte es nicht Katoya zu fragen wohin sie eigentlich wollte oder vor wem sie flüchteten. Der Panische Ausdruck in ihrem Gesicht diente ihm als Ansporn genug. Ya'ranêl kann sich nicht mehr erinnern wie lange sie auf dem Wasser unterwegs gewesen waren. Er hatte einfach immer weiter gerudert bis im Katoya sagte sie würde nun allein weiter machen und er könne sich ausruhen. Etwa eine Meile von einem Sandstreifen entfernt lag ein kleines Vorgebirge, bis an den Uferrand von Ellern beschattet und fast einer Insel gleich. Katoya, die Inseln über alles liebte, beschloss sogleich, hier ihr Heim aufzuschlagen. Am westlichen Ausgang befand sich eine kleine Bucht, ein winziger Schlupfhafen, gegen den See zu durch felsiges, dicht mit Brombeergestrüpp überwuchertes Ufer vor spähenden Augen geschützt. Ein paar große Weiden ermöglichten es, das Kanu unter ihren Zweigen zu verbergen, und auch auf der gegenüberliegenden Böschung standen die Sträucher so dicht, dass man das kleine Fahrzeug ohne Schwierigkeit über die schmale, ein, zwei Meter breite Wasserfläche von einer Deckung unter die andere zu bringen vermochte. Es war, als habe kein Auge seit Anbeginn der Welt den See erblickt. Hinab bis an den Ufersaum ragten die mächtigen Bäume. Wahrscheinlich, wenn überhaupt, so war hier ein sicherer Unterschlupf vor feindlichen Orks oder Menschen gefunden, wo sich eine Hütte erbauen ließ, deren Frieden niemand stören würde.
Das Leben im Wald
Aus der Baumkrone einer hohen Kiefer ist eine wunderschöne Melodie zu hören. Der ganze See schien von den Geräuschen der Flöte in Ya'ranêls Händen verzaubert. Er selbst Schloss die Augen und spielte ein äußerst kompliziertes Lied. Jedes Wesen des Waldes schien von der Melodie so angetan das es von seinen natürlichen Beschäftigungen abließ und den Lieblichen Klängen lauschte ohne sich zu bewegen. Ya'ranêl hatte das spielen schon früh gelernt und er war schon immer ein Naturtalent gewesen. Wenn Ya'ranêl spielte lauschte ihm die ganze Sala und einige begannen zu Singen oder zu Summen. Der Gedanke an die Sala schmerzte Ya'ranêl und er versuchte nicht mehr daran zu denken. Er kletterte von der Kiefer herunter und begab sich zurück zu der kleinen Sala in der Katoya auf ihn wartete. Sie lächelte warmherzig und nahm Ya'ranel in den Arm: ''Dhao hast wunderschön gespielt'', Ya'ranel erwiderte die Umarmung und lächelte. ''Nurd'dhao Katoya''.Nachdem Ya'ranel etwas gegessen hatte schnappte er sich seinen Köcher und den Bogen um ein wenig in den Wäldern herum zu streifen. Im Nordwesten des Sees lag ein weiteres Gebiet schwankenden Sumpf- und Moorgeländes, das seit Urbeginn der Welt geschwankt und Feuchtigkeit geatmet hatte. Es war ein trostloser, wenig einladender Ort, wo selbst im Hochsommer die Nässe nie verdunstete und wo sogar den Schatten der Zedern Feuchtigkeit zu entströmen schien. Rings um den unsicheren Boden drängten sich die Bäume so dicht, als wollten sie aus diesem grundlosen Schlammbett sämtliche Nahrung aufsaugen. Doch das große Wunder dieses Moores bildet das Torfmoos, das sich zu den wunderbarsten Teppichen mit herrlich gefärbten Webfäden verflocht. Überall dehnten sich seine winzigen Berge und Täler gleich der Zauberlandschaft der Elfen. Dieses Moos zog als erstes Ya'ranêl an und führte ihn zu der Entdeckung des Sumpfes. Ya'ranel nahm seine geduldige Beobachtung auf. Lange zeit rührte sich nichts. Dennoch erklang von allen Seiten ein leises Atmen und Raunen, wie es in jedem Sumpf zu Hause ist, als bewege die Feuchtigkeit ihre Lippen und blase dem Schlamm den Lebensodem ein. Nach einer weile knackte ein Tannenzweig. Augenblicklich schärften sich Ya'ranêls Sinne, aber er war ein viel zu erfahrener Jäger, um sich hastig nach der Richtung, von der das Geräusch