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Kapitel 1

Die Geschichte der Schattenwelt

Kapitel 1

 

Diese Geschichte beginnt vor vielen Tausenden
von Millionen Jahren in der absoluten Dunkelheit,
kurz nach der ersten großen Explosion.
Als die ersten Sterne gerade erst am Himmel erschienen
und ihre ersten Lichtstrahlen durch das unendliche Universum verschickten.
Lange bevor die Götter diesen kleinen kahlen Steinbrocken entdeckten
der einsam durch die weiten des Universums zog, wurden in der
Dunkelheit des Nichts vier Brüder geboren, die von nun an
auf diesem kahlen Brocken leben sollten.
Ihre Namen waren Osten, Norden, Westen und Süden.

 

Während sich die drei der Brüder mit ihrem Dasein abfanden und zufrieden in ihrer Welt lebten, sah Osten immer öfter in den Himmel zu den weit entfernten Lichtern am Himmel und in ihm wuchs das Verlangen, diese Lichter zu besuchen. Seine Brüder lachten über seine Ideen und verhöhnten ihn. Doch nachdem er hunderte von Jahren nur damit verbracht hatte in den Himmel zu starren, entschloß er sich eines Tages einfach dazu und brach auf.
Er wollte endlich wissen, was es mit diesen seltsamen Lichtern auf sich hatte. Er verabschiedete sich von seinen Brüdern und es tat ihm weh, als er bemerkte, daß sie nicht so traurig wie er über diesen Abschied waren. Doch obwohl ihm das Herz schwer war, brach er auf und besuchte in Tausenden von Jahren die vielen unterschiedlichen Lichter, die er so lange nur aus der Ferne gesehen hatte.
Was er sah, ließ sein Herz vor Freude rasen. Überall, wo diese Lichter standen, gab es ebenfalls solche Steinbrocken wie jenen, auf dem er und seine Brüder zuhause waren, doch auf ihnen geschahen wundersame Dinge.
Leben entsprang aus dem toten Boden und streckte seine Fühler den wärmenden Strahlen der Lichter entgegen.
Farben, die Osten niemals zuvor gesehen hatte, bedeckten diese Brocken und sein Herz wurde erfüllt mit einem Gefühl das er bis zu diesem Zeitpunkt nicht gekannt hatte. LIEBE!

Er kehrte heim und berichtete seinen Brüdern von den wunderschönen Dingen, die er gesehen hatte. Aber sie lachten ihn aus und meinten nur, daß sie so einen Blödsinn nicht glauben würden. Was er auch versuchte, sie wollten ihm weder glauben, noch wollten sie ihm folgen um sich selbst davon zu überzeugen das er Recht hatte.
So faßte Osten einen Plan und setzte einen Teil seiner Kraft dazu ein den kahlen Steinbrocken, auf dem er und seine Brüder lebten, in Bewegung zu versetzen. Dabei musste er sehr vorsichtig sein, denn seine drei Brüder beobachteten ihn misstrauisch. Immer wieder gelang es ihm, sie an der Nase herum zu führen und keiner von ihnen bemerkte, daß sich ihre Heimat langsam einem der Lichter näherte.

Es dauerte Millionen von Jahren, aber dann war es endlich soweit und eines Tages stand Osten auf einem kleinem Hügel in der Nähe seines Hauses und sah zum Horizont. Ganz langsam, als gäbe es keine Zeit, ging dort das allererste mal die Sonne auf und ein erst rötliches, dann aber immer heller werdendes Licht erstrahlte über die Welt der vier Brüder.
Ostens Brüder schrien vor Wut laut auf und traten ihrem Bruder mit Hass im Blick entgegen. Sie warfen ihm vor, das er sie verraten hätte und verantwortlich dafür wäre, das ihre Welt nun zerstört werden würde. Doch Osten lächelte und zeigte auf eine kahle Stelle am Boden, wo gerade ein junger Grashalm dabei war seine ersten Versuche zu unternehmen sich dem Licht entgegenzustrecken. Westen ging auf die Stelle zu und mit Verachtung in seiner Stimme schrie er Osten zu, daß es genau dies wäre, was niemals hätte passieren sollen. Dann zertrampelte er den ersten Anflug neuen Lebens auf seiner Welt!

Osten fühlte den Schmerz des Grashalmes in seinem Herzen und außer sich vor Wut stürzte er sich auf seinen Bruder um dem Grashalm das Leben zu retten. Doch seine beiden Brüder Norden und Süden hielten ihn zurück und sahen lachend dabei zu, wie Westen den Grashalm tötete.
Mit all seiner Kraft zerrte sich Osten los und schlug auf seine Brüder ein. Der Kampf dauerte Jahrhunderte und in seinem Verlauf veränderte sich der kahle Steinbrocken immer mehr. Die Brüder bewarfen sich mit ganzen Bergen und Staub verdeckte für Tausende von Jahren den Himmel und lies keinen Lichtstrahl durchdringen. Vulkane überzogen das Land und spien ihre Glut kilometerweit in den Himmel.
Die drei Brüder, die sich so sehr für die Dunkelheit eingesetzt hatten, ließen Osten geschlagen zurück und belächelten ihr Werk. So war es noch viel besser. Überall herrschte das Chaos und die Dunkelheit. Selbst die glühende Lava, die an vielen Stellen aus der Erde hervor schoß, vermochte die dichte Staubschicht, die überall anzutreffen war, nicht zu durchdringen!

Osten, zog sich zurück über die Staubschichten und sah auf seine Welt hinab. Sein Herz wurde erfüllt mit tiefer Trauer und das erste mal seit dem er lebte, weinte Osten. Seine Tränen fielen hinab in die dichten Staubschichten und vermischten sich mit ihnen und als Osten bereits den Entschluß gefaßt hatte, seine Welt für immer zu verlassen, da geschah etwas seltsames.
Es fing an zu Regnen.
Fassungslos sah Osten auf die riesigen schwarzen Wolken hinab.
Tränen...
Seine Tränen hatten in den Wolken etwas ausgelöst und ohne das er es eigentlich gewollt hatte, gewann er durch diese Tränen letztendlich dann doch. Die Staubschichten, die so lange seine Welt bedeckt hatten und kein Licht hindurch ließen, verschwanden nach und nach und riesige Meere entstanden.
Schneller als Westen und seine Brüder die frischen Keime der vielen Pflanzen zertreten konnten, wuchsen neue nach und innerhalb weniger Jahrhunderte war der ehemalige kahle graue Steinbrocken eine von Leben erfüllte grün-blaue Welt!

