Es war ein frischer Morgen, als die ersten Sonnenstrahlen Lirael an der Nase kitzelten. Eine sanfte Feuchte lag in der Luft, die dem Wind trotz der angenehmen Temperaturen eine erfrischende K?hle verlieh. Sie liebte diese Morgende, an denen die belebende Reinheit der Luft mit jedem Atemzug den K?rper zu heilen schien ? eine kurze Flucht vor den Wunden, die das Leben au?erhalb ihrer Heimat tagt?glich schlug. Lirael schloss noch einmal die Augen, atmete tief ein und lie? die Wirkung dieses Augenblicks auf sich wirken.
Langsam setzte sie sich auf und betrachtete die Bl?tter, die im Licht der aufgehenden Sonne hellgr?n leuchteten. Feine Tautropfen schimmerten darauf und k?ndeten von der k?hlen Frische des Morgens, die einen warmen, sonnigen Tag versprach. Mit ihrem scharfen Blick erkundete sie die unermessliche Vielfalt des Lebens, die allein im Bl?tterdach dieses einen Baumes zu finden war. Es gab ihr Kraft, zu sehen, dass inmitten ihres bewegten Lebens wenigstens in den B?umen eine Konstante existierte. Hier, in den ?sten der alten Eiche, schien das Leben f?r Ameisen und Raupen in gewohnten Bahnen zu verlaufen.
W?hrend ihre Beine ?ber die Astgabel baumelten, blickte sie hinunter. Die Eiche war m?chtig, mit einer dichten Krone und breiten ?sten, die einer zierlichen Gestalt wie ihrer einen sicheren Schlafplatz boten. Oben in den H?hen f?hlte sie sich am wohlsten ? in Sicherheit und umgeben von Vertrautem. Zwar war ihr der Wald insgesamt ein vertrautes Zuhause, und sie hatte nie Schwierigkeiten gehabt, sich eine Unterkunft aus dem zu schaffen, was die Natur bot. Doch diese Gegend machte sie misstrauisch. Vor einigen N?chten hatte sie unheimliche Schreie geh?rt, die weder von Menschen noch von Elfen stammten. Die animalischen Laute klangen bedrohlich, und so zog sie es vor, in den B?umen zu n?chtigen.
Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sie die knorrige Eiche nicht besch?digt hatte, beugte sie sich nach vorne, bis ihre Stirn die raue Rinde des Astes ber?hrte. Mit geschlossenen Augen murmelte sie ein leises Dankgebet, ehrte den Baum f?r die Obhut, die er ihr in der Nacht gew?hrt hatte, und erhob sich dann.
Mit der Anmut eines Waldbewohners t?nzelte sie ?ber die ?ste der Krone. Einige schnelle, doch bedachte Spr?nge brachten sie sicher auf den Waldboden. Sie ber?hrte den feuchten Boden mit den H?nden und lie? den Blick schweifen, unschl?ssig, in welche Richtung sie gehen sollte.
Ihre Suche hatte sie bis auf diese abgelegene Insel gef?hrt. Die W?lder hier waren fremdartig, aber dennoch f?hlte sie die vertraute Verbindung zur Natur und zu den Wesen des Waldes. Ohne ein klares Ziel wanderte sie von Baum zu Baum und erfreute sich an der Sch?nheit der Vielfalt, die hier gedieh. Doch bald w?rde sie weiterziehen und diesen Ort hinter sich lassen.
Als sie nach oben ins Bl?tterdach blickte, bemerkte sie, dass sich der Wald vor ihr lichtete. Vielleicht war dort ein Wasserlauf ? doch das beruhigende Pl?tschern h?tte sie l?ngst vernommen, wenn es so w?re. Sie n?herte sich der Lichtung und glaubte, durch das Geb?sch einen Schimmer von Ziegelrot und Lehm zu erkennen. Ihr Schritt verlangsamte sich, und unwillk?rlich begann sie, sich zu ducken.
