Drei Kandidaten, drei Aufträge [Sternenfall]

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Nat Sagosch
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Drei Kandidaten, drei Aufträge [Sternenfall]

Beitrag von Nat Sagosch »

mit einem letzten Federstrich wurde wurde auch der Text im dritten kleinen Buch abgeschlossen und die Schreibfeder wieder an ihren angestammten Platz gelegt. Ein letztes Mal lies der Magier den Blick über die drei Aufträge gleiten eher er die Bücher schloss und sie den drei Empfängern zukommen lies.

Cassius Dessin:
Auftrag:

bringe er in Erfahrung wo folgende Materialien zu erhalten sind, zu welchem Preis und innerhalb welcher Frist diese geliefert werden können.
  • Holzbalken:
    Länge: mindestens 6 Klafter bis zu 10 Klafter
    Querschnitt: 1 Quadratfuß
    Menge: mindestens 20 bis zu 30
  • Seile:
    Länge: mindestens 150 Klafter
    Querschnitt: 2 Zoll Durchmesser
    Menge: mindestens 30 bis zu 35
  • Eisenstangen:
    Länge: 1,5 Klafter
    Querschnitt: ein halber Zoll
    Menge: 30
Wir erwarten seine Ergebnisse innerhalb von fünf Tagen.
Xemor:
Auftrag:

bringe er in Erfahrung zu welchen Konditionen und in welchem zeitlichen Rahmen folgendes verfügbar ist.
  • fünf seetüchtige Schiffe mittlerer Größe samt Besatzung für eine Zeit von mindestens einem Monat, vier der Schiffe müssen neben der Besatzung zusätzlich mindestens zehn weitere Personen und eine Fracht von 300 Zentnern, das fünfte Schiff muss keine Personen, dafür jedoch 1000 Zentner Fracht aufnehmen können
  • 4 Schreiner
  • 2 Schmiede
  • 16 Bergleute
  • 2 Seiler
Wir erwarten seine Ergebnisse innerhalb von fünf Tagen.

Ancanagar Tyenes:

Ihre Anwesenheit ist erforderlich.

Wir erwarten sie in zwei Tagen am üblichen Ort
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Xemor
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der erste Tag

Beitrag von Xemor »

Die Klippen nahe der Akademie fielen steil zum Wasser hin ab. Dort saß Xemor, das Auftragsbuch aufgeschlagen auf den Oberschenkeln. Der Blick schweifte hinaus über den Hafen, wo ein einzelnes Handelsschiff sachte auf den Wellen auf- und abwogte. Fast wirkte es, als zögere es selbst noch, den sicheren Ankerplatz zu verlassen.
Er hatte sich diesen Ort gesucht, um klarer zu denken.

„bringe er in Erfahrung zu welchen Konditionen und in welchem zeitlichen Rahmen folgendes verfügbar ist...”
Die Handschrift seines Meisters war unverkennbar.
Fünf Schiffe. Handwerker und Bergleute. Innerhalb von fünf Tagen.
Keine Hinweise, wozu. Keine Erklärung, warum gerade er.
Er fuhr mit der Fingerspitze über die unterstrichenen Passagen, als könnte er zwischen den Zeilen eine Antwort ertasten.
Warum ich? Warum jetzt?
Er fühlte, wie sich das alte Gefühl der Unsicherheit regte – jenes dünne Zittern in der Brust, das ihn schon begleitet hatte, als er zum ersten Mal das Tor zur Akademie durchschritt.

Er nahm ein Stück Kohle und schrieb einen Ortsnamen an den Rand, nur um ihn gleich wieder zu ersetzen.
Woher die Schiffe? – viele Handelsschiffe fuhren immer wieder Düsterhafen an, schneller Umschlag, kaum Fragen, aber der Preis?
Vielleicht das Blackrocksyndikat? Kann man bei ihnen Schiffe anmieten? – das Blackrocksyndikat. Unauffällig, gar mit kompletter Besatzung?

