Das Zupfen an den Saiten der Harfe die die Welt erschüttern

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gelöschter Charakter_434
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Das Zupfen an den Saiten der Harfe die die Welt ersch?ttern

Beitrag von gelöschter Charakter_434 »

Die Tore des Thronsaals standen weit offen, doch kein Empfangskomitee erwartete die Ilharess. Der Raum war still, zu still ? nur das dumpfe Echo ihrer Schritte auf schwarzem Obsidian begleitete ihren Weg. Die hohen S?ulen warfen lange Schatten, und die Reihen der kunstvoll gearbeiteten St?hle zu beiden Seiten des Throns waren erschreckend leer.

Am Fu? der Stufe, die zu ihrem erh?hten Sitz f?hrte ? eine architektonische Notwendigkeit, um ihre geringe K?rpergr??e mit geb?hrender Pr?senz zu untermauern ? stand Ly?saar. Der Dunkelelf hatte sich nicht hingesetzt, doch seine Augen hafteten auf dem Thron, als k?nne er darin einen Spiegel sehen.

Jhea?kryna hielt inne, das Gesicht eine Maske aus Neugier und Spott.

?Du darfst ihn ruhig ber?hren. Aber vergiss nicht, wer darauf platz nimmt.?, hauchte sie mit einem angedeuteten L?cheln, w?hrend sie mit langsamen, geschmeidigen Schritten die Stufe erklomm und sich auf dem purpur gepolsterten Thron niederlie?. Ihre Hand ruhte dabei federleicht auf der Armlehne, als sei sie selbst der Mittelpunkt einer Spinnwebe ? reglos, aber jederzeit t?dlich.

Ly?saar hob nur leicht eine Braue, lie? sich aber nicht weiter provozieren. Stattdessen lie? er seinen Blick durch den leeren Saal wandern.

"Es ist ruhig. Viele St?hle sind leer?, sagte er leise.

Jhea?s goldene Augen verengten sich, und ihr Blick senkte sich kurz. ?Die Oberwelt hat ihre Spuren hinterlassen ? oder ihre Versprechen. Viele sind nicht zur?ckgekehrt... und jene, die es taten, sind nicht mehr dieselben.?, murmelte sie, ehe sie sich wieder aufrichtete.

Sie schwieg einen Moment, dann drehte sie ihren Kopf nur leicht, als w?rde sie nicht zu Ly?saar, sondern zu einer der Schattenstatuen sprechen. ?Aetherium von Finsterrode... ein Name, der Wurzeln schl?gt, wo andere nur Asche hinterlassen. Er wird wissen wollen, wohin die alten V?lker streben.?

Sie sah ihn nun direkt an. ?Du wirst ihm meine Antwort ?berbringen. Sag ihm, dass ich seine Einladung zu weiteren Gespr?chen annehme. Doch sag ihm nicht, warum. Noch nicht.?

Ly?saar neigte leicht das Haupt. ?Soll ich... subtil vorgehen? Oder brachial??

Ein leichtes Zucken umspielte ihre Lippen, doch ihr Blick blieb k?hl. ?Subtil, Ly?saar. Bitte entt?usche mich nicht.?

Der Dunkelelf nickte langsam, ein Schatten von Am?sement in seinem Blick. ?Dann sollte ich wohl Alniira aufsuchen. Ich glaube, sie k?nnte mir n?tzlich sein.?

?Mach das. Die Details dieses Anliegens ?berlasse ich dir?, antwortete Jhea leise und lie? ihre Finger ?ber das geschnitzte Relief der Armlehne gleiten ? eine Szene aus einem alten Ritual, Spinnen, Blut und Triumph. Ihr Blick verlor sich f?r einen Moment.

Dann hob sie das Kinn leicht. ?Und erinnere ihn daran... dass jede Einladung auch eine Pr?fung ist.?

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Auf cremefarbenen, schwerem Pergament geschrieben - glatt poliert und mit einem leicht metallischem Schimmer, wie ihn nur die filigranen H?nde der Meister der Werkst?tten Elashinns fertigen k?nnen. Die Handschrift ist kunstvoll aufgetragen, gestochen scharf und mit filigranen kaligraphischen Schw?ngen.

Zusammengefaltet ist das Schreiben einem feinen schwarzen Seidenband umschlungen, das in einem losen Knoten liegt - eine Geste der Offenheit, doch nicht der Preisgabe.
Dar?ber befinden sich zwei Siegel:

Das ?u?ere Siegel: in rotem Wachs gepr?gt, das Zeichen des Hauses Ky'Alur.

Das innere Siege: in tiefvioletten Wachs, fast schwarz, tr?gt es das pers?nliche Zeichen Jhea'krynas, in Form einer stilisierten Spinne mit weit aufgespannten Beinen, deren K?rper ein stilisiertes Auge umschlie?t. Ein Symbol von Wachsamkeit, List und Kontrolle. Dieses Siegel sichert den eigentlichen Inhalt und verr?t dem kundigem Empf?nger: Diese Worte sind nur f?r deine Augen bestimmt.

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"An den Hochgesch?tzten Aetherium von Finsterrode,
Bewahrer alter Pfade, H?ter verborgenen Wissens,
dessen Worte tiefer klingen als das Echo der Unterwelt,

es war mir ein wohlverdientes Erinnern, als mir Eure Worte ?ber die Versammlung der alten V?lker in den Sinn kamen ? Worte, die in einer Zeit gesprochen wurden, in der das Gewebe der Zukunft sich noch in F?den vor uns spannte.

Es ist lange her, seit unsere Wege sich unter jenen besonderen Umst?nden kreuzten, an die wir uns gewiss beide erinnern ? jeder auf seine Weise. Wie ich sehe war es weise von mir, ein Werkzeug nicht zu zerbrechen, das sich noch als n?tzlich erweisen konnte. Und ich zweifle nicht daran, dass Ihr ebenso ?ber Erinnerung wie Weitblick verf?gt.

Mit Interesse habe ich vernommen, dass Ihr in Euren j?ngsten Worten angedeutet habt, die alten V?lker w?rden sich erneut in Moonglow sammeln. Diese Str?mung l?sst mich aufmerken.

Ihr hattet einst angedeutet, dass Ihr offen f?r ein n?her gef?hrtes Gespr?ch w?ret ? ich denke, der Zeitpunkt, diese Gelegenheit zu ergreifen, k?nnte g?nstig sein. Es gibt ?berlegungen meinerseits, die vielleicht in das gr??ere Gewebe Eurer Ambitionen passen? oder es auf interessante Weise bereichern.

Ich werde in den kommenden Zyklen selbst nahe der Quelle verweilen und w?rde es als Zeichen des guten Willens ansehen, wenn Ihr ein Gespr?ch ? diskret wie stets ? einrichten lassen w?rdet.

Bis dahin m?ge Euer Kreis stabil bleiben und Eure Knoten sich fest ziehen.

? Ky?Alur"

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gelöschter Charakter_503
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Der Auftrag eines Drachen

Beitrag von gelöschter Charakter_503 »

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Schwarze Wolken lagen tief ?ber den zerkl?fteten Gipfeln, als Shezar ? geh?llt in dunkle Roben ? die Baracke der Au?enstelle des Blackrocksyndikats im Norden von Britain betrat. Sein Besuch war nicht angek?ndigt. Wie so oft, wenn er sich selbst ein unverf?lschtes Bild vom Stand der Dinge machen wollte. Keine besonderen Vorkommnisse, kein Alarm ? nur die schlichte Gewohnheit, selbst dort zu erscheinen, wo Qualit?t eine Rolle spielt. Und wie so oft, war es gerade diese Gewohnheit, die ihn zur rechten Zeit am rechten Ort sein lie?.

Kaum war er an der Au?enstelle angekommen, als die Erde unter seinen F??en leicht zu vibrieren begann. Zuerst dachte er an einen Erdrutsch. Dann an einen Explosion in den Stollen der Mine. Doch es war keines von beiden. Ein dunkler Schatten legte sich ?ber das Gebiet, gefolgt vom tiefen Dr?hnen gewaltiger Schwingen.

Ein Drache, dachte Shezar.