Menschen. Sie mochte es nicht, wie sie stets in die Natur eindrangen, sie z?hmen und ihren Regeln unterwerfen wollten. Wie dieses Beet, das sie nun durch die Bl?tter ersp?hte ? ein Widerspruch zur nat?rlichen Ordnung, die sie so sch?tzte. Warum sammelten sie ihre Kr?uter nicht dort, wo sie von allein wuchsen?
Pl?tzlich erblickte sie eine zierliche junge Frau, die sich dem Beet n?herte. Lirael duckte sich tiefer ins Geb?sch und murmelte leise: ?Ihr geh?rt nicht hierher.? Doch je l?nger sie die Fremde betrachtete, desto mehr ?nderte sich ihre Wahrnehmung. Diese Frau war sch?n und umgab sich mit einer ungew?hnlichen Aura ? schwer zu benennen, aber klar sp?rbar. Die Faszination ?berw?ltigte sie. Wo sie zun?chst eine Eindringling gesehen hatte, schien die Fremde nun seltsam passend. Sie erg?nzte den Einklang dieses Ortes, als w?re sie ein nat?rlicher Teil davon.
Lirael zuckte zusammen, als die Frau sie pl?tzlich ansprach. Ihre Stimme war sanft, fast beschwichtigend, und sie streckte Lirael eine Hand entgegen. Ohne klaren Gedanken ? nur einer seltsamen Vertrautheit folgend ? nahm Lirael die Hand und lie? sich f?hren.
Die Fremde f?hrte sie zu einem Geb?ude, das sich harmonisch in die Umgebung einf?gte. Es war, als h?tte es schon immer hier gestanden, ein Teil der Lichtung selbst. Drinnen erwartete Lirael nicht der Gestank von Menschen oder die stickige Enge, die sie von Siedlungen kannte. Stattdessen herrschte eine seltsame Ruhe. Die Frau f?hrte sie zu einem Tisch, auf dem dampfend zwei Tassen Tee standen, davor ein Sessel mit weichem Schaffell.
Lirael blieb stehen, fasziniert von dem Ausblick aus einem Fenster. Ein Apfelhain breitete sich vor ihr aus, von Sonnenlicht durchflutet ? ein harmonisches Zusammenspiel von gewachsener und gewordener Natur.
Die Frau bedeutete ihr, Platz zu nehmen, und Lirael lie? sich z?gernd in den Sessel sinken. Sie f?hlte sich verwirrt, beinahe ?berfordert von der Stille und der sanften Ordnung dieses Ortes. Der Blick der Fremden war durchdringend, doch er sch?chterte sie nicht ein. Stattdessen sp?rte sie eine seltsame Erleichterung.
Lirael versuchte, die Eindr?cke zu ordnen, doch es gelang ihr nicht. Schlie?lich gab sie den Versuch auf, sank tiefer in den Sessel und lie? die W?rme des Tees und die Ruhe des Moments auf sich wirken. Zum ersten Mal seit langer Zeit schloss sie die Augen ? erf?llt von einer unerwarteten Zufriedenheit.
Eine Begegnung im Einklang des Waldes
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Zwischenspiel
Zwischenspiel
?Nicht alles, was wir bewahren, ist f?r uns bestimmt.?
Der Wald nahe Britain war still an diesem Morgen. Das Laub raschelte nur leise im Wind, als wolle es niemanden st?ren, und die V?gel schienen sich darauf geeinigt zu haben, heute nur halb so laut zu singen. Bareti ging langsam, mit einem Korb am Arm, mehr im Gedanken als im Ziel. Es war einer dieser Wege, die man nicht geht, weil man ankommen will, sondern weil man unterwegs sein muss.
Als sie an einem verwitterten Baum haltmachte, dessen Wurzeln ein kleines Kr?uterbeet umarmten, erklang eine leise Stimme aus dem Halbschatten.
?Ihr geh?rt nicht hierher.?