Westen und seine Brüder erkannten, das sie diese Schlacht gegen Osten verloren hatten und suchten nach neuen Mitteln und Waffen um Osten und sein verhaßtes Licht zu besiegen. Diese Waffe fanden sie schließlich.

Aus allem, was Lebte und der toten Erde formten sie Wesen und schickten diese in den Kampf gegen Osten. Doch die Wesen besaßen nicht viel Intelligenz und ohne das Osten etwas tun mußte, verloren seine drei Brüder die Kontrolle über diese Wesen. Fortan lebten die Tiere, wie Osten sie getauft hatte, friedlich und im Einklang mit der Natur. Sie waren nur mit sich selbst beschäftigt und interessierten sich nicht für den Konflikt der Brüder!
Die drei Brüder sahen ein, daß sie eine stärkere Waffe brauchten und erschufen erneut eine Armee von Wesen. Diesen gaben sie jedoch einen Teil ihrer Macht und ihrer Intelligenz.

Die erste Schlacht war verloren, der Erste Versuch über Schattenwelt verstreut und von den Brüdern bereits fast vergessen. Oder sollte man besser sagen - verdrängt?
Westen, Süden und Norden wandten sich einem neuen Versuch zu, voll der Selbstsicherheit, während der Zorn noch durch ihre Seelen pulsierte und sie antrieb. Norden jedoch war nur mit halben Geist bei der Sache. Er beobachtete seine Brüder, und in dieser Zeit reiften seine eigenen Gedanken. Häufig saß er in langen Stunden in seiner Festung und ließ den Blick über die Welt streifen, und langsam formte sich der neue Wille in ihm. Er wollte etwas eigenes schaffen; er würde nicht wieder versagen, er würde etwas besseres bauen als seine Brüder! Voll Tatendrang stürzte er sich auf diese neue Aufgabe, die ihn Tag und Nacht antrieb. Er streifte durch die kalten Tundren seines Gebietes, und schließlich fand er nach langer Suche ein Gefäß, mit dem er arbeiten wollte, starke Raubtiere, intelligente Kämpfer, trotzend gegen Kälte, Sturm, Regen und Eis; sah, wie sie sich führen ließen - wie sie sich auch von ihm führen lassen würden! Und so nahm er den Größten, Stärksten der ihren, sperrte ihn in seine Verließe, ließ ihn quälen und foltern, härten, und taufte ihn Wolf. Und zugleich schuf er in jener Zeit ein Wesen aus Fleisch und Blut, den Versuchen, die er mit seinen Brüdern anstellte, garnicht so unähnlich. Und als auch dieses fertig war, verlieh er dem Wesen aus Fleisch und Blut einen Geist und Teile seiner Macht, wie er es später auch bei den anderen tun würde. Und beiden hinzu fügte er die Gabe der Regeneration, sodass geschlagene Wunden sofort heilten, und schärfte ihre Sinne auf das Unermessliche, auf dass sie sahen, hörten, rochen und spürten, was anderen verborgen blieb. Nur das Feuer konnte ihr Fleisch vernichten. Aber als er sie ansah, war es ihm noch nicht genug, zu lebendig waren die Augen seiner Wesen, und er wollte nicht abermals daran scheitern. Und so griff er hinauf in den Himmel und holte den Mond zu sich herunter. Zwei Splitter schlug er, und diese rammte er in ihre Herzen, auf dass sie nicht länger fühlten und ihre Gedanken erfroren und die Härte des Gesteins in ihren Geist dränge. Auch dies gelang offenbar, Hass verzerrte ihre Gesichter und Schmerz schrien ihre Seelen.
Jetzt endlich nahm er den Samen seines Wolfes und setzte ihn in das Andere, und das Andere gebar Kinder. Aus diesen Mischwesen, die dreierlei Formen in der Erscheinung kannten, sollte seine Armee entstehen, die alles andere niederfegen würde. Und so stand er einige Sonnenwechsel später vor seinen geschaffenen, gereiften Wesen und richtete das Wort an sie, sprach von Macht und Sieg, und prophezeite ihnen große Dinge und Taten. Ein Jaulen und Heulen stieg in den Himmel, und mit einem zufriedenen Lächeln wandte Norden sich von seinen Zwingern ab, um am nächsten Tag wiederzukehren und seine Armee in die Schlacht zu führen. Doch als er zu Sonnenuntergang des nächsten Tages zurück kehrte, waren die Zwinger leer. Einzig das Andere hockte noch in einer Ecke und stierte mit toten Augen voll Hass ins Nichts, zurück gelassen als zerstörtes Wesen. Als weder Nordens Wüten und Toben noch Worte halfen, kamen seine Diener und zerrten das Andere fort...niemand sah es verschwinden, und so geriet es in Vergessenheit.

Und dies geschah:
Als die Splitter geschlagen und gesetzt warden, gab es eines, das Norden nicht wusste. Während sein Plan bei dem Anderen aufging, schlug der Schmerz zwar in die Seele des Urwolfes, doch veränderte abgesehen von seinem verwandelten Äußeren, welches aus mondfarbenem Fell und Augen bestand, wenig in ihm. Denn der Mond war schon immer der Begleiter dieser Jäger gewesen, hatte ihre Wege in der Nacht beleuchtet und ihren Pfaden Sicherheit geschenkt. Der Wahnsinn blieb dem Urwolf fern, und dies verbarg er weise vor Norden. Doch das war nicht der einzige Fehler Norden's. In seiner göttlichen Selbstherrlichkeit beließ er die Kreaturen gesammelt, sah nicht, wie sie sich um den Urwolf rotteten. Als Norden nach der Ansprache vor seinen Kriegern verschwand, nahmen die Lykanthropen ihre Chance zur Flucht wahr. Das Andere, ein widernatürliches Monstrum, ignorierten sie, und verschwanden tief in die Erde...und besetzten so eine Nische, die weder von Drachen, noch Zwergen oder gar Dunkelelfen jemals gefunden wurde. Dort harrten sie während der Brüderkriege, unbemerkt, jagten des Nachts in den dichten Wäldern, ungehört, lebten in einfacher Gemeinschaft, mit einer Kultur, die kein Mensch jemals verstehen könnte, ungesehen...