Nicht irgendeiner. Dieses Wesen war von einer ?berirdischen Aura umgeben. Die Schuppen tiefschwarz, von einem silbrigen Schimmer durchzogen. Seine Augen brannten nicht wie Feuer, sondern wie k?hles, uraltes Licht. Kein wildes Tier, sondern Intelligenz ? Reichtum ? Macht. Shezar blieb stehen, die Hand an der Innentasche seines Mantels. Ein Abwehrzauber auf den Lippen.

Der Drache sprach. Nicht in Lauten. Sondern direkt in Shezars Geist.

?Ich habe geh?rt, ihr habt Konakte. Ich suche einen Menschen. Aetherium von Finsterrode.?

Shezars Blick blieb ruhig. Keine Bewegung. Keine Antwort. Noch nicht. Der Drache neigte den Kopf, der Atem stieg dampfend aus seinen N?stern.

?Ich zahle. F?nf Tausend jetzt. Weitere F?nf, wenn ihr mir die T?r ?ffnet und den Kontakt herstellt.?

Eine Krallenhand l?ste sich vom Boden. Eine kleine Truhe landete sachte im Staub. Gold.

Shezar nickte knapp.

?Wir k?nnen liefern.?

Solche Auftr?ge waren f?r das Blackrocksyndikat keineswegs ungew?hnlich. Durch sein weit verzweigtes Netzwerk und die exzellenten Kontakte in nahezu jeden Winkel war das Syndikat in der Lage, innerhalb k?rzester Zeit alles und jeden ausfindig zu machen ? vorausgesetzt, das Gold stimmte. Diskretion, Effizienz und Ergebnisorientierung waren dabei keine Versprechen, sondern gelebte Praxis.

Ein kurzes Zucken am Rande der Drachenschnauze. Ein Ausdruck von Zufriedenheit. Danach neigte der Drache seinen gewaltigen Sch?del ein St?ck zur Seite, seine Augen ? tief wie fl?ssiges Obsidian ? ruhten f?r einen langen Moment auf Shezar. Dann erklang seine Stimme erneut.

?Ich wei? um die Drow, der ihr Zuflucht gew?hrt habt. Sie arbeitet noch immer in euren Minen ? unter eurem Schutz.?

Er machte eine kurze Pause, die nicht dem Z?gern, sondern der Betonung diente.

?Sie ist es, die mir von eurem Ergebnis berichten wird. Sie ist meine Verbindungsperson zu euch"

Dann hob sich der Koloss wieder in die L?fte. Kein Wort ?ber seinen Namen. Kein Zeichen seiner Herkunft. Doch der Nekromant wusste, was er gesp?rt hatte: Der Drache war kein Tier. Er war ein Drow. Und ein Erzmagier obendrein.

Kaum war Drache verschwunden, warf sich Shezar die Kapuze ?ber und machte sich auf den Weg zur?ck in die Stadt.

Aetherium von Finsterrode.

Der Name war ihm nicht gel?ufig. Doch seine Kontakte in Britain fl?sterten bald: Der Mann hielt sich oft in der Taverne von Lady Bareti auf. Offenbar ein Mann der Wissenschaft. Oder der Magie. Oder beides.

Shezar handelte sofort. Noch am selben Abend gab er Anweisungen an seine Agenten: Die Taverne sollte unauff?llig, aber l?ckenlos ?berwacht werden. Tag und Nacht. Kein Besuch von Aetherium sollte unbemerkt bleiben. Doch nicht nur Sp?her sollten sich um die Sache k?mmern.

Talia ? die Sonderbeauftragte f?r Handelsangelegenheiten mit der Taverne ? wurde direkt betraut, die eigentliche Kontaktaufnahme zu ?bernehmen. Niemand sonst war diplomatischer, unauff?lliger, zugleich aber auch so pr?zise im Vorgehen. Gleichzeitig wandte sich Shezar an Celdion. Sein alter Weggef?hrte und rechte Hand im Syndikat hatte fr?her bereits Kontakt zu Aetherium gehabt. Er kannte dessen Denkweise, seine Angewohnheiten, seinen Tagesrhythmus. Auch er erhielt einen klaren Auftrag: Wenn sich eine Gelegenheit bot, sollte er zugreifen. Kein Zwang, kein Risiko. Nachdem er alle Weisungen erteilt hatte, trat Shezar nochmal ins freie seines Turms. Die Sonne war untergegangen. Der Wind hatte sich gelegt. Er blickte in den Himmel, dorthin, wo der Drache verschwunden war. Dann drehte er sich um und verschwand wieder in seinem Turm.
gelöschter Charakter_546
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Re: Das Zupfen an den Saiten der Harfe die die Welt ersch?ttern

Beitrag von gelöschter Charakter_546 »

Ein Keller voller Schatten

Der kalte, modrige Geruch des Ky'Alur-Anwesens kroch Alniira in die Nase, ein permanenter, widerlicher Begleiter. Jeder Atemzug war ein stiller Protest der Lungen. Der Keller war eine einzige, erdr?ckende Umarmung der Finsternis. Die wenigen, sp?rlichen Lichtquellen, flackernde Dochte, die eher Verzweiflung als Helligkeit spendeten, k?mpften einen aussichtslosen Krieg gegen die alles verschlingenden Schatten. Sie tanzten an den W?nden, schienen in jeder Nische und jedem Winkel zu lauern, bereit, jeden Ansatz von W?rme zu verschlucken. Gleich rechts von ihr, hinter einer rostigen, metallisch klagenden T?r, lagen die Kerker und Folterkammern. Alniira brauchte nicht hineinzusehen. Das Wissen allein war wie ein Stein in der Magengrube. Die Luft selbst schien dort zu schreien, selbst wenn die dicken Mauern die Laute d?mpften. Jeder, der noch einen Funken Verstand besa?, w?rde hier von einem Gef?hl des Unbehagens, der tiefen Abscheu, in die Knochen gefressen.
Und ich sitze hier, tue so, als w?re es der normalste Ort der Welt, um ein Kunstwerk zu erschaffen. Manchmal frage ich mich, ob mein Sinn f?r Normalit?t einfach im Keller geblieben ist. Oder ob ich nur zu gut darin bin, das Offensichtliche zu ignorieren. Ein Talent, das man in den Unterlanden entwickeln muss, um nicht wahnsinnig zu werden. Hier oben scheint es auch n?tzlich zu sein.
Ab und an huschte Sorn Ky'Alur vorbei, ein Schatten im Schatten, sein Gesicht eine Maske der widerlichen Heiterkeit, die Alniira ?belkeit verursachte. Es war diese Art von L?cheln, das man nur bei jemandem sah, der in seinen dunkelsten Neigungen vollkommen aufging, ein L?cheln, das aus dem Herzen einer verdorbenen Seele kam. Sobald er im Nachbarraum verschwand, erf?llten Schreie den Keller, die sich bald zu einem schwachen Wimmern wandelten ? ein Ger?usch, das im Knochenmark nachhallte und sich wie ein kalter Schleier ?ber alles legte. Sorns Vergn?gen war fast greifbar, ein widerw?rtiger Dunst, der sich mit dem Staub in der Luft vermischte und den ohnehin schon schweren Geruch von modrigem Gestein und F?ulnis verst?rkte.
Dieses L?cheln? es ist so widerlich. So falsch. Und doch tr?gt er es mit der Selbstverst?ndlichkeit eines B?ckers, der frisches Brot anpreist. Als w?re Folter eine ehrenwerte Handwerkskunst. Wie kann jemand so viel Freude an dem Leid anderer empfinden? Es ist die Norm, wo ich herkomme. Die Norm. Aber das macht es nicht richtig. Das macht es nicht weniger abscheulich. Blo? keine Regung zeigen, Alniira. Zeig ihnen nicht, dass du anders bist. Nicht in diesem Loch. Sie w?rden es riechen wie ein Rudel hungriger W?lfe das Blut eines Frischlings. Und das ist das Letzte, was ich jetzt brauche.
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Eine unheimliche Pr?senz