Teuer…

Er seufzte. Der Preis spielte für seinen Meister vermutlich kaum eine Rolle, solange das Ergebnis stimmte.
Eine feine Bewegung seiner Finger ließ ein Licht in seiner Handfläche aufscheinen, klar wie ein Stern, geformt zu einer perfekten Kugel. Kein Vergleich mehr zu eben jenem Licht, welches ihn zu der Akademie geführt hatte.
Er formte es zu einer Spirale, hielt es für einen Moment und entließ es dann in einem einzelnen Lichtstoß.
Es beruhigte ihn – ein Stück Kontrolle inmitten des Wirrwarrs.

Er blätterte eine Seite zurück.
„4 Schreiner, 2 Schmiede.“
Sein Vater kam ihm in den Sinn. Der Geruch von Harz, der dumpfe Schlag von Holz auf Holz, das vertraute, gleichmäßige Hämmern.
Über ein Jahr war vergangen, seit er das Dorf verlassen hatte.
Er rührte sich nicht.
Nein. Ihn da mit hineinzuziehen wäre töricht. Der Grund für all das ist zu unklar… zu gefährlich.
Er schrieb erneut „Blackrocksyndikat“ neben die Liste, strich es jedoch sofort wieder.
Nein – zu offiziell, vielleicht Minoc, Britain?
Er tippte mehrmals auf die Zeile und ließ es schließlich offen.

Dann der schwierigste Teil.
Bergleute – sechzehn Mann.
Er notierte: Minoc.
Aber nicht irgendein Trupp. Er wusste, was sein Meister erwartete. Männer, die hart arbeiteten, die den Fels nicht fürchteten – aber auch solche, die mehr als bloß Muskeln besaßen.
Keine stumpfen Schläger. Keine, die Golderz mit Lehm verwechselten.
Und sie durften nicht zu sehr auffallen. Keine mit Verwandten, die Fragen stellen würden.
Ameisen, dachte er. Sie sollen nur graben und gehorchen. Wenn sie verschwinden, wird niemand sie vermissen.
Er erschauderte bei dem Gedanken – nicht vor seinem Meister, sondern davor, wie vertraut ihm dieser Gedanke bereits geworden war.

Zwei Seiler.
Er schrieb nichts auf, dachte nur still: Trinsic. Docks. Keine Fragen. Keine Papiere.
Er atmete durch. Der Auftrag war klar.
Fünf Tage.
Fünf Tage, um zu beweisen, dass er den Auftrag zu Ende bringt.


Er schloss das Buch, langsam.
Ein letzter Blick hinaus auf das Wasser.
Dann stand er auf.
Der Wind, der ihm entgegenwehte, fühlte sich nicht mehr kühl an.
Eher wie ein Ruf.
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Cassius Dessin
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„bis zu“

Beitrag von Cassius Dessin »

Es war eine gute Stunde vergangen, in der der junge Mann sich einer Vielzahl anderer Aufgaben gewidmet hatte. Arbeit gab es mehr als genug und er brauchte die Ablenkung.
Doch jetzt kam er wieder in seiner kleinen Kammer an. Auf dem Stehpult, welches zusammen mit dem schmalen Bett den Raum fast vollständig ausfüllte, lag noch immer das Buch mit dem Auftrag.
Aufgeschlagen.
Nahezu ungelesen.

Einige Herzschläge lang starrte er aus dem Türrahmen auf die Zeichen in der ihm bekannten Schrift. Bislang war es ihm noch nicht gelungen ein Muster in der Verwendung unterschiedlicher Farben für die Bücher und Macharten dieser zu erkennen. Ein Umstand, der ihn zunehmend beunruhigte. Was übersah er?

Aber dann stellte er diesen Gedanken wieder ordentlich hinten an. Er kam erst an dreizehnter Position und auch dieser hatte kein Recht sich wichtiger zu machen, als er war.

Etwas anderes war viel dringlicher.

Ganz oben standen die beiden Worte, die wie in Flammen gerahmt auf dem Papier tanzten.

„Bis zu“.

In der Vergangenheit waren die Aufträge präzise. Konkrete Zahlen, genaue Vorgaben. Das eine Mal, wo der Händler als Bonus etwas mehr lieferte und er es mangels eigenem Verwendungszweck weiterreichen wollte, wurde die Annahme der zusätzlichen Menge schlicht verweigert. In diesem Moment fühle sich Cassius endlich in der neuen Heimat angekommen. Es fühlte sich endlich zu Hause.
Doch nun...