gekommen war, umzudrehen. Statt dessen bewegte er langsam die Pupillen, und ihnen folgte ebenso langsam sein Haupt, als hätten jene es nach sich gezogen. Anfangs nahm er nichts außer den unabsehbaren reihen der Bäume wahr. Dann schoben sich eine Nase, ein Paar nervöse Ohren und zwei Augen behutsam durch das Nadelgewirr, und Ya'ranêl wusste: Ein Reh war im Begriff, sich aus dem Wald heraus zu wagen. Aber weshalb kam es hier her? Hier konnte es doch nicht trinken wollen, wo der See keine hundert Meter entfernt lag und in jeder Hinsicht eine weit angenehmer tränke abgegeben hätte. Das Tier sicherte nach links und rechts und schien Ya'ranêl direkt ins Gesicht zu starren. Doch er wusste genau, ein Geschöpf der Wildnis entdeckt den Elfen sehr oft selbst dann nicht wenn er unmittelbar vor ihm stand, solange er sich nur mäuschenstill verhält. Das Torfmoos hatte einen so starken süßlichen Geruch das das Tier Ya'ranêl nicht wittern konnte und so von seiner Anwesenheit nichts mitbekam. Trotzdem war es klar das es sich keineswegs sicher fühlte. Der Geruch des Mooses ließ dennoch bald jeden Zweifel vergehen und das Tier wagte sich ganz ins freie hinaus. Behutsam schritt es die schräge Böschung herunter. Gerade als Ya'ranêl erwartete, es am Fuße des Abhanges innehalten zu sehen, wagte es sich zu seinem grenzenlosen Erstaunen kühn in den Sumpf hinein. Mit jedem Schritt, den es tat glaubte er es dem Versinken nahe. Statt dessen sah er es weiter und weiter über das schwankende Moor schreiten. Schon hatte es die Mitte des Sumpfes erreicht; jetzt umringten es die schwarzen Wassertümpel gleich weit aufgerissenen, schleimigen Schlünden, begierig es in ihre Rachen zu saugen. Mit angehaltenem Atem beobachtete Ya'ranêl das Tier. Plötzlich erstarrte der Körper des Tiers in Aufmerksamkeit, als sei es über irgendetwas erschrocken. Nervös spitzte es die Ohren, bald nach der einen, bald nach der anderen Seite. Ein mattes Geräusch, so matt das es lediglich von dem Rascheln der von Wind gepeitschten Blätter herrühren konnte kam und ging. Das war alles. Doch diese kaum wahrnehmbare Botschaft genügte um das Reh vor dem Nahen einer noch unsichtbaren Gefahr zu warnen. Ya'ranêl der mit den Sitten und Gewohnheiten der Waldbewohner vertraut war, wusste, das Tier würde keine zweite Warnung abwarten. Er erwartete es umkehren zu sehen und konnte seinen Augen nicht trauen als es im Gegenteil, ohne zu zögern, seinen Weg über den Sumpf fortsetzte. Endlich packte Ya'ranêl eine derartige Neugier, dass er auf die Stelle hinaustrat, von wo aus das Reh die wunderbare Sumpfüberquerung unternommen hatte. Hier fand er die Erklärung des Mirakels. Eine Fährte führte hinunter bis an den Rand des Morastes, und gerade dort, wo man glaubte, dass sie abbrechen würde, lief sie weiter quer über das Sumpfgelände bis nach dem gegenüberliegenden Ufer... Hatte er den Mut, ihr zu folgen? Das Reh war glücklich hinübergelangt; aber die Rehe waren ja berühmte Pfadfinder und trugen in ihren Hufen irgendeinen Instinkt, der sie alle gefahrvollen Stellen meiden hieß und der mit solch unfehlbarer Sicherheit arbeitete, dass man hätte meinen können, sie trugen einen Teil ihres Gehirns in den Füßen. Ya'ranêls Hirn arbeitete genauso schnell wie das eines Rehs, aber das La hatte ihm eine andere Sorte Beine beschert. Diese Fährte quer über den Sumpf zu folgen, bedeutete eine neue Erfahrung, und die damit verbundene Gefahr verlieh ihr nur erhöhten Reiz. Kaum hatte er die Böschung verlassen so fühlte er den unterschied in der Beschaffenheit des Bodens unter seinen Füßen. Der Weg führte nicht länger über feste Erde. er schwankte unter seinen Schritten. Über dem Schlamm hatten sich die Wurzeln des Torfmooses zu einem starken Teppich verflochten. Immer