Pl?tzlich fr?stelte Alniira, ein eiskalter Hauch strich ?ber ihren Nacken, obwohl keine Brise den stickigen Keller durchzog. Die feinen H?rchen auf ihren Armen stellten sich auf. Ein Schatten fiel ?ber sie, obwohl keine der sp?rlichen Lichtquellen eine solche Verdunklung erkl?ren konnte. Sie hatte Ly'Saar Ky'Alur nicht kommen sehen. Er stand einfach da, neben ihr, als w?re er aus den Schatten selbst gewachsen, ein dunkler, schlanker Umriss, seine Augen auf ihre H?nde gerichtet, die den Edelstein schliffen. Von ihm ging eine seltsame Ruhe aus, eine Aura, die sie noch nie zuvor gesp?rt hatte, ein Gewicht, das die Luft schwer machte. Er schien mit der Dunkelheit zu verschmelzen, ein Teil von ihr zu sein, eine lebendige Verk?rperung der Nacht, ?lter als die Steine des Fundaments.
Wie kann er so still sein? Ich habe ihn nicht geh?rt. Keinen Schritt, kein Ger?usch. Er ist wie ein Geist. Oder schlimmer: ein J?ger, der sich an sein Opfer heranpirscht, ohne auch nur einen Zweig unter den F??en knacken zu lassen. Und ich bin wohl das Opfer, das nicht einmal merkt, dass es gejagt wird, bis die Z?hne im Fleisch stecken. Eine wahrhaft erbauliche Erkenntnis.
Ihre Finger zitterten, nicht vor Angst ? es war etwas anderes, tieferes, eine undefinierbare Unsicherheit, die sich wie eiskalte Nadeln unter ihre Haut bohrte. Die Pr?senz dieses Mannes war ungleich der Sorns. Sie war? anders. Bedrohlicher auf eine ruhige, unaufdringliche Weise, wie die Stille vor dem Sturm, die Stille vor dem Fall.

Als sie fertig war, erf?llte eine leise, aber raumf?llende Stimme den Keller. Ly'Saars Worte schienen in allem widerzuhallen, als w?rden die alten Steine und die modrige Luft selbst mit ihm schwingen, die gleiche, unheimliche Frequenz annehmen, als w?ren sie Teil eines einzigen, dunklen Akkords.

?Alniira, wir ben?tigen deine Dienste. Du kannst deinen Wert f?r das Quellar beweisen.?

Sie blickte auf und nickte stumm. Worte schienen in ihrer Kehle stecken zu bleiben, sinnlos angesichts der Macht, die dieser Mann ausstrahlte. Manchmal war Schweigen die kl?gste Antwort.

?Aeterium von Finsterrode, finde ihn?, fuhr er fort, ohne eine Miene zu verziehen, seine Augen blieben auf Alniira geheftet, als w?rde er ihre Seele abtasten. ?Ich habe etwas f?r ihn von der Ilharess.?

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Die Suche in der Maskerade

Alniira zog ihre Kapuze tief ins Gesicht. Eine Dunkelelfe in Moonglow war so unauff?llig wie ein Feuerelementar in einem Schneesturm, das gerade eine Fackel schwenkte und dabei ein Loblied auf Lolth sang.
Blo? nicht auffallen. Blo? nicht erkannt werden. Eine Dunkelelfe, die unbehelligt durch Menschenlande streift ? das w?re ja noch sch?ner. Als ob die Leute nicht schon genug Gr?nde h?tten, mit Fackeln und Heugabeln herumzurennen. Es ist immer dasselbe mit diesen Oberweltlern. Ein Schatten zu viel und schon brennt das Dorf.
Ihr erster Halt war die Taverne, ein Ort, an dem sich Ger?chte sammelten wie Fliegen um einen Kadaver ? laut und allgegenw?rtig. Ein wahres Paradies f?r jeden, der Informationen brauchte, ohne selbst zu viel zu verraten.

Sie ersp?hte einen normal gebauten Schmied in der N?he, dessen Gesicht jedoch auffallend blass wirkte, fast kreidefarben, als h?tte er die letzten zehn Jahre in einem Bergwerk verbracht oder das Sonnenlicht komplett gemieden. Sein Gesicht war vom Ru? seiner Arbeit geschw?rzt, ein starker Kontrast zu seiner Haut.
Finsterrode? keine Beschreibung. Nur ein Name. Das ist ja wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, nur dass die Nadel vermutlich selbst eine Nadel sucht. Und ich bin die arme Idiotin, die alle Heuhaufen der Welt durchsuchen darf. Brilliant.
?Entschuldigen Sie, mein Herr?, begann Alniira, ihre Stimme so tief und unauff?llig wie m?glich haltend, kaum mehr als ein Fl?stern. ?Ich suche eine Person. Man nannte mir den Namen Aeterium von Finsterrode. Treibt er sich hier in der Taverne herum? Ich habe geh?rt, dies sei ein Ort des Wissens.? Sie versuchte, den Hinweis auf den Ort des Wissens mit einem subtilen Nicken zu unterstreichen, als w?rde sie ein geheimes Verst?ndnis andeuten, das nicht existierte.

Der Schmied, dessen Augen so dunkel wie Kohle waren, musterte sie kurz mit einer seltsamen, fast leeren Neugier, die dann aber schnell weiterwanderte. ?Finsterrode? Ja, der ist hier schon ab und an. Aber seit ein paar Tagen hab ich ihn nicht gesehen. Hat sich wohl verzogen, der Gute.
Ein Teilerfolg. Oder auch: Ein Tropfen auf dem hei?en Stein, der in der W?ste verdampft, bevor er die Oberfl?che erreicht. Aber immerhin kein kompletter Fehlschlag. Das muss ich mir merken: Wenn man keine Ahnung hat, ist ein Tropfen schon ein Ozean. Und wenn man keine Ahnung hat, sind blasse Schmiede mit leeren Augen auch nicht hilfreich. Der Kerl hat das Sonnenlicht wohl noch nie gesehen, oder er hat ein eher? un?bliches Schlafverhalten.
Der Weg f?hrte sie weiter zum Minoc Mining Camp.
Vielleicht ein Schmied? Oder ein Minenarbeiter? Die Informationen sind so d?nn wie der Faden einer Spinne, die gerade erst mit dem Weben begonnen hat. Ich habe mehr Informationen ?ber die genaue Anzahl der Splitter in meinem Nagel als ?ber diesen Finsterrode. Wahrscheinlich ein weiterer verschollener Eigenbr?tler, der seine Existenz als Geheimnis behandelt.
Sie traf einen m?rrischen Zwerg, dessen Gesicht so zerfurcht war wie die Minen selbst, und der ?ber alles und jeden schimpfte, was nicht Zwerg war oder aus Stein bestand. Zwerge wussten zwar viel ?ber ihre Stollen und Gesteine, ?ber ihre engen Tunnel und die Beschaffenheit des Erdreiches, aber von der Welt au?erhalb ihrer engen Gemeinschaft schien er wenig geh?rt zu haben. Sein Blick war so eng wie ein frisch gegrabener Schacht. Von einem Finsterrode hatte er noch nie geh?rt.
Na toll. Das war ja wieder ein Erfolg. Wer h?tte gedacht, dass ein griesgr?miger Zwerg nicht alles wei?? Er wusste nicht mal, dass sein eigenes Leben eine Katastrophe ist. Vielleicht h?tte ich ihn nach dem genauen Ort seines letzten schlechten Essens fragen sollen, darauf h?tte er sicher eine Antwort gehabt. Oder nach der Anzahl der Steine in seinem Bart.
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Der Chim?re auf der Spur

