Informationen
Bibliothek
Spielwelt
Medien
Account

Lloth

Lloth.webp

Beinamen

  • Die Spinnenkönigin
  • Königin der Dunkelheit
  • Die Spinnenmutter
  • Die Netzweberin
  • Webmeisterin des Chaos
  • Herrin der Schatten
  • Mutter der Begierden
  • Sie, die (unten) flüstert
  • Gebieterin der Lügen
  • Weberin des Schicksals
  • Weberin der Netze

Domäne

  • Intrige, Verrat, Macht und Prüfung
  • Spinnen, Dunkelheit, Unterwelt
  • Magie (in Form göttlicher Prüfung und Machtvergabe)
  • Weibliche Dominanz, soziale Kontrolle, Loyalität durch Angst

Status

Existente Gottheit. Lloth, unlängst durch gruslige Geschehen rund um spinnenverseuchte kleine Tempel auf der ganzen Welt ins Gespräch geraten, befindet sich sicherlich auf einem Höhepunkt ihrer Macht.

Mythischer Ursprung – Die Geschichte Lloths

Die Geburt Lloths – Der Sturz aus dem Licht

In der Zeit, als die Welt noch jung war, traten vier Urgötter aus dem Nichts hervor:

  • Osten, der Schöpfer des Lebens und des Lichts.
  • Westen
  • Norden
  • Süden

Osten formte aus seinem Willen das erste Volk – die Lichtelfen. Sie waren schön, weise, rein – durchdrungen vom Glanz der Schöpfung. Seine Brüder neideten ihm dieses Geschenk. Und aus dieser Zwietracht – aus dem Neid, der im Schweigen Westens, im kalten Blick Nordens und im Verlangen des Südens schwelte – entstand etwas Neues: Araushnee.

Sie war zunächst ein göttliches Wesen von großer Schönheit und Talent – Weberin des Schicksals, Meisterin der Form, Hüterin verborgener Fäden. Doch sie blickte auf die reine, stagnierende Ordnung Ostens und verachtete sie. Was als Staunen begann, wurde zu Missgunst, was als Schöpfung gedacht war, wurde zu Kontrolle. In ihrem Inneren gärte der Gedanke: Nicht Harmonie, sondern Herrschaft sollte das Gewebe der Welt bestimmen.

Und während sie ihr Netz spann, spaltete sich ihr Wesen. In ihrem Innersten tobte ein Zwiespalt: Der Wunsch nach Ordnung, nach Schönheit, nach Schöpfung – gegen das brennende Verlangen nach Kontrolle, nach Prüfstein, nach Macht. Je weiter sie ihren Weg des Verrats ging, desto mehr zerfiel Araushnee in sich selbst. Die Güte, das Mitgefühl, die Hoffnung auf eine Wiederkehr zur Ordnung – sie wurden zur Last. Ein Teil ihres Wesens weinte, als sie die ersten Elfen verführte. Ein anderer lachte.

Schließlich fiel die Maske. Araushnee ließ zu, was längst unausweichlich war: Sie stieß alles Helle, alles Schöne, alles Wahre von sich – und aus dem, was blieb, wurde Lloth. Kalt. Unversöhnlich. Allmächtig.

Sie verführte die stolzesten unter den Lichtelfen. Sie sprach von Freiheit, von Stärke, von dunklerer Macht – und sie verleitete sie, sich gegen die Reinheit des Ostens zu wenden und sich den drei Brüdern zuzuwenden.

Doch es war ein doppelter Verrat: Lloth verriet auch jene, die ihr gefolgt waren. Sie blendete sie – mit Schmerz, mit Wahrheit, mit Lüge. Und sie flüsterte ihnen, es sei Osten, der sie verstoßen habe. Ihre Augen verglasten im Sonnenlicht, und ihre Haut färbte sich schwarz – ein Mal der Schuld, das sie für immer zeichnet.

Verstoßen, gebrochen und gezeichnet zogen sie sich in die Tiefen der Erde zurück – in das, was später als das Underdark bekannt werden sollte. Dort, in ewiger Dunkelheit, begannen sie, Lloth zu verehren.

Sie nannten sich fortan Dunkelelfen. Und Lloth – ihre Herrin – webte aus ihrem Schmerz ein neues Volk, ein neues Reich, ein neues Netz.