Osten erkannte die Gefahr und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Jahrtausende lang floh er immer wieder von einem Winkel der Welt in den nächsten und so geschah es, das er eines Tages in eine Falle dieser Wesen tappte. Eine riesige Armee stand vor ihm um ihn zu töten. Doch der Führer dieser Armee trat auf ihn zu und fragte ihn lächelnd, ob er noch etwas zu sagen hätte. Osten sah in das Gesicht dieses Wesens und tiefe Trauer überkam ihn, als er den Widerspruch erkannte, dem diese Wesen ausgeliefert waren.
Sie lebten! Sie lebten um ihn zu töten, damit dann anschließend die Dunkelheit zurück nach Schattenwelt kehren würde. Und dies würde auch ihr Leben zerstören.
Osten trat auf das Wesen zu und sprach mit ihm. Er zeigte um sich auf die vielen Tiere und Pflanzen und auch auf die Armee, die hinter ihnen stand, bereit Osten zu töten. Er sprach davon, was das Licht für sie alle bedeutete und was sie selber dem Licht verdankten, nämlich ihr Leben!
Lange Zeit stand der Führer da und dachte über die Worte von Osten nach und nachdem er selbst das erste mal in seinem Leben beobachtete, wie die Pflanzen sich dem Licht entgegen streckten und in der Nacht zur Ruhe gingen, erfüllte tiefe Zufriedenheit seine Seele und er sprach zu Osten.
    "Ich werde dich nicht töten, noch wird es einer meiner Männer tun. Doch ich überlasse jedem selbst die Entscheidung ob er sich mir anschließt. Von dem heutigem Tage an, werde ich für das Leben kämpfen und es, wo auch immer, verteidigen. Niemals soll durch meine Hand etwas lebendes sterben, solange nicht das Leben von vielen davon abhängt."
Mit stolzer Stimme sprach er diese Worte und alle Wesen seiner Armee hörten sie. Viele verstanden den Sinn darin nicht und außerdem fürchteten sie die Macht der drei Brüder. Lautes Gemurmel setzte ein und erfasste die ganze Armee. So stieg das Wesen gemeinsam mit Osten auf einen Berg und rief die Worte in den Wind, das alle es hörten. Selbst die Tiere hoben die Köpfe und lauschten den Worten, die ihnen der Wind zutrug.
    "So wahr mein Name Hista Kindail ist, so wahr ist es, das wir alle Leben! Egal ob Pflanze oder Tier, ob Osten, Westen, Norden, Süden, oder wir Erstgeborenen. Vom heutigem Tag an wird keiner von uns mehr gegen einen der Brüder kämpfen oder sich einer Seite anschließen. Wir alle haben etwas, das uns verbindet und das ist nun einmal das Licht. Nur ihm verdanken wir unsere Existenz also ist es sinnlos für die Vernichtung des Lichtes zu kämpfen. Genauso sinnlos ist es aber auch gegen die Dunkelheit zu kämpfen, denn sie war es die uns erschuf. Ich lege meine Waffen nieder und ich bitte alle es mir nach zu machen!"

Dann warf er sein Schwert in einem weitem Bogen vom Berg und es verschwand auf Ewig im Meer. Viele folgten seinem Beispiel, doch die Angst vor der Macht der drei Brüder saß tief in den Gedanken der meisten und so beschlossen viele zurückzukehren und Westen von dieser Begebung zu berichten.
Westen tobte vor Wut und zerstörte in den Überbringern der Nachricht etwas, das sich Gefühl nannte. Er quälte ihre Seelen und mißhandelte ihre Gestalt. Er verschmolz bei dem einem Teil der Wesen ihre Körper, so das sie plötzlich zwei Köpfe hatten. Bei anderen verunstaltete er einfach ihr inneres und ließ ihre Haut zu einer grünlichen, schrumpeligen und stinkenden Substanz werden.
Nachdem seine erste Wut verraucht war, gab er zwei Wesen, die er noch nicht verunstaltet hatte den Befehl, eine Waffe zu schmieden, die gegen die Worte von Osten Immun wäre und ihn für immer vernichten konnte.
Die beiden Brüder hießen Shgrad und Ebera Prham.
Jahrhunderte lang suchten sie ganz Schattenwelt nach einem geeignetem Material ab und endlich fanden sie es tief in der Erde. Doch es war sehr schwer zu bergen und so befahl Westen einigen der mißgestalteten Wesen in die Erde zu kriechen und dieses seltene Metall zu besorgen, selbst wenn es unendliche Zeiten dauern würde.
Aber die Kleinwüchsigen trafen dort unten in der Erde auf einen Gegner, der sich unbemerkt von allen Lebewesen oben auf Schattenwelt entwickelt hatte. Ihr Leben spendendes Licht war die Lava der versiegten Vulkane gewesen, die ihnen über viele Generationen hinweg das einzige gewesen war was sie kannten.
Dieser Gegner, der in der Lage war, selbst Feuer zu speien verteidigte das seltene Metall mit seinem Leben und erst als die Kleinwüchsigen ihnen erzählten, das es Oben viel schöner sei als hier tief unter der Erde, überließen die Drachen ihnen etwas von dem seltenen Metall und begannen ihren Aufstieg an die Oberfläche!
Die Kleinwüchsigen, die von den Drachen den Namen Zwerge erhalten hatten, brachten etwas von dem Material zu den beiden Brüdern Shgrad und Ebera, dann aber stiegen sie wieder in die Erde hinab, denn die Gier hatte sie gepackt. Sie wollten etwas von diesem Material für sich selbst und es dauerte viele Jahrtausende, bis man wieder einen von ihren Nachfahren auf der Oberwelt antraf.

Shgrad und Ebera aber schmiedeten aus dem erhaltenem Metall ein Schwert, dessen Macht dazu in der Lage war Osten zu töten. Doch Ebera bekam Zweifel. Er hatte damals die Worte Hista's vernommen und nun, als er das Schwert in seiner Hand hielt, überfielen ihn seltsame Gedanken. Misstrauisch beobachtete ihn sein Bruder und verlangte das Schwert.
Shgrad war ein treuer Anhänger von Westen und seinen Brüdern und er erkannte in den Augen seines eigenen Bruders, das dieser nicht bereit war das Schwert auszuliefern.
Doch Ebera versuchte Shgrad zu überzeugen, das es besser wäre dieses Schwert ebenfalls für immer im Meer zu versenken.
Mit Schaum vor dem Mund und außer sich vor Wut und Haß stürzte sich Shgrad auf Ebera und wollte ihn töten, doch Ebera fiel beim zurückweichen über einen Schemel und stürzte. Dabei hob er das Schattenschwert und sein Bruder fiel hinein.
Traurig sah Ebera auf seinen toten Bruder und in diesem Moment erkannte er, das dieses Schwert niemals wieder Blut lecken durfte. Heimlich machte er sich auf den Weg zu Osten um ihn um Rat zu fragen.