„Bis zu“

Was mochte das heißen? Es sollte mehr zu liefern sein, jedoch würde die Annahme nur von der geringeren Menge garantiert, je nach tatsächlichen Bedarf zu dem Moment? Oder sollte in jedem Fall die größere Menge angekauft werden. Aber wenn es nicht anders ging, wäre weniger auch akzeptabel so lange das Minimum nicht unterschritten wurde?

Zwei Interpretationen, die valide waren, in einer Verhandlung aber grundsätzlich andere Strategien erforderten.

Ihm brummte jetzt schon wieder der Schädel. Zumindest galt es nur Informationen zu sammeln. Er würde also Preise für jede der Varianten anfragen müssen. Für sich genommen war es nicht einmal ein Umstand wenn mehreren Thesen zu arbeiten. Wenn diese beiden Wörter sich nicht beständig spottend in seinen Geist brennen würden.

„Bis zu“

Etwas hatte sich verändert. Eine neue Stimmung. Ein schleichendes Chaos. Erst die Diskussion um eine nichtige Formulierung, jetzt dieser ungewöhnlich und unpräzise Auftrag. Ob andere den Wetterumschwung auch spürten? Vorhin hatte er Xemor an den Klippen gesehen, auf seinem Schoß ein eigenes kleines Buch. Immerhin war er einer der wenigen, die noch mehr als einzelne Worte mit ihm wechselten. Nicht, dass er die Stille nicht wertschätzte aber zum Wissen teilen war sie bisweilen doch lästig.
Und so wagte er sich schließlich doch aus dem Türrahmen in seine Kammer hinein, ergriff das Buch und ging seinerseits in Richtung der Klippen.
Xemor
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Re: Drei Kandidaten, drei Aufträge [Sternenfall]

Beitrag von Xemor »

Als Cassius die Klippen erreicht, sah er noch, wie Xemor einer Botin ein Pergament sowie einige Goldmünzen übergab. Gerade wollte Xemor sich auf den Heimweg machen, als er das leise Knirschen von Kies unter Sohlen hörte und ein vertrauter Schatten sich seinem Blickfeld näherte.

Es war Cassius, einer der wenigen, mit denen er schon mehr als nur einzelne Worte wechselte. Xemor war sich noch sehr unsicher, was Cassius betraf. Manchmal legte er ein seltsames Verhalten an den Tag, ein anderes Mal erinnerte er ihn an sich selbst. Doch Cassius war ebenfalls ein Diener, genau wie er, und auf unerklärliche Weise begann Xemor, ihm mehr und mehr zu vertrauen.

Für einen Augenblick gab es keine Worte, nur das leise Rauschen des Windes und das sanfte Plätschern der Wellen gegen die Klippen. Xemor fühlte eine unerwartete Vertrautheit in dieser Stille, eine Verbindung, die mehr sagte als jede Unterhaltung. Sein Auftragsbuch in der Hand war mehr als ein Gegenstand – es war ein Symbol für die geteilte Last, die beide trugen.
Schließlich hob Xemor den Blick und begegnete Cassius’ Augen. Mit leiser Stimme sprach er:
„Sei gegrüßt. Wie ich sehe, habt Ihr ebenfalls einen Auftrag erhalten?“
Ancanagar Tyenes
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Gewicht und Zeit sind anteilig an der Schwierigkeit des Kompliziertesten der drei Aufträge

Beitrag von Ancanagar Tyenes »