Doch in jenem Moment, da Araushnee endgültig zur Lloth wurde, tat sie mehr als nur das Licht aus den Seelen ihrer Kinder reißen. Sie stieß auch Teile ihres eigenen göttlichen Wesens von sich – alles, was einst weise, schöpferisch, voller Mitgefühl gewesen war. Diese verstoßene Essenz löste sich nicht auf.

Im unsichtbaren Gewebe des Kosmos verschmolz sie mit dem entrissenen Licht unzähliger Seelen – und gebar etwas Neues. Kein Schatten, sondern ein Nachhall des alten Lichts: Eilistraee.

Die, welche Lloth nie gewollt hatte – und doch durch sie entstand. Sie erbte das, was Lloth abwarf: Hoffnung, Schöpfung, Mitgefühl. Ihre Lieder sind Erinnerung an eine Zeit, in der die Drow noch nicht gefallen waren. Ihr erstes Wort war Trauer, ihre erste Tat ein Gelübde: Den Verlorenen einen Weg zurückzuweisen, zurück ans Licht, zurück zu sich selbst.

Lloth wählte den Abgrund. Sie wählte Prüfung statt Trost, Macht statt Mitleid, das Netz statt der Harmonie. Und in diesem Entschluss liegt die Grundlage all dessen, was die Drow heute sind. Nicht durch Vergebung, sondern durch Schmerz. Nicht durch Ordnung, sondern durch List. Nicht durch Licht – sondern durch die Dunkelheit, die prüft und erhebt.

Das Netz kennt viele Fäden. Manche lösen sich. Manche reißen. Manche schimmern noch im Abseits. Doch nur einer webt. Nur Lloth.

 

Ziel und Wesen der Göttin

Lloth ist keine Göttin der Gnade. Sie liebt nicht. Sie tröstet nicht. Sie verzeiht nicht.

Sie erwartet keine fromme Hingabe, kein bittendes Gebet um Trost, keine tränenreiche Reue. Was sie verlangt, ist Loyalität – durch Angst, nicht durch Liebe. Wer Lloth dient, tut dies aus Furcht vor ihrem Zorn, aus Ehrfurcht vor ihrer Allgegenwart, aus dem Wissen heraus, dass sie alles sieht, alles prüft – und jeden Faden abschneidet, der nicht stark genug ist, ihr Netz zu tragen.

Denn das Netz ist alles.

Jeder Dunkelelf, der geboren wird, ist ein Faden. Ein Teil der Ordnung, die die Göttin durch Schmerz und Intrige webt. Doch nicht alle Fäden sind gleich: Die meisten sollen sich winden, knüpfen, halten – doch nur wenige dürfen selbst zur Spinne werden. Nur wer List mit Grausamkeit, Loyalität mit Täuschung und Stärke mit Opfer vereint, kann hoffen, ihr Werkzeug zu sein.

Lloth stählt ihr Volk nicht durch Trost, sondern durch Prüfung. Sie formt es nicht durch Mitgefühl, sondern durch Auslese. Jede Lüge, jede Verletzung, jeder Verrat, den ein Dunkelelf erfährt, ist eine Prüfung ihres Willens. Sie duldet keine Schwäche – nicht im Geist, nicht im Körper, nicht im Glauben.

Und so verlangt sie von ihren Gläubigen, dass sie einander testen, herausfordern, verführen und vernichten. Wer gefallen ist, war zu schwach – und somit niemals würdig. Wer überlebt, wer andere stürzt und selbst auf dem Grat zwischen Loyalität und Grausamkeit balanciert, hat einen Moment lang ihre Gunst verdient. Doch auch das ist keine Garantie.

Denn niemand besitzt Lloths Gunst auf Dauer. Sie webt – und sie reißt. Sie prüft – und sie vernichtet. Und nur wer in dieser Dunkelheit nicht um Liebe fleht, sondern mit blutigen Händen weiterklettert, …hat ihren Blick verdient

 

Dogma

1) „Furcht ist Stahl, Liebe ist Schwäche.“ Treemma zhah 'zil dubo 'zil skikudis, jhal ssinssrigg zhah sel'tur lu' kl'eril Nur durch Angst lässt sich Loyalität erzwingen. Liebe verführt zur Schwäche und stellt den Willen Lloths in Frage.