Ihre Reise ging weiter nach Britain. Dort mischte sie sich unter die Menge, lauschte diskret, versuchte, Fetzen von Gespr?chen aufzuschnappen. Ger?chte waren wie Brotkrumen, man musste genug sammeln, um den Weg zu finden ? und hoffen, dass die V?gel sie nicht gefressen hatten. Eine wahre Kunst, unauff?llig zu sein, wenn man sich st?ndig fragte, ob jeder Blick, der sie streifte, nicht doch zu lange war. Sie erfuhr, dass am Trainingsplatz einige Leute waren, die vielleicht Auskunft geben k?nnten.
Das ist es wert, es zu versuchen. Schlimmer als ein fluchender Zwerg oder ein blasser Schmied kann es kaum werden. Oder? Nur nicht zu optimistisch werden, Alniira. Das endet meistens in einem Desaster.
Am Trainingsplatz angekommen, stockte ihr der Atem. Eine bekannte Gestalt. Die Chim?re. Halb Mensch, halb ? etwas anderes. Eine Viertel? Ein Achtel? Wer wusste das schon genau bei diesem Kerl, dessen Abstammung so kompliziert war wie die Verwandtschaftsverh?ltnisse in einem Drow-Haus? Er trainierte mit einer anderen Person, die das Siegel von Schwert und Stab trug, ein Zeichen von Autorit?t und Ausbildung, das Respekt forderte.
Vorsicht. Blo? nicht zu offensichtlich sein, aber er muss mich erkennen. Eine Dunkelelfe, die pl?tzlich Fragen stellt? Das k?nnte ungem?tlich werden. Ich muss es subtil angehen. So subtil wie ein Schatten, der sich langsam n?hert. Er mag sprunghaft sein, aber er ist nicht dumm. Hoffe ich.
Sie n?herte sich langsam, zitierte einige seiner fr?heren Aussagen, warf ihm Fragen zu, die nur sie beide verstehen konnten, kleine Codeschnipsel aus vergangenen Begegnungen. Das Gespr?ch war ein Tanz, ein Hin und Her, gespickt mit seinen ?blichen Abschweifungen.
Er ist so unkonzentriert. Manchmal w?nschte ich, seine Gedanken w?rden auch nur f?r eine Minute auf einem einzigen Pfad bleiben. Es ist schwer, ihm zu folgen, aber das macht ihn auch unberechenbar. Und manchmal f?hrt sein Wirrwarr zu ?berraschenden Ergebnissen. Man muss nur geduldig genug sein, um das Chaos zu verstehen.
Doch dann, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, durchbrach ein Satz die wandelnden Gedanken und die chim?rischen Abschweifungen, schnitt durch den L?rm des Trainingsplatzes und Alniiras eigene Ungeduld:

?Dort ist die Person, die ihr sucht.?

Alniira folgte seinem Blick. Aeterium von Finsterrode?

Die Unruhe in Alniira erreichte ihren H?hepunkt. Was nun? Der Kreis schloss sich. Das Warten hatte ein Ende. Das Spiel konnte beginnen.
gelöschter Charakter_558
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"Plane das Unerwartete"

Beitrag von gelöschter Charakter_558 »

Gleichm??ige Schritte von Stiefeln, die auf dem Pflasterstein leise widerhallen.
Jeder dieser Schritte mit solch traumwandlerischer Sicherheit ausgef?hrt, als w?rde jede auch noch so kleine Unebenheit des Bodens dem Schreitenden bekannt sein, ohne dass er sich das bewusst ins Ged?chtnis rufen m?sste.
Alles hier in den Gassen Britains ist dem Mann so vertraut und doch zugleich fremd. Er erinnert sich an unz?hlige Streifg?nge, an das Wahren der Ordnung in seiner aktiven Zeit im Dienst der Krone, an die Geschehnisse, in denen er hier involviert war und auf die ein oder andere Weise eingewirkt hat.

Erinnerungen an Freunde, Gef?hrten, Menschen und... andere Wesen, die er auch nach seiner Gardezeit unter Hilfe und Schutz gestellt hat. Sorge, Beunruhigung hat Einzug gehalten in die Betrachtungen des widerspr?chlichen Mannes, dessen pr?zise Bewegungen und gradliniges Voranschreiten auf die milit?rische Ausbildung schlie?en lassen k?nnten, welche jedoch in Kontrast steht zu der wallenden dunkelblauen Robe, die erkennbar zu den Insignien eines Gelehrten und Magus geh?ren mag. Darunter tr?gt der Magus bei Bewegung leise knarzendes ledernes R?stzeug.
Der Blick der ver?nderten, tiefblauen Augen vermag R?ckschl?sse auf einen aufmerksamen und scharfen Geist geben.

Doch etwas scheint ihn zu besch?ftigen. Er sinniert ?ber die Warnungen, die ihn aus vielen verschiedenen Kan?len zugetragen werden. Visionen, eine ungreifbare Gefahr mit unbekannten, doch zu erwartenden sehr hohem Potenzial fl?chendeckende Auswirkung zu zeigen. Und doch... noch sind die Informationen zu sp?rlich und zu wenig belastbar um daraus etwaige Gegenma?nahmen abzuleiten. Er ?berlegt, welche B?ndnisse er abrufen, welche Gefallen er einfordern und welchen Kr?ften er sich stellen sollte. Egal was kam, er w?rde sich dem entgegenstellen - doch: Er muss erst mehr dar?ber herausfinden...

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Ohne gro? an ein bestimmtes Ziel zu denken, h?lt er auf das Schloss zu, biegt dann, einer Eingebung folgend, zum Exerzierplatz der Garde ab, wo er selbst so viele Momente seines Lebens trainierend und sp?ter die Ausbildung der Rekruten ?berwacht hat.
Das vertraute Knirschen unter den Stiefeln, das kurze Gef?hl als der Bannzauber, der verhindert dass man sich auf magischen Wege Zutritt verschaffen kann, den ehemaligen Befehlshaber der Gardetruppen einschlie?t.

Einen kurzen Augenblick ausgedehnter Stille, da schallt ihm ein Ruf von der Mitte des Kampfplatzes entgegen: "Dort ist die Person die ihr sucht. Aetherium, hier wartet eine Botin auf Dich!"

Gekleidet in die ihm eigene Ruhe und Aufmerksamkeit tritt Aetherium n?her. Eine Botin? Dazu eine, die sich versucht wortw?rtlich bedeckt zu halten. Der Blick der seltsamen blauen Augen erfasst die kleinere Gestalt vor ihm. Ein kurzer Wortwechsel, die Entscheidung einen ruhigeren Platz zum Reden aufzusuchen.
Es ergeht ein letzter, fl?chtiger Abschiedsgru? zu seinem ehemaligen Gardekameraden, Arcomagus Fizbain Kelnorem, der sich daraufhin wieder seinen ?bungen widmet. Die Aufmerksamkeit Aetheriums liegt auf der Botin, die ihm nach drau?en folgt.
Im Schatten der Wehrmauer st??t Aetherium eine Pforte im Raum auf, beide schreiten hindurch und finden sich im Ostteil der K?nigsstadt wieder, in der der Kampfmagier ein repr?sentatives Haus besitzt, das er nur f?r gesch?ftliche Angelegenheiten nutzt.
Der Gast wird hereingebeten und das erste R?tsel enth?llt... Eine Beauftragte des Hauses Ky'Alur - eine Drow in der K?nigsstadt. Augenscheinlich nerv?s und nur Handwerkerin. Sucht Aetherium um anzuk?nden, dass ihm eine Botschaft zugebracht werden soll; hat die Botschaft jedoch nicht selbst dabei.

Aetherium begegnet dem Gespr?ch mit der ihm eigenen Ruhe und Aufmerksamkeit. Der Verstand arbeitet, analysiert, w?gt ab.
Es war lange her dass er das diplomatische Spiel mit der Ilharess des Qu'ellar Ky'Alur gewagt hatte und seine gesetzten Ziele um Haaresbreite erreichte. Es war ein Tanz auf Worten gewesen... ein gar t?dlicher Tanz. Doch hatte der Magus es damals vollbracht, Elashinn samt der von ihm eingeforderten Geisel zu verlassen. Gegen sein Wort, dass zu anderer Zeit ein neues Gespr?ch aufgenommen w?rde.
Nun... dies scheint wohl der Moment zu sein. Und zugleich ein Zeichen, denn Aetherium vermutet als Motiv das, was ihn derzeit ebenfalls umtreibt.
Wenn eine Macht, wie die der Ilharess Kontakte zur Oberfl?che spinnt, musste sich wahrlich viel bewegen. Somit war es das Risiko wert.

Aetherium sagt der Botin der Drow, dass sie ihren Auftrag erledigt habe und er dies wohlwollend erw?hnen w?rde, wenn die richtige Nachricht eintreffen mag. Er selbst forderte nur freies Geleit auf dem gesamten Hin- und R?ckwege und w?hrend der Unterredung. Dies Konditionen sollte Alniira ?bermitteln. Angaben zum Treffpunkt soll am Domizil in schriftlicher Form hinterlegt werden.