Flammen schlagen hoch, aufgescheucht von fallenden Tropfen. Hinauf, durch den Raum, hin zum Stein, hinein in den lockenden Leib.
         Verzehrung. Und ein verkohltes Stück naiver Hoffnung ziert das rote Bett über der Glut.
Oh, schwarzes Mahnmal des Versagens. Wäre es nicht noch glutumarmt, ich würde es in meinen Händen wiegen, wie ein baumgestürztes Vogeljunges, wie das arme Amselkind, das sich die Flügel brach, und gleich darauf das Herz, als es meine kalten Finger spürte. Doch mit diesem letzten Versuch ist die Geduld dahin, ebenso verbrannt, und der ewigen Nacht zum Dank, denn die Zutaten dieses Experimentes kleben an den Händen, färben die Fingernägel hell, und die Flammen des Versuchsofens lassen die Luft im alten Turm stickig und schal werden. Ich mag es nicht.
         Die Ausbeute der Eile ist wahrlich bescheiden. Wieviel Verschwendung, wieviel Verdruss liegt nun zerflossen und zerbrochen im Kehrrichteimer? Vier der fünf verwendeten Mengenteile?
Drei Versuchsreihen an Talern haben die goldenbraune Färbung erreicht und behalten, die ich mir vorgestellt habe. An die ich mich erinnere, bleich und vage nach so vielen Jahren. Ich war wie alt? Fünfzehn oder sechzehn? Jung und dumm und voller Leben, Herzschlag, Leidenschaft? Hätte ich mir damals auch nur vorstellen können, eines fernen Tages hier in der Ruine eines Grabesturms inmitten wildester Einsamkeit zu weilen, Flammen zuzuschauen, wie sie sich durch eine klebrige Masse fraßen, voller Ungeduld, voller Hoffnung, naiv wie das Kind, das ich mir vorstelle, verschlagen wie die unsterbliche Kreatur der Nacht, die ich bin?
         Nun, vielleicht, denn ich bin eine Träumerin.
         Und meine Träume haben mich in diese Lage gebracht. Ich muss nicht aufblicken, um die wenigen Zeilen meines weißen Sperbers zu sehen, dort auf dem Tisch, nah und nicht nah genug, an mich gerichtet, mich herbeizitierend, so als stünde er wieder auf dem Turm wie der Herrscher dieser dunklen Lande, der mich mit seiner grenzenlosen, wundervoll natürlichen Arroganz im tiefsten berührt. Oh, diesen Teil mag ich. Sehr.
         Doch er ist mir zuvorgekommen! All den Mut, den ich sammelte, all die Pläne und Ideen und ungeformten Worte und Taten und Dinge, die ich nicht laut denken will – dahin, fortgewischt mit zwei glockenklaren Sätzen. Und damit nicht genug, in der gegebenen, knappen, viel zu knappen Frist ist eine Facette meiner Wunschvorstellung einfach nicht umzusetzen.
         Aber dennoch muss ich es versuchen. Was habe ich nun: Drei Mal ein Dutzend fertiger Exemplare, doch ich kann sie nicht unterscheiden. Der Tod hat mir die falschen Dinge genommen. Ist das Ergebnis passabel? Wahrscheinlich nicht. Nichts, was ich wage vorzuzeigen. Doch ich brauche dennoch Rückmeldung. Vielleicht kann ich jemanden finden... Nein, zu wenig Zeit. Wage ich es dann doch mit diesen Versuchen? Nein, ich will ihn nicht beleidigen.
         Die drei Chargen sind schnell markiert, und ich bin mir sicher, ich kann die Ergebnisse reproduzieren. Es ist nur eine Frage, die Anleitung in etwas Brauchbares zu übersetzen, etwas, das in meine Welt passt. Gewicht, Zeit, ja, natürlich kenne ich dies, auch ich habe in meiner Kindheit Brot gebacken, weiß, was Mehl ist, weiß, was Sauerteig ist, doch ich will hier kein Brot backen, ich will Emotion verweben, weitergeben, und ich muss in diesem fremden Medium zuerst einmal meine Flügel ausbreiten lernen und wenn ich die Anleitung infrage stellen muss. Trotzdem. Ich bin unzufrieden. Und meine Finger sind schmutzig, klebrig, und selbst Wasser tut sich schwer damit, sie zu reinigen. Um diesen Teig zu kneten, wäre eine zweite Hand sehr hilfreich gewesen. Immerhin – die Prothese ist sauber geblieben.
         Gut, in Ordnung, sammle dich, dummes Mädchen. Denk' an deine Übungen – ja, hier meine fünf silbernen Lichter, die mich wie wahnsinnige Sterne umtanzen, oh, ich werde sicherer, freier, mit jeder Minute. Und dann eine ruhige Atmung, unnütz wie das auch ist, aber ich werde nicht aufgeben. Schale Luft in toten Lungen. Und jetzt Stille im Geist, Ruhe dem ewigen Chor der Gedanken, und lass' dich vom Gesang deiner fernen Sterne erfüllen.

         Ich habe ein wenig Hunger.
         Schweig'! Elender Leib, elender Hunger. Wie soll ich meditieren, wenn ich an sengendes Blut denken muss? Schweig'.

         Werde ich diese Gebäcktaler eines Nachts meinem Sperber anbieten können? Wird er sie dann mögen? Was wird er dann wohl sagen?
         Schweig' still! Doch eigentlich mag ich jetzt nicht meditieren. Lieber herausfinden, welche der drei Interpretationen die Beste ist. Dann darauf aufbauend, weitere Versuche, immer wieder, bis das Ergebnis adäquat ist.

         Was mein – ha, wie vergnüglich, dieses Wort – Meister wohl von mir möchte?
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Cassius Dessin
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Re: Drei Kandidaten, drei Aufträge [Sternenfall]

Beitrag von Cassius Dessin »

Meister,

erste Rücksprachen mit Personen vom Fach führten zu Rückfragen, die ich mangels näherer Informationen noch nicht eigenständig beantworten kann.

Betreffs der Holzbalken ist die gewünschte Sorte oder wenigstens der benötigte Härtegrad für die Beschaffung entscheidend. Nach meinem Verständnis herrscht eine Einschränkung bezüglich des Gesamtgewichts. Langsame, harte Holzsorten können wohl auf den gleichen Rauminhalt das doppelte Gewicht einnehmen, als schnelle, weichere. Selbstverständlich übernehme ich die genaueren Details der Planung, sobald mir die näheren Rahmenbedingungen zum Zweck, Einsatzort und gestattetem Gesamtgewicht bekannt gemacht werden. In diesem Rahmen lassen sich die Zahlen weiter präzisieren.

Betreffs der Seile handelt es sich wohl um ungewöhnliche Längen, die eine aufwändige Spezialanfertigung erfordern. Falls handelsübliche Seillängen genügen, die dann durch Seiler vor Ort individuell gespleißt werden, kann dies die Beschaffung vereinfachen.

Betreffs der Eisenstangen gäbe es wohl je nach verwendeter Technik und Zusätze während des Schmiedens die Möglichkeit unterschiedliche Eigenschaften herauszuarbeiten. Insbesondere Witterungsbeständigkeit, beispielsweise gegenüber Feuchtigkeit im Boden, Regen, Schnee oder Salzwasser sei hier hervorzuheben.

All diese Angaben habe ich in der Bibliothek durch einschlägige Literatur verifiziert. Die entsprechende Literaturliste ist auf der Rückseite vermerkt.

-CD
Nat Sagosch
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Er nahm das Schreiben abermals zur Hand

Beitrag von Nat Sagosch »

so wie er es bereits mehrmals getan hatte. Erneut flog der Blick über die Zeilen doch nicht um den Inhalt oder die Fragen zu erfassen, sondern um eine der Fragen als Ansatz für eine Antwort herauszupicken.

Letztlich verwarf er jegliche Gedanken an eine ausführliche Antwort. Ein eingehendes Gespräch mit diesem Novizen wäre sicher zielführender … oder abschließender. Für den Moment würden einige wenige Zeilen genügen müssen.
Holzbalken:
  • Aus Buche, Eiche oder Ahorn. Priorisierung in dieser Reihenfolge
Seile:
  • Frage er in Häfen bei den Ausrüstern von Schiffen nach. Diese sollten über entsprechend lange Seile verfügen. Sollten diese wider Erwarten nicht verfügbar sein, werden auch handelsübliche Seile genügen. Mindestlänge in diesem Falle: 50 Klafter.
Das Antwortschreiben wurde verschlossen, mit einem kleinen zusätzlichen Knick an der linken oberen Ecke des Blattes, gesiegelt und einem der anderen Novizen überreicht. Es würde nur einige Momente dauern ehe es Cassius oder zumindest dessen Habseligkeiten im Gesindeturm erreicht.
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Cassius Dessin
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Re: Drei Kandidaten, drei Aufträge [Sternenfall]

Beitrag von Cassius Dessin »

Kurz und Präzise. In der Theorie war es genau das, was der junge Adept schätzte und weshalb er jenen Aushang an der AAM damals beantwortet hatte. Dass der Meister sich nicht in die Karten blicken ließ, war offenkundig Absicht.
Cassius meinte gar eine gewisse Schärfe in der Antwort herauszulesen. Eine unausgesprochene Warnung, dass er einer unsichtbaren Grenze sehr nahe gekommen war.

Antworten waren Antworten und diese entsprachen dem, was er benötigte. Weitere Nachforschungen zum Zweck der Aufträge waren somit überflüssig. Die Kräfte sparte er sich lieber für seine eigenen Angelegenheiten auf. Er zog das vorherige, mittlerweile volle Notizbüchlein hervor und schlug die Seite auf, die er akribisch im Stadtarchiv abgezeichnet hatte. Darauf waren die, von der Verwaltung beschlossenen Pachtwälder verzeichnet. Aus den aktuellen Forstwirtschaftsplänen hatte er einige Notizen in die Umrisse geschrieben, welche er nun mit den Anweisungen abglich. Rasch waren die vielversprechendsten Orte eingegrenzt und die Hauptwege noch einmal mit dunkler Tusche nachgezogen. An diesen vermutete er die Holzfällerlager.
Er blickte auf, als ein anderer Adept den Gemeinschaftsraum betrat. Cassius war froh, als dieser gruß- und kommentarlos vorbei ging. Es war um ihn herum in letzter Zeit angenehm still geworden. Keine ablenkenden, belanglosen Gespräche. Und damit dies so blieb, suchte er kurze Zeit später seine Kammer auf und griff sich das feste Schuhwerk. Es würde eine längere Wanderung in die Wälder werden. Nur er, seine Notizbücher und Gedanken, die er wert waren niedergeschrieben zu werden.
Xemor
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Re: Drei Kandidaten, drei Aufträge [Sternenfall]

Beitrag von Xemor »

In den Tavernen und Handwerkervierteln sämtlicher größeren Städte ließ Xemor Flugblätter anbringen – schlicht gehalten, aber gezielt formuliert.

In Düsterhafen klebte eines neben einem zersplitterten Aushang für Rumlieferungen. In Minoc sprach er einem schweigsamen Tavernenwirt eine Goldmünze zu, damit das Gesuch unter den Bergleuten kursierte. Auch in Moonglow, Trinsic und den übrigen Orten fand sich bald ein Exemplar an den Wänden. Manche Antworten ließen nicht lange auf sich warten – Namen, Löhne, kurze Zusagen. Doch längst nicht alle der gesuchten Hände meldeten sich auf diesem Weg. Xemor verließ sich nicht darauf, dass Papier allein reichte.

Er ging selbst los. In Trinsic lernte er zwei Schreiner kennen. Ein Meister mit seinem Gesellen. Ihre Preisvorstellung war deutlich, aber nicht unvernünftig: 1800GM für den Gesellen, 2400GM für den Meister, für insgesamt dreißig Tage, Werkzeug und Unterkunft vorausgesetzt. Beide könnten innerhalb von vier Tagen aufbrechen. Sie schätzten das Versprechen klarer Bedingungen – keine Umwege, keine Märchen. Zwei weitere Schreiner hatten sich auf die Aushänge gemeldet - mit ähnlichen Konditionen.

In Britain traf er in einer offenen Werkhalle auf zwei Brüder mit rußgeschwärzten Gesichtern und festem Griff – Meisterschmiede, die seit jeher zusammenarbeiten. Sie forderten 2400 Goldmünzen pro Kopf, ebenfalls für eine Einsatzdauer von dreißig Tagen. Ihre Bedingungen waren klar: stabiles Material, keine unterbrochene Versorgung. Sie baten um fünf Tage Vorlauf – für das Packen und die Übergabe laufender Arbeiten.

In Düsterhafen, zwischen fliegenden Fischständen und dem Geheul des Windes, sprach er mit einer wettergegerbten Frau, deren Blick ebenso direkt war wie ihre einzige Frage: „Arbeit ich für euch – oder mit euch?“ Xemor antwortete ehrlich. Das genügte ihr. Sie nannte ihren Preis für sich: 2400 Goldstücke für ihren Gesellen 1800, freie Zeiteinteilung, sofort verfügbar.

Die schwierigste Aufgabe blieben die Bergarbeiter. Die äußeren Viertel in Minoc waren laut und aufgewühlt, die inneren schweigsam und abweisend. Erst als er in einer dunklen Ecke eines Wirtshauses auf einen alten Bekannten seines Vaters traf, öffnete sich eine Tür. Der Mann trug den Geruch der Stollen noch an sich. Dank seiner Fürsprache stellte sich eine Gruppe vor – elf kräftige Männer, nicht jung, nicht einfältig. Unter ihnen ein Vorarbeiter, der das Reden übernahm: Dreißig Tage Einsatz, 1650 Goldstücke pro Mann, für ihn als Vorarbeiter 2250. Werkzeug müsse gestellt, Unterkunft gesichert sein. Sie wollten klare Worte, keine Spielchen. Ihre Vorbereitungszeit: maximal sieben Tage. Die restlichen fünf Bergleute, könnte Xemor aus den Antwortschreiben der Aushänge nehmen - ebenfalls mit ähnlichen Konditionen.

Als er in der Abenddämmerung zurück in seinem Zimmer saß, das Licht schwach und das Auftragsbuch aufgeschlagen, ging er jedes Detail noch einmal durch: Namen, Fristen, Lohnforderungen, Bedingungen. Die Seiten füllten sich mit greifbaren Ergebnissen. Überall dort, wo zuvor bloß eine knappe Notiz seines Meisters stand, fügten sich nun Zahlen ein. Er legte die Feder zur Seite, schob das Buch langsam zu – und dachte: Er wird sehen, dass ich zu gebrauchen bin.
Xemor
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Re: Drei Kandidaten, drei Aufträge [Sternenfall]

Beitrag von Xemor »

Nun da er den gestellten Auftrag ausgeführt hatte, notierte Xemor alles aus seinem Auftragsbuch geordnet für seinen Meister auf ein Pergament, rollte das Angebot des Blackrocksyndikats mit ein und hinterlegte es an gewohnter Stelle. Sauber zusammengerollt mit einer groben Schnurr zusammengebunden.
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1. Schiffe

• Anzahl: 5 seetüchtige Schiffe mittlerer Größe
• Besatzung:
  • Vier Schiffe mit kompletter Besatzung (jeweils ca. 15 Mann), zusätzlich Platz für mindestens 10 weitere Personen und eine Frachtkapazität von 300 Zentnern je Schiff.
  • Ein Frachtschiff mit kompletter Besatzung (ca. 12 Mann) ohne zusätzliche Passagiere, jedoch mit einer Frachtkapazität von mindestens 1000 Zentnern.
• Kosten:
  • Basiskosten pro Schiff: 20.000 Goldstücke
  • Verpflegung der Besatzung (monatlich): ▪ 25 Mann × 10 GM × 30 Tage = 7.500 GM je Passagierschiff
  • 12 Mann × 10 GM × 30 Tage = 3.000 GM für Frachtschiff
*Anmerkung: es scheint bei dem Frachtschiff ein versteckter Rabatt oder Kalkulationsfehler seitens des Synthikates zu geben*

• Gesamtkosten:
  • Vier Passagierschiffe: je 27.500 GM → 110.000 GM
  • Frachtschiff: 23.000 GM
▪ Summe für 5 Schiffe: 133.000 Goldstücke

*Anmerkung: sollte sich es um keinen Rabatt für das Frachtschiff handeln so sind mit Gesamtkosten in Höhe von 133.600 Goldstücken zu rechnen*

• Verfügbarkeit: Schiffe und Besatzungen sind innerhalb von 5 Tagen nach Vertragsunterzeichnung einsatzbereit.

2. Fachkräfte

2 Schmiede
5 Tage Vorlauf

Tageslohn/Kopf
Geselle 60 GM
Meister 80 GM

Werkzeug und Unterkunft vorausgesetzt

4 Schreiner
4 Tage Vorlauf

Tageslohn/Kopf
Geselle 60 GM
Meister 80 GM

Werkzeug und Unterkunft vorausgesetzt

2 Seiler
Sofort verfügbar

Tageslohn/Kopf
Geselle 60 GM
Meister 80 GM

Werkzeug und Unterkunft vorausgesetzt, diskrete Beschäftigung

16 Bergleute
7 Tage Vorlauf

Tageslohn/Kopf
Geselle 55 GM
Meister 75 GM

Werkzeug und Unterkunft vorausgesetzt
Antworten

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