Tage später traf die Nachricht vom Tode des Shgrad Prham bei Westen und seinen Brüdern ein und wieder opferten die drei einen Teil ihrer Macht um den toten Körper des Schattenschwertschmiedes zum Leben zu erwecken. Sein Körper war schon vom Verfall gekennzeichnet, doch ein Teil der Seele kehrte zurück und berichtete von dem Verrat den Ebera begangen hatte. Aus Wut über das Versagen des Untoten in seinem ersten Leben, befahl Westen der Seele für immer in diesem zerfallenem Körper zu hausen und allen, die zukünftig sterben würden sollte das gleiche geschehen. Wenn ihre Körper von den Würmern angenagt und zerfressen wären, sollte ein Teil ihrer Seele zurück kehren und wieder Besitz von dem Körper übernehmen um dann der ewigen Finsternis zu dienen!

Der Zufall wollte es, das genau zu dieser Zeit die ersten Götter im Auftrag von Kush, diese Welt besuchten.
Eine von ihnen, war Lloth!
Lange Zeit beobachtete sie diesen seltsamen Kampf zwischen den Brüdern, doch es wurde auf die Dauer langweilig. Also beschloß sie in diesen Kampf einzugreifen. Da sie insgeheim mit Westen konform ging und ihr seine Methoden gefielen, mischte sie sich unauffällig unter die ersten Nachfahren der Erstgeborenen, die sich von Westen losgesagt hatten. Heimlich und ohne das es einer mitbekam fing sie an kleinere Intrigen zu spinnen. Und nach wenigen Jahren zerfielen die Nachfahren in zwei Lager. Immer öfter kam es zu kleinen Auseinandersetzungen und schließlich ließ sich Lloth in Form einer Spinne unter ihren neuen Anhängern sehen!
Sie versprach ihnen große Macht und unendlichen Reichtum, wenn sie sich wieder zu Westen bekehren würden und ihre Intrigen hatten längst Wurzeln gefasst so das ihre Anhänger ihr ohne weitere Fragen zu stellen folgten.
Westen, der nichts von Lloth oder irgendwelchen Göttern wußte, war erfreut darüber das seine Armee so plötzlich anwuchs und bereitete alles vor um die Abtrünnigen und Osten endgültig zu vernichten.

Rondra aber, eine andere Göttin hatte bemerkt, was Lloth plante und entschloß sich nun ebenfalls einzugreifen. Sie wußte, das sie damit gegen das Buch der Zeit verstieß und Kush sie verstoßen würde, doch dies war ihr egal. Wenn der Plan von Lloth aufgehen würde, bedeutete dies das Ende von Schattenwelt!
Also stieg sie in der Gestalt der Erstgeborenen hinab auf Schattenwelt und lehrte den Nachfahren der Erstgeborenen wieder, wie man mit Waffen umgeht.
Ebera, der in der Zwischenzeit ein Freund von Osten geworden war, beobachtete die Vorbereitungen mit Mißtrauen. Er kannte diese Rondra nicht und sie kam ihm seltsam vor. Doch Hista schien gefallen an ihr gefunden zu haben und auch er ließ sich bereitwillig wieder in die Kunst des Kämpfens einweisen. Für lange Zeit waren diese beiden ein unzertrennliches Paar und gemeinsam zeugten sie Jahrhunderttausende später ihre Tochter, Bastet! Doch dies ist eine andere Geschichte.

Dann kam der Tag, an dem sich die Armeen gegenüber standen. Millionen von Lebewesen und jedes von ihnen war bereit zu kämpfen.
Osten, der niemals vorgehabt hatte, das andere für ihn sterben hatte vergeblich versucht sie davon abzubringen, doch Rondra war es, die ihm schließlich erklärte, das dieser Kampf kommen muß, wenn Schattenwelt weiter bestehen bleiben soll. Längst hatte sie von Kush erfahren, das sich das Buch der Zeit selbständig umgeschrieben hatte und sie nun diesen Worten folgen sollte. Lloth aber, die es gewagt hatte als erste gegen das Buch zu verstoßen wurde von Kush dazu gezwungen auf ewig in dem Körper zu verweilen, den sie als erstes gewählt hatte um sich ihren Anhängern zu zeigen. Eine Riesenspinne!

Kurz nachdem die Schlacht begonnen hatte, war es bereits offensichtlich, das die Armee von Osten unterliegen würde und viele Tausende mutige Kämpfer starben auf beiden Seiten.
Ebera, der nicht hatte mitkämpfen wollen, sah zu Osten, der wie er auf einem hohen Hügel stand und der Schlacht zusah. Osten weinte und wo seine Tränen zur Erde fielen, verfärbte sich die Erde rot wie Blut!
Als die Hälfte seiner Armee vernichtet war, wandte sich Osten zu Ebera und sprach,
    "So viele Leben sollen sterben wegen mir? Nein, das lasse ich nicht zu. Ich werde zu meinen Brüdern gehen und mein Leben opfern. Ich hoffe das sie dafür endlich aufhören mit diesem sinnlosem Kampf."
Dann schritt er den Hügel hinab auf das Schlachtfeld zu.
Ebera sah ihm fassungslos hinterher und plötzlich kam ihm ein Gedanke. Wenn das Schattenschwert, das er an einem sicheren Ort versteckt hatte so mächtig war Osten zu töten, vielleicht war es auch stark genug seine drei Brüder zu vernichten. So schnell er konnte, rannte er zu dem Versteck und barg das Schwert.
Völlig außer Atem kam er Stunden später wieder am Schlachtfeld an, in dessen Mitte Osten geradewegs auf seine Brüder zu ging. Hinter ihm hatten die Kämpfe aufgehört und alle sahen auf die blutigen Tränen die Osten wie eine Spur hinter sich zurück ließ. Keiner wagte es ihn anzugreifen oder ihn aufzuhalten. Und dann erscholl plötzlich ein lauter Ruf, der sogar über den Lärm der noch kämpfenden und sterbenden Kämpfer hinweg zu hören war.
    "OSTEN"
erschreckt blieb Osten stehen und sah sich zu dem Rufer um. Es war Ebera, der weit entfernt auf dem Hügel stand und ihm zu winkte. Und dann warf Ebera das Schattenschwert in die Luft.
Für Minuten wurde es totenstill auf dem Schlachtfeld und alle Augen, die der Lebenden - sowie die der Toten, richteten sich auf das Schwert, das in einem hohen Bogen auf Osten zuflog. Ohne das es ihm richtig bewußt wurde, hob Osten eine Hand und streckte sie dem Schwert entgegen.
Als er es auffing, donnerte es am Himmel und tiefe Wolken zogen auf. Es begann zu regnen und zu stürmen und für mehr als einen Tag warfen sich alle außer Osten auf den Boden und versuchten den Naturgewalten zu entkommen.
Osten aber stand die ganze Zeit über mit dem erhobenem Schattenschwert in der Hand. Ein Blitz nach dem anderen fuhr in die Schwertspitze und durch seinen Körper in den Boden und wenn etwas lauter war als der Sturm und das Donnern, dann waren das Ostens Schmerzensschreie!

