Sternenmetall - Das Erbe der Sterne [Starfall]

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Arencia
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Sternenmetall - Das Erbe der Sterne [Starfall]

Beitrag von Arencia »

Das Erbe der Sterne

Die Tage in Ky'Alur vergingen, verwoben mit dem Aufbau ihres leisen Netzes. Jeder Faden war eine Investition, jeder Gefallen eine potenzielle Schuld. Alniiras Augen, die selbst in der tiefsten Finsternis sahen, waren jedoch auch nach oben gerichtet – zum Himmel der Oberfläche. Der Stern, der die Ilharess so sehr beunruhigte.

Es begann als ein unscheinbarer Punkt, eine winzige Nadelspitze im Firmament. Tag für Tag wurde sie größer, leuchtender. Die Menschen an der Oberfläche flüsterten von Vorzeichen, von göttlicher Wut oder gar dem Ende. Sie sahen eine Bedrohung, einen herabstürzenden Feuerball.

Doch Alniira sah anders.
Sie beobachtete, sie vermutete. Die Flugbahn schien unaufhaltsam, und ihrer begrenzten Kenntnis der Himmelskunde nach würde sein Ziel nicht verfehlen. Es würde Einschlag geben, eine gewaltige Erschütterung, ja. Aber es war nicht groß genug, um die Welt zu vernichten. Nicht groß genug, um ganze Königreiche auszulöschen. Es war... präzise. Fast wie ein gesandtes Geschenk.
„Eine Bedrohung? Sie nennen es eine Bedrohung?“, spottete Alniiras innerer Monolog, während sie den Himmel durch ein kunstvoll gefertigtes Okular musterte, das sie selbst geschmiedet hatte. „Die Oberweltler sind so kurzsichtig. Sie sehen das Chaos, die Zerstörung. Ich sehe Potenzial. Reines, unverfälschtes Potenzial.“
Die wahre Macht verbarg sich nicht in der Größe der Katastrophe, sondern im Material selbst. Sie spürte es, eine Ahnung, die ihr tief in den Knochen saß und ihren Verstand beflügelte. Das, was da vom Himmel stürzte, war kein gewöhnlicher Stein. Es war ein Geschenk der Leere, geschmiedet in den kosmischen Feueröfen.

Sternenmetall!.

Der Gedanke zündete in ihr wie ein Blitz in einer Gewitternacht. Sternenmetall. Das war es! Es war das, wonach sie unbewusst gesucht hatte, die ultimative Ressource, die ihre Handwerkskunst über alles Bekannte erheben würde. Ihr Herz schlug nicht schneller aus Furcht, sondern aus einer gierigen Erregung, die sie nur selten zuließ. Es war ein Gefühl von reinem, unaufhaltsamen Streben.
„Mächtig genug, um jeden Feind zu besiegen. Das war mein Antrieb. Mein einziger Gedanke.“
Sie sah es klar vor sich: Klingen, die durch jede Rüstung schnitten, Rüstungen, die undurchdringlich waren, Werkzeuge, die selbst die härtesten Materialien formen konnten. Mit Sternenmetall würde sie nicht nur die Waffenschmiedin von Ky'Alur sein, sie würde die Schmiedin der Legenden werden. Das war ihre wahre Berufung, nicht die Intrigen Lolths, nicht die stumpfen Rituale ihrer Matronen.
„Stellt euch vor“, dachte sie mit einer kalten Leidenschaft, die ihre Finger kribbeln ließ. „Ein Dolch aus diesem Material. Lautlos, scharf, ein Hauch des Kosmos in den Händen. Wie viel Einfluss könnte ich damit gewinnen? Wie viele Schulden könnte ich damit schaffen, wenn ich Ky'Alur oder sogar das Syndikat mit Waffen aus Sternenmetall versorge?“
Der Aetherium von Finsterrode konnte seine Sterne deuten. Lächerlich. Alniira würde sie in ihrer reinsten Form schmieden.
„Meine Macht würde ins Unermessliche wachsen“, flüsterte sie vor sich hin, die Augen auf den immer heller werdenden Punkt am Himmel fixiert. „Ich könnte mein Netz nicht nur mit Fäden aus Abhängigkeit weben, sondern mit Fäden aus Reinheit. Jeder, der ein Stück davon besäße, wäre an mich gebunden. Sie würden es begehren. Sie würden mich brauchen.“
Das Blackrock-Syndikat würde vor ihr kriechen, für die Möglichkeit, solche Waffen zu liefern. Die Ilharess würde sie nicht mehr als nützliches Werkzeug sehen, sondern als unverzichtbare Säule des Hauses, deren Fähigkeiten über die von Lolth verliehenen Gaben hinausgingen.