Als Alniira gegangen war, erhebt sich Aetherium und geht in sein Schreibzimmer. Hier verfasst er drei Schreiben, die mit seinem pers?nlichen Siegel verschlossen werden. Eines der Siegel belegt er mit einem Schutzzauber, die Depesche wird einem dienstbaren Geist in Form eines Kindes ?bergeben, das schon zuverl?ssig den ein oder anderen Brief im Auftrag des Magus zugestellt hatte.
Zur?ck im Schreibzimmer schaut Aeth auf die verbliebenen Umschl?ge. Er erlaubt sich ein kleines Seufzen auszusto?en - dann steckt er diese Schreiben in eine gesch?tzte Tasche seiner Robe.

"Es wird Zeit... Zeit, dem Netz der Spinne entgegenzueilen, Zeit, Strategie und Taktik zusammenzubringen... Zeit, das Schicksal ein weiteres Mal nicht bestimmen zu lassen, sondern selbst in die H?nde zu nehmen. Zeit, ein wenig... unerwartet zu sein."

Er nimmt seinen Magierstab, legt eine ganz bestimmte Wegesrune in seinen Beutel, pr?ft eine Ausr?stung ein letztes Mal und fokussiert sich auf eine weitere Rune - die Umgebung verschwimmt. Hier geschieht viel, doch schlie?lich ?bergibt er die beiden Briefe, nimmt Versprechen ab, dass diese erst ge?ffnet werden, wenn er eine Weile fern bleibt. Ein finaler Rettungsanker...

Nach der Verabschiedung verl?sst Aetherium das Haus des Freundes. Er entnimmt dem Beutel die besondere Wegmarke. "Tanz im Netz der Spinne, doch ich ziehe unerwartete F?den. F?r eine Zukunft."
Noch einmal f?llt er die Lungen mit der Luft des Waldes, sp?rt den Wind im Antlitz.
Dann ?ffnet er die Augen, die Umgebung verschwimmt. Die Ebene vor dem Eingang ins Unterreich. Dort, wie die Drow schon ihre Gebietsanspr?che auch an der Oberwelt stellen. Verborgene Augen, wachend, aufmerksam ungesehen und auch t?dlich.

Aeth fl?stert kurz zu sich selbst: "Fortes fortuna adiuvat."

Laut erhebt er dann die Stimme: den Stab langsam vor sich ins Gras sinken lassend: "Ich, Aetherium von Finsterrode, komme in friedlicher Absicht um der pers?nlichen Einladung der Ilharess des Qu'ellar Ky'Alur zu folgen. Es gab just einen Sternenfall, dieser deutet eine schicksalhafte Wendung f?r alle V?lker an. Lasst uns reden!"

Bewegung um ihn herum... der Magus steht gerade aufgerichtet, die blauen Augen wie von inneren Blitzen erleuchtet.
Er ist eingeh?llt ihn die ihm eigene Aura der Ruhe... und wartet auf das, was kommen mag.


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gelöschter Charakter_434
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Registriert: 07 Mai 2025, 09:46

Re: Das Zupfen an den Saiten der Harfe die die Welt ersch?ttern

Beitrag von gelöschter Charakter_434 »

Die Tore Elashinns standen offen ? ein seltenes Bild am Eingang einer Stadt, der sich f?r gew?hnlich wie ein Kiefer aus schwarzem Gestein verschloss, bereit jeden Eindringling zu zermalmen. Kurz hinter dem Eingang zur Stadt hatten sich Krieger und Kriegerinnen des Hauses Ky'Alur formiert. Dunkle B?nderpanzer spiegelten das fahle Licht der biolumineszenten Pilzs?ulen wider, die das H?hlendach weit ?ber ihnen erleuchteten.

Der Weg durch die Stadt war eine Prozession, jedoch keine triumphale. ?berall lagen noch Tr?mmer eines Einsturzes. Risse durchzogen einige der ?u?eren Tunnel. Staub bedeckte einige der ?berreste der anderen ?lteren H?user, Noquar, Zauviir den Narbondel im Zentrum der Stadt welcher gerade die Farben des Hauses Ky'Alur trug. Und doch war da etwas Unnachgiebiges im Blick der Wachen. Das Haus Ky?Alur w?rde nicht weichen ? noch nicht.

Aetherium schritt ruhig durch die Stra?en, seinen Stab in der Rechten, die Runentasche nah am K?rper. Seine Aura vibrierte leicht, als sp?rte sie das Gewicht der Felsen ringsum, die Bedrohung aus der Tiefe ? und den Blick von hundert Augen in der Dunkelheit. Seine Stimme hatte sich gelegt, seine Pr?senz jedoch nicht.

?Euer Name wurde bereits gefl?stert,? sagte eine Drow mit silbernen Augen und k?hler Miene als Sie sich dem Anwesen des Hauses Ky'Alur n?herten. Sie trat aus dem Schatten eines Felspfeilers und ma? den Magus mit einem Blick, der ebenso h?flich wie gef?hrlich war. ?Die Ilharess bereitet sich auf Eure Ankunft vor. Folgt mir, Magus von Finsterrode.?

Vor dem Thronsaal hielten sie inne. Zwei Jabressen Dartha ? stumme Kriegerinnen mit versiegeltem Mund und gebleichten Gesichtsschleiern ? ?ffneten die schweren Tore. Ein Klang wie das Schleifen alter Klingen hallte durch die Kammer. Alniira stand hinter der sich ?ffnenden T?r neigte den Kopf. ?Die Ilharess erwartet Euch.?

Der Thronsaal war von d?sterer Sch?nheit. Schwarzer Obsidian w?lbte sich ?ber den Raum, durchzogen von schimmernden Adern aus Vraezil, einem lichtempfindlichen Kristall. Die W?nde waren mit Troph?en aus uralten Zeiten geschm?ckt ? Schwerter, Speere, Stelen zerbrochener Banner, Zeichen vergangener Triumphe. ?ber jeder T?r hingen Symbole siegreicher Duelle, und in Nischen ruhten die R?stungen legend?rer Kriegerinnen, nicht als Leichenreste, sondern als Verm?chtnis.

Am Ende der gro?en Halle stand der Thron ? aus Knochen, Stein und Silber. Und auf ihm sa? Jhea?kryna.

Sie trug ein Gewand aus Gewebe, das aussah, als sei es aus Schatten und Blut gesponnen. Ihre Krone war flach, aber mit zackigen Spitzen versehen, die sich in alle Richtungen reckten. Ihre Augen, k?hl wie das Wasser des Sees Narthar'dil, richteten sich auf den Ank?mmling ? unbewegt, lauernd, absch?tzend.
Zu ihrer Rechten stand Xurina, die Veldriss. Ihre Gestalt war schmal, ihre Bewegungen elegant wie das Streichen einer Klinge. Kein Ausdruck lag auf ihrem Gesicht ? nur die Ruhe einer Kreatur, die jederzeit t?ten konnte.

Sorn hingegen lehnte halb an einer S?ule, in dunklem Purpur gewandet, ein leises L?cheln auf den Lippen. Die Art von L?cheln, die eher ein Versprechen war ? eines, das niemand h?ren wollte. Seine Augen gl?nzten, als Aetherium eintrat.

Und dort ? fast unbemerkt ? war Lyr?sa. Die Schmiedin hatte sich zur?ckgezogen, hielt eine Kanne mit dampfendem Tee, bereit, zu dienen, obwohl sie nicht dazu geboren war. Ihre Augen blickten kurz auf, als sie Aetherium sah ? und sanken sofort wieder zu Boden.

Jhea'kryna erhob sich nicht. Ihre Finger ruhten regungslos auf der kunstvoll geschnitzten Armlehne ihres Thrones. In ihrem Gesicht lag jene k?hle Starrheit, die weder Zustimmung noch Ablehnung verriet ? nur tiefe Erwartung. Als sie schlie?lich sprach, klang ihre Stimme wie aus tiefem Gestein geformt: ?Aetherium von Finsterrode. Ihr habt unsere Einladung angenommen. Und das inmitten von Zeichen, die selbst die Sterne aus der Bahn werfen.?

Der Magus neigte leicht das Haupt. Nicht tief ? doch mit der Haltung eines Mannes, der sein Gewicht kennt. ?Die Einladung war zu verlockend, um sie abzulehnen, edle Ilharess. Und die Zeichen? sie sprechen von einer Zeit des Wandels. In der Wissen wie das Eure und das meine nicht gegeneinanderstehen sollte.?

Ein kaum merkliches Zucken durchlief Jheas Mundwinkel. ?Und Ihr glaubt, wir h?tten Interesse an... Austausch??