Bareti richtete sich auf. Keine Feindseligkeit in den Worten. Nur eine Feststellung, sachlich wie Tau.
Ein paar Schritte entfernt, zwischen Farn und Astwerk, stand eine junge Waldelfe. Ihre Kleidung war schlicht, aber getragen mit dem Stolz der Eigenst?ndigkeit. Ihre Augen beobachteten ? wachsam, nicht neugierig.
Bareti hob leicht eine Braue. ?Das sagt man mir ?fter. Ich nehm es als Kompliment.?
Die Elfe antwortete nicht sofort. Ihr Blick glitt ?ber Bareti, den Korb, die Schuhe mit dem leichten Schimmer von Magierstaub. Dann: ?Ihr seid eine von den Gelehrten. Von denen, die mit der Welt reden, aber selten zuh?ren.?
Bareti l?chelte sacht. ?Ich h?re ?fter zu, als man mir zutraut.?
Ein leises Schweigen entstand. Kein unangenehmes. Eher eines, das wartete, ob es bleiben darf.
?Ich bin... unterwegs. Aber ich wei? nicht, wohin?, sagte die Elfe schlie?lich.
?Dann seid Ihr genau richtig f?r meine Taverne.? Bareti trat nicht n?her, blieb in respektvollem Abstand. ?Sie ist ein Ort f?r... Zwischenschritte. F?r alles, was noch nicht entschieden ist.?
Die Elfe sah sie lange an. ?Ich vertraue eurer Art nicht.?
?Das ist klug?, erwiderte Bareti ruhig. ?Ich kann ein Tor ?ffnen. Keine Kette, keine Pflicht. Nur ein ?bergang, wenn Ihr w?nscht.?
Ein Nicken, kaum merklich.
Bareti hob die Hand leicht. Mit einer einzigen Geste, nicht auf die Elfe gerichtet, sondern in den Raum zwischen ihnen, formte sich ein schimmernder Bogen aus Licht. Kein Leuchten, das blendete, nur ein weiches Glimmen ? als w?rde sich der Nebel lichten.
Die Elfe trat hindurch.
Die Taverne war still. Kein Trubel, kein L?rm ? nur das Atmen alter Balken und das warme Knistern des Feuers. Der Duft von Holz, Kr?utern und entfernten Geschichten lag in der Luft.
Bareti bot kein Gespr?ch an. Stattdessen setzte sie Wasser auf, stellte zwei Tassen auf einen Tisch und lie? die Elfe allein durch die R?ume streifen. Die junge Frau schien jeden Gegenstand, jedes M?belst?ck mit den Augen zu tasten. Nichts fiel ihr entgangen ? und doch schien sie nirgends anzukommen.
Am Fenster blieb sie schlie?lich stehen, dort, wo man auf den Apfelhain blickte. Ihr Blick verlor sich in der Tiefe zwischen den B?umen.
?Ich war nicht sicher, ob Ihr wirklich mitkommt?, sagte Bareti schlie?lich, als sie die Tasse hinstellte.
?Ich war es auch nicht.?
Ein kurzes L?cheln huschte ?ber Bareti Lippen. ?Das geh?rt wohl dazu.?
Sie schwiegen gemeinsam, w?hrend der Tee langsam dampfte. Dann begann die Elfe zu erz?hlen ? nicht in langen Geschichten, sondern in Splittern. Fragmente von Wegen, die sie gegangen war. Orte, wo sie nicht bleiben konnte. Von einer Welt, die sich zu schnell drehte und keinen Platz lie? f?r Wurzeln.
Bareti h?rte. Ohne zu dr?ngen, ohne Fragen. Nur mit dem ruhigen Gewicht ihrer Gegenwart.
Sp?ter ? viel sp?ter ? als die Schatten l?nger wurden und das Kaminfeuer zu fl?stern begann, erhob sich Bareti. Ohne ein Wort ging sie in eines der Hinterzimmer. Man h?rte leises Suchen, dann das leise Klicken einer Truhe.