stärker schwankte der Boden unter seinen Füßen. Er musste sich anstrengen, im gehen das Gleichgewicht zu halten. Weshalb blickte er sich plötzlich um? Was ist das für ein sechster Sinn, den Wildgeschöpfe, Elfen wie Tiere, besitzen? Als Ya'ranêl in der Mitte des Sumpfes den Kopf wendete, bot sich ihm ein Anblick der seinen Herzschlag wild beschleunigte. Dort, gerade an der Stelle, wo die Fährte den Morast berührte, stand ein großes Tier. Die Form seiner Ohren allein verriet, dass es sich hier um einen Wolf handelte; sie waren lang und Spitz. Aufhorchend Schlug der Wolf mit dem Schwanz langsam von einer Seite zur anderen und duckte sich halb und halb zu Boden, während es ihn aus großen, wachsamen Augen scharf beobachtete. Auf den ersten Blick gefiel Ya'ranêl der Anblick gar nicht. Wölfe waren durchaus im stande einen Elfen in stücke zu reißen und zu verschlingen. Aber Ya'ranêl war kein Feigling, wenn es sich darum handelte, sich Aug im Auge mit einem Raubtier zu messen. Ihm fest und ohne zu blinzeln ins Gesicht zu blicken Lichter des wilden Tieres zu senden. Doch im gegenwärtigem Augenblick stand Ya'ranêl seinem Gegner nicht unmittelbar gegenüber. Die halbe Breite des Morastes trennte ihn von den herausfordernden Augen am Ufersaum. Diese schienen seiner dort zu warten, um ihm bei der Rückkehr den Weg abzuschneiden. Vielleicht war es doch ganz gut, dass en, die ganze Kraft seines Geistes mittels der eigenen Augen in die herausfordernder sich schon so weit draußen im Sumpfe befand. Jedenfalls bildete das einen Grund mehr, nicht umzukehren. Wieder Schritt er ein Stückchen vorwärts. Nach einer kleinen Weile drehte er sich noch einmal um. Im gleichen Augenblick sah er das Tier aus dem Wald heraus den Sumpf betreten. Dabei setzte es vorsichtig die weich gepolsterten Solen und prüfte Schritt für Schritt den gewundenen Pfad auf seine Tragfähigkeit. Ya'ranêl wartete nicht länger. Mochte der Weg, der vor ihm lag, auch gefährlich sein, das was sich in seinem Rücken auf ihn zu bewegte, konnte eine noch viel größere Gefahr bedeuten. Auf festem Grund und Boden hätte er sich vielleicht anders benommen. Das war eine Sache für sich. Hier draußen, mit der grundlosen Tiefe unter seinen Füßen und der unbekannten Gefahr im Rücken, gab er Fersengeld! Der Boden hob und senkte sich gleich Wasser im Wind. Er konnte nicht standhalten er musste versagen! Die Fasern des Torfmooses waren zum Zerreißen gespannt. Er gelangte an eine Stelle, wo der Weg sich gabelte. Er wusste nicht, welcher der beiden Fährten er jetzt folgen sollte, wählte die falsche und begriff sofort weshalb die Spur sich hier teilte. Der andere Weg über den Zahlreiche Füße gegangen waren war versunken. Er wendete sich blitzschnell um und übersprang die hälfte des Weges mit einem eleganten Satz. Sicher landete er auf dem heilen Weg und spurtete weiter Richtung Ufer. Er rannte nun den selben Weg den das Reh gegangen war, ohne den blick von der Spur zu lassen und ohne sich umzuschauen. So erreichte er endlich festen Grund und Boden. Ohne abzuwarten , ob das Tier ihm nachging, stürmte er weiter durch den Wald. Unterwegs horchte er auf jedes Geräusch, das auf eine Verfolgung schließen lassen könnte, aber nichts rührte sich. Es war recht dunkel unter den Bäumen. Doch Ya'ranêls geschulten Elfenaugen hatte kein Problem etwas zu sehen. Je weiter Ya'ranêl kam um so überzeugter war er, dass man ihm folgte. Doch obwohl er sich wiederholt umblickte, sah er kein Lebewesen. Endlich erreichte er einen Punkt wo ein Windbruch ihn zwang, eine neue Richtung zu wählen. Zwar stieß er auf der anderen Seite wieder auf den alten Pfad, jetzt aber zwang ihn etwas, sich umzuschauen. Und richtig, dort auf der Spitze des geknickten Baumstammes funkelte