Als der Sturm nachließ, erhoben sich auch die drei Brüder wieder, die inmitten von unzähligen erschlagenen Gegnern standen und sahen voller Angst auf ihren Bruder. Dieser blickte ihnen nur still entgegen und senkte langsam das Schwert, so daß es in ihre Richtung zeigte.
Panik erfaßte die drei Brüder und plötzlich begriffen sie, das Osten diese Schlacht gewonnen hatte. So schnell sie konnten rannten sie um ihr Leben und flohen vom Schlachtfeld. Ihre Armee sah ihnen fassungslos hinterher. Dann warfen sie ihre Waffen fort und zogen sich zurück.
Die Sieger ließen sie unbehelligt ziehen und kümmerten sich um die Verwundeten, egal auf welcher Seite diese gestanden hatten!

Ebera aber folgte seinem Bruder, der wiederum den drei Brüdern gefolgt war. Entsetzt musste er mit ansehen, wie sein Bruder den drei Brüdern half diese Welt zu verlassen und für einen kurzen Blick konnte er erkennen, daß sie auf eine andere Welt gingen. So lange er lebte, vergaß er nie ihr gehässiges Lachen, als Westen meinte,
    "Dann suchen wir uns eine neue Welt, auf der wir die Finsternis wieder zurückkehren lassen!"
So schnell er konnte, rannte Ebera zu Osten und berichtete ihm von diesem Vorhaben und Osten sah ihn müde an. Er hatte den Lebensmut verloren und zeigte traurig auf die Toten der Schlacht. Doch Ebera trat zu ihm und sah ihm in die Seele, dann sprach er,
    "Es wird viel mehr Tote geben, wenn wir nicht verhindern, daß deine Brüder auf einer anderen Welt das gleiche versuchen wie hier. Und nirgends gibt es ein Schattenschwert, also wird sie keiner aufhalten können außer Du!"
Osten sah in die Gesichter der Kämpfer, die um ihn herum standen und lange weilte sein Blick auf dem Mann, der ihn als erster verstanden hatte.
Hista Kindail schluckte, aber dann nickte er Osten zu und sprach,
    "Ihr müßt ihnen folgen und verhindern, das sich dieses hier wiederholt." Dabei zeigte er auf die blutdurchtränkte Erde.
Osten sah schließlich ein, das es einzig seine Aufgabe war, seine Brüder daran zu hindern, Welten in die Dunkelheit zu führen und gemeinsam mit Ebera Prham, dem Schmied des Schattenschwertes brach er auf, seinen drei Brüdern in eine andere Welt zu folgen.

Hunderttausende von Jahren waren vergangen und längst gab es viele verschieden Rassen die sich aus den Erstgeborenen entwickelt hatten.
Zwerge, Orks, Trolle, Ettins, Elfen und Drow. Über viele Jahrtausende lebten sie friedlich nebeneinander oder bekämpften sich in kleineren Kriegen. Kaum einer wußte noch von seiner wahren Herkunft und längst glaubten sie nicht mehr an die Brüder. Götter hatten sich ihrer Gedanken und Seelen bemächtigt und spielten mit ihnen wie andere Leute Schach spielen würden. Die Magie wurde stärker und viele versuchten mit dieser neuen Macht zu spielen, doch meistens mißlang es und furchterregende Kreaturen krochen aus den Tiefen der Hölle hervor und zogen mordend über die Lande!
Aber die Erstgeborenen, die einzigen wirklich Unsterblichen auf Schattenwelt waren irgendwann Spurlos verschwunden. Legenden berichten von einem großem Schiff, das von den Sternen kam und fast alle Erstgeborenen mitnahm. Die wenigen, die zurückblieben warteten seit diesem Tag auf die Rückkehr des Schiffes um dann, mit den Nachfahren der Erstgeborenen gemeinsam das Schiff zu besteigen und in eine friedliche Welt zu segeln in der es nie wieder Krieg geben würde. Einige nannten es das Tor am Ende der Zeit!
Da tauchten eines Tages plötzlich die Menschen auf Schattenwelt auf. Sie waren das zweite Volk, das nicht von den Brüdern erschaffen war, oder von deren Nachfahren abstammte. Sie waren eine wilde unzähmbare Rasse, die sich völlig alleine entwickelt hatte. Schnell wurde den alten Völkern klar, das die Menschen eine Bedrohung für ihre Existenz darstellten, schlimmer als es die Drachen jemals sein könnten und das Drow Haus Dro'Olathurl war das erste Haus der alten Völker, das sich offen gegen die Menschen stellte.
Längst hatten die Menschen sich über ganz Schattenwelt ausgebreitet und gerade waren sie dabei ihre zweite große Stadt zu bauen, als es Shir Dro'Olathurl gelang die meisten Drow Häuser zusammen zubringen und diese neue Stadt zu vernichten. Vesper war ihr Name!
Doch der König der Menschen, der schon in der achten oder neunten Generation den Namen Lord Britisch trug, schloß einen Pakt mit den Zwergen und diese führten ihn und seine Armee in die Tiefen der Erde und heimtückisch meuchelten die Zwerge und die Menschen die zurückgebliebenen Frauen und Kinder!
Dann standen sich die Armeen der Drow und der Menschen schließlich gegenüber, doch es war Lord Britisch, der das Töten beendete. Er schloß mit den Drow einen Vertrag, der ihnen das Land auf dem das alte Vesper gestanden hatte zusprach. Er versprach, das weder er, noch einer seiner Nachfahren jemals wieder Anspruch auf diesen Teil des Landes erheben würde.
Die Drow kehrten zurück in die Tiefen der Erde um ihre Heimatstätten wieder aufzubauen. Kein Haus wagte es in Zukunft wieder mit dem Haus Dro'Olathurl in Kontakt zu treten, da dies - von einem Mann geführte Haus, fast dafür gesorgt hatte, daß sie ausgerottet wurden. Mehr als jemals zuvor wurde ihre Politik bestärkt, das nur Frauen etwas zu sagen haben sollten.

Doch in ihrer von Intrigen durchzogenen Unterwelt vergaßen sie ihren Anspruch auf einen Teil der Oberwelt und so kam es, das ein Nachfahre Lord Britisch später doch die Stadt Vesper bauen konnte, ohne das er dabei von einem Drow gestört wurde!