Sie kehrte zur?ck mit einem in weiches Leinentuch eingeschlagenen Gegenstand. Vorsichtig, beinahe ehrf?rchtig, legte sie das B?ndel auf den Tisch.
?Ich habe ihn einst mitgebracht. Weil er mir anvertraut wurde. Doch ich wusste immer: Er wartet.?
Die Elfe sah auf das Tuch. Z?gerlich, aber mit wachsamer Neugier, l?ste sie die Falten.
Darin lag ein Bogen ? aus Yew-Weide geschnitzt, in einem zarten Gr?n, das nicht vom Lack kam, sondern aus dem Holz selbst schien. Er wirkte lebendig, fast atmend. Die Maserung formte zarte Wellen, als h?tte Wind ihn ber?hrt. Kein Funkeln, kein Zauber wie aus B?chern ? nur nat?rliche, ruhende Magie. Wach, aber nicht aufdringlich.
Die Elfe legte die H?nde auf das Holz ? und zog sie wieder zur?ck, als h?tte sie sich verbrannt. ?Das kann ich nicht annehmen.?
Bareti sch?ttelte leicht den Kopf. ?Er geh?rt in deine Hand.?
Die Elfe sah sie lange an. Und dann wieder den Bogen.
Ihre H?nde legten sich noch einmal auf das lebendige Holz.
Und in der Stille zwischen ihnen lag etwas, das sich nicht benennen lie? ? aber beide sp?rten es.
Die Flammen im Kamin warfen tanzende Schatten an die Wand.
Und die Taverne schien zu l?cheln
?Nicht alles, was wir bewahren, ist f?r uns bestimmt.?
Der Wald nahe Britain war still an diesem Morgen. Das Laub raschelte nur leise im Wind, als wolle es niemanden st?ren, und die V?gel schienen sich darauf geeinigt zu haben, heute nur halb so laut zu singen. Bareti ging langsam, mit einem Korb am Arm, mehr im Gedanken als im Ziel. Es war einer dieser Wege, die man nicht geht, weil man ankommen will, sondern weil man unterwegs sein muss.
Als sie an einem verwitterten Baum haltmachte, dessen Wurzeln ein kleines Kr?uterbeet umarmten, erklang eine leise Stimme aus dem Halbschatten.
?Ihr geh?rt nicht hierher.?
Bareti richtete sich auf. Keine Feindseligkeit in den Worten. Nur eine Feststellung, sachlich wie Tau.
Ein paar Schritte entfernt, zwischen Farn und Astwerk, stand eine junge Waldelfe. Ihre Kleidung war schlicht, aber getragen mit dem Stolz der Eigenst?ndigkeit. Ihre Augen beobachteten ? wachsam, nicht neugierig.
Bareti hob leicht eine Braue. ?Das sagt man mir ?fter. Ich nehm es als Kompliment.?
Die Elfe antwortete nicht sofort. Ihr Blick glitt ?ber Bareti, den Korb, die Schuhe mit dem leichten Schimmer von Magierstaub. Dann: ?Ihr seid eine von den Gelehrten. Von denen, die mit der Welt reden, aber selten zuh?ren.?
Bareti l?chelte sacht. ?Ich h?re ?fter zu, als man mir zutraut.?
Ein leises Schweigen entstand. Kein unangenehmes. Eher eines, das wartete, ob es bleiben darf.
?Ich bin... unterwegs. Aber ich wei? nicht, wohin?, sagte die Elfe schlie?lich.
?Dann seid Ihr genau richtig f?r meine Taverne.? Bareti trat nicht n?her, blieb in respektvollem Abstand. ?Sie ist ein Ort f?r... Zwischenschritte. F?r alles, was noch nicht entschieden ist.?
Die Elfe sah sie lange an. ?Ich vertraue eurer Art nicht.?
?Das ist klug?, erwiderte Bareti ruhig. ?Ich kann ein Tor ?ffnen. Keine Kette, keine Pflicht. Nur ein ?bergang, wenn Ihr w?nscht.?