2) „Tötet oder bekehrt die Ungläubigen!“ Thir'ku xor elgg naun z'reninthin ilythiiri! Wer Lloth nicht dient, ist ihr Feind – sei es Dunkelelf oder Fremdling.

3) „Reinigt das Volk von den Schwachen.“ S'enar doeb l' yibin lu' inthel'og d' dosst lodias! Nur die Starken dürfen im Netz verweilen.

4) „Vernichtet alle, die gegen Lloth kämpfen.“ Elgg nindyn, vel'uss malar qua'laen dosst eluith'orth! Glaube ist kein Wort, sondern Tat.

5) „Opfert Männer, Sklaven und all jene aus anderen Völkern, welche die Befehle Lloths oder ihrer Priesterschaft zurückweisen!“ Or'shanse nesstren, rothen lu' jal doeb d' nindyn endar lodiasen, vel'uss nauxahuu l' quarthen d' Lloth lu' ilta amankil! Widerstand gegen die heilige Ordnung ist ein Verbrechen.

6) „Lehrt eure Kinder Furcht und Glauben.“ Zao dosst dalharen l' treemma lu' l' eluith'orth ulu Lloth! Nur wer Lloth fürchtet und verehrt, ist ein wahres Kind ihres Volkes.

7) „Jede Linie sollte mindestens eine Priesterin hervorbringen, um Lloth zu dienen!“ Weth fuma zhal'la sila doeb a mzulst uss Yathrin, wun quarth ulu kla'ath Lloth! Eine Familie ohne Priesterin ist wertlos.

8) „Ehret Spinnen aller Art, diejenigen die eine Spinne töten oder misshandeln müssen sterben!“ Bashuk orbben d' ril s'enar, nindyn vel'uss elgg xor jiv'elgg natha orbb inbal ulu el! Spinnen sind Lloths Kinder – ihr Tod ist ein Frevel.

 

Die Gesellschaft der Dunkelelfen

Furcht ist das höchste Gut – denn Furcht bindet. Wo unter anderen Völkern Vertrauen herrscht, herrscht bei den Dunkelelfen Misstrauen. Ein Kind, das nicht gezüchtigt wurde, wird zum Feind des Hauses. Ein Sklave, der nicht geopfert wird, gefährdet das Netz. Eine Familie ohne Priesterin ist wie ein Netz ohne Spinne – leer, schwach, überflüssig.

Liebe gilt als Ketzerei. Wer aus Zuneigung handelt, stellt den Willen der Göttin in Frage. Das Netz, das Lloth webt, ist aus Stahl, nicht aus Seide.

Glaube ist öffentlicher Beweis. Man zeigt ihn durch Opfer, Intrige, Auslöschung von Feinden – auch von Drow.

Spinnen sind göttliche Zeichen. Geduld, tödliche Schönheit, Kontrolle – wer sie tötet, wird sterben.

Die Priesterschaft ist das Rückgrat der Gesellschaft. Nur durch Priesterinnen erhält ein Haus Legitimität – und nur durch sie überlebt es.

Besondere Merkmale der Verehrung

  • Keine Gebete um Gnade, sondern um Stärke.
  • Keine Hochzeiten, sondern Riten der Bindung, Besitznahme oder Zucht.
  • Opferungen als Beweis der Treue, besonders aus den eigenen Reihen.
  • Spinnen sind heilig. Wer sie tötet, zieht Lloths Zorn auf sich.

Gesandte

Als direkte Manifestationen ihres Willens entsendet Lloth gelegentlich sogenannte Yochlolen – dämonische Gesandte, die ausschließlich ihr dienen. Diese gestaltwandelnden Wesen erscheinen meist in Zeiten großer Gnade oder tiefster Missbilligung und sind sowohl Werkzeuge göttlicher Belohnung als auch gnadenlose Vollstreckerin des Zorns der Spinnenmutter. Weitere Einzelheiten zu Herkunft, Wesen und Rolle dieser Diener finden sich im Hauptartikel: Yochlol

Geistliche

Ja, allerdings ausschließlich aus dem Drowvolk (und dort gehen die meisten Priesterinnen einen Weg entlang des Magierflags).

Kirche

Jedes Drowhaus stellt seinen eigenen Kult, mit der Arach-Tinilith und den besonders tief eingeweihten Priesterinnen gibt es auch einen häuserübergreifenden, volksweiten Kult der Spinnengöttin.