Und dann kam der Tag an dem Ebera Prham zurückkehrte nach Schattenwelt.
Er warnte die Menschen und die alten Völker, das Westen, Norden und Süden auf dem Weg hierher wären um nun endlich nach Urzeiten ihr Recht auf diese Welt in Anspruch zu nehmen. Entsetzt mußte er erkennen, das niemand mehr von den alten Völkern etwas über die ersten Zeiten dieser Welt wußte. Doch die Menschen, das letzte und jüngste Volk, schienen stark zu sein und in Tharkun, Nero und Plato Duras fand er Freunde, die auch Osten unterstützen würden, wenn dieser nach Schattenwelt gelangte.
Alle vier Brüder hatten im Laufe der Zeit viel an Macht verloren und das war auch zum Teil Schuld eines einzigen Mannes, den die Brüder auf einer fremden Welt getroffen hatten!
Marrach, genannt der Weltenvernichter!
Dieser Schwarzmagier hatte auf einer der vielen Welten, auf denen die Brüder gekämpft hatten, seine Dienste angeboten und dafür einen Preis verlangt.
Der erste Preis war uneingeschränkte Macht über die Magie gewesen. Osten hatte dies abgelehnt und so war Marrach an die anderen drei Brüder heran getreten. Diese sahen nicht viel Sinn in diesem Angebot und gaben Marrach was er verlangte. Erst viel später erkannten sie wirklich, was das für sie bedeutete.
Osten wurde aus dieser Welt vertrieben und die drei Brüder fühlten sich als Sieger. Doch dann sprach Marrach seinen mächtigsten Spruch und innerhalb eines Augenblickes verschwand die Welt im absolutem Nichts. Jedes Leben, das auf dieser Welt geboren wurde erstarb und keiner außer Osten hörte die Schreie der verdammten Seelen!

Die drei Brüder suchten sich eine neue Welt und wieder folgten Osten und Ebera Prham. Doch auch Marrach, der Gefallen an diesem Spiel gefunden hatte folgte ihnen und wieder forderte er einen Preis. Diesmal war es Osten, der sich auf den Handel einließ, denn er wollte diese Welt nicht dem Untergang weihen. Der Preis den Marrach verlangte war die Unsterblichkeit und Osten versprach sie ihm.
Aber wieder, kaum das diesmal Osten gewonnen hatte und seine drei Brüder aus dieser Welt verbannt waren, sprach Marrach seinen Spruch und die Welt verschwand im Nichts.
Doch Osten hatte bei dem Handel eine winzige Falle eingebaut und diese bekam Marrach nun zu spüren. Als er den vier Brüdern wieder auf die nächste Welt folgte, war er nicht mehr unsterblich. Osten hatte dafür gesorgt, das dieser Handel nur für die Welt galt, auf der Marrach diesen Handel abschloß.
Und so zog sich der endlose Kampf zwischen den vier Brüdern endlos dahin. Machmal dauerte es ein paar Jahre, manchmal ein paar Jahrhunderte bis die eine oder die andere Seite gewann. Oft war es aber am Ende Marrach, der als eigentlicher Sieger aus diesen Kämpfen hervor ging.
Schließlich gelang es Osten eine Art Spiel zu entwickeln, das Marrach davon ablenkte eine Welt zu vernichten, nachdem Osten seine Brüder vernichtet hatte und so gelang es ihm schließlich Marrach von der Fährte der vier Brüder zu bringen!

Jahrtausende kämpften die Brüder auf den verschiedensten Welten und dann war es eines Tages soweit. Der Tag der Rückkehr stand bevor und Osten machte sich mit Hilfe von Ebera auf den Weg nach Schattenwelt. Seine Brüder jedoch begangen einen Fehler, denn sie zeigten Marrach den Weltenvernichter unbewußt den Weg nach Schattenwelt!

Der Vorbote der drei dunkeln Brüder Shgrad wurde bei einem Überfall von Drows getötet, ohne das sie ahnten wen sie da umgebracht hatten. Doch die Macht der drei Brüder reichte aus, um mit dem dunkelstem und bösestem Wesen auf Schattenwelt Kontakt aufzunehmen, dem Prinz der Finsternis. Und Beelzial war es schließlich auch, der ihnen das Tor öffnete durch das sie zurück nach Schattenwelt kehrten!
Eine Zeit des Chaos brach über Schattenwelt hinein und immer wieder gelang es den Schatten der drei Brüdern Unheil zu stiften und raubend, mordend und vergewaltigend zogen sie über das Land und verbreiteten Schrecken. Ihnen war es gelungen das Schattenschwert in ihren Besitz zu bringen und ohne dies war Osten machtlos.
Doch dann traf Marrach auf Schattenwelt ein und wieder bot er beiden Seiten seine Hilfe an. Osten lehnte ab, da er den Preis kannte, doch die drei Brüder ließen sich auf das Spiel ein und hunderte Lebewesen starben in diesem ungleichem Kampf, der auf einer höheren Ebene ausgeführt wurde.
Erst als Kilana Angel, selbst ein Geschöpf der dunklen Seite an Osten herantrat und ihm von einer Art Hintertür berichtete, die Marrach sich in diesem Spiel offen gelassen hatte, geschah etwas, das niemals hätte geschehen dürfen.
Osten betrat das Spielfeld der Kontrahenten und versuchte diese geheime Hintertür zu schließen, die Marrach zum Sieg verholfen hätte. Marrach spürte die Gefahr und wandte sich von den drei Brüdern ab. Wütend stürzte er sich auf Osten und überlies den drei Brüdern das Spielfeld. Diese lachten laut, den somit gewannen sie das Spiel und kehrten als Sieger zurück nach Schattenwelt. Osten aber verschloß die Hintertür und wurde von Marrach geschlagen.

Als dies geschah regnete es auf Schattenwelt Blut!

Osten kehrte zwar zurück nach Schattenwelt, da aber Ebera längst tot war half ihm nur der Seelenstein, den er von Kilana bekommen hatte. Er mußte seinen Körper zurück lassen und seine Seele drang in den Körper eines weißen Hundes ein. Marrach aber verschwand spurlos und viele glaubten das er tot wäre!
Der weiße Hund zeigte den Wesen auf Schattenwelt die Stellen, an denen Ostens Rüstung auf die Erde gefallen war. Doch niemand außer Nero erkannte die wahre Gestalt Ostens in dem weißen Hund. Da Osten aber keine Macht mehr besaß, viel es den Schatten seiner drei Brüder leicht ihn aufzuspüren und zu töten.
Zeugen wollen gesehen haben, das Nero und Plato Duras Wochenlang bei dem Kadaver des weißen Hundes gesessen haben und wie kleine Kinder geweint haben.