Ein Nicken, kaum merklich.
Bareti hob die Hand leicht. Mit einer einzigen Geste, nicht auf die Elfe gerichtet, sondern in den Raum zwischen ihnen, formte sich ein schimmernder Bogen aus Licht. Kein Leuchten, das blendete, nur ein weiches Glimmen ? als w?rde sich der Nebel lichten.
Die Elfe trat hindurch.
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Die Taverne war still. Kein Trubel, kein L?rm ? nur das Atmen alter Balken und das warme Knistern des Feuers. Der Duft von Holz, Kr?utern und entfernten Geschichten lag in der Luft.
Bareti bot kein Gespr?ch an. Stattdessen setzte sie Wasser auf, stellte zwei Tassen auf einen Tisch und lie? die Elfe allein durch die R?ume streifen. Die junge Frau schien jeden Gegenstand, jedes M?belst?ck mit den Augen zu tasten. Nichts fiel ihr entgangen ? und doch schien sie nirgends anzukommen.
Am Fenster blieb sie schlie?lich stehen, dort, wo man auf den Apfelhain blickte. Ihr Blick verlor sich in der Tiefe zwischen den B?umen.
?Ich war nicht sicher, ob Ihr wirklich mitkommt?, sagte Bareti schlie?lich, als sie die Tasse hinstellte.
?Ich war es auch nicht.?
Ein kurzes L?cheln huschte ?ber Bareti Lippen. ?Das geh?rt wohl dazu.?
Sie schwiegen gemeinsam, w?hrend der Tee langsam dampfte. Dann begann die Elfe zu erz?hlen ? nicht in langen Geschichten, sondern in Splittern. Fragmente von Wegen, die sie gegangen war. Orte, wo sie nicht bleiben konnte. Von einer Welt, die sich zu schnell drehte und keinen Platz lie? f?r Wurzeln.
Bareti h?rte. Ohne zu dr?ngen, ohne Fragen. Nur mit dem ruhigen Gewicht ihrer Gegenwart.
Sp?ter ? viel sp?ter ? als die Schatten l?nger wurden und das Kaminfeuer zu fl?stern begann, erhob sich Bareti. Ohne ein Wort ging sie in eines der Hinterzimmer. Man h?rte leises Suchen, dann das leise Klicken einer Truhe.
Sie kehrte zur?ck mit einem in weiches Leinentuch eingeschlagenen Gegenstand. Vorsichtig, beinahe ehrf?rchtig, legte sie das B?ndel auf den Tisch.
?Ich habe ihn einst mitgebracht. Weil er mir anvertraut wurde. Doch ich wusste immer: Er wartet.?
Die Elfe sah auf das Tuch. Z?gerlich, aber mit wachsamer Neugier, l?ste sie die Falten.
Darin lag ein Bogen ? aus Yew-Weide geschnitzt, in einem zarten Gr?n, das nicht vom Lack kam, sondern aus dem Holz selbst schien. Er wirkte lebendig, fast atmend. Die Maserung formte zarte Wellen, als h?tte Wind ihn ber?hrt. Kein Funkeln, kein Zauber wie aus B?chern ? nur nat?rliche, ruhende Magie. Wach, aber nicht aufdringlich.
Die Elfe legte die H?nde auf das Holz ? und zog sie wieder zur?ck, als h?tte sie sich verbrannt. ?Das kann ich nicht annehmen.?
Bareti sch?ttelte leicht den Kopf. ?Er geh?rt in deine Hand.?
Die Elfe sah sie lange an. Und dann wieder den Bogen.
Ihre H?nde legten sich noch einmal auf das lebendige Holz.
Und in der Stille zwischen ihnen lag etwas, das sich nicht benennen lie? ? aber beide sp?rten es.
Die Flammen im Kamin warfen tanzende Schatten an die Wand.