ihn das Tier aus unerschrockenen Augen aufmerksam an. Ya'ranêl war ihm jetzt so nahe, dass er jede Einzelheit an ihm erkennen konnte. Das durch die Blätter fallende Sonnenlicht zeichnete ein leuchtendes Schattenmuster auf sein Fell. Die Farbe dieses Fells war ein tiefes Schwarz. Während das Tier sich so. die kräftigen Beine unter dem Leib zusammengezogen, auf dem Baumstamm hinkauerte, ließ es seinen langen Schwanz grade herunterhängen, als wolle es eigens auf ihn die Aufmerksamkeit lenken. Ya'raêl starrte dieses schlanke Geschöpf mit dem kräftigen Körper und dem edlen Haupte an, wobei er mehr Bewunderung als Furcht spürte. In erster Linie gaben die Augen ihm sein Selbstvertrauen zurück; es waren wilde, aber nicht grausame Augen - zum mindesten blickten sie nicht grausam, während sie auf ihm ruhten. Er wusste, solange er das Tier nur unentwegt anschaute, ohne selbst die geringste Furcht zu verraten, drohte ihm keine Gefahr. Lange Zeit rührte er sich nicht vom Fleck; unterdessen ging aber allerlei in seinem Gehirn vor. Er sprach nicht, ja, er wurde sich seiner Gefühle nicht einmal bewusst; und doch strömten gleichsam Empfindungen von ihm aus und übermittelten dem Tier eine stumme Botschaft, die, in Worte gekleidet etwa gelautet hätte: Ich fürchte mich nicht vor dir. Das, was aus den Höhlungen deines Hauptes blickt, ist gut. Solange du so dreinschaust, wirst du mir keinen Schaden zufügen. Und auch ich will dir keinen Schaden zufügen.''Nachdem das Tier diese Botschaft erhalten hatte, war es durchaus zufrieden, seinen neuen Bekannten aus leuchtenden Augen freundschaftlich zu mustern, wobei er langsam mit dem Schweif wedelte. So verging die Zeit, ohne dass einer von ihnen sich bewegt hätte; doch war beider Verhalten ganz gleich, nur dass Ya'ranêl keinen schweif zum wedeln hatte. Endlich wurde Ya'ranêl des Nichtstuns müde und setzte sich langsam und geräuschlos, und ohne das Tier aus den Augen zu lassen, wieder in Marsch. Kaum jedoch war er zwischen den Bäumen verschwunden, da sprang der Wolf leichtfüßig von dem umgeknickten Stamm herunter und folgte ihm auf gepolsterten Sohlen. Ya'raêl erreichte die kleine Sala, als die Sonne bereits die halbe Strecke von Mittag bis zum Abend zurückgelegt hatte und Katoya mit der Zubereitung des Abendessens beschäftigt war. ''Dhao warst lange fort'' , sagte sie. ''was hast dhao die ganze zeit über getrieben?'' ''Fey bin über Wasser geschritten und habe unterwegs den Lara getroffen. Katoya zeigte über eine so unerwartete Antwort keinerlei Erstaunen. ''Ist das Tier auch über das Wasser gelaufen?'' erkundigte sie sich. ''Später hat es das getan, und als es fey folgte, lief ich weg.'' ''Und dann ist es ebenfalls gelaufen?'' Bemerkte Katoya ruhig. Ya'ranêl blickte sie verwundert an. Ihre Worte klangen so bestimmt, als wäre sie dabei gewesen. Und doch war das unmöglich. Wie kam es, dass sie so genau Bescheid wusste, ohne die Sache miterlebt zu haben? ''Wahrscheinlich wird es gelaufen sein'' antwortete er nachdenklich. ''Es ist mir durch den Wald gefolgt, und fey habe es lange angeschaut. Es war ein tief Schwarzer Wolf. Doch fey konnte ihn ansehen ohne das er mir etwas tu wollte. ''Katoya lächelte nur sanftmütig. Der Schwarze Wolf den Ya'ranêl getroffen hatte hielt sich immer in der nähe der kleinen Sala auf. Er setzte sich manchmal sogar ans Feuer und lauschte Katoyas Erzählungen über die Welt. Am liebsten aber durchstreifte er mit Ya'ranêl zusammen die Wälder und lauschte den klängen seiner laute. Wenn Ya'ranêl zu summen und singen begann dauerte es nie lange bis der Wolf mit seinem geheult in das Lied einstimmte. Der Lara war nun Ya'ranêls Gefährte und es gab keinen den Ya'ranêl bei seinen Streifzügen lieber an seiner Seite gehabt hätte.