Und dann tauchte plötzlich Ebera Prham wieder auf. Doch so wie Westen es schon vor Hunderttausenden von Jahren gesagt hatte, drang nur ein Teil seiner Seele in den größtenteils verwesten Körper ein. Die Menschen und anderen Wesen dieser Welt erkannten ihn aber erst als es bereits zu spät war und als der Zombie bereits so schwer verletzt war, das es keine Rettung mehr für ihn gab, hallten seine letzten Worte in den Köpfen seiner Mörder,
    "Findet das Tor der weißen Drachen!"
Die Männer und Frauen standen um den jetzt endgültig toten Ebera und begriffen, das sie kaum eine Chance hatten dieses Tor zu finden, denn der einzige, der ihnen den Weg hätte zeigen können, lag nun Tod vor ihren Füßen. Erschlagen von ihren eigenen Schwertern.
Panik machte sich breit auf Schattenwelt und die Grausamkeiten der Schatten nahmen bedrohlich zu. Tharkun war es schließlich, der in alten Büchern etwas über die Geschichte der vier Brüder gefunden hatte. Er war es auch, der Kontakt zu Osten herstellte, denn Osten war nicht Tot!
Aber er konnte nie wieder aus dem Schattenreich zurückkehren, in dem er sich jetzt befand. Doch in einem Traum erzählte er Tharkun was nun zu tun sei und was es mit den weißen Drachen auf sich hatte.

Ebera war immer der Wegbereiter für Osten gewesen, in allen Welten auf die seine drei Brüder gelangt waren, doch auf einer dieser Welten hatte Osten, aus welchen Gründen auch immer keinerlei Macht und war verdammt als Zuschauer dem Treiben seiner Brüder zuzuschauen. So übernahm Ebera die Aufgabe das Schattenschwert gegen Westen, Norden und Süden zu führen.
Dieser Kampf dauerte länger als alle Kämpfe zuvor und erst als die Herren dieser Welt, die Lichtdrachen, Ebera erlaubten in ihrer Gestalt gegen die drei Brüder anzukämpfen gelang es, sie zu vertreiben. Aus Dankbarkeit versprachen die Lichtdrachen das sie Ebera helfen würden, egal wann und wo auch immer das sein würde. Doch diese Hilfe konnte nur einmal in Anspruch genommen werden.
Dieser Zeitpunkt war nun gekommen, denn Osten und Ebera war klar gewesen, das die Brüder irgendwann nach Schattenwelt zurückkehren würden und dann bräuchte man die Hilfe der Eisdrachen mehr als jemals zuvor.
Auf die Frage, wo das Tor zu dieser Drachenwelt sei, von dem Ebera gesprochen hatte, antwortete Osten,
    "Dieses Tor bin ich..." und dann endete der Traum!

Viele mutige Männer und sogar Beelzial mit seinen Anhängern versammelten sich vor dem Tempel der Finsternis, in dem die drei Brüder lebten und von wo aus sie ihre Schatten in die Welt schickten. Diese hatten durch den letzten Kampf mit Marrach viel ihrer Kraft verloren und waren nicht in der Lage den Tempel in ihren richtigen Körpern zu verlassen. Doch von den Kriegern und Magiern vor ihrem Tempel konnte sie sowieso niemand verletzen, geschweige denn töten. Also riefen sie Dämonen, bösartige Drachen und eine Armee von Untoten herbei um den Pöbel vor ihren Toren zu vernichten oder zu verjagen!
Viele Männer und Frauen starben, doch der Hass auf die drei Brüder trieb immer mehr von ihnen in die Schlacht und bald war der Platz um den Tempel übersät mit Leichen und die Erde nahm die rötliche Färbung des Blutes an, das sie tränkte.

Schließlich sahen die Kämpfer ein, daß es sinnlos war und zogen sich zurück. Aus sicherer Entfernung warfen sie haßerfüllte Blicke auf den Tempel der Finsternis.
Da erzählte Tharkun von seinem Traum und Plato begriff was dieser bedeutete. Sofort machten sich einige Männer auf den Weg zu dem Kadaver des weißen Hundes, denn Plato erzählte allen, das dies Osten gewesen war. Doch keiner von ihnen wußte was sie dort machen sollten. Zögernd fing Nero an den Namen von Osten zu rufen, doch so sehr er auch schrie, nichts geschah. Selbst als alle Anwesenden in die Rufe einfielen, passiert nichts.
Als Nero sich traurig abwendete, sagte er leise,
    "Hätten wir nur Ebera nicht getötet, er hätte gewußt was zu tun ist."
Im gleichen Moment zuckten alle anwesenden Magier zusammen, denn sie hatten eine Verschiebung in der Magie bemerkt, die nur ein sehr mächtiger Zauber auslösen konnte. Stöhnend brachen einige von ihnen zusammen. Tharkun, der sich als erster erholt hatte, sprang auf Nero zu und rief,
    "Das ist es. Nicht Osten mußt du rufen, sondern Ebera!"
Und kaum das Nero den Namen von Ebera laut hinaus rief, öffnete sich direkt über dem Kadaver des weißen Hundes ein seltsames Tor und ein riesiger weißer Drache erschien! Wütend stapfte dieser auf Nero zu und herrschte ihn an,
    "Wer bist du, das du es wagst das Tor zu öffnen?"
Einige der umstehenden Männer wollen gesehen haben, wie sich ein kleine nasse Pfütze unter Nero gebildet haben soll, doch er nahm seinen ganzen Mut zusammen und sprach den Drachen an. Ohne ein Wort zuviel oder zuwenig zu sagen, berichtete er dem Drachen von den letzten Monaten und was alles geschehen war.
Der Drache mit dem Namen Cyclass'Thaar lauschte den Worten des Mannes und schließlich spie er einen gewaltigen Feuerstrahl in den Himmel. Seine Augen glühten so rot, das keiner es wagte in sie hinein zu schauen und dann schrie der Drache seinen Schmerz in diese Welt.

Die drei Brüder, auf der anderen Seite des Kontinents hörten diesen Schrei und sie erkannten ihn wieder. Furcht breitete sich unter ihnen aus, denn sie wußten nun, das ein Wesen auf diese Welt gekommen war, das mächtig, stark und wütend genug war um sie für immer aus Schattenwelt zu verbannen.
Der Drache aber sah auf Nero hinab und lächelte ihm zu,
    "Du wirst die Rüstung von Osten anziehen müssen, wenn Du das Schattenschwert an seinen Bestimmungsort bringen willst. Nur durch diese Rüstung wird es Dir gelingen dieses Schwert zu heben"
Sofort machten sich die Männer auf den Weg und sammelten in ganz Schattenwelt die Teile der Rüstung zusammen. Der weiße Hund hatte zwar gezeigt, wo diese lagen, aber jedesmal waren andere Menschen, Elfen oder Drow dabei gewesen, so daß die Rüstung schließlich bei den verschiedensten Leuten gelandet war.
Doch die Möglichkeit jetzt und hier endlich die drei Brüder aus Schattenwelt zu verbannen, ermutigte alle und so war es kein Wunder, das schon nach wenigen Tagen alle Teile zusammengetragen waren.