Und die Taverne schien zu l?cheln
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Re: Eine Begegnung im Einklang des Waldes
Lirael blinzelte langsam, ihre Lider schwer wie der Nebel, der sich fr?hmorgens ?ber die W?lder legte. Der weiche Druck des Schaffells in ihrem R?cken spendete Trost, w?hrend das goldene Licht der Sonne durch das Fenster fiel und den Raum in einen warmen Glanz tauchte. Der Blick hinaus auf den Apfelhain verriet ihr, dass die Zeit vorangeschritten war. Nicht so viel, dass der Tag verloren schien, aber genug, um sie daran zu erinnern, dass sie wohl einged?st war.
Als sie den Kopf leicht zur Seite neigte, fiel ihr Blick auf die mysteri?se Frau, die in einem anderen Sessel sa?. Mit einer entspannten Anmut hielt diese eine Tasse Tee in den H?nden, ihre Finger um den zarten Rand der Keramik gelegt, w?hrend sie mit einer stillen Selbstverst?ndlichkeit an ihrem Getr?nk nippte. Ihre Augen, ruhig und doch wachsam, glitten ?ber den Rand der Tasse hinweg und trafen Liraels Blick. Der Moment schien ewig zu dauern, bevor Lirael verlegen den Blick abwandte und hinaus in den Hain schaute.
Eine seltsame Vertrautheit lag in der Stille des Raumes, aber auch eine Verunsicherung, die Lirael schwer einordnen konnte. Sie bemerkte, wie entspannt sie in dem Sessel lag, beinahe nachl?ssig, und fuhr sich mit den Fingern durch das Haar, um sich zu sammeln. Dann wanderte ihr Blick zum dampfenden Tee vor ihr, dessen feiner Duft eine beruhigende W?rme ausstrahlte. Z?gernd nahm sie die Tasse in die Hand, trank einen kleinen Schluck, und lie? die wohlige W?rme ihren K?rper durchstr?men.
Erneut traf sich ihr Blick mit dem der Frau, und diesmal hielt Lirael stand. Diese Frau, geh?llt in ein t?rkisfarbenes Kleid, strahlte eine Aura aus, die Lirael faszinierte. Zart und klein wirkte sie, wie ein Blatt im Wind, doch ihre Pr?senz war wie ein Berg ? unersch?tterlich, m?chtig, und von einer ruhigen St?rke durchdrungen.
Pl?tzlich durchbrach die Frau die Stille. Ihre Stimme war weich, aber fest. ?Ich war mir nicht sicher, ob Ihr wirklich mitkommen w?rdet.?
Lirael verharrte, die Worte hallten in ihrem Geist wider. Sie lie? die Tasse langsam sinken und suchte ihre Antwort in der Tiefe ihrer Gedanken. Schlie?lich sprach sie leise: ?Ich war es auch nicht.? Sie senkte den Blick, w?hrend ein s?sses und w?rmendes Gef?hl durchstr?mte. Sie war unsicher, befand sie sich doch an einem derart fremden Ort und in einer Taverne, deren N?he sie sonst mied. Und doch f?hlte sie eine Vertrautheit wie sie sie lange Zeit nicht wahrgenommen hatte.
Eine Zeit lang herrschte Stille, eine angenehme, fast meditative Stille, in der die beiden Frauen einfach nur die Gesellschaft der anderen wahrnahmen. Schlie?lich begann Lirael zu erz?hlen, anfangs z?gernd, dann mit wachsendem Vertrauen. Sie sprach von den seltenen B?umen, die sie in den W?ldern um die Taverne entdeckt hatte, von einem schwarzen Mustang, der durch die Schatten streifte, und von der Art, wie die ersten Sonnenstrahlen das Bl?tterdach durchbrachen. Es waren Geschichten, die ihr viel bedeuteten, kleine Mosaiksteine ihres Lebens, die sie selten mit jemandem teilte.