?Ich glaube,? erwiderte Aetherium ruhig, ?dass selbst uralte Macht keine Ausnahme ist, wenn das Fundament zu beben beginnt. Und dass es Orte geben mag, an denen sich das R?tsel dieser Ersch?tterungen kl?ren l?sst. Etwa dort, wo sich die Disziplinen vereinen: in Moonglow.?

Ein Wispern ging durch den Saal, wie das Fl?stern unz?hliger Insekten in tiefer Finsternis. Lyr?sa trat einen Schritt zur?ck, das Tablett mit der silbernen Kanne noch in der Hand.

Jhea'kryna stand auf ? langsam, aber mit jener inneren Kraft, die keinen Zweifel lie?, wer hier ?ber Leben und Tod entschied. Ihr Kleid glitt wie lebendige Finsternis ?ber die Stufen herab. Als sie sprach, klang es leiser, fast nachdenklich ? doch jedes Wort schnitt scharf wie Glas: ?Ihr seid belesen, Aetherium. Und das macht Euch gef?hrlich. Doch auch n?tzlich. Denn nicht jeder kann unterscheiden zwischen dem Versiegen der eigenen St?rke und dem Sturz der Welt.?

Mit langsamer Eleganz blieb sie vor dem Magier stehen, auf derselben Stufe, den Thron nun ?ber sich. Ihre Haltung war ruhig, jede Geste kontrolliert ? doch etwas in ihrer Aura hatte sich ver?ndert. Nicht Unterwerfung, nein ? aber eine ?ffnung. Wie das leichte Anheben eines Schleiers, das gerade genug enth?llte, um Verlockung mit Warnung zu mischen.

?Wenn Ihr mir folgt...?, sagte sie mit jener seidigen Stimme, die weniger eine Einladung war als ein unausweichliches Faktum, ?...gibt es Dinge, die kein Hof h?ren muss.?

Sie drehte sich halb zur Seite, das Profil scharf gezeichnet gegen das flackernde Licht. Nur f?r den Bruchteil eines Wimpernschlags trafen sich ihre Augen mit seinen ? ein Blick, in dem weder Vertrauen noch Feindseligkeit lagen, sondern nur eines: Zweck.

Es war keine Audienz mehr. Kein Empfang.

Es war der Auftakt zu einer Unterredung, von der beide wussten, dass sie das Netz ver?ndern konnte, in dem sie sich bewegten.

Was nun folgte, war ein Gespr?ch zwischen Schatten ? ?ber Macht, ?ber Wissen, ?ber die Stille einer G?ttin und die verlockende M?glichkeit, Magie in neuen Bahnen zu denken. Vielleicht ein Handel. Vielleicht ein Spiel. Vielleicht der Anfang vom Ende.

Und Aetherium wusste: Der Tanz hatte gerade erst begonnen.
gelöschter Charakter_779
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Re: Das Zupfen an den Saiten der Harfe die die Welt ersch?ttern

Beitrag von gelöschter Charakter_779 »

Lyr?sa hatte den Entschluss gefasst, Aetherium geb?hrend zu empfangen. Sie hatte sich fr?h am ?u?eren Weg positioniert, ihr schlichtes Gewand zurechtger?ckt, das Haar grob geflochten. In ihren Augen lag der letzte Rest Stolz ? oder zumindest der Versuch, ihn aufrechtzuerhalten. Sie stand mit mehreren anderen Drow an der Seite des ?u?eren Weges, das Tor in Sichtweite, den Blick gesenkt, aber aufmerksam. Ihr Platz war nicht klar zugewiesen worden, und so hatte sie entschieden, sich n?tzlich zu machen ? falls der Empfang nicht reibungslos verlief, wollte sie das Tor ?ffnen oder anderweitig helfen. Als sich erste Schritte n?herten, trat Ly?saar, der Magister des Hauses, an die Gruppe heran. Sein Blick blieb an Lyr?sa h?ngen, misstrauisch wie eine Klinge am Hals.

?Was tust Du hier?? fragte er scharf, seine Stimme wie kalter Stahl zwischen den Anwesenden. Lyr?sa trat einen halben Schritt vor. ?Ich? ich bin hier, um gegebenenfalls das Tor zu ?ffnen, Meister.? F?r einen Moment war es still, dann fauchte Ly?saar ver?chtlich. ?Glaubt Ihr, ich w?sste nicht, wie ein Schloss funktioniert? Oder w?hnt Ihr euch gar wichtig in diesem Empfang?? Seine Worte lie?en keinen Platz f?r Antwort.

Die anderen Drow hielten sich still, keiner stellte sich vor sie, keiner blickte zu ihr. Dann kam Tath?raen aus dem Seiteneingang, sagte kein Wort, legte ihr nur fest die Hand auf den Oberarm und stie? sie ohne Gewalt, aber entschieden in Richtung der Stadt zur?ck. Es war keine Strafe, eher ein Verweis auf ihren Platz ? den sie einmal mehr nicht hatte halten d?rfen.

Schweigend kehrte Lyr?sa in die Hallen unter der Stadt zur?ck. Dort erwarteten sie niedere Dienste: Die Latrineng?nge mussten gereinigt, die Kohlepfannen der Empfangshalle aufgef?llt werden. Der Ru? haftete an ihren Fingern, der stechende Geruch an ihren Haaren. Niemand lobte sie, niemand achtete auf ihre M?he ? aber das Feuer brannte, der Gestank wich, und der Weg gl?nzte, als w?re nichts geschehen.

Dann wandte sie sich dem Reibstein zu, schwer und unnachgiebig, und dem Boden des ?u?eren Mosaikwegs, den man f?r den Empfang polieren wollte. Ihre Finger schmerzten vom Druck, die Schultern brannten, doch sie arbeitete mit sturem Flei?. W?hrend sie den Stein kreisen lie?, huschte ihr Blick immer wieder zu den anderen Drow am Tor ? aufrecht, bewaffnet, mit Haltung, nicht mit Schmutz bedeckt. Wache zu halten war ehrenvoll, sichtbar, beinahe m?helos im Vergleich zu dieser niederen Schinderei. Dass sie einst zu ihnen geh?rt hatte, oder h?tte geh?ren sollen, erschien nun wie ein ferner Spott der Erinnerung.
gelöschter Charakter_779
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Re: Das Zupfen an den Saiten der Harfe die die Welt ersch?ttern

Beitrag von gelöschter Charakter_779 »

Zwei Stunden waren vergangen, seit die Prozession an ihr vorbeigezogen war ? zwei Stunden, in denen Lyr?sa die Latrineng?nge geschrubbt, Kohlepfannen geschleppt und den Wachs ?ber dem glatten Mosaik mit ru?igen T?chern aufpoliert hatte. Die Hitze hing noch immer in den G?ngen, ihre Tunika klebte ihr an der Haut, und der Geschmack von Asche und Metall lag auf der Zunge. W?hrend ihre H?nde arbeiteten, kreisten ihre Gedanken unabl?ssig um das, was sie verpasst hatte: die Audienz, das Gespr?ch mit der Ilharess, den ersten Eindruck, den Aetherium im Qu?ellar hinterlassen hatte.

Sie stellte sich vor, wie die Ilharess sich erhoben hatte, wie ihre Stimme durch den Audienzsaal hallte. Ob Aetherium ihr w?rdig begegnet war? Ob Ly?saar wieder seine Arroganz zur Schau getragen hatte? Was mit Thath?raen war ? ob man ihm Anweisungen gab, Befehle, Aufgaben? Sie stellte sich vor, wie die anderen Drow sich dabei an den W?nden aufgestellt hatten, in ihrer schwarzen Pracht, mit Haltung und erhobenem Haupt. W?hrenddessen hatte sie sich in das das Abwasser der unteren G?nge niederknien m?ssen und den Boden gescheuert.

Jetzt war es sp?ter Nachmittag, die Schatten hatten sich ?ber die G?nge gelegt, und sie schleppte den Eimer mit ru?igem Wasser zur?ck zum Schacht. Gerade bog sie um eine Ecke des oberen Zuwegs, als ihr zwei Gestalten entgegenkamen ? begleitet von zwei weiteren Wachen. Tath?raen ging vorne, das Gesicht wie ?blich diszipliniert und verschlossen, und direkt hinter ihm: Aetherium.