Gemeinsam mit dem weißen Drachen, zogen die Männer um Nero wieder zum Tempel der Finsternis. Die Magier und Krieger, die freiwillig zurück geblieben waren um Wache zu halten, staunten nicht schlecht, als sie Nero in der strahlenden Rüstung von Osten sahen und den Drachen erblickten.
Dieser machte sich sofort auf den Weg und landete direkt vor dem Tor des Tempels.
All ihre Macht ausnutzend stürzten sich die drei Brüder auf den Drachen. Sie wußten, das ihnen die Kraft fehlen würde sich von seinen Schlägen zu erholen, da sie außerhalb des Tempels kämpfen mussten, doch sie wußten auch, daß ihnen keine andere Wahl blieb. In einer letzten geistigen Anstrengung schickten sie einen Blitz zum Tempel des Lichtes um diesen heiligen Platz, an dem Osten immer gelebt hatte zu vernichten, dann warfen sie sich auf den Drachen.
Die Krieger und Magier schlugen auf die drei Brüder ein, doch niemand konnte ihnen etwas anhaben. Sie wehrten die kümmerlichen Versuche der sterblichen ab, als wären es Fliegen. Sie gaben sich nicht einmal die Mühe diese niederen Wesen zu töten. Ihr Ziel war der Drache und der zuckte und schrie unter jedem ihrer Schläge.

Die Magier begriffen plötzlich, das sie sich um den Drachen kümmern mußten und das es sinnlos war Angriffszauber auf die Brüder zu werfen. Der Drache war bereits dem Tode nahe, als der erste Heilzauber gesprochen wurde. Die Krieger zogen sich zurück und sahen dem Kampf mit weit aufgerissenen Augen zu.
Nero, Plato und Tharkun drangen jedoch gemeinsam mit Kilana in den Tempel der Finsternis ein und Nero nahm das Schwert an sich.
Als er es anhob geschah etwas seltsames mit seiner Seele. Ohne das er es mitbekam, wurde er ein Teil des Schwertes und ihm wurde schwarz vor Augen.
Alles, was das Schwert seit seiner Entstehung erlebt und gesehen hatte wurde in seine Gedanken übertragen und Nero fühlte den Schmerz von Aber- und Abertausend Toten.
Draußen vor dem Tempel aber verschwanden die drei Brüder von einer Sekunde zur anderen.

Als Nero und seine Freunde vor das Tor traten, mit dem Schattenschwert in der Hand, brach großer Jubel aus, nur der weiße Drache sah triumphierend auf Nero hinab und erklärte ihm, daß dieses Schwert jetzt zum Tempel des Lichtes gebracht werden muß und das der Herr der weißen Drachen dort bereits auf Nero und seine Freunde warten würde!
Der Drache aber öffnete ein Tor und verschwand in seine eigene Welt. Lange stand Tharkun an seinem Platz und blickte auf die Stelle wo der Drache verschwunden war. Als er sich schließlich umwandte um seinen Freunden zum Tempel des Lichtes zu folgen, sagte er leise zu sich selbst,
    "Warum bin ich mir so sicher, das wir ihn eines Tages wieder sehen werden?"

Am Tempel des Lichtes angekommen, erkannten die Männer und Frauen entsetzt, das es keinen Tempel mehr gab. Nur eine rauchende Ruine hatte der Blitz, den die drei Brüder geschleudert hatten, übrig gelassen. Doch inmitten der Ruinen stand ein gewaltiger schneeweißer Dämon, der ihnen lächelnd entgegen sah.
Viele fürchteten sich und liefen davon, doch Nero trat mit dem Schwert in der Hand an den Dämon heran und sah ihm mutig ins Gesicht. Der Dämon fing an zu sprechen,
    "Zwei Dinge hast Du noch zu tun, Freund von Osten und Ebera. Einmal..." und dabei zeigte der Dämon auf ein Pentagram, das im Boden des Tempel gezeichnet war, "... mußt Du das Schwert dort ablegen. Und zum zweiten mußt Du mir die Rüstung von Osten geben, damit ich sie seinem rechtmäßigem Besitzer zurück geben kann."
Nero blickte den Dämon mißtrauisch an,
    "Wieso. Osten ist Tot und die Brüder verschwunden warum sollte ich beides tun?"
Plato und Tharkun, die ebenfalls heran getreten waren, wurden kreidebleich als sie die Worte ihres Freundes hörten, doch Nero lächelte seelenruhig und wartete auf die Antwort des Dämons.
    "Osten ist nicht Tod!" fing der Dämon an und erzählte schließlich wo die vier Brüder jetzt waren.
Alle vier waren jetzt auf ewig im Schattenreich gefangen, doch es gab viele Wege in oder aus diesem Schattenreich heraus. Der einfachste war der des Schattenschwertes. Solange das Schwert nicht innerhalb dieses Pentagrammes liegen würde, näherten sich die die Schattenwelt und das Schattenreich unaufhaltsam und wenn sie aufeinander treffen würden, könnten die drei Brüder zurück nach Schattenwelt. Die Rüstung würde Osten helfen, die anderen Wege zu versperren und bis in alle Ewigkeit dafür sorgen, das niemals wieder einer der Brüder das Schattenreich verlassen konnte!
Nero lächelte als er dies hörte und legte langsam das Schwert in die Mitte des Pentagrammes. Dann zog er die Rüstung aus und übergab sie dem Dämon.
Dieser verabschiedete sich und ähnlich wie vorher bei dem Drachen öffnete sich ein Tor und der Dämon verschwand.
"Was sollte das?" rief Plato erregt, "Wieso hast du nicht gleich getan was er wollte?"
Nero lächelte seinen langjährigen Freund an und meinte seelenruhig,
"Ich wußte das Osten nicht tot sein kann und nur so erlangte ich die Bestätigung."

Auf Schattenwelt trat wieder Frieden ein und schnell waren die vier Brüder und Ebera Prahm vergessen. Die Nachfahren der Erstgeborenen fingen wieder ihr Geplänkel mit den Menschen an und sogar als plötzlich immer öfter Orks und Zwerge in den Städten der Menschen auftauchten, machte sich keiner weiter Gedanken darüber. Die Zeit der Krisen war vorbei und alles war so schön wie eh und je....

Und dann tauchte nach Jahren Marrach - Der Weltenvernichter - wieder auf!