Die Frau h?rte aufmerksam zu, ein leises L?cheln umspielte ihre Lippen. Als der Tag bereits dem Abend wich, erhob sie sich pl?tzlich. Ohne ein Wort verschwand sie in einen angrenzenden Raum und kehrte mit einem in Leinen gewickelten Gegenstand zur?ck. Mit einer ruhigen Geste streckte sie Lirael das B?ndel entgegen.
Lirael nahm es z?gernd an, die Form des Bogens darunter zeichnete sich klar ab. Als sie das Tuch hob, erblickte sie das vertraute Gr?n der W?lder von Yew, das Holz so lebendig, als w?re es ein Teil der B?ume selbst. Der Atem stockte ihr, und ihre H?nde zitterten leicht, als sie mit den Fingern ?ber die glatte Oberfl?che fuhr. Sie konnte es kaum fassen ? der Bogen war ein Meisterwerk, so perfekt, dass sie beinahe davon tr?umte, ihn zu spannen und in die Weite zu schie?en.
?Ich kann das unm?glich annehmen,? murmelte sie schlie?lich, ihren Blick voll Ehrfurcht auf den Bogen gerichtet. ?Ein solcher Bogen geh?rt in die H?nde dessen, der ihn erhalten hat. Ich? ich k?nnte ihn nicht rechtfertigen.?
Doch die Frau sah sie nur mit einem wissenden L?cheln an und sagte: ?Dieser Bogen geh?rt Euch. Ihr werdet ihn brauchen.?
Lirael wollte widersprechen, doch die Aura der Frau lie? sie verstummen. Schlie?lich nickte sie langsam. ?Dann werde ich ihn f?r Euch aufbewahren,? fl?sterte sie.
Als Lirael die Taverne sp?ter verlie?, sp?rte sie eine Mischung aus Erleichterung und Neugier. Der Bogen auf ihrem R?cken f?hlte sich wie ein St?ck Heimat an, ein Teil von Yew, den sie niemals zur?ckgelassen hatte. Doch auch die Frau in T?rkis lie? sie nicht los ? eine Fremde, die ihr in wenigen Stunden mehr Vertrauen eingefl??t hatte als so manch alte Bekanntschaft. Mit einem leisen L?cheln auf den Lippen und einer wachsenden Vorfreude wusste sie, dass sie an diesen Ort zur?ckkehren w?rde. Und dass dies erst der Anfang war.
Als sie den Kopf leicht zur Seite neigte, fiel ihr Blick auf die mysteri?se Frau, die in einem anderen Sessel sa?. Mit einer entspannten Anmut hielt diese eine Tasse Tee in den H?nden, ihre Finger um den zarten Rand der Keramik gelegt, w?hrend sie mit einer stillen Selbstverst?ndlichkeit an ihrem Getr?nk nippte. Ihre Augen, ruhig und doch wachsam, glitten ?ber den Rand der Tasse hinweg und trafen Liraels Blick. Der Moment schien ewig zu dauern, bevor Lirael verlegen den Blick abwandte und hinaus in den Hain schaute.
Eine seltsame Vertrautheit lag in der Stille des Raumes, aber auch eine Verunsicherung, die Lirael schwer einordnen konnte. Sie bemerkte, wie entspannt sie in dem Sessel lag, beinahe nachl?ssig, und fuhr sich mit den Fingern durch das Haar, um sich zu sammeln. Dann wanderte ihr Blick zum dampfenden Tee vor ihr, dessen feiner Duft eine beruhigende W?rme ausstrahlte. Z?gernd nahm sie die Tasse in die Hand, trank einen kleinen Schluck, und lie? die wohlige W?rme ihren K?rper durchstr?men.
Erneut traf sich ihr Blick mit dem der Frau, und diesmal hielt Lirael stand. Diese Frau, geh?llt in ein t?rkisfarbenes Kleid, strahlte eine Aura aus, die Lirael faszinierte. Zart und klein wirkte sie, wie ein Blatt im Wind, doch ihre Pr?senz war wie ein Berg ? unersch?tterlich, m?chtig, und von einer ruhigen St?rke durchdrungen.