Aufbruch in eine neue Welt
Die Wochen und Monate vergingen und Ya’ranêl wuchs zum Jungen Mann heran. Heute war wieder einer der Tage an denen Ya’ranêl mit Wolf unterwegs war. Stundenlang liefen sie durch den Wald und genossen die unbändige Aussicht. Am Abend kehrte Ya’ranêl gut gelaunt zum Lager zurück. Schon von weitem spürte er das etwas nicht stimmte. Als er aus dem Wald trat um am See entlang zum Lager zu laufen sah er Rauch aus der Richtung aufsteigen, in der die kleine Sala liegt. Ya’ranêl blieb wie angewurzelt stehen und starrte in die Richtung des Rauches. Ob es vielleicht vom Lagerfeuer stammt? Eilig rannte er den See entlang. Desto näher er der Sala kam desto mehr machte sich das Gefühl in ihm breit das etwas nicht stimmte. Als er die kleine Sala erreichte erblickte er ein Chaos. Ihre kleine Hütte wurde vollständig zerstört und dicker Qualm stieg aus den letzten brennenden Überresten. Langsam schritt Ya’ranêl näher. Mit entsetztem Gesichtsausdruck schaute er auf die Gegenstände die überall verstreut auf dem Boden lagen. Die Töpfe, Pfannen und alle andren Gegenstände die sie mitgenommen hatten. Langsam lief er an der kleinen verbrannten Hütte vorbei und starrte entsetzt auf den Boden. Eine lange Blutspur zog sich von der Hütte weg in Richtung Wald. Auch wenn Ya’ranêl nicht wirklich wissen wollte von wem sie war lief er dennoch der Blutspur nach und was er sah fügte seinem Herz einen bohrenden schmerz zu. Katoyas Körper war zerfetzt worden und ihre halbe Gesichtshälfte war komplett zertrümmert worden. Ya’ranêl konnte seinen Blick nicht von dem entweihten Leib seiner Großmutter wenden. Wolf kam mit hängendem Schwanz nähe und beschnupperte Katoya winselnd, scheinbar in der Hoffnung sie würde aufstehen. Gewatlsam in den Tot gerissen.. Nein das war kein Tot für einen Elf. Ya’ranêl stand starr da und starrte auf den geschändeten Leib seiner Großmutter. Wolf begann fürchterlich zu heulen, doch Ya’ranêl hörte ihn nicht. Er hörte nichts mehr. Er sah nichts mehr. Er konnte es einfach nicht glauben. Er dachte seine Großmutter würde gehen wenn ihre Zeit gekommen ist. Dann währe er nicht traurig gewesen. Doch das ihr so früh gewaltsam das Leben genommen wurde konnte er einfach nicht glauben. Ya’ranêl fing an die Umgebung zu mustern. Sein Gehirn arbeitete nun Blitzschnell. Er hatte nur eins zu tuten, er musste herausfinden wer das angerichtet hatte. Wer den Frieden der Sala ein weiteres mal in seinem Leben gestört hatte. Die nötigen Beweise wahren schnell gefunden. Ya’ranel fand eine zerborstene Keule und der Geruch was unverwechselbar.. Die Schlangen hatten ihr ‘’Versteck’’ gefunden. Ya’ranêl machte sich vorwürfe. Währe er da gewesen hätte er es vielleicht verhindern können! Er entdeckte einen kleinen Trampelpfad der in den Wald hinein führte. Er war sich sicher das er von den Schlangen abstammte doch sein Verstand warnte ihn sie zu verfolgen. Der Fußspuren zu urteilen wahren es sehr viele und selbst wenn er sie überraschen könnte währe es Selbstmord. So musste er sich leider eingestehen das es keine Möglichkeit für Rache gab. Ya’ranêl war bis spät in die Nacht auf einem Hügel gesessen und hatte den Vollmond angestarrt. Er hatte sich etwas beruhigt und die Anwesenheit von Wolf tröstete ihn ein wenig. Nach einer weile griff er zu seiner Flöte und stimmte ein Lied an. Er achtete nicht darauf was er spielte. Sein Unterbewusstsein formte eine Melodie die im Gegensatz zu den Liedern die er sonst spielte Traurig war. Dieses Lied schien die ganze Trauer zu verarbeiten die Ya’ranêl fühlte. Eine Träne lief ihm die Wange herunter und nach einiger Zeit verstummte seine Melodie und die restliche Nacht war nur das heulen von Wolf zu hören. Ya’ranêl beschloss weiter zu ziehen. Die Gefahr das die Schlangen ein weiteres mal hier vorbei kamen war zu hoch. Er packte sich das nötigste zum überleben in einen Beutel und ließ das Elfen-Kanu zu Wasser. Wolf hatte er nicht mehr gesehen. Das war auch gut so. Wolf sollte in Sicherheit bleiben und ein abschied währe ihm viel zu schwer gefallen. Ya’ranêl wusste von einer Menschensiedlung die am Wasser war das endlos zu sein schien. Als er dort ankam wurde er von dem Gestank der Menschen und ihren Städten so überrascht das er sich beinahe übergeben hätte. Dennoch ruderte er mit erhobenen Haupt durch den Kanal der durch die Stadt zum Hafen führte. Die Menschen die ihn sahen schauten ihn entweder verwundert an oder waren erstaunt über seine Makellose Schönheit. Er ignorierte sie sichtlich. Ya’ranêl hatte Menschen nie gemocht. Auch wenn er von seinen Lichelfischen Verwandten wusste das die aus der Stadt meistens freundlich gesinnt waren. Der Hafen war etwas abseits der Stadt und Ya’ranêl konnte ungestört an Land gehen. Er legte sich einen Mantel um und zog sich die Kapuze ins Gesicht um unnötige Auseinandersetzungen mit Menschen zu vermeiden die auf Streit aus wahren. Er setzte sich an den Hafen und begann den Menschen zu lauschen. Der Gestank der Stadt schlug ihm schwer aufs gemüht doch er musste die nötigen Informationen Sammeln. Als es beinahe Abend geworden war belauschte Ya’ranêl das Gespräch zweier Männer. ‘’Dat schiff nach Schattnwelt läuft wie jeplant morjen früh ap’’. Sagte einer der Männer. Er trug ein Kopftuch und rauchte eine Pfeife deren Geruch Ya’ranêl gar nicht mochte. ‘’Jou wenn wieder watt schief Jet hackt uns der käpptn den kopp ab… Ik währ jern länger do jeblieben aber watt will man machen.’’ Sagte der zweite Mann und spuckte eine braune zähflüssige masse aus die Yaranêl nicht identifizieren konnte. Egal.. Er wusste was er wissen musste und begab sich zurück zu seinem Kanu. Am nächsten Morgen machte sich Ya’ranêl auf den Weg zurück zum Hafen. Seinen scharfen Augen entging nichts und es dauerte nicht lange bis er die beiden Männer von letztem Abend wieder erkannt hatte. Er begab sich an den Rand des Wassers und ließ sich langsam ins Wasser gleiten. Ohne einen besonderen Laut zu verursachen schwamm er zu dem Schiff hin und zog sich an der Ankerkette hinauf. Wie ein Schatten schlich er über das Deck in die unteren Kammern des Schiffes. Als er im Laderaum angekommen war suchte er sich ein sicheres Versteck. Nahrung hatte er ja genug. Und so begann die fahrt ins ungewisse. Ya’ranêl hörte etwas die Treppen herunter laufen und kroch sich in seinem Versteck zurück. Doch dann hörte er ein vertrautes schnaufen und winseln. Auf der stelle begab er sich aus seinem Versteck und empfing seinen alten Freund Wolf mit offenen Armen.''Wie bist du nur an den Tala vorbei gekommen?'' Sagte er lächelnd, ohne den Wolf aus seiner umarmung zu befreien. Wolf starrte ihn nur aus seinen großen Augen an und wedelte mit dem Schweif. Nun würde er die Reise mit ihm zusammen antreten. Ya’ranêl erreichte Schattenwelt und die Elfenstadt Yew. Nachdem er angekommen war und seine Habseligkeiten in Sicherheit gebracht hatte setzte er sich auf eine Bank und holte seine Flöte hervor. Wolf war losgezogen das neue Gebiet zu durchkämmen. Einige Elfen verharrten bei seinem Spiel und schauten ihm lächelnd zu. Ya’ranêl hatte seine Reise beendet. Hier wollte er bleiben…
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