Und die Oberweltler, die sie als "Ausnahme-Drow" duldeten? Sie würden sie verehren, in einer Art und Weise, die ihre Furcht überstieg. Sie würden einander das Sternenmetall entreißen, und Alniira würde diejenige sein, die den Fluss kontrollierte.
„Wer die Waffen beherrscht, beherrscht den Krieg. Aber wer das Metall beherrscht, aus dem die besten Waffen geschmiedet werden? Der beherrscht alles.“
Ihr Verstand begann bereits, Pläne zu schmieden. Wer würde zum Einschlagort geschickt werden? Wie könnte sie sicherstellen, dass sie die Erste war, die das Material erreichte? Und wie würde sie es vor den gierigen Augen der anderen verbergen, bis sie es formen konnte?

Der Asteroid war keine Bedrohung. Er war eine Offenbarung. Eine Gelegenheit, ihr Netz so undurchdringlich, so mächtig zu machen, dass selbst die Spinnengöttin Lolth neidisch werden würde.
Alniira
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Re: Sternenmetall - Das Erbe der Sterne [Starfall]

Beitrag von Alniira »

Die Fäden zu Finsterrode

Die Tage nach der Entdeckung des fallenden Sterns waren für Alniira eine Mischung aus konzentrierter Routine und fieberhafter Planung. Sie schmiedete weiter für Ky'Alur, festigte ihr inneres Netz der "Gefallen und Schulden", doch ihr Geist war ständig auf den Himmel und die Ungewissheit des Einschlags gerichtet. Sie wusste, dass die Zeit drängte. Und sie wusste, dass der Schlüssel zur ersten Information im Besitz der Ilharess lag – oder genauer, bei ihrem menschlichen Gast.

Der Aetherium von Finsterrode. Ein Mensch, den die Ilharess in ihr Heiligtum gelassen hatte. Warum? Wegen eines Sterns, hieß es.
„Er muss es wissen“, dachte Alniira mit eisiger Klarheit. „Dieser Aetherium ist hier, weil er über Wissen verfügt, das selbst Lolths Priesterinnen nicht besitzen. Wissen über den Himmel. Wissen über… das, was da kommt. Er muss der Schlüssel zu diesem Sternenmetall sein.“
Doch hier durfte sie keinen Fehler machen. Die Ilharess war wachsam, ihre Augen und Ohren überall. Alniiras eigene Kontakte zu Menschen waren eine Zweckmäßigkeit, ein Geschäft, keine Loyalität.
Eine Ilharess, die auf die Hilfe eines Menschen angewiesen war, verriet sich selbst. Das war ein Verrat an Lolth, ein Zeichen von Schwäche, das Alniira amüsant fand, aber niemals offen ausnutzen würde. Zumindest nicht sofort.
„Meine eigenen Fäden zu den Menschen sind unsichtbar. Sie sind in der Dunkelheit gesponnen, im Schatten des Handels. Aber die Ilharess… sie lädt ihn in ihr Haus ein, in die sichtbare Welt der Drow. Ein Schachzug, der sie angreifbar macht. Ein gefährliches Spiel, von dem ich die Regeln noch nicht kenne.“
Alniira brauchte Informationen. Diskret, schnell und ohne die leiseste Ahnung der Ilharess. Sie brauchte jemanden, der in den Schatten operieren konnte, jemanden, der Fragen stellen konnte, ohne selbst Fragen aufzuwerfen. Ihr Blick fiel auf das Blackrock-Syndikat. Sie hatten ihr bereits einen Schutzstatus gewährt, sie waren Profis im Sammeln von Informationen. Und Shezar… Shezar war ihr Ansprechpartner.
Der Mann des Syndikats, der die Fäden der Unterwelt der Oberfläche verstand.
Sie arrangierte ein Treffen, diskret am Haus Nähe Britain, wie immer. Ein neutraler Ort an der Oberfläche, eine versteckte Ecke Nähe der belebten Stadt Britain, wo der Geruch von Menschen und das Stimmengewirr die Luft erfüllten.
Ein Ort, an dem eine Drow wie sie selbst in einem gewissen Maße geduldet wurde, solange sie ihr Geschäft verstand.