Einen Moment lang blieb Lyr?sa stehen, den Eimer noch in der Hand, den Blick gesenkt. Der Gang war schmal, ein Ausweichen nicht sofort m?glich, und so verharrte sie, unschl?ssig. Tath?raens Blick traf den ihren ? k?hl, aber nicht feindselig. Dann fiel Aetheriums Blick auf sie, ruhig und absch?tzend, ohne ?berheblichkeit. Ein Hauch von Aufmerksamkeit, der sie zugleich traf und besch?mte.

?Was machst du hier?!? fuhr Tath?raen sie an, die Stimme scharf vor Eifer und Pflicht. ?Willst du unseren Gast besch?men? Aus dem Weg!?

Lyr?sa zuckte zusammen, dr?ckte sich hastig an die Wand, dann in eine schmale Nebengasse, zwei Stufen tiefer. Der Boden war feucht vom Tauwasser, das aus den oberen G?ngen sickerte, doch sie sagte nichts. Sie wartete reglos, den Blick auf ihre eigenen F??e gerichtet. Ihre Finger krampften sich um den Henkel des Eimers, doch es war nicht das Gewicht, das sie sp?rte ? es war der brennende Knoten in ihrer Brust.

Sie hasste sich. Daf?r, dass sie schwieg. Daf?r, dass sie es nicht wagte, dem Jaluken Tath?raen entgegenzutreten. Sie war eine Jalil, geboren ?ber ihm. Sie h?tte das Recht gehabt, ihn zurechtzuweisen, ihn zu ohrfeigen, ihn zu dem?tigen, wenn sie es gewollt h?tte. Doch sie tat es nicht. Sie traute sich nicht. Nicht nach der Schande der Melee-Magthere. Nicht nach all den Niederlagen.

In ihren Tr?umen war sie stark. Sie siegte. Ihre Feinde lagen zu ihren F??en, niedergerungen von Klingen, die sie selbst geschmiedet hatte ? oder von st?hlernen Kreaturen, Golems aus schwarzem Erz und rauchender Magie, geschaffen mit ihrem Verstand. Aber das war alles, was es war: ein Traum. Ihr fehlte das K?nnen, die Mittel, das Vertrauen. Und so stand sie da, klein und beschmutzt, mit schmerzenden Schultern, und wartete, bis sie wieder vergessen wurde.
gelöschter Charakter_770
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Re: Das Zupfen an den Saiten der Harfe die die Welt ersch?ttern

Beitrag von gelöschter Charakter_770 »

Die Geschichte von Lyr'sa und Tath'raen klammern wir hier aus, um die eigentliche Story nicht zu unterbrechen. Die Geschichte der beiden Drow geht hier weiter: viewtopic.php?t=312
gelöschter Charakter_434
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Re: Das Zupfen an den Saiten der Harfe die die Welt ersch?ttern

Beitrag von gelöschter Charakter_434 »

Jhea?kryna sa? auf ihrem Thron und wartete. Ihre Haltung war aufrecht, unnahbar. Ihre H?nde ruhten auf den Armlehnen wie Dolche in der Scheide, und ihr Blick war bereits zur T?r gewandt, bevor sie sich ?ffnete.

Ly?saar trat ein, hinter ihm Aetherium.

Er hat sich wieder Zeit gelassen. Wahrscheinlich wieder eines seiner ?Willkommensrituale??

Ihr Blick huschte ?ber ihren Jabukken del Sorcere - ihren Erzmagier- , dessen Miene ? gewohnt ?berlegen ? einen Hauch von ?berheblichkeit zeigte.
Zu viel geredet, zu viel riskiert. Aber sein Platz ist noch sicher. Noch.

Aetherium war wie erwartet nicht unterw?rfig. Das war er nie gewesen. In dunklem Silber und tiefem Schwarz, mit dem Glanz von Silberf?den auf seiner Robe, trat er ein wie einer, der um seinen Wert wusste. Doch verbeugte er sich. Tief genug, um Etikette zu wahren. Flach genug, um sich nicht zu unterwerfen.

Er hat gelernt. Oder er wei? genau, was er spielt. Vielleicht beides.

Die folgende Begr??ung war h?flich, beinahe knapp. Sie diente der ?ffentlichkeit. Worte f?r den Hof, das Gefolge, Gesten f?r die Spione in den Schatten.

Dann erhob sie sich und bedeutete ihm mit einem Wink, ihr zu folgen. Zwei Wachen blieben zur?ck. Das Arbeitszimmer war durch einen Gang und zwei versiegelte T?ren getrennt. Der Ort war abgeschirmt. Sicher. Und voller Gift.

Drinnen, zwischen Pergamentrollen, Tr?nken, einer geschw?rzten Kristallkugel und einem seltsam gewachsenen Pilzterrarium, lie? sie sich auf ihrem gepolsterte Stuhl nieder und bot Aetherium einen weniger bequemen Stuhl gegen?ber an.

?Ihr sprecht von Umbruch.? Sie sprach das Wort mit Bedacht aus. ?Aber ihr meint Ersch?tterung.?

Aetherium nickte langsam. ?Das Arkanum... ihr habt einen anderen Namen?"

"Das Netz... das Gewebe..."

"Wie ?beraus passend... also das Arkanum wie wir es nennen, ist nicht mehr stabil. Es wandelt sich. Etwas st?rt seine Bahnen. Und nicht nur das der Drow. Alle V?lker sind betroffen.?

Nat?rlich sind sie das. Und vielleicht wird es Zeit, dass sie endlich zahlen.

?Und Ihr meint, es sei ein Angriff? Oder ein Naturph?nomen?? fragte sie, ohne ihre Miene zu verziehen.

?Weder noch. Es ist? wie ein Widerhall. Etwas Uraltes. Vielleicht Erwachendes.?

Das Wort gef?llt mir nicht.

Sie schwieg einen Moment, musterte ihn mit halbgeschlossenen Lidern.
Wenn dies wirklich eine Gefahr ist, wird sie mein Volk zuerst treffen. Und dann jene, die uns bedrohen k?nnten. Vielleicht... kann man sie umleiten.

?Ich werde die Archive der Sorcere ?ffnen lassen?, sagte sie leise. ?Wenn dort etwas ?ber solche? St?rungen zu finden ist, werden wir es finden.?

?Ihr seid vorsichtig?, sagte Aetherium. Es klang nicht wie ein Vorwurf. Mehr wie eine Feststellung.

?Ich bin Ilharess?, entgegnete sie ruhig.

Von drau?en drang das leise Fl?stern der Wachen herein, kaum h?rbar, aber deutlich f?r ihre ge?bten Ohren.

??wenn ihr auch nur ein Haar gekr?mmt wird, Tath?raen??, zischte Ly?saars Stimme scharf.

Wie vorhersehbar. Er spielt den Leibw?chter und den Eifers?chtigen zugleich. Tath?raen ist loyal, aber Ly?saars Zunge ist sch?rfer als ein Schwert. Noch.

Jhea schloss kurz die Augen.

Ich sollte einen Gemahl erw?hlen. Fr?her oder sp?ter. Die Gro?e Mutter erwartet es. Aber keiner dieser beiden... ist geeignet. Oder zu geeignet? Ly?saars Forschheit ist anziehend. Wie ein Flammenpilz: sch?n, hei? und t?dlich.

Sie wandte sich Aetherium wieder zu, dessen Blick ruhig geblieben war. Fast zu ruhig.

?Sagt, was erwartet Ihr? Ein B?ndnis? Unterst?tzung? Schutz??

?Verst?ndnis zuerst?, sagte er leise. ?Dann? Zusammenarbeit. Zumindest bis wir wissen, worum es wirklich geht.?

Zusammenarbeit. Ein sch?nes Wort f?r das, was keiner kontrollieren kann.

Jhea beugte sich leicht vor. ?Wenn Ihr einen Feind benennt ? oder ein Ziel ?, dann k?nnte ich bereit sein, das meine zu w?hlen.?

Aetherium l?chelte schwach. ?Noch habe ich nur Spuren. Aber eine f?hrt zu einem Sternengucker in Moonglow. Einem Astronom der Akademia ars Magica.?

Die alten Gucker. Sie wittern immer als Erste, wenn sich der Himmel verf?rbt.