Pl?tzlich durchbrach die Frau die Stille. Ihre Stimme war weich, aber fest. ?Ich war mir nicht sicher, ob Ihr wirklich mitkommen w?rdet.?
Lirael verharrte, die Worte hallten in ihrem Geist wider. Sie lie? die Tasse langsam sinken und suchte ihre Antwort in der Tiefe ihrer Gedanken. Schlie?lich sprach sie leise: ?Ich war es auch nicht.? Sie senkte den Blick, w?hrend ein s?sses und w?rmendes Gef?hl durchstr?mte. Sie war unsicher, befand sie sich doch an einem derart fremden Ort und in einer Taverne, deren N?he sie sonst mied. Und doch f?hlte sie eine Vertrautheit wie sie sie lange Zeit nicht wahrgenommen hatte.
Eine Zeit lang herrschte Stille, eine angenehme, fast meditative Stille, in der die beiden Frauen einfach nur die Gesellschaft der anderen wahrnahmen. Schlie?lich begann Lirael zu erz?hlen, anfangs z?gernd, dann mit wachsendem Vertrauen. Sie sprach von den seltenen B?umen, die sie in den W?ldern um die Taverne entdeckt hatte, von einem schwarzen Mustang, der durch die Schatten streifte, und von der Art, wie die ersten Sonnenstrahlen das Bl?tterdach durchbrachen. Es waren Geschichten, die ihr viel bedeuteten, kleine Mosaiksteine ihres Lebens, die sie selten mit jemandem teilte.
Die Frau h?rte aufmerksam zu, ein leises L?cheln umspielte ihre Lippen. Als der Tag bereits dem Abend wich, erhob sie sich pl?tzlich. Ohne ein Wort verschwand sie in einen angrenzenden Raum und kehrte mit einem in Leinen gewickelten Gegenstand zur?ck. Mit einer ruhigen Geste streckte sie Lirael das B?ndel entgegen.
Lirael nahm es z?gernd an, die Form des Bogens darunter zeichnete sich klar ab. Als sie das Tuch hob, erblickte sie das vertraute Gr?n der W?lder von Yew, das Holz so lebendig, als w?re es ein Teil der B?ume selbst. Der Atem stockte ihr, und ihre H?nde zitterten leicht, als sie mit den Fingern ?ber die glatte Oberfl?che fuhr. Sie konnte es kaum fassen ? der Bogen war ein Meisterwerk, so perfekt, dass sie beinahe davon tr?umte, ihn zu spannen und in die Weite zu schie?en.
?Ich kann das unm?glich annehmen,? murmelte sie schlie?lich, ihren Blick voll Ehrfurcht auf den Bogen gerichtet. ?Ein solcher Bogen geh?rt in die H?nde dessen, der ihn erhalten hat. Ich? ich k?nnte ihn nicht rechtfertigen.?
Doch die Frau sah sie nur mit einem wissenden L?cheln an und sagte: ?Dieser Bogen geh?rt Euch. Ihr werdet ihn brauchen.?
Lirael wollte widersprechen, doch die Aura der Frau lie? sie verstummen. Schlie?lich nickte sie langsam. ?Dann werde ich ihn f?r Euch aufbewahren,? fl?sterte sie.
Als Lirael die Taverne sp?ter verlie?, sp?rte sie eine Mischung aus Erleichterung und Neugier. Der Bogen auf ihrem R?cken f?hlte sich wie ein St?ck Heimat an, ein Teil von Yew, den sie niemals zur?ckgelassen hatte. Doch auch die Frau in T?rkis lie? sie nicht los ? eine Fremde, die ihr in wenigen Stunden mehr Vertrauen eingefl??t hatte als so manch alte Bekanntschaft. Mit einem leisen L?cheln auf den Lippen und einer wachsenden Vorfreude wusste sie, dass sie an diesen Ort zur?ckkehren w?rde. Und dass dies erst der Anfang war.
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