Shezar war pünktlich, sein Blick scharf und geschäftsmäßig. Er war kein Mann für unnötige Worte. „Alniira“, sagte er, seine Stimme tief, ohne unnötige Floskeln. „Was führt dich hierher? Dein Geschäfte laufen doch gut, oder?“
Alniira nickte, ihre Miene war ernst, aber nicht angespannt. „Es läuft. Aber das Geschäft ist unberechenbar, Shezar. Die Ilharess hat… neue Interessen. Interessen, die die Zukunft unserer Zusammenarbeit beeinflussen könnten. Oder auch die Zukunft des Syndikats.“ Sie wählte ihre Worte sorgfältig, jedes einzelne war eine Falle, eine Köder. „Es gibt da eine Person, die neuerdings im Haus Ky'Alur verkehrt. Ein Mensch. Ein Aetherium von Finsterrode.“
Shezars Augenbrauen zuckten kaum merklich. Ein Zeichen von Interesse. Oder Verwirrung. „Ein Mensch? Im Haus Ky'Alur? Das ist… ungewöhnlich.“
„In der Tat“, erwiderte Alniira kühl. „Und ungewöhnliche Dinge ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich benötige Informationen über ihn. Wer ist dieser Aetherium von Finsterrode? Was sind seine Interessen? Seine Verbindungen? Was genau ist seine Beziehung zu Ky'Alur? Ich brauche alles, was du herausfinden kannst. Diskretion ist, wie immer, unerlässlich.“
Sie sah, wie Shezar sie musterte, versuchte, ihre wahren Motive zu ergründen. Er würde vermuten, dass es um eine Intrige innerhalb von Ky'Alur ging, oder um eine neue Geschäftsgelegenheit, die sich Alniira nicht entgehen lassen wollte. Das war gut. Das war das Bild, das sie projizieren wollte. Er würde niemals die wahre Tiefe ihrer Gier nach dem Sternenmetall erahnen. Er würde niemals den glühenden Kern ihrer Ambition sehen, der unter der kühlen Fassade schwelte.
„Vorsicht, Alniira“, mahnte ihre innere Stimme. „Ein falsches Wort und dein ganzes Spiel bricht zusammen. Dieses Metall ist dein Geheimnis. Dein ultimativer Trumpf.“
Shezar
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Ein neuer Auftrag für das Syndikat

Beitrag von Shezar »

Die Tür zum Arbeitszimmer fiel lautlos ins Schloss.

Shezar trat an seinen Schreibtisch, das Gespräch mit Alniira noch in den Gedanken nachhallend. Ein Mensch im Haus Ky'Alur.
Ein Aetherium von Finsterrode. Ungewöhnlich, gar ein Mysterium. Shezar war jetzt ebenfalls neugierig.

Diskretion hatte Alniira verlangt. Selbstverständlich.

Er ließ sich nieder, zog ein frisches Pergament heran und griff zur Feder. Kein Zögern. Keine unnötigen Überlegungen. Shezar wusste, was zu tun war und welche Schritte dafür notwendig waren. Er atmete ruhig ein, strich die Feder glatt und schrieb die ersten Anweisungen: präzise, knapp. Ein Netz würde nun ausgeworfen – unsichtbar, tief, weit.

Was dieser Aetherium von Finsterrode auch war – bald würde er kein Mysterium mehr sein.

Shezar beendete die erste Zeile, griff zu einem weiteren Bogen und begann, einzelne, versiegelte Anweisungen für die Bereiche Sicherheit und Informationsbeschaffung zu verfassen. Darüber hinaus erging eine separate Anweisung direkt an die Handelsbeauftragte des Syndikats Talia Xerodes. Kein übergreifender Befehl. Keine zentrale Notiz. Jeder sollte nur wissen, was er wissen musste, um seinen Auftrag im Sinne des großen Ganzen erfüllen zu können — und um im Falle einer möglichen Gefangennahme nicht mehr verraten zu können, als unbedingt notwendig.

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📜 Anweisung für den Bereich der Sicherheit:

"Diskrete Überwachung vorbereiten. Sobald eine Sichtung oder Bestätigung des Aufenthaltsortes von Aetherium erfolgt, geht eine kleine, erfahrene Anzahl in die Beobachtung. Keine Konfrontation. Kein Kontakt. Nur Beobachtung und Lagebericht. Ich will wissen, wo er schläft, wo er isst und mit wem er sich trifft.

📜Anweisung für den Bereich der Informationsbeschaffung

"Zapft sämtliche verfügbaren Quellen an. Nutzt unsere Informanten und Kontakte im ganzen Land. Legt ein besonderes Augenmerk auf Häfen, Archive, Gildenhäuser und Privathändler, die Verbindungen zu Ky'Alur unterhalten könnten.

Ermittelt alles, was sich über die Vergangenheit und die Gegenwart von diesem Aetherium von Finsterrode finden lässt: Herkunft, frühere Tätigkeiten, bekannte Verbündete und Feinde, Handelsverbindungen, politische Allianzen, persönliche Schwächen.

Sichtet und sichert jede verfügbare Aufzeichnung: alte Akademieregister, Reiseprotokolle, Schiffslisten, öffentliche Berichte und Protokolle, Gerichtsakten, Forschungsarbeiten, private Aufzeichnungen – was immer sich auftreiben lässt.

Bewertet alle Informationen auf Plausibilität und Relevanz. Keine Einzelmeldung ist zu klein. Erkennt Muster und Verflechtungen. Das Ziel ist ein vollständiges Bild dieser Person und ihres Netzes.

Diskretion und Gründlichkeit sind oberstes Gebot.


📜 Anweisung an Talia Xerodes

Am Rande von Britain ist eine geeignete Unterkunft unter einem falschen Namen anzumieten. Diese soll als zentraler Arbeitsbereich für unsere Agenten dienen. Dort laufen sämtliche Informationen zusammen, die im Rahmen der Ermittlungen zu Aetherium von Finsterrode gesammelt werden.

Achte bei der Auswahl auf Diskretion und unauffällige Lage. Keine offensichtlichen Verbindungen zum Syndikat dürfen bestehen. Einrichtung auf das Nötigste beschränken – Arbeitsfläche, Kartentafeln, einfache Schlafmöglichkeiten.

In Abstimmung mit der Sicherheit ist der Bereich um die Unterkunft sowie die Unterkunft selbst dauerhaft zu überwachen. Zutritt ausschließlich für freigegebene Mitglieder des Informationsbereichs. Melde mir umgehend, sobald die Räumlichkeiten eingerichtet und einsatzbereit sind.".


Shezar versiegelte die Anweisungen und rief einen der Boten des Syndikats. "Rasch und sicher. Keine Verzögerung."

Der Bote verneigte sich und verschwand. Shezar blieb allein zurück.

Wenige Tage später.

Am Rande von Britain, in einer unscheinbaren Seitenstraße, deren Häuser keine Geschichten erzählten, wurde eine kleine Unterkunft angemietet. Unauffällig, bar bezahlt, unter einem falschen Namen. Für die meisten war es nichts weiter als eine weitere Unterkunft für reisende Händler.

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Doch im Inneren war es anders. Die einst leeren Räume waren rasch hergerichtet worden. Kein Luxus, keine überflüssigen Annehmlichkeiten. Nur das Nötigste, funktional und auf Effizienz ausgelegt. In der Mitte der größten Kammer stand ein massiver Tisch. Breite, raue Planken, von jahrelanger Nutzung gezeichnet. Darum versammelten sich nun jene, die Shezars Anweisung gefolgt waren: die Agenten des Syndikats, ausgewählt für Verschwiegenheit und Können.

Rund um den Tisch standen einfache Betten, hastig aufgeschlagen. Niemand verließ die Wohnung ohne Befehl. Niemand sprach unnötig nach außen. Was hier begann, sollte hier enden.
Die Wände der Kammer waren freigeräumt. Kein Tuch, kein Gemälde blieb. Stattdessen war jeder verfügbare Zentimeter mit Skizzen, Karten und Notizen bedeckt:
  • Bewegungsprofile.
  • Kontakte.
  • Aufenthaltsorte.
  • Zeitstempel.
  • Fragmente von Gesprächen.
  • Beobachtungen aus zweiter und dritter Hand.
  • Vermerke von Spionen und Informanten.
Jeder Faden, der auf Aetherium von Finsterrode wies, wurde dokumentiert. Jeder neue Hinweis wurde sorgfältig ergänzt. Die Agenten arbeiteten in Schichten, rund um die Uhr. Einige lasen, einige schrieben, einige zogen Verbindungen und kombinierten. Die Stimmung im Raum war konzentriert. Keine überflüssigen Worte, nur das Kratzen der Federn und das Rascheln von Papier.
Hier entstand kein einfacher Bericht. Hier wuchs ein Dossier. Seite um Seite, bis aus dem Schatten ein klares Bild geformt werden konnte.

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Hin und wieder öffnete sich leise die Tür. Keine Ankündigung nötig.

Shezar selbst erschien.

Er trat an den Tisch, ließ seinen Blick langsam über die Wände gleiten, las einzelne Notizen, stellte gezielte Fragen. Er sprach nicht oft. Doch jedes Wort von ihm führte zu einer Korrektur, einer neuen Priorisierung. „Bewegungsmuster hier ergänzen“, wies er an und deutete auf einen Kartenausschnitt. „Die Kontakte zum Haus Ky’Alur enger beobachten. Ich will Namen. Und Motive.“ Dann verschwand er wieder, so leise, wie er gekommen war. Doch jedes Mal, wenn er ging, wussten die Agenten: Der Blick des Vorsetzenden ruhte auf dieser Arbeit. Fehler waren keine Option. Aetherium von Finsterrode war längst kein Schatten mehr. Es bildeten sich immer mehr Konturen.

Vier Wochen waren vergangen.

Nun stand Shezar erneut in dem kargen Arbeitszimmer. Die Agenten erhoben sich nicht – sie wussten, dass er es nicht erwartete. Doch ihre Blicke folgten ihm respektvoll, als er an den Tisch trat. Dort lag es. Das Dossier. Sauber gebunden, das Siegel des Syndikats dezent auf dem Deckblatt geprägt. Kein Prunk, keine Zier – nur die Summe aus Dutzenden Händen und Hunderten Stunden. Shezar legte eine Hand auf die Mappe. Kurz verweilte sie dort, als würde er den Wert der Informationen wiegen. Dann schlug er sie auf. Seite um Seite glitten seine Augen über den Bericht:

Dossier
Aetherium von Finsterrode
Interne Analyse — Vertraulich


Allgemeine Informationen

Name: Aetherium von Finsterrode
Rang/Titel: Magus der Magica Combattiva, Ringmagier [DR] (ehem.), Magister der Akademie der freien Völker zu Freystätt, Rittmeister und Befehlshaber a.D. im Königlich Britannischen Reich, Ehemaliger Magier des Kreuzes
Aktueller Status: Aktiver freier Magier und Gelehrter. Operiert unabhängig, jedoch mit einem weit verzweigten und sorgfältig gepflegten Netzwerk an Verbindungen.
Frühere Zugehörigkeiten / Werdegang
• Ringmagier [DR]: Mitglied einer heute aufgelösten Gilde; genaue Details im Archiv schwer greifbar, teilweise unkenntlich gemacht.
• Magister der Akademie der freien Völker: Ausbildung und Leitung von Magiern; vermutlich gute Kontakte in Gelehrtenkreise und zu anderen magischen Institutionen.
• Rittmeister und Befehlshaber a.D.: Militärisch hervorragend geschult, umfangreiche Erfahrung in Strategie, Taktik und Organisation. Ehemals in hohem Ansehen bei der Krone.
• Kreuzritter des Lichts [KdL]: Beteiligung an (vermutlich) heiligen oder moralisch ausgerichteten Missionen; genaue Details im Archiv schwer greifbar, teilweise unkenntlich gemacht.
• ShadowFighter [SF]: Frühere Verbindung zu einer kampforientierten Organisation mit eigenem Ehrenkodex; genaue Details im Archiv schwer greifbar, teilweise unkenntlich gemacht.
Aktuelles Profil und Einschätzung

Fähigkeiten
• Hochrangiger Magus mit tiefer Kenntnis der Magica Combattiva (Kampfmagie) und vermutlich breitem Wissen in arkanen Theorien.
• Bewiesene Fähigkeit, komplexe diplomatische Situationen zu meistern und in gefährlichem Terrain zu bestehen.
• Geübt in verdecktem Vorgehen, taktischer Planung und Reaktionsfähigkeit in Krisensituationen.
• Militärisch geschult und auch körperlich im Einsatz erprobt; trägt unter der Robe Rüstung.

Persönlichkeit / Auftreten

• Kühl, diszipliniert, äußerst rational. Lässt sich von äußeren Einflüssen kaum aus dem Konzept bringen.
• Erfahren in Diplomatie und Verhandlung. Zeigt Respekt, aber keine Unterwürfigkeit.
• Strategisch denkend. Reagiert auf Bedrohungen proaktiv und vorausschauend.
• Moralisch komplex: In der Vergangenheit Teil moralisch orientierter Organisationen, doch sein heutiges Handeln ist geprägt von pragmatischer Weitsicht und persönlichem Kodex.

Netzwerk / Kontakte
• Enge Verbindung zur Akademie der freien Völker.
• Kontakte zu politischen und militärischen Kreisen des Königlich Britannischen Reiches (wenn auch offiziell a.D.).
• Im Begriff, neue diplomatische Brücken in den Untergrundbereich zu schlagen.

Auffällige jüngste Aktivitäten
• Aktive Kontaktaufnahme und Dialog mit der Ilharess Jhea'kryna Ky’Alur (Haus Ky’Alur, Elashinn).
• Beteiligung an Untersuchungen mysteriöser Störungen im magischen Gefüge (Arkanum/Netz/Gewebe).
• Vermutlich Schlüsselrolle in einem bevorstehenden Bündnis.
• Diskrete Zusammenarbeit mit mindestens einem Sternengucker aus Moonglow erwartet. (Kontakt noch unbekannt)
Risiken / Beobachtungen
• Hohes Bedrohungspotential für instabile Fraktionen: Sein Wissen und seine Fähigkeit zur Manipulation von Machtstrukturen könnten bestehende Machtgefüge empfindlich stören.
• Zunehmende Einbindung in Drow-Politik: Eventuelle Gefahr der Instrumentalisierung oder des Verstrickens in interne Drow-Fehden.
• Eigenständige Agenda: Arbeitet klar nach eigenen Interessen; Bündnisse sind situativ und vermutlich jederzeit kündbar.
• Sehr hohes Maß an Selbstbeherrschung: Kaum durch Provokationen oder emotionale Manipulation aus der Ruhe zu bringen.
Empfohlene Maßnahmen
• Weiterführende Beobachtung empfohlen: Besonders im Umfeld von Moonglow und bei künftigen Zusammenkünften mit dem Haus Ky’Alur.
• Monitoring möglicher strategischer Allianzen für zukünftige Entwicklungen
Zusammenfassung
Aetherium von Finsterrode ist ein äußerst kompetenter, erfahrener und vorausschauend handelnder Magier mit militärischem Hintergrund und diplomatischem Geschick. Sein derzeitiges Handeln deutet auf die Vorbereitung größerer Bündnisse und den Versuch hin, die kommende Bedrohung auf breiter Ebene abzufangen oder zu steuern. Dabei bleibt er in der Wahl seiner Mittel flexibel und offen für unorthodoxe Wege. Als potentieller Verbündeter hochinteressant, als Gegner gefährlich und unberechenbar.
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Ein leises und zufriedenes Nicken. Kein überschwängliches Lob, doch jeder im Raum verstand, was es bedeutete.

„Gute Arbeit“, sagte Shezar schlicht.

In seiner Stimme lag ein Gewicht, das ehrlicher wog als jede goldene Belohnung. Er schloss das Dossier, nahm es an sich. Noch heute würde es seinen Weg in die Hände von Alniira finden.

Und das Syndikat hatte erneut gezeigt, warum es im Schatten herrschte.
Alniira
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Re: Sternenmetall - Das Erbe der Sterne [Starfall]

Beitrag von Alniira »

Die Fäden zu Finsterrode

Der Geruch von kaltem Metall, geöltem Leder und dem feinen Staub geschliffener Mineralien hing schwer in der Luft von Alniiras Werkstatt. Es war kein Schmutz, sondern das Parfüm ihrer Arbeit, eine olfaktorische Signatur ihres Handwerks.

Hier, in dieser Höhle aus Präzisionswerkzeugen und halbfertigen Aufträgen, war sie mehr als nur eine Schmiedin des Hauses Ky'Alur; sie war eine Architektin des Schicksals, ihres eigenen und, wenn die Götter es wollten, auch das von anderen.

Das Dossier kam ohne Vorwarnung, aber nicht unerwartet. Ein Schatten löste sich von den anderen Schatten in der Gasse vor ihrer Tür, eine Gestalt in den unauffälligen Farben des Blackrock-Syndikats.

Kein Wort wurde gewechselt. Die ledergebundene Mappe landete mit einem gedämpften, schweren Geräusch auf ihrem Arbeitstisch aus geschwärztem Eichenholz. Eine Geste der Endgültigkeit. Der Bote war verschwunden, bevor Alniira überhaupt aufblickte.

Ihre Hände, schlank und dunkel im Schein einer einzelnen Alchemistenlampe, strichen über den Einband. Das Leder war rau, zweckmäßig. Keine Zierde. Die Prägung war tief und klar. Interne Analyse. Vertraulich. Drei Worte, die mehr versprachen als jedes verzierte Siegel.
„Endlich“, dachte sie, ein Hauch von Triumph kräuselte ihre Lippen. „Zeig mir deine Seele, Aetherium von Finsterrode. Zeig mir die Risse in deiner Rüstung.“
Sie schlug die erste Seite auf. Der Text war dicht, die Schrift eines professionellen Analysten – klar, schnörkellos, tödlich in seiner Effizienz. Sie las nicht nur die Worte, sie schmeckte sie, wog ihre Bedeutung ab, analysierte die Lücken zwischen den Zeilen.

Aetherium von Finsterrode. Titel und Zugehörigkeiten (Auszug): Magus der Magica Combattiva. Ringmagier. Magister. Rittmeister. Kreuzritter des Lichts. ShadowFighter. Ihre rubinroten Augen verengten sich, während sie jeden Titel zerlegte.
„Magica Combattiva… also nicht nur ein Gelehrter, der mit Zaubern spielt. Er ist ein Künstler des magischen Tötens. Ein Rittmeister… er hat also Menschen befehligt, sie in den Tod geführt. Er versteht Loyalität, Befehlsketten und Verrat. Kreuzritter des Lichts…“ Ein leises, humorloses Lachen entwich ihr.
Seine Fähigkeiten bestätigten ihre Analyse: Hochrangige Kampfmagie, diplomatisch geschickt, militärisch ausgebildet, geübt in verdecktem Vorgehen. Seine Persönlichkeit: kühl, diszipliniert, rational, unbeeindruckt von Provokationen. Moralisch komplex, pragmatisch.
„Kein Mann des Glaubens. Kein Mann der Leidenschaft. Er ist eine Maschine aus Logik und Zielsetzung“, schlussfolgerte sie. „Emotionale Appelle von mir werden an ihm abprallen. Verführung wäre eine Beleidigung seiner Intelligenz. Drohungen würden ihn nur amüsieren. Nein, dieser Mann wird nur durch zwei Dinge bewegt: Wissen und Vorteil. Ein Mann nach meinem Geschmack.“
Und dann fand sie es. Den goldenen Faden, den sie gesucht hatte. Der Abschnitt über seine jüngsten Aktivitäten. Aktive Kontaktaufnahme mit Jhea'kryna Ky’Alur. Untersuchungen mysteriöser Störungen im magischen Gefüge. Beteiligung an einem bevorstehenden Bündnis. Und schließlich die Zeile, die ihren Puls für einen Herzschlag aussetzen ließ: Diskrete Zusammenarbeit mit mindestens einem Sternengucker aus Moonglow erwartet.
„Moonglow… Sternengucker… Der fallende Stern“, flüsterte sie in die Stille ihrer Werkstatt. Das Gefühl war wie das Einrasten des letzten Teils in einem komplizierten Schloss. Ein plötzliches, klares Bild. „Er ist nicht wegen der Ilharess hier. Nicht wirklich. Jhea'kryna ist nur sein Ticket, sein Vorwand. Er ist hier wegen des Himmelskörpers. Er jagt dieselbe Beute wie ich. Das Sternenmetall. Das Wissen. Er ist mir voraus.“
Die Erkenntnis war bitter, aber auch berauschend. Das Spiel war größer, als sie gedacht hatte. Und gefährlicher. Der Bericht warnte vor seiner unvorhersehbaren Agenda, die ihn zu einer Gefahr für „instabile Fraktionen“ machte. Alniira lachte leise auf. Sie war eine instabile Fraktion. Das war ihre größte Stärke.

Doch wie an ihn herankommen? Ein direktes Treffen war unmöglich. Die Augen der Ilharess waren überall. Jede Verbindung zu ihr, Alniira, würde ihr gesamtes, sorgfältig gesponnenes Netz aus Lügen und Halbwahrheiten zerreißen.
„Die Ilharess… sie konsultiert ihn, einen Menschen. Öffentlich. Ein Zeichen der Verzweiflung, dachte ich. Ein Zeichen der Schwäche, das ich ausnutzen wollte.“ Alniira schloss die Augen und ließ die Informationen sich setzen. Die Verzweiflung passte nicht zum Bild von Jhea'kryna Ky'Alur. Nicht zu der Matrone, die ihr Haus mit eiserner Faust regierte.

„Nein. Das ist kein Zeichen der Schwäche. Bei Lolths acht Beinen, es ist das genaue Gegenteil!“
Ein Schauer lief ihr über den Rücken, eine Mischung aus Furcht und tiefer, eiskalter Bewunderung. „Sie ist nicht schwach, sie ist brillant. Gerissen. Sie hat ihn nicht aus Verzweiflung gerufen. Sie hat ihn hergelockt. Sie benutzt seine Agenda für ihre eigene. Sie weiß von seinem Interesse am fallenden Stern und gibt ihm gerade genug Leine, damit er die Informationen sammelt, die sie selbst nicht beschaffen kann. Sie zieht die Fäden, und er… er glaubt, er wäre der Spieler, dabei ist er die wichtigste Figur auf ihrem Brett. Sie plant etwas. Etwas Großes, das weit über die Verteidigung Elashins hinausgeht.“

Diese neue Perspektive änderte alles. Aetherium war kein unabhängiger Gegner mehr. Er war der Schlüsselspieler in einem Spiel, dessen Regeln sie noch nicht ganz verstand. Und die Ilharess war eine noch furchterregendere Meisterin, als Alniira es je für möglich gehalten hatte. Das machte die Sache unendlich viel gefährlicher. Und unendlich viel reizvoller.
„Ich muss ihn treffen“, entschied sie mit neuer Entschlossenheit. „Aber es muss sein, als wäre es seine Idee. Ein Schattenspiel, von dem die Ilharess nie erfahren darf. Ich brauche einen Köder. Einen, der an seinen Intellekt appelliert, nicht an seine Loyalität.“
Sie schob das Dossier beiseite und nahm ein makelloses Blatt Pergament zur Hand, das für menschliche Korrespondenz bestimmt war. Die Tinte war schwarz, gewöhnlich. Kein Hinweis auf die exotischen Pigmente der Drow. Jedes Wort ihrer Botschaft wurde in ihrem Geist geformt, poliert und auf die Waage gelegt, bevor ihre Feder es festhielt.
„Sehr geehrter Aetherium von Finsterrode“, begann sie, ihre Handschrift war die einer gebildeten, aber praktischen Person. Kein Schnörkel zu viel. „Mein Name ist Elenya, und ich bin eine Schmiedin, die sich wie viele andere um das Wohlergehen unserer Stadt Britain sorgt. Die Bedrohung durch den herabfallenden Himmelskörper, von dem in den Gassen geraunt wird, beunruhigt die Bevölkerung zutiefst.“
Perfekt. Besorgt, aber nicht panisch. Eine Bürgerin, keine Adlige.
„Ich habe den Auftrag erhalten, Pläne für die Verstärkung wichtiger Gebäude zu entwerfen. Doch meine Fähigkeiten in der Schmiedekunst sind nutzlos ohne die grundlegenden Informationen. Ich kenne weder den genauen Einschlagort, noch die Größe oder die materielle Beschaffenheit des Objekts. Ohne diese Details ist es uns nahezu unmöglich, effektive Schutzmaßnahmen zu ergreifen.“

Der Angelhaken. Ein logisches Problem. Eine technische Herausforderung. Sie bot ihm keine Bitte, sondern eine Gleichung mit fehlenden Variablen.
„Ich habe vernommen, dass Sie über ein weitreichendes Wissen bezüglich solch himmlischer Phänomene verfügen. Ihr Rat als Magister und erfahrener Mann wäre von unschätzbarem Wert. Ich hoffe inständig, Sie könnten mir helfen, diese Informationen zu erhalten, oder mir jemanden nennen, der sie besitzen könnte und bereit wäre, sein Wissen zum Wohle der Stadt zu teilen.“
Sie appellierte an seinen Ruf, an seinen Pragmatismus. Sie bot ihm die Chance, Gutes zu tun – oder zumindest den Anschein zu erwecken –, während er potenziell nützliche Verbündete für seine eigenen Pläne gewinnen konnte. Sie gab ihm sogar eine plausible Ausrede, sollte die Ilharess davon erfahren.

Als Absenderadresse gab sie die eines unauffälligen Hauses an, das das Syndikat für das Dossier unterhielt.
Sie unterschrieb mit Elenya, Schmiedin von Britain. Eine Identität so solide und unauffällig wie ein gut gemachter Amboss. Sie faltete das Pergament, versiegelte es mit neutralem, grauem Wachs – ohne Wappen, ohne Zeichen. Dann trat sie zur Tür und gab ein leises, kaum hörbares Signal. Augenblicke später materialisierte sich der Bote erneut aus den Schatten.

„Für Aetherium von Finsterrode“, sagte sie, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber hart wie Diamant. „Nur für seine Augen. Persönliche Zustellung. Niemand, absolut niemand, darf von dieser Nachricht oder ihrer Herkunft wissen. Verstanden?“

Der Bote nickte nur einmal, ein kurzes, präzises Zucken des Kopfes. Seine Augen verrieten nichts. Er war ein Werkzeug, und er verstand seinen Zweck. Er nahm den Brief und verschwand so lautlos, wie er gekommen war.

Alniira trat vom Fenster zurück, doch ihr Blick blieb auf dem Dossier auf ihrem Tisch haften. Warten. Sie hasste es zu warten. Auf die Reaktion eines anderen angewiesen zu sein, war eine Schwachstelle, eine Variable, die sie nicht kontrollierte.

Der Brief war eine Angel, die nur einen Fisch fangen sollte. Das Meer jedoch, das Meer, in dem er schwamm, blieb unerforscht. Ihr Blick fiel erneut auf die Zeile:

„Diskrete Zusammenarbeit mit mindestens einem Sternengucker aus Moonglow erwartet.“

Sie brauchte eine zweite, unabhängige Quelle. Eine, die seine Aussagen bestätigen oder widerlegen konnte.
Sie griff nicht erneut zu dem menschlichen Pergament. Stattdessen zog sie einen kleinen, fast unscheinbaren Bogen hervor, dessen Fasern mit Metallstaub durchsetzt waren – ein Erkennungszeichen für bestimmte Aufträge an das Syndikat. Ihr Griffel kratzte nur kurz über die Oberfläche. Dies war keine Bitte, es war ein weiter Auftrag.
An Shezar.
Auftragserweiterung
Fokussiert einen Teil eurer Ressourcen auf Moonglow.
Identifiziert und observiert den oder die Sternengucker, die mit dem Himmelskörper befasst sind. Findet heraus, wer Aetheriums Kontaktperson ist oder sein könnte.
Dies ist eine reine Informationsbeschaffung. Keine Einmischung. Keine Kontaktaufnahme. Eure Agenten sind Schatten, sonst nichts.
Die Finanzierung erfolgt über den etablierten Kanal. Erwarte erste Berichte, sobald aussagekräftige Muster erkennbar sind.
Sie rollte das Blatt eng zusammen und schob es in eine schmale Metallhülse, die sie mit einem Code versiegelte, der nur Shezar selbst bekannt war. Erneut trat sie an die Tür und wiederholte ihr Signal. Der gleiche Bote erschien.
Ohne ein Wort reichte sie ihm die Hülse. „Für Shezar. Nur für ihn“, war ihre einzige, geflüsterte Anweisung.

Der Bote nahm die Hülse, wog kurz ihr Gewicht in seiner Hand, als würde er die Wichtigkeit der Nachricht spüren, und verschwand.
Jetzt. Jetzt war es vollbracht. Ein Netz war auf den Spieler geworfen, ein zweites auf das Spielfeld selbst. Ein zufriedenes, gefährliches Lächeln kehrte auf ihre Lippen zurück, diesmal endgültig.
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