?Es hei?t, er habe in den Sternen etwas gesehen? das nicht sein sollte.?

Jhea'kryna hob die Augenbraue. ?Und Ihr wollt ihn befragen.?

?Mit Euch. Sobald Ihr bereit seid.?

Ein Zeichen des Respekts. Oder ein Versuch, mich in den Bann zu ziehen? Vielleicht beides.

?Gut?, sagte sie. ?Ich werde meine Jabukken auf die Archive ansetzen. Und wenn ihr ihn findet, werdet ihr mich informieren!?

Sie erhob sich und trat an eines der schweren, von Sporenlichtern erleuchteten Fenster. Ihr Blick glitt ?ber Elashinns Kuppeln und T?rme.

Und wenn Lloth antwortet? wenn sie mir eine Vision schenkt? dann werde ich wissen, ob du mir dienst. Oder geopfert werden musst.

?Ihr d?rft gehen?, sagte sie schlie?lich. ?Doch vergesst nicht, was wir sprachen.?

Aetherium verneigte sich leicht, dann verlie? er das Zimmer. Kein Wortsatz zu viel, kein Blick zur?ck.

Als er fort war, blieb Jhea noch einen Moment allein.

Etwas erwacht. Und ich werde es zuerst sehen. Oder als Erste seinen Zorn lenken. M?ge Lloth mir die Klauen reichen, wenn es soweit ist.


P.S.
(gedanken in kursiv und fett... kA kam nich so sch?n r?ber wie ich mir das vorstellte :) deal with it
gelöschter Charakter_558
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Registriert: 12 Mai 2025, 11:00

Beobachtungen und Gedanken

Beitrag von gelöschter Charakter_558 »

Aetherium folgte dem Sargtlin die Stufen der Vorhalle hinunter, w?hrend hinter ihm die T?re des Gemachs der Ilharess ins Schloss fiel. Viele Gedanken schwirrten ihm im Verstand umher, Informationsschnipsel, Fragen... Doch schob er dies zur?ck, denn er wusste um die weiter lauernde Gefahr als Mensch in den uralten Hallen der Dunkelelfen. Seine Aufmerksamkeit war vollkommen auf seine Umgebung gerichtet. Zwei Schritt vor ihm ging Tath'raen voraus, drei Schritt hinter ihm weitere Wachen. Am Fu? der Treppe bog die Prozession, mit dem Kampfmagier im Zentrum, auf einen Pfad der gerade und etwas tiefer ins Herz des Reiches der nachtschwarzen Hallen f?hrte. "Ich bringe Euch zu unserem Reisemagier." war die Stimme Tath'raens zu vernehmen - ein ruhiges Nicken war die Reaktion Aetheriums, der sich bewusst war, dass auch jede kleinste Geste oder Mimik beobachtet wurde. Der Gang zog sich hin. Eine zierliche Gestalt stand pl?tzlich auf dem Pfad, einen Eimer in der Hand. Aetherium erkannte die Drow, die bei seinem Eintreffen vor wenigen Stunden r?de zurechtgewiesen und fortgeschickt worden war, nachdem sie ihm das Gatter aufschlie?en wollte. Der durch die Jahre im Dienst der Garde geschulte Blick seiner seltsamen Augen betrachtete die Haltung der Drowfrau und lie? ihn Schl?sse ziehen. Neben der Scham, vermeinte er Furcht und eine Art Mutlosigkeit zu erkennen und etwas, was er nur allzu gut von sich selbst kannte: einen sich aufb?umenden Geist, der sich gegen die Fesseln aus Normen und Sitten der Dunkelelfengesellschaft stemmen mochte, den Punkt jedoch noch nicht erreicht hat.
Die Gedanken des Magiers wurden j?h unterbrochen, als der vorauslaufende Sargtlin die zur?ckweichende Drow anfuhr: "Was machst du hier?! Willst du unseren Gast besch?men? Aus dem Weg!?
Aetherium setzte an die Distanz zum Sargtlin wieder zu verringern und aufzuschlie?en. Innerlich schalt er sich einen Narren, denn seine Aufmerksamkeit, die eine Rettungsleine darstellen mochte, war zu lange auf Lyr'sa verblieben. Ein potentiell t?dlicher Fehler, den der Magier auf die langsam einsetzende M?digkeit schob. Zu lange war er in den vergangenen Sonnenuml?ufen wach geblieben und hatte versucht, die dr?ngenden Fragen zu ergr?nden. Wenige Schritte, dann erreichte er kurz nach dem Sargtlin einen dunkelelfischen Reisemagier. Kurze Worte der Verabschiedung, das Portal wurde aufgesto?en und Aeth stand wieder im Freien.
Sich auf sein Ziel konzentrierend, leitete er seine Weiterreise ein.

Zur?ck in seiner Schreibstube bereitete er sich einen muntermachenden Kr?utertee zu, atmete ein paar Mal tief durch um die Ermattung zur?ckzudr?ngen und konzentrierte sich auf das Wirken eines Zaubers. Ein Zauber, der die erste sorgsam vorbereitete Depesche, die er vor Stunden aufgegeben hatte aus der Ferne vernichten w?rde.
"Dies war der einfache Teil..." Ein leises Lachen, m?de, ersch?pft, klang in das leere Haus hinein. Aeth rieb sich kurz die Schl?fen, leerte den Becher Tee und erhob sich.
"Nun geht es zur gef?hrlicheren Mission... die beiden anderen Briefe aufsuchen und mich erkl?ren."
Der Magier verlie? das Haus und rekapitulierte auf dem Weg, was er erlebt, beobachtet und in Erfahrung gebracht hatte.


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Seine Taktik, die Best?tigung des Gastrechtes von der Ilharess pers?nlich ausgesprochen zu bekommen und damit einen etwas besseren Garant f?r seine Unversehrtheit zu erhalten, war aufgegangen.
Es gab im Hause Ky'Alur wohl Ambitionen... Nat?rlich gab es diese und, sollte dies nicht selbst eine Scharade gewesen sein, wagte es der Arkanwirker Ly'Saar am Hofe, gegen die Ilharess aufzubegehren. Vor den Augen des Au?enweltlers. K?nnte dies eine Bedrohung der Machtanspr?che der Ilharess darstellen? Beg?nstigt durch die Beben sowohl im Arkanum, wie auch unter der Erde?
Was Aetherium verstanden hatte war, dass sich die Oberste der Ky'Alur der Machtsch?pfung aus dem Gewebe bediente. Auch wenn ihre Position gefestigt w?re, k?nnte ein schweres Einwirken auf die Quelle Machtverh?ltnisse verschieben. Darin mochte wohl auch ein Grund f?r das Kontaktieren Aetheriums begr?ndet liegen.
Aber die Ilharess war auf jeden Fall intelligent und erfahren genug, um die Bedrohung f?r ihr Volk erfasst zu haben. Und das schon, bevor der Stern fiel.
Aeth dachte an die n?chsten Schritte: Moonglow. Dort w?rde er weiter ansetzen und die Ilharess wollte ihn dorthin begleiten. Es war weiterhin ein gef?hrliches Spiel, aber es ging um die Sicherheit Aller und er durfte sich keinen Fehler erlauben.

Der Schl?ssel lie? den T?rriegel vorschnappen. Der Magus trat vor sein Haus, blickte kurz zu dem wehenden Banner in den Farben des Hauses derer von Finsterrode, welches an der Fassade des Anwesens seines Oheims aufgeflaggt war und lie? erneut ein m?des Seufzen vernehmen.
"Auf zu zwei Schlachtfeldern, die ich hoffentlich auch ?berstehen werde."
Seine Hand griff in die Runentasche und zog zwei der dunklen Steine hervor. Die Ziele f?hrten zu Freunden. Zu Freunden, denen er sich nun stellen und erkl?ren musste. Freunde, welche die an sie gerichteten Briefe nicht mehr lesen sollten, denn der Anlass daf?r war erstmal nicht mehr gegeben.
Die Gestalt des Magus verblasste, als er sich f?r eine der Runen entschieden hatte, die er seit sehr langer Zeit nicht mehr benutzt hatte. Als seine Sicht sich kl?rte, blickte er auf die vom fahlen Mondlicht beschienenen dunklen Steine des halb verfallenen Turmes Raash al